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Der Flaumige Wiesenhafer Avenula pubescens auch als Flaumhafer bezeichnet ist die einzige Art der Pflanzengattung Avenula innerhalb der Familie der Sussgraser Poaceae 1 2 Sie ist in Eurasien weitverbreitet Flaumiger WiesenhaferFlaumiger Wiesenhafer Avenula pubescens SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeGattung AvenulaArt Flaumiger WiesenhaferWissenschaftlicher Name der GattungAvenula Dumort Dumort Wissenschaftlicher Name der ArtAvenula pubescens Huds Domort Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen 3 Nutzung und Gefahrdung 4 Taxonomie 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Blutenstand nbsp Unterer Teil des behaarten Laubblattes und BlatthautchenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Flaumige Wiesenhafer ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 30 bis 120 Zentimetern 3 Er hat bis etwa 10 Zentimeter lange unterirdische Auslaufer und entwickelt zahlreiche Erneuerungssprosse die mit ihren Knospen die untersten Blattscheiden am Grund durchbrechen 3 Die Halme sind aufrecht drehrund und kahl und durch drei bis funf geriefte und kahle Knoten gegliedert 3 Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert Blattscheide und Blattspreite sind weich behaart Die Blattspreite ist 5 bis 40 Zentimeter lang 2 bis 4 selten bis zu 6 Millimeter breit und charakteristisch flach im Durchmesser erscheint sie V formig Das Blatthautchen ist 5 bis 7 Millimeter lang 3 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit ist Mai bis Juli 3 In einem drei bis funfastigen rispigen Blutenstand befinden sich viele Ahrchen Die Rispe ist 10 bis 20 Zentimeter lang und 2 bis 5 Zentimeter breit und oft etwas nickend 3 Die Seitenaste gehen zu drei bis sieben von der Hauptachse ab sind aufrecht abstehend und die unteren tragen ein bis vier Ahrchen 3 Die Ahrchenstiele sind 2 bis 20 Millimeter lang und unter dem Ahrchen schwach verdickt 3 Das ohne die Grannen gemessene Ahrchen ist 2 bis 20 Millimeter lang und enthalt zwei bis drei Bluten 3 Die untere Hullspelze ist einnervig und 7 bis 15 Millimeter lang die obere ist dreinervig und 12 bis 20 Millimeter lang 3 Die Deckspelzen sind funfnervig 9 bis 16 Millimeter lang in der oberen Halfte zarthautig weisslich durchscheinend im unteren Teil derbhautig grun oft violett uberlaufen glatt und glanzend und auf dem Rucken etwa in der Mitte begrannt 3 Die Granne ist gekniet 12 bis 22 Millimeter lang die untergranne ist enf gedreht die Obergranne ist gerade und rau 3 Die Vorspelzen sind zweinervig 8 bis 15 Millimeter lang und am oberen Ende eingekerbt 3 Die Staubbeutel sind 4 5 bis 7 Millimeter lang Die Frucht ist etwa 5 Millimeter lang und am oberen Ende kurz und dicht behaart 3 Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 4 nbsp Ausschnitt des Blutenstandes nbsp Ahrchen nbsp IllustrationVorkommen BearbeitenDer Flaumige Wiesenhafer ist von Europa uber den Kaukasusraum und Zentralasien bis zur Mongolei weitverbreitet 1 In den Allgauer Alpen steigt der Flaumige Wiesenhafer im Tiroler Teil am Geisshorn bis zu einer Hohenlage von 2080 Metern auf 5 Er erreicht im Kanton Wallis am Lammergrat westlich der Gemmi in Graubunden im Val da Fain Heutal eine Hohenlage von 2400 Meter 3 Er besiedelt Frischwiesen Frischweiden Zwergstrauchheiden Borstgrasrasen Trocken und Halbtrockenrasen und Ruderalfluren auf massig nahrstoffreichen oft kalkhaltigen trockenen bis schwach feuchten Boden Er ist eine Charakterart der Ordnung Arrhenatheretalia elatioris kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Verbands Mesobromion erecti vor 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 frisch Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 6 Nutzung und Gefahrdung BearbeitenDer Flaumige Wiesenhafer ist ein gutes Futtergras das jedoch keine Beweidung oder Uberdungung vertragt 3 In einigen Bundeslandern Deutschlands steht er auf deren Roten Listen da seine Bestande durch Intensivierung der Landwirtschaft vielerorts stark zuruckgehen Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1762 unter dem Namen Basionym Avena pubescens durch William Hudson in Flora Anglica Seite 42 Die Neukombination zu Avenula pubescens Huds Dumort wurde 1868 durch Barthelemy Charles Joseph Dumortier in Bulletin de la Societe Royale de Botanique de Belgique Band 7 Seite 68 veroffentlicht 1 2 Weitere Synonyme fur Avenula pubescens Huds Dumort sind Avena alopecuros Roth Avena amethystina DC Avena balloniana Kirschl