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Der Fingerstrauch Potentilla fruticosa L Syn Dasiphora fruticosa L Rydb auch Strauch Fingerkraut genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Potentilla Bei manchen Autoren wird sie aber auch in die Gattung Dasiphora gestellt FingerstrauchFingerstrauch Potentilla fruticosa SystematikEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie RosoideaeGattung PotentillaArt FingerstrauchWissenschaftlicher NamePotentilla fruticosaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Nutzung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration Kelch und Nebenkelch sind gesondert dargestellt nbsp Radiarsymmetrische funfzahlige Blute im Detail nbsp Reife FruchteVegetative Merkmale Bearbeiten Der Fingerstrauch ist ein aufrechter Strauch der Wuchshohen von 20 bis 100 Zentimetern erreicht Die Rinde ist braunrot und blattert in langen Fetzen ab Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in einen kurzen Blattstiel und eine Blattspreite gegliedert Die derbe Blattspreite ist drei bis funfteilig gefiedert Die Fiederblattchen sind sitzend langlich lanzettlich am Grund keilformig verschmalert an der Spitze stumpf und ganzrandig Die Oberseite ist dunkelgrun die Unterseite ist etwas heller und reichlich behaart Generative Merkmale Bearbeiten Die Bluten befinden sich einzeln oder zu wenigen endstandig an den beblatterten Zweigen Der Blutenstiel ist behaart Im nordlichen Europa und in nordlichen Teilen Asiens ist der Fingerstrauch diozisch dagegen haben die Vorkommen der Art in anderen Gebieten so auch im sudlichen Europa in der Regel zwittrige Bluten 1 2 Die Bluten sind radiarsymmetrisch Der Blutenboden ist kegelformig ausgebildet Es ist ein zusatzlicher schmal lanzettlicher Aussenkelch vorhanden Die Kelchblatter sind bei einer Lange von 8 Millimetern breit eiformig Die Kronblatter sind bis zu 12 Millimeter lang rundlich breiter als lang und am Grund plotzlich zusammengezogen Die Oberseite ist goldgelb die Unterseite mattgelb gefarbt Es sind ungefahr 25 Staubblatter vorhanden Die zahlreichen Nusschen sind meistens behaart Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 28 oder 42 3 nbsp Habitus in RusslandVorkommen BearbeitenDas weite disjunkte Verbreitungsgebiet des Fingerstrauchs erstreckt sich von Spanien Frankreich Pyrenaen und Seealpen Italien Grossbritannien Irland Schweden Bulgarien Estland Lettland Russland bis zum Kaukasusraum Kasachstan China Japan Sibirien bis zur Mongolei und umfasst auch Kanada und die Vereinigten Staaten 4 5 6 Dieses grosse zirkumpolare Gesamtareal bildet jedoch kein durchgangiges Verbreitungsgebiet Aus der Lucke der naturlichen Verbreitung in Mitteleuropa sind nur wenige auf Verwilderung aus Anpflanzungen zuruckgehende Vorkommen bekannt beispielsweise aus Deutschland 7 8 9 10 11 12 Osterreich 13 der Schweiz 14 und Frankreich 15 16 Die Vorkommen in den franzosischen Pyrenaen und Seealpen liegen in 800 2200 m Hohe in subalpinen und alpinen Niedermooren sowie an Bachufern selten auch in mesophilen Rasen und auf Felsen 17 In China gedeiht der Fingerstrauch an Felsen in Waldern an Waldrandern und in Gebuschen auf Gebirgswiesen und auf grasigen Berghangen in Hohenlagen von 400 bis 5000 Metern 18 Systematik BearbeitenJe nach Autor werden von Dasiphora fruticosa mehrere Unterarten und Varietaten unterscheiden z B die Unterarten 4 Dasiphora fruticosa L Rydb subsp fruticosa Sie kommt in Grossbritannien Irland Estland Lettland und Schweden vor ausserdem in Indien Pakistan Nepal und Bhutan und in den gemassigten Gebieten Asiens Dasiphora fruticosa L Rydb subsp floribunda Pursh Kartesz Sie kommt in Sudeuropa in Asien in Kanada und in den Vereinigten Staaten vor Nutzung BearbeitenDer Fingerstrauch wird haufig als Zierpflanze in Garten und Parkanlagen genutzt und ist stellenweise verwildert Es gibt zahlreiche Kulturformen Literatur BearbeitenGunter Steinbach Hrsg Strauchgeholze Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Verlag GmbH Munchen 1996 ISBN 3 576 10560 3 Einzelnachweise Bearbeiten Jens Klackenberg The holarctic complex Potentilla fruticosa Rosaceae In Nordic Journal of Botany Band 3 Nr 2 1983 S 181 191 doi 10 1111 j 1756 1051 1983 tb01061 x T T Elkington und S R J Woodell Potentilla fruticosa L Dasiphora fruticosa L Rydb In Journal of Ecology Band 51 Nr 3 1963 S 769 781 JSTOR 2257763 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 536 a b Dasiphora im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 12 April 2017 Andreas Roloff Andreas Bartels Flora der Geholze Bestimmung Eigenschaften und Verwendung 2 Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 2006 ISBN 978 3 8001 4832 5 S 464 Verbreitung Europa Spanien Frankreich Italien Balkanhalbinsel Britische Inseln Schweden Russland Kaukasus Himalaya N Asien Japan Alaska Kanada USA Nordosten Nordost Zentral nordl Prariestaaten Rocky Mts Sudwesten Nordwesten Kaifornien Gronland Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Bearb Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 Auflage Oberosterreichische Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 S 485 Heimat reliktar disjunkt in Irland England Schweden Baltikum in den SW Alpen und in SO und S europaischen Gebirgen sonst im Ural in Asien und Nordamerika Hier mindestens seit dem fruhen 20 Jahrhundert Franz Niedenzu Hrsg August Garcke s illustrierte Flora von Deutschland 22 Auflage Verlagsbuchhandlung Paul Parey Berlin 1922 S 433 archive org hin und wieder in Anlagen angepflanzt und selten verwildert Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 536 selten verwildert Netzwerk Phytodiversitat Deutschlands e V NetPhyD Bundesamt fur Naturschutz BfN Hrsg Verbreitungsatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Bundesamt fur Naturschutz Bonn Bad Godesberg 2013 ISBN 978 3 7843 5319 7 Die Art wurde nicht erfasst Das bedeutet zumindest keine einheimischen Vorkommen Thuringen Hans Joachim Zundorf Karl Friedrich Gunther Heiko Korsch Werner Westhus Flora von Thuringen Die wildwachsenden Farn und Blutenpflanzen Thuringens Weissdorn Verlag Jena 2006 ISBN 3 936055 09 2 S 579 zweizeilige Notiz im Anhang Unbestandige oder verwilderte Arten Baden Wurttemberg Oskar Sebald Potentilla In Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 3 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1992 ISBN 3 8001 3314 8 S 110 152 hier S 112 Die Art kann gelegentlich verwildern Sichere Beobachtungen uber eine Selbstaussaat scheinen jedoch aus Baden Wurttemberg noch nicht vorzuliegen Potentilla fruticosa L In Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Aktuelle Verbreitung Staatliches Museum fur Naturkunde Stuttgart abgerufen am 17 August 2020 nur 33 Beobachtungen aus 24 Quadranten ohne Status Differenzierung Bayern Dasiphora fruticosa L Rydb Strauch Fingerkraut In Botanischer Informationsknoten Bayern Steckbriefe zu den Gefasspflanzen Bayerns SNSB IT Center Botanische Staatssammlung Munchen abgerufen am 17 August 2020 nur synanthrop kultiviert unbestandig und gelegentlich angesalbt Datenstand 02 07 2020 Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Bearb Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 Auflage Oberosterreichische Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 S 485 Haufig kultiviert Zierstrauch selten verwildernd Potentilla fruticosaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 17 August 2020 In der Karte bezeichnen Quadrate Vorkommen mit Status eingefuhrt verwildert subspontan die meisten Beobachtungen stammen aus der Zeit nach 2006 Allgemein Status kultivierter Neophyt Abgesehen von den Pyrenaen und den Seealpen gibt es im Grossteil des Landes nur seltene Verwilderungen Jean Marc Tison Bruno de Foucault Societe botanique de France Flora Gallica Flore de France 1 Auflage 2 Druck mit zahlreichen Korrekturen Biotope Editions Meze 2014 ISBN 978 2 36662 012 2 S 983 franzosisch R rare Alpes Maritimes Pyrenees 800 2200 m ailleurs cultive et rarement echappe David Aeschimann Konrad Lauber Daniel Martin Moser Jean Paul Theurillat Flora alpina Ein Atlas samtlicher 4500 Gefasspflanzen der Alpen Band 1 Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien 2004 ISBN 3 258 06600 0 S 762 Die schematische Karte der naturlichen Verbreitung zeigt Vorkommen in den Pyrenaen im Departement Alpes Maritimes in der italienischen Provinz Cuneo und auf dem Balkan keine in den ubrigen Regionen der Alpen Jean Marc Tison Bruno de Foucault Societe botanique de France Flora Gallica Flore de France 1 Auflage 2 Druck mit zahlreichen Korrekturen Biotope Editions Meze 2014 ISBN 978 2 36662 012 2 S 983 franzosisch 800 2200 m bas marais subalpins et alpins bords des ruisseaux rarement pelouses mesophiles et rocailles Li Chaoluan Li Chao luang Hiroshi Ikeda Hideaki Ohba Potentilla fruticosa Linnaeus S 292 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 9 Rosaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2010 ISBN 978 1 930723 91 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fingerstrauch Dasiphora fruticosa Album mit Bildern Videos und Audiodateien Potentilla fruticosaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 6 November 2015 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fingerstrauch amp oldid 228264507