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Ferdinand Beneke auch Ferdinand Benecke 1 August 1774 in Bremen 1 Marz 1848 in Hamburg war ein deutscher Jurist und Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenFerdinand Beneke stammte aus einer in Bremen ansassigen Kaufmannsfamilie deren Vermogen durch Spekulation im Amerikahandel aufgezehrt wurde In Bremen besuchte er das Gymnasium und studierte dann Rechtswissenschaften und Kameralistik an der Universitat Rinteln und der Universitat Halle 1 Nach seiner Studienzeit war er von 1793 bis 1795 Referendar der Provinzialregierung im Furstentum Minden im preussischen Dienst 2 Nach der Promotion in Gottingen zum Dr jur nahm Beneke in Hamburg eine Tatigkeit als Rechtsanwalt auf 1797 wurde er Hamburger Burger und 1798 Richter am Niedergericht Durch seine berufliche Tatigkeit als Anwalt und Richter sowie durch sein Engagement in der Patriotischen Gesellschaft und im Bereich der Armen und Schulpflege 3 erwarb er sich Ansehen und war auch als Senator im Gesprach Im Zuge des Kampfes gegen die Truppen Napoleons nahm Beneke mit der Burgerwehr im Marz 1813 an der Befreiung Hamburgs teil Dabei arbeitete er eng mit Friedrich Christoph Perthes zusammen Im Zuge der zeitweiligen Ruckeroberung Hamburgs durch die franzosischen Truppen wurde von ihm Perthes und dem Lubecker Syndicus Carl Georg Curtius das Hanseatische Directorium als Hamburger Exilregierung gebildet Er war 1813 beteiligt an Reformplanen zur Hamburger Verfassung 4 1816 stieg Beneke zum Oberaltensekretar eine Art Syndicus und Konsulent in etwa Geschaftsfuhrer in der Hamburger Burgerschaft auf Durch das Amt das er bis 1848 ausubte hatte er erhebliche Einflussmoglichkeiten in der Politik Beneke und der Bremer Senator und Burgermeister ab 1822 Johann Smidt 1773 1857 pflegten als Schulfreunde enge personliche und berufliche Kontakte die durch 433 Briefe dokumentiert sind Ihr gemeinsames Bestreben richtete sich auf den Erhalt der Selbststandigkeit der beiden Stadte nicht nur als freie Stadte in der Zeit der franzosischen Machtanspruche und im Deutschen Bund sondern auch als Freie Hansestadte Hamburg betonte seinen Status als freye Stadt vergleichsweise wie damals auch Frankfurt am Main mit dem Zusatz und Hansestadt Beneke war ein begeisterter Anhanger der Hanse Es gelang beiden aber nicht eine Art neuen HansaBund zu begrunden den Widerstand in Hamburg konnte Beneke nicht uberwinden und so schrieb er 1816 resigierend an Smidt von der Isolierungssucht Hamburgs und von dem grosshansestadtischen Gehabe ohne die Hanse der drei Stadte als Legitimation ihrer Unabhangigkeit wieder zu beleben nbsp Ferdinand Beneke auf dem Sammelgrabmal Secretair Ehrb Oberalten Die Hamburger werden schwerlich eher auf den Deutschen Bund aufmerksam werden bis dieser sie bei Gelegenheit selbst einmal auf seine empfindliche Weise an seine Existenz erinnert und aus ihren Sundenschlafe aufweckt Ich glaube kaum dass irgendein Exgenosse des Rheinischen Bundes selbst der Konig von Wurttemberg nicht ausgenommen so wenig Sinn fur ein deutsches Gemeinwesen gezeigt hat als der hamburger Senat 5 Beneke betatigte sich auch literarisch Von 1792 bis zu seinem Tode im Jahr 1848 schrieb er ein Tagebuch welches sich im Hamburger Staatsarchiv befindet und ein wichtiges Zeugnis der politischen sozialen und literarischen Entwicklung sowie des Alltags in Deutschland von der Napoleonischen Zeit bis zum Vormarz darstellt 6 Beneke hatte sechs Kinder 1 Sein Sohn Otto Beneke 1812 1891 war Vorsteher des Senatsarchivs in Hamburg Auf dem Sammelgrabmal Secretair Ehrb Oberalten im Bereich des Althamburgischen Gedachtnisfriedhofs Friedhof Ohlsdorf wird an Ferdinand Beneke erinnert Schriften BearbeitenTheses inaugurales loco dissertationis inauguralis cum orbe eruditio mox communicandae Grape Gottingae 1795 Diss Ein paar Worte uber die neuerrichtete Schule vor dem Dammthor An die Bewohner und Garten Besitzer der Dammthor Gegend von einigen ihrer Mitburger in Hamburg Schniebes Hamburg 1799 Erneuerte Kirchen und Gemeinde Verfassung der Portugiesischen Juden zu Hamburg Nestler Hamburg 1812 Die Stimme eines Hanseaten an die fur Europa s Ruhe und fur Deutschlands Rettung verbundenen Machte S