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Ferredoxine sind eisen und schwefelhaltige Proteine die als Elektronenubertrager in metabolischen Reaktionen mitwirken und in Eukaryoten und anaeroben Bakterien vorkommen Das menschliche Ferredoxin wird Adrenodoxin genannt Ein anderes Redox Protein das 1962 aus Chloroplasten im Spinat von Tagawa und Arnon isoliert wurde wird Chloroplasten Ferredoxin genannt Dieses Protein spielt sowohl in der zyklischen als auch nichtzyklischen Photophosphorylierung bei der Photosynthese eine Rolle In der nichtzyklischen Photophosphorylierung ist Ferredoxin der letzte Elektronenakzeptor und reduziert das Coenzym NADP zu NADPH H Es nimmt Elektronen von dem durch Sonnenlicht angeregten Chlorophyll auf und ubertragt diese dem Enzym Ferredoxin NADP Reduktase 2Fe 2S Ferredoxin Escherichia coli K12 nach 1I7HVorhandene Strukturdaten 1I7HMasse Lange Primarstruktur 111 AminosaurenKofaktor 2Fe 2S BezeichnerGen Name n fdx EcoGene Externe IDs UniProt P0A9R4VorkommenHomologie Familie HovergenFerredoxine sind kleine Proteine die Eisen und Schwefelatome enthalten die in einem Eisen Schwefel Cluster angeordnet sind Ferredoxine wirken als biologische Kondensatoren indem das Eisenatom seine Oxidationsstufe 2 oder 3 andern kann Somit wirken sie in biologischen Redoxreaktionen als Elektronenubertrager Inhaltsverzeichnis 1 Fe2S2 Ferredoxine 1 1 Pflanzliche Ferredoxine 1 2 Adrenodoxin Ferredoxine 1 3 Thioredoxin Ferredoxine 2 Fe4S4 und Fe3S4 Ferredoxine 2 1 Bakterielle Ferredoxine 2 2 High potential Eisen Schwefel Proteine 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFe2S2 Ferredoxine BearbeitenPflanzliche Ferredoxine Bearbeiten nbsp Darstellung des Fe2S2 FerredoxinsDie ursprunglich in Chloroplasten gefundene Sorte von Ferredoxine werden Chloroplasten Ferredoxine genannt Das aktive Zentrum ist hier ein Fe2S2 Cluster in dem die Eisenatome durch anorganische Schwefelatome und durch Schwefelreste des Cysteins tetraedrisch angeordnet sind In Chloroplasten wirken die Fe2S2 Ferredoxine als Elektronenubertrager in der Elektronentransportkette des Photosystems I und als Elektronendonatoren fur verschiedene Proteine wie Glutamatsynthase Nitratreduktase und Schwefelreduktase In bakteriellen Dioxygenasesystemen dienen sie als Elektronenubertrager zwischen Flavoproteinreduktase und Oxygenase Adrenodoxin Ferredoxine Bearbeiten Adrenodoxin Putidaredoxin und Terpredoxin sind losliche Fe2S2 Ferredoxine die als Elektronenubertrager dienen Im mitochondrialen Monooxygenasesystemen ubertragt Adrenodoxin ein Elektron von der NADPH Adrenodoxin Reduktase an die membrangebundene Cytochrom P450 Cholesterin Monooxygenase CYP11A1 oder Steroid 11b Hydroxylasen CYP11B1 bzw CYP11B2 Dabei wirkt das System seitenkettenabspaltend und ist in den Mitochondrien der Nebennierenrinde zu finden wo es bei der Katalyse von Steroidhormonen mitwirkt 1 In Bakterien dienen Putidaredoxin und Terpedoxin als Elektronenubertrager zwischen den NADH abhangigen Ferredoxinreduktasen und loslichen P450 Cytochromen Weitere Funktionen anderer Ferredoxine dieser Art sind bisher noch nicht geklart Obwohl es zwischen der Aminosaurensequenz von pflanzlichem Ferredoxin und Adrenodoxin keine grossen Ubereinstimmungen gibt weisen sie dennoch eine ahnliche Faltung auf Thioredoxin Ferredoxine Bearbeiten Fe2S2 Ferredoxin aus Clostridium pasteurianum Cp2FeFd wird aufgrund seiner andersartigen Aminosauresequenz spektroskopischen Eigenschaften seines Eisen Schwefel Clusters sowie seiner einzigartigen Fahigkeit Cystein durch andere Liganden am Fe2S2 Cluster ersetzen zu konnen als eigene Proteinfamilie anerkannt Obwohl die physiologische Rolle dieses Ferredoxins bisher unklar ist konnte eine spezifische Wechselwirkung zwischen Cp2FeFd und des Molybdan Eisen Clusters der Nitrogenase festgestellt werden Homologe Ferredoxine von Azotobacter vinelandii Av2FeFdI und Aquifex aeolicus AaFd wurden ebenfalls beschrieben Die Kristallstruktur von AaFd wurde aufgeklart AaFd liegt als Dimer vor Die Struktur des AaFd Monomers unterscheidet sich von anderen Fe2S2 Ferredoxinen Die Faltung der Sekundarstruktur umfasst a und b Faltungen wobei die ersten vier b Faltblatter und zwei a Helices eine Variante