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Der Ferrari 250 GT Coupe ist ein zweisitziger Sportwagen des italienischen Automobilherstellers Ferrari der von 1958 bis 1960 produziert wurde Um es von den bei Boano oder Ellena gebauten Vorgangern zu unterscheiden wird das Auto auch inoffiziell als 250 GT Coupe Pininfarina bezeichnet weil Carrozzeria Pininfarina den Aufbau dieser Fahrzeuge ubernahm Das 250 GT Coupe gehort zur weit gefacherten Modellfamilie Ferrari 250 und war wahrend seiner Produktionszeit deren Grundmodell Mit etwa 350 Fahrzeugen war es zugleich die bis dahin am haufigsten produzierte Variante Mit ihm wurde Ferrari zu einem Serienhersteller FerrariFerrari 250 GT Coupe 1959 Ferrari 250 GT Coupe 1959 250 GT CoupeProduktionszeitraum 1958 1960Klasse SportwagenKarosserieversionen CoupeMotoren Ottomotor 3 0 Liter 177 kW Lange 4395 mmBreite 1650 mmHohe 1397 mmRadstand 2600 mmLeergewicht 1300 kgVorgangermodell Ferrari 250 GTNachfolgemodell Ferrari 250 GT 2 2 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Beschreibung 2 1 Motor und Antrieb 2 2 Chassis 2 3 Karosserie 3 Produktion 4 Prototypen und Sondermodelle 4 1 Prototypen 4 2 Nembo Coupe 5 Technische Daten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenNach dem Ende des Zweiten Weltkriegs weitete das Modeneser Unternehmen Ferrari dessen Anfange im Rennsport liegen seine Tatigkeit auf die Herstellung von Strassensportwagen aus Nachdem Ferrari zunachst mehr oder weniger Einzelstucke gefertigt hatte erschien 1953 die Modellfamilie 250 als eine auf europaische Markte zugeschnittene Alternative zu den vielfach nach Ubersee exportierten grossen Ferrari Modellen 340 und 375 Wie bei Ferrari ublich gehorten sowohl Strassen als auch Rennsportversionen zu der Baureihe 250 Abgesehen von dem nur 1953 produzierten 250 Europa baute Ferrari in alle Mitglieder der 250 Familie eine 3 0 Liter grosse Ausfuhrung des kurzen Zwolfzylindermotors von Gioacchino Colombo ein 1 Der Motor war Namensgeber der gesamten Modellfamilie Der Zahlencode 250 leitet sich von dem gerundeten Hubraum eines einzelnen Zylinders ab Die Fertigung von Strassenautos begann bei Ferrari langsam Vom 250 Europa 1953 und seinem Nachfolger 250 Europa GT 1954 entstanden jeweils weniger als 100 Autos Mit dem 1955 vorgestellten 250 GT den die Karosseriewerke Boano und Ellena aufbauten erreichte Ferrari erstmals niedrige dreistellige Stuckzahlen Der 1958 vorgestellte Nachfolger 250 GT Coupe Pininfarina wurde dagegen in zwei Jahren etwa 350 mal gebaut Es war das bis dahin am weitesten verbreitete Ferrari Modell Mit ihm war Ferrari ein echter Serienhersteller 2 geworden Das komfortbetone 250 GT Coupe war gleichsam das Grundmodell der 250 Reihe 3 Parallel dazu bot Ferrari mehrere von ihm abgeleitete Fahrzeuge mit spezieller Ausrichtung an Das 250 GT Pininfarina Cabriolet war die offene Version des Coupes Die zweite Serie war formal an das GT Coupe angepasst Der 250 GT Berlinetta LWB war eine besonders sportliche Version mit eigenstandiger Aluminiumkarosserie Der 250 GT California Spyder war das offene Gegenstuck zum 250 GT Berlinetta LWB und dessen Nachfolger 1960 loste Ferrari das 250 GT Coupe durch den grosseren 250 GT 2 2 ab Beschreibung BearbeitenMotor und Antrieb Bearbeiten nbsp Tipo 128 ZwolfzylinderDer Antrieb des 250 GT Coupe entspricht im Wesentlichen dem des Vorgangermodells Wie dieses