Avena baumgartenii Steud Avena bornmuelleri Domin Avena carpatica Host Avena glabra K Koch Avena insubrica Asch amp Graebn Dalla Torre amp Sarnth Avena hirtifolia Boiss Avena hugeninii De Not ex Steud Avena laevigata Schur Avena lucida Bertol Avena pseudolucida Schur Avena sesquitertia L Avena varia Schur nom superfl Avena versicolor Baumg ex Steud Avena laevigata var insubrica Asch amp Graebn Avena pubescens var alpina Gaudin Avena pubescens subsp amethystina DC Clarion ex DC Avena pubescens var diantha Heuff Schur Avena pubescens var glabra Gray Avena pubescens var glabrescens Schur Avena pubescens var insubrica Asch amp Graebn Fiori Avena pubescens var laevigata Schur St Yves Avena pubescens var longifolia Boiss Avena pubescens subsp insubrica Asch amp Graebn Hegi Arrhenatherum pubescens Huds Samp Avenastrum insubricum Asch amp Graebn Fritsch Avenastrum laevigatum Schur Domin Avenastrum pubescens Huds Opiz Avenochloa pubescens Huds Holub Avenastrum sesquitertium L Fritsch Avenochloa laevigata Schur Soo Avenochloa pubescens var alpina Gaudin Kerguelen Lejeunia Avenochloa pubescens subsp amethystina DC Soo Avenochloa pubescens subsp anatolica Holub Soo Avenochloa pubescens subsp laevigata Schur Soo Festuca cristata C C Gmel ex Roem amp Schult Helictotrichon laevigatum Schur Potztal Helictotrichon pubescens Huds Pilg Helictotrichon pubescens var alpinum Gaudin Grossh Helictotrichon pubescens subsp amethystinum DC Soo Helictotrichon pubescens subsp anatolicum Holub Soo Helictotrichon pubescens subsp laevigatum Schur Soo Helictotrichon pubescens var latifolium Printz Tzvelev Helictotrichon pubescens subsp longifolium Boiss Dogan Heuffelia laevigata Schur Schur Heuffelia lucida Bertol Schur Heuffelia pubescens Huds Schur Heuffelia pubescens var pallida Schur Heuffelia pubescens var subracemosa Schur Heuffelia pubescens var subtricolor Schur Homalotrichon pubescens subsp laevigatum Schur Banfi Galasso amp Bracchi Homalotrichon pubescens Huds Banfi Galasso amp Bracchi Homalotrichon pubescens subsp longifolium Boiss H Scholz amp Valdes Neoholubia pubescens Huds Tzvelev Neoholubia pubescens var alpina Gaudin Tzvelev Trisetaria carpatica Host Baumg Trisetaria bornmuelleri Domin H Scholz Trisetaria sesquitertia L Baumg Trisetum alopecuros Roth Roem amp Schult Trisetum bornmuelleri Domin Trisetum carpaticum Host Roem amp Schult Trisetum pubescens Huds Roem amp Schult Trisetum sesquitertium L P Beauv Trisetum varium Schur nom superfl Avenula pubescens var amethystina DC O Bolos amp Vigo Avenula pubescens var longifolia Boiss Avenula pubescens subsp bornmuelleri Holub Avenula pubescens subsp laevigata Schur Holub Avenula pubescens subsp longifolia Boiss H Scholz amp Valdes 1 2 Es gibt keine Subtaxa mehr Literatur BearbeitenEckehart J Jager Klaus Werner Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler 10 bearbeitete Auflage Band 4 Gefasspflanzen Kritischer Band Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen Heidelberg 2005 ISBN 3 8274 1496 2 Hans Joachim Conert Pareys Graserbuch Die Graser Deutschlands erkennen und bestimmen Parey Berlin 2000 ISBN 3 8263 3327 6 Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Unsere Graser Sussgraser Sauergraser Binsen 11 Auflage Kosmos Stuttgart 1998 ISBN 3 440 07613 X E Foerster Seggen Binsen Simsen und andere Scheingraser des Grunlandes Ein Schlussel zum Bestimmen im blutenlosen Zustand Manuskript Kleve Kellen 1982 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Datenblatt Avenula pubescens bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b c B Valdes H Scholz unter Beteiligung von E von Raab Straube G Parolly 2009 Poaceae pro parte majore In Aveneae in Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b c d e f g h i j k l m n o p Hans Joachim Conert Familie Poaceae S 243 246 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1987 ISBN 3 489 52020 3 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 246 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 170 Helictotrichon pubescens Huds Pilg In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 3 Juli 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flaumiger Wiesenhafer Avenula pubescens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Helictotrichon pubescens Huds Pilg Flaumiger Wiesenhafer FloraWeb de Flaumiger Wiesenhafer In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 bei Den virtuella floran Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flaumiger Wiesenhafer amp oldid 236601579