der Thioredoxinfaltung annehmen Fe4S4 und Fe3S4 Ferredoxine BearbeitenFe4S4 Ferredoxine werden weiter unterteilt in low potential Ferredoxine LPF bei Bakterien und high potential HiPIP Ferredoxine Beide Kategorien sind sich im Schema der Redoxreaktionen ahnlich nbsp Bei LPF konnen die Oxidationszahlen des Eisens 2Fe3 2Fe2 oder 1Fe3 3Fe2 sein bei HiPIP 3Fe3 1Fe2 oder 2Fe3 2Fe2 Bakterielle Ferredoxine Bearbeiten Eine Art von Fe4S4 Ferredoxinen die ursprunglich bei Bakterien gefunden wurde wird Bakterielle Art genannt Bakterielle Ferredoxine konnen wiederum in weitere Untergruppen gegliedert werden je nach vorliegender Aminosaurensequenz Die meisten enthalten mindestens eine konservierte Domane die vier Cysteinreste enthalt die an das Fe4S4 Cluster binden Bei dem Ferredoxin von Pyrococcus furiosus ist ein konservierter Cysteinrest durch Asparaginsaure ersetzt Wahrend der Evolution der bakteriellen Ferredoxine kam es durch Genduplikationen und Genaustausch zum Auftreten von Proteinen mit mehreren Eisen Schwefel Zentren In einigen bakteriellen Ferredoxinen hat eine der verdoppelten Domanen eine oder mehrere konservierte Cysteinreste verloren Diese Domanen haben dann entweder ihre Eisen Schwefel bindende Eigenschaft verloren oder binden an einen Fe3S4 Cluster anstatt an einen Fe4S4 Cluster Mittlerweile sind die 3D Strukturen fur einige bakterielle Mono und Dicluster Ferredoxine bekannt Die Struktur besteht sowohl aus a Helices als auch aus b Faltblattern wobei zwei bis sieben a Helices und vier b Faltblatter eine fassahnliche Struktur ausbilden sowie einem Loop der drei Cystein Liganden des Eisen Schwefel Clusters enthalt High potential Eisen Schwefel Proteine Bearbeiten High potential Eisen Schwefel Proteine HiPIPs stellen eine eigene Familie der Fe4S4 Ferredoxine dar die in anaeroben Elektronentransportketten agieren Einige HiPIPs verfugen uber hohere Redoxpotentiale als alle anderen ublichen Eisen Schwefel Proteine so hat das HiPIP von Rhodopila globiformis ein Redoxpotential von etwa 450 mV Die Struktur einiger HiPIPs wurden inzwischen aufgeklart ihre Faltungen sind auf a und b Faltungen zuruckzufuhren Wie auch in anderen bakteriellen Ferredoxinen hat auch hier der Fe4S4 Cluster eine cubanahnliche Struktur und ist durch vier Cysteinreste mit dem Protein verbunden Literatur BearbeitenK M Ewen M Kleser R Bernhardt Adrenodoxin the archetype of vertebrate type 2Fe 2S cluster ferredoxins In Biochimica et Biophysica Acta Band 1814 Nummer 1 Januar 2011 S 111 125 doi 10 1016 j bbapap 2010 06 003 PMID 20538075 G Hanke P Mulo Plant type ferredoxins and ferredoxin dependent metabolism In Plant cell amp environment Band 36 Nummer 6 Juni 2013 S 1071 1084 doi 10 1111 pce 12046 PMID 23190083 J Meyer Ferredoxins of the third kind In FEBS letters Band 509 Nummer 1 November 2001 S 1 5 PMID 11734195 M Bruschi F Guerlesquin Structure function and evolution of bacterial ferredoxins In FEMS microbiology reviews Band 4 Nummer 2 1988 Apr Jun S 155 175 PMID 3078742 S Ciurli F Musiani High potential iron sulfur proteins and their role as soluble electron carriers in bacterial photosynthesis tale of a discovery In Photosynth Res 85 Jahrgang Nr 1 2005 S 115 131 doi 10 1007 s11120 004 6556 4 PMID 15977063 K Fukuyama Structure and function of plant type ferredoxins In Photosynth Res 81 Jahrgang Nr 3 2004 S 289 301 doi 10 1023 B PRES 0000036882 19322 0a PMID 16034533 A V Grinberg F Hannemann B Schiffler J Muller U Heinemann R Bernhardt Adrenodoxin structure stability and electron transfer properties In Proteins 40 Jahrgang Nr 4 2000 S 590 612 doi 10 1002 1097 0134 20000901 40 4 lt 590 AID PROT50 gt 3 0 CO 2 P PMID 10899784 H M Holden B L Jacobson J K Hurley G Tollin B H Oh L Skjeldal Y K Chae H Cheng B Xia J L Markley Structure function studies of 2Fe 2S ferredoxins In J Bioenerg Biomembr 26 Jahrgang Nr 1 1994 S 67 88 doi 10 1007 BF00763220 PMID 8027024 Weblinks BearbeitenAdrenodoxin EBI Datenbank HiPIPs EBI Datenbank Rontgenstruktur eines Ferredoxins von Aquifex aeolicus rcsb orgEinzelnachweise Bearbeiten Adrenodoxin In Lexikon der Biologie Spektrum der Wissenschaft abgerufen am 13 September 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferredoxine amp oldid 229821764