www.wikidata.de-de.nina.az
Die romisch katholische Filialkirche Untereching liegt im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Sankt Georgen bei Salzburg im Bezirk Salzburg Umgebung des Landes Salzburg Emeranweg 9 Sie ist die einzige Kirche der Erzdiozese Salzburg die dem hl Emmeram geweiht ist Das Patrozinium wird am 22 September gefeiert Filialkirche zum hl Emmeram mit MesnerhausLanghaushl Emmeram Altarblatt von Franz Xaver Konig 1774hl Emmeram 1676 hl Leonhard 1676 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wallfahrt 2 1 Legende vom Augenbrundl 2 2 Kultgegenstande 2 3 Votive 3 Baugeschichte 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde am 4 Mai Florianitag 1413 geweiht vermutlich durch Silvester Pflieger dem spateren Bischof von Chiemsee 1 1443 erfolgte eine Messstiftung durch die Herren von Nopping zu Ehren des Hl Haymeran d h des Hl Emmeran 1473 wurde eine Frauenstiftung in Untereching errichtet Die Herren von Almb stifteten hier 1485 eine Jahrtagsstiftung 1676 wurden Bildnisse des Sankt Emmeram und des Sankt Leonhard fur die Kirche erworben 1682 83 schufen Tischler Ruep Lex Bildhauer Wolfgang Weissenkirchner und die Fassmalerin Magdalena Rottmayr die Mutter von Johann Michael Rottmayr den barocken Hochaltar 1694 wurde der Margarethenaltar durch Tischler Franz Lang aus Laufen an der Salzach Maler Wolfgang Weissenkirchner und Fassmaler Martin Schaumberger geschaffen Von 1695 stammt eine zehntafelige Bilderfolge uber den Lebens und Leidensweg des Hl Emmeram Eine neue Kanzel errichtete Georg Peischer 1750 als ausfuhrender Kunstler auf ihrer geschwungenen Brustung ist ein Arm mit einem Kruzifix angebracht Im Zuge einer Neuausstattung der Kirche 1774 wurde der Hauptaltar in die Nebenkirche St Koloman in der Lebenau verbracht 2 Der neue Altar stammt von dem Tischler Wolf Schauer dem Bildhauer Georg Izfelder und den Malern Franz Xaver Konig und Josef Rieger Aufgrund der vorhandenen Votivbilder ist anzunehmen dass die Kirche als Wallfahrtsziel diente In der Kirche sollen einst Huhneropfer dargebracht worden sein Hohe Drahtgitter hinter dem Altar dienten zur Aufnahme der lebenden Tiere 3 Bis 1962 wurde am Osterdienstag ein sogenannter Osterritt mit Waschung und Weihe der Pferde durchgefuhrt Wegen des Abkommens von Pferden als Arbeitstiere musste dieser Brauch eingestellt werden 1977 wurde die Augenbrundlkapelle am Fusse des westlichen Abhanges zur Kirche abgerissen das Wasser soll gegen Augenleiden geholfen haben in einer Sage wird berichtet dass die Quelle versiegt ist als der Mesner versucht hat das Wasser fur Geld zu verkaufen Wallfahrt Bearbeiten nbsp Huhnersteige um 1620Wallfahrtszuzug durfte nur lokal gewesen sein Wallfahrtsmotive waren Fraisen und Epilepsie Augenubel Gesundheit der Haus und Nutztiere besonders der Pferde und Schutz vor Wasser und Wetterschaden Lebendopfer schwarze Huhner wurden hinter dem Hochaltar in einer Steige untergebracht um wahrend der Messe um den Altar getragen zu werden 4 Legende vom Augenbrundl Bearbeiten Das ansehnliche Vermogen das die Kirche einst hatte leitet die Legende von einer wundertatigen Heilquelle her die hinter dem Hochaltar sprudelte Ein eigennutziger Mesner hatte sie als Erwerbsquelle fur sich missbraucht weshalb sie fast versiegte und nur mehr schwach und ohne Heilkraft am Schachen an der Kirchhofmauer ausfliesst 5 Kultgegenstande Bearbeiten Statue des hl Emmeram als Bischof 1676 Statue des hl Leonhard 1676 dargestellt als Abt mit Bischofsmutze mit Stab und Kette in der Rechten die Linke hat er auf einen Schimmel gelegt Statue der hl Margareta mit dem Wurm die von den Glaubigen als Fursprecherin gegen Schadlinge in der Landwirtschaft und der Gebarenden angerufen wurde Statue und ein Bild des hl Nepomuk ein Schutzheiliger fur die Gefahrdungen durch das Wasser An die hl Apollonia erinnern drei Bilder Ausserdem besass die Kirche ein Quellheiligtum das Wasser des Brunnens half bei Augenleiden und sollte vor einer Erblindung schutzen Votive Bearbeiten Votive waren u a lebende Tiere namlich schwarze Huhner die hinter dem Hochaltar in eine Steige gesperrt wurden 1958 waren noch uber 12 Votivbilder erhalten z B aus den Jahren 1660 1679 1692 1696 1800 etc 6 Baugeschichte BearbeitenDiese spatgotische Pfeilerkirche ist aus unverputzten Konglomeratquadern erbaut An der Westseite ist der Turm zur Halfte eingebaut Dieser besitzt ein abgesetztes barockes Glockengeschoss mit vier rundbogigen Schallfenstern