hat das Coupe eine Variante des Short Block Zwolfzylinders der auf eine Konstruktion von Gioacchino Colombo aus dem Jahr 1947 zuruckgeht und der sich in ahnlicher Form auch in den anderen Modellen der Ferrari 250 Familie findet Der Zwolfzylindermotor hat einen Hubraum von 2953 cm Bohrung Hub 73 58 8 mm Der Zylinderbankwinkel betragt 60 Grad Jede Zylinderreihe hat eine obenliegende Nockenwelle die von einer Kette angetrieben wird Fur jeden Zylinder gibt es ein Ein und ein Auslassventil Die Gemischaufbereitung ubernehmen drei Doppelvergaser von Weber Typ 36DCF Die Motorleistung betragt 240 PS 177 kW bei etwa 7000 Umdrehungen pro Minute Die im 250 GT Coupe eingebaute Variante des Colombo Motors tragt die Bezeichnung Tipo 128 Die Motoren wurden im Laufe des Produktionszyklus schrittweise weiterentwickelt Anfanglich wurde die Version Tipo 128C eingebaut Nach einiger Zeit trat der Tipo 128D mit zwei Zundverteilern an seine Stelle und zuletzt der Tipo 128F Bei ihm waren die Zundkerzen nicht mehr wie bisher im Innern des durch die Zylinderbanke gebildeten V installiert 4 sondern aussen und jeder Zylinder bekam einen eigenen Einlasskanal im Zylinderkopf 5 6 Die Kraft wird uber ein handgeschaltetes Vierganggetriebe ubertragen Bei den 1960 gefertigten Exemplaren wurde serienmassig ein elektrisch zuschaltbarer Overdrive von Laycock de Normanville eingebaut Zur Wahl standen funf verschiedene Hinterachsubersetzungen 7 Chassis Bearbeiten Das Chassis des 250 GT ahnelt ebenfalls dem des 250 GT Boano Ellena Hier wie dort ist es die Tipo 508 genannte Konstruktion Grundlage ist ein Rahmen aus ovalen Stahlrohren Der Radstand betragt wie beim Vorganger 2600 mm Ebenso wie der Motor wurde auch das Fahrwerk im Laufe der Produktionszeit in einigen Einzelheiten weiterentwickelt Die vorderen Rader sind bei allen Modellen einzeln an Doppelquerlenkern aufgehangt mit Schraubenfedern hydraulischen Houdaille Hebelstossdampfern und Stabilisator Hinten hat der 250 GT eine Starrachse mit zwei langs angeordneten Blattfedern dazu zwei Langslenker Anfanglich baute Ferrari auch hinten Houdaille Stossdampfer ein die letzten 1960 entstandenen 250 GT Coupe haben allerdings hinten Teleskopstossdampfer Die ersten Modelle haben noch wie der Vorganger an allen vier Radern hydraulisch betatigte Trommelbremsen die ab 1959 gefertigten Autos haben dagegen serienmassig rundum Scheibenbremsen 2 7 Karosserie Bearbeiten nbsp Strenge Trapezlinie Ferrari 250 GT Coupe nbsp InterieurDie Karosserie des 250 GT Coupe besteht aus Stahl Anders als bei den Vorgangermodellen gibt es keine Varianten mit Aufbauten aus Aluminiumblechen Das Design ist eine Arbeit Pininfarinas Das grundsatzliches Layout des Aufbaus sehr lange Motorhaube kurze Fahrgastzelle und knappes Stufenheck folgt dem des Vorgangers allerdings gestaltete Pininfarina die Karosserie im Detail vollig neu Kein Blech oder Glasteil ist mit den Vorgangern 250 GT Boano Ellena austauschbar Die Gurtellinie ist deutlich niedriger die Fensterflachen sind proportional grosser 4 Der kantige Dachaufbau folgt der sogenannten Trapezlinie die Pininfarina zu dieser Zeit bei vielen seiner Entwurfe bevorzugte Zwei Prototypen waren mit hinteren Panoramascheiben ausgestattet beim Serienmodell verzichtet Ferrari auf dieses Designmerkmal Front und Heckscheibe sind annahernd im gleichen Winkel geneigt beide Scheiben sind ungefahr gleich gross Hintere Seitenfenster gibt es nicht 8 Die Aufbauten der Serienmodelle sind weitestgehend gleich Wegen des standardisierten Produktionsprozesses konnten Kundenwunsche nicht mehr so leicht berucksichtigt werden wie bei den fruheren GTs Abweichungen beschranken sich vor allem auf Details wie Stossstangen Das 250 GT Cabriolet ubernahm in der zweiten Serie die Linienfuhrung des GT Coupe Die Bewertung des Pininfarina Designs ist zuruckhaltend Die Form des Coupes wurde als streng empfunden Beobachter halten den Entwurf nicht fur eine Designikone Einige Betrachter erinnerte die Karosserie des 250 GT Coupe an den US amerikanischen Ford Thunderbird In den USA erhielt der Ferrari deshalb auch den Beinamen The Italian Thunderbird 9 Produktion BearbeitenDie Produktion des 250 GT Coupe begann im Oktober 1958 8 Bis zum Sommer 1960 entstanden zwischen 335 und 350 Exemplare die sich auf die Fahrgestellnummern 0851GT bis 2081GT verteilen Die Autos wurden in Pininfarinas neuem Werk in Grugliasco bei Turin aufgebaut Prototypen und Sondermodelle BearbeitenAnders als bei fruheren Ferrari GTs gab es vom Coupe im laufenden Produktionszyklus keine Fahrzeuge mit Sonderkarosserien Abweichende Aufbauten hatten lediglich die vier Prototypen die Anfang 1958 entstanden nach Produktionsende erhielt ein Chassis eine eigenstandige Karosserie Prototypen Bearbeiten Der zweite Prototyp Chassisnummer 0853GT hatte ein kleines Seitenfenster hinter den Turen und eine stark gewolbte Heckscheibe Die Ruckleuchten waren breit und befanden sich unmittelbar uber der Stossstange Dieses Designmerkmal ging vier Jahre spater beim Lancia Flavia Coupe in die Serienproduktion ein Pininfarina verkaufte das Auto 1959 an Prinz Bertil von Schweden 10 Nembo Coupe Bearbeiten 1965 kleidete das Karosseriewerk Neri e Bonacini ein 1959 hergestelltes Chassis 1623GT neu ein Das als Nembo GT bezeichnete Auto hat ein Fliessheck und ausgestellte hintere Kotflugel Der Aufbau folgte einem Entwurf von Tom Meade Daneben entstanden zwei oder drei ahnlich gestaltete Spyder auf Fahrgestellen anderer Baureihen 11 Technische Daten BearbeitenDatenblatt Ferrari 250 GT Coupe Technische Daten Ferrari 250 GT CoupeMotor 12 Zylinder V Motor Viertakt Gabelwinkel 60 vorne langsMotortyp Tipo 128C Tipo 128D Tipo 128FHubraum 2953 cm Bohrung Hub 73 58 8 mmLeistung bei 1 min 240 PS 177 kW bei 7000Max Drehmoment bei 1 min 260 Nm bei 5000Verdichtung 9 5 1Gemischaufbereitung 3 Fallstrom Doppelvergaser Weber 36DCFVentilsteuerung obenliegende NockenwellenKuhlung WasserkuhlungGetriebe 4 Gang Getriebe ab 1960 mit OverdriveRadaufhangung vorn Einzelradaufhangung Doppelte Dreiecksquerlenker SchraubenfedernRadaufhangung hinten Starrachse an Langsblattfedern ab 1960 TeleskopstossdampferBremsen Trommelbremsen rundum 1958 Scheibenbremsen rundum 1959 1960 hydraulisch betatigtLenkung Schnecke und RolleKarosserie Stahlblech oder Aluminium auf OvalrohrrahmenchassisSpurweite vorn hinten 1354 1349 mmRadstand 2600 mmAbmessungen 4395 1650 1397 mmLeergewicht 1300 kgHochstgeschwindigkeit 210 260 km hStuckzahl ca 350Literatur BearbeitenLeonardo Acerbi Ferrari A Complete Guide to All Models MBI Publishing Company LLC 2006 ISBN 978 0 7603 2550 6 Georg Amtmann Halwart Schrader Italienische Sportwagen Motorbuch Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 01988 4 Matthias Braun Ernst Fischer Manfred Steinert Alexander Franc Storz Ferrari Strassen und Rennsportwagen seit 1946 Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 613 02651 3 Peter Braun Gregor Schulz Das grosse Ferrari Handbuch Alle Serien und Rennfahrzeuge von 1947 bis heute Heel Verlag Konigswinter 2006 ISBN 3 89880 501 8 Godfrey Eaton The Complete Ferrari Edited by Geoff Willoughby Cadogan Books London 1985 ISBN 0 947754 10 5 Brian Laban Ferrari Aus dem Englischen von Frauke Watson Parragon Books Bath 2006 ISBN 978 1 4054 1409 8 Frank Oleski Hartmut Lehbrink Seriensportwagen Konemann Koln 1993 ISBN 3 89508 000 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferrari 250 GT Coupe Pininfarina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ferrari 250 GT Coupe In Ferrari comEinzelnachweise Bearbeiten Matthias Braun Ernst Fischer Manfred Steinert Alexander Franc Storz Ferrari Strassen und Rennsportwagen seit 1946 Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 613 02651 3 S 180 f a b Matthias Braun Ernst Fischer Manfred Steinert Alexander Franc Storz Ferrari Strassen und Rennsportwagen seit 1946 Motorbuch Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 613 02651 3 S 195 Brian Laban Ferrari Aus dem Englischen von Frauke Watson Parragon Books Bath 2006 ISBN 978 1 4054 1409 8 S 35 a b Frank Oleski Hartmut Lehbrink Seriensportwagen Konemann Koln 1993 ISBN 3 89508 000 4 S 160 Beschreibung eines 250 GT Coupe auf der Internetseite des Auktionshauses Bonhams Beschreibung des Ferrari 250 GT Coupe auf der Internetseite www barchetta cc 1 2 Vorlage Toter Link www barchetta cc Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 2 September 2018 a b Peter Braun Gregor Schulz Das grosse Ferrari Handbuch Alle Serien und Rennfahrzeuge von 1947 bis heute Heel Verlag Konigswinter 2006 ISBN 3 89880 501 8 S 53 a b Peter Braun Gregor Schulz Das grosse Ferrari Handbuch Alle Serien und Rennfahrzeuge von 1947 bis heute Heel Verlag Konigswinter 2006 ISBN 3 89880 501 8 S 50 Dean Bachelor Chris Poole Graham Robson Das grosse Buch der Sportwagen Muller Erlangen 1990 Leonardo Acerbi Ferrari A Complete Guide to All Models MBI Publishing Company LLC 2006 ISBN 978 0 7603 2550 6 S 126 Kurzbeschreibung des 250 GT Nembo Coupe auf der Internetseite www barchetta cc abgerufen am 2 September 2018 Automodelle von Ferrari Aktuelle Modelle 296 812 Daytona SP3 Purosangue Roma SF90Historische Modelle AAC 815 125 159 166 195 208 212 250 250 GT Boano Ellena 250 GT Coupe 250 GT 2 2 250 GT Berlinetta LWB 250 GT Berlinetta SWB 250 GTO 275 275 GTB 275 GTB 4 275 GTB 4 NART Spyder 275 GTS 288 GTO 208 308 328 330 330 America 330 GT 2 2 330 GTC 330 GTS 330 GTO 340 340 America 342 America 348 360 365 365 California Spyder 365 GT 2 2 Queen Mary 365 GTB 4 Daytona 365 GTC 4 375 America 400 Superamerica 400i 412i 410 Superamerica 430 456 GT MGT 458 488 500 Superfast 512 BB BBi 550 575 599 612 Scaglietti GTC4Lusso California Dino 206 Dino 246 Dino 308 GT 4 Mondial Monza SP Portofino Testarossa FF F12berlinetta F355 F40 F50 F8 FXX Enzo LaFerrari FXX KPrototypen Einzelstucke und Stilstudien Motto Ferrari Nembo Ferrari Superfast II III IV 512 S Berlinetta Speciale 512 S Modulo 250 GT Zagato 3Z 365 GTC 4 Spider BR20 P4 5 Pinin FX Mythos F90 Omologata GG50 KC23 SP 8 SP12 EC SP38 SP48 Unica SP51 Fioravanti F100 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferrari 250 GT Coupe amp oldid 232990578