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Der Flugplatz Weimar Nohra war ein Flugplatz in Nohra nahe der thuringischen Stadt Weimar Er war von 1916 bis 1992 in Betrieb Er wurde vor allem von den kaiserlichen Luftstreitkraften der Luftwaffe den United States Army Air Forces und zuletzt von der Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland militarisch genutzt Flugplatz Weimar NohraRuinen eines Helikopter Hangars in Nohra 2009 KenndatenKoordinaten 50 58 27 N 11 14 36 O 50 974166666667 11 243333333333 307 Koordinaten 50 58 27 N 11 14 36 OHohe uber MSL 307 m 1 007 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 6 km westlich von WeimarStrasseBasisdatenEroffnung 1916Schliessung 1992i7 i11 i13Geschichte Bearbeiten nbsp Innenansicht aus einem Hubschrauberhangar in Nohra 2009 nbsp Beispielhafte Situation im Himmel uber Nohra in den 1980er Jahren mit Mi 24D HubschraubernIm Jahre 1916 begann der Bau des Flughafens mit sechs Flugzeughallen vor allem durch russische Kriegsgefangene 1919 gab es in Nohra zwolf Piloten Mit dem Friedensvertrag von Versailles musste der Flughafen 1920 21 umfunktioniert werden Es entstand eine Maschinenfabrik die zugleich als Tarnobjekt eine weitere militarische Nutzung des Platzes ermoglichte 1926 erfolgte der Bau einer Betonpiste 1928 wurde hier die Heimatschule Deutschland eroffnet die sich der Erwachsenenbildung widmete und den Freiwilligen Arbeitsdienst in der Region organisierte Zugleich nutzte der paramilitarische Stahlhelm das Gelande zu Schulungen Infolge der Reichstagsbrandverordnung vom 28 Februar 1933 wurden in den folgenden Wochen uber 200 Thuringer Kommunisten in der Heimatschule Deutschland die fest in der Hand der NSDAP war interniert Die Einrichtung gilt als das erste offiziell eingerichtete Konzentrationslager in Deutschland 1 Zur gleichen Zeit wurden die Flughallen erweitert Nun wurde der Flugplatz Ausbildungsstatte des nationalsozialistischen Luftsportverbandes dem Vorlaufer der Luftwaffe Er ubernahm wenig spater die Gebaude der Heimatschule Am 1 Marz 1935 wurde aus dem Flugplatz der Fliegerhorst Weimar Nohra 1937 wurde mit dem Bau der Kasernenanlage im Suden versteckt in einem Wald begonnen Nun wurde der Flugplatz vor allem zur Ausbildung genutzt Im Zweiten Weltkrieg waren Jagdflugzeuge mit der Aufgabe Luftverteidigung des mitteldeutschen Raums in Nohra stationiert Nach der Kapitulation ubernahm die 9th Air Force der United States Army Air Forces den Flugplatz 2 Am 3 Juli 1945 wurde die 8 Gardearmee unter Gardegeneraloberst W I Tschuikow nach Nohra verlegt Sie hatte in Stalingrad gekampft und Berlin mit erobert 3 So wurde Nohra einer der wichtigsten Standorte der Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland Der Stutzpunkt war vollkommen von Mauern umgeben zur deutschen Bevolkerung bestand weitgehend Kontaktverbot Hier war das 63 Selbstandige Hubschrauberregiment 4 Hubschrauber Mi 8 und Mi 24 der 8 Gardearmee der WGT stationiert dessen Fluge eine erhebliche psychologische besonders akustische Beeintrachtigung der Bevolkerung der umliegenden Orte darstellten Als die sowjetischen Truppen 1992 aus Nohra abzogen umfassten die militarischen Liegenschaften eine Flache von ca 240 ha 5 Bis heute wurden ungefahr 200 Gebaude auf dem Gelande abgerissen ca 13 Hektar Landebahn und Hubschrauber Stellflachen renaturiert Die Landesentwicklungsgesellschaft Thuringen hat einen Teil der Flache renaturiert und der Kommune Nohra zur Entwicklung eines Landschaftsparks mit eingelagertem Sondergebiet fur gewerbliche Freizeitgestaltung veraussert Bis Sommer 2003 wohnten bis zu 500 Spataussiedler in drei erhaltenen Gebauden Die letzten Wohnblocks wurden 2007 abgerissen Ein Teil des fruheren Schulgebaudes wurde saniert Heute befinden sich darin ein Montessori Kindergarten und eine Montessori Grundschule Die Kaserne im Sudteil hat bis heute keine neue Nutzung gefunden und wird zum grossen Teil abgerissen In einem ihrer Keller wurde 2009 die Bernd das Brot Statue vom Erfurter Fischmarkt nachdem sie zwolf Tage zuvor entwendet wurde gefunden Im Jahr 2008 grundete sich im Nohraer Ortsteil Ulla der Verein Flugplatz Nohra Sein Ziel ist es die bewegte Geschichte des Flugplatzes und der Kasernenanlage umfassend darzustellen Der gesamte ehemalige Flugplatzbereich von ca 160 Hektar wurde von der einstigen Gemeinde Nohra 2005 erworben und 2013 an die von der Gemeinde Nohra gegrundete Stiftung Landschaftspark Nohra ubertragen Weblinks BearbeitenNohra Flugplatz Weimar Nohra bei mil airfields de Internetprasenz des Flugplatz Nohra e V Internetprasenz zum Flugplatz Weimar NohraEinzelnachweise Bearbeiten Udo Wohlfeld Das Netz Die Konzentrationslager in Thuringen 1933 1937 Eine Dokumentation zu den Lagern Nohra Bad Sulza und Buchenwald Gesucht Schriftenreihe der Geschichtswerkstatt Weimar Apolda 2 Eigenverlag Geschichtswerkstatt Weimar Apolda e V Weimar 2000 ISBN 3 935275 01 3 Katrin Zeiss Die Spur nach Buchenwald In taz am Wochenende vom 22 Februar 2003 S 1 2 Record of the 327th Fighter Control Squadron Weimar 1945 Schaukasten Folge 3 Besatzungswechsel 1945 in Thuringen PDF 322 KB Sowjetische Truppen in Deutschland 1945 bis 1994 Gedenkalbum Ausgabe Moskau Verlag Junge Garde 1994 ISBN 5 235 02221 1 Seite 20 Christian Dietrich Das Russendorf und seine Hypotheken In Gerbergasse 18 Heft 65 2012 S 10 16 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugplatz Weimar Nohra amp oldid 239431181