Der Schindelzwiebelhelm mit dem Turmkreuz stammt aus dem Jahr 1655 An der Sudwand befindet sich ein Anbau mit einer Lourdeskapelle aus der Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert Eine mit einem originalen Sakristeischrank einem Lavabo und einem Kleiderrechen ausgestattete Sakristei an der Sudseite des Chores wurde nachtraglich angebaut Uber dem Ostfenster der Sakristei ist eine 1664 von Karl Castenauer aus Tittmoning gemalte Sonnenuhr angebracht die 1912 erneuert wurde Langhaus Chor und Turm sind von einem umlaufenden gotischen Sockel mit profiliertem Gesimse umgeben Die alten Glocken wurden im Februar 1942 fur Kriegszwecke abgenommen und eingeschmolzen Am 2 Juli 1961 wurden vier neue Glocken geweiht Der Kirchenbau ist typisch fur die Spatgotik Das einschiffige Langhaus besitzt ein Sterngewolbe der Chor ein Netzrippengewolbe Die Innenausstattung stammt aus der Zeit des Barock Die mit starken Eisenbeschlagen versehene Kirchentur des Sudportales wurde fur die Ausstellung Spatgotik in Salzburg an das Museum Carolino Augusteum ausgeliehen 1656 wurde das Mesnerhaus errichtet Dort werden zwei alte Vortragsfahnen aufbewahrt mit denen einst die Wallfahrer empfangen wurden Die eine zeigt das Bild des Hl Leonhard die andere das des Hl Emmeram 1822 erhielt die Kirche ein Pultdach mit Schindeldeckung dieses wird in seiner ostlichen Verlangerung von acht Marmorsaulen gestutzt 1968 wurde die Kirche durch einen Brand in Mitleidenschaft gezogen In der Folge wurde das Kirchendach neu geschalt und mit Eternit eingedeckt an Stelle des ehemaligen Wetterhahns wurde uber dem Chor ein neuer angebracht Im Zuge der Renovierung 1970 gingen wertvolle Bild und Statuenbestande verloren die Kreuzwegtafeln im Nazarenerstil wurden an eine Gemeinde in Natal abgegeben die Statue der Hl Apollonia verschwand Eine weitere Renovierung erfolgte 2004 5 Die Statuen des Hl Emmeram von 1676 und des Hl Leonhard mit einem Pferd die einst den Hauptaltar geziert hatten sind jetzt an der Seitenwand angebracht Im linken Seitenaltar befindet sich die Statue der Hl Margareta Weiter findet sich eine Statue und ein Bild des Hl Nepomuk ein Schutzheiliger fur die Gefahrdungen durch das Wasser An die Hl Apollonia erinnern drei Olbilder ihre Statue ist 2004 vermutlich entwendet worden Auf den Seitenaltaren findet man Figuren des Hl Erasmus des Hl Florian und Hl Johannes Bap Eine tragbare und in Seidengewander bekleidete Hl Madonna mit dem Kinde aus dem 18 Jahrhundert verweist auf einen barocken Prozessionsbrauch Das vom Triumphbogen herabhangende grosse Kruzifix mit funf Cherubskopfen an den Balkenenden stammt aus dem Ende des 17 Jahrhunderts Orgel Bearbeiten nbsp Johann N C Mauracher Orgel von 1877Die Orgel wurde 1877 von Johann Nepomuk Carl Mauracher geschaffen die Orgelweihe fand am Sonntag den 6 Janner 1878 statt 14 Tage davor am 23 Dezember war sie von Alois Kainzner Lehrer und Organist zu St Pantaleon kollaudiert worden 7 Disposition Manual 54 Tasten C f3 Principal 8 Gedact 8 Flote 4 Octav 4 Pedal 18 Tasten C f Subbass 16 DauerkoppelLiteratur BearbeitenRomisch katholische Pfarre St Georgen bei Salzburg Hrsg Festschrift Kirche Untereching 600 Jahre 1413 2013 Druckerei der Erzdiozese Salzburg St Georgen 2013 Roswitha Preiss Johann Georg Itzlfeldner 1704 05 1790 Ein Bildhauer des Salzburger Rokoko in Bayern Anton H Konrad Verlag Weissenhorn 1983 ISBN 387437 160 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kath Filialkirche hl Emeran in Untereching Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Huhneropfer zu S Veit in SchwazEinzelnachweise Bearbeiten Allerdings ist 1413 Engelmar Chrel und nicht Silvester Pflieger als Bischof von Chiemsee bezeugt und auch als Weihbischof in Salzburg tatig Dieser Irrtum ist wahrscheinlich auf einen fruheren Chronisten den Priester Ludwig Heilmayr zuruckzufuhren der 1897 eine Geschichte zur Decanatspfarre St Georgen bei Oberndorf verfasst hat Nebenkirche St Koloman in der Lebenau Memento vom 5 Juni 2014 im Internet Archive Huhneropfer zu St Veit in Schwaz Johannes Neuhardt Wallfahrten im Erzbistum Salzburg Munchen und Zurich 1982 S 104 Gustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Wien 1958 Band 5 S 213 Gustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Wien 1958 Band 5 S 213 Digitalisat47 9761632 12 8811901 399 Koordinaten 47 58 34 2 N 12 52 52 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filialkirche Untereching amp oldid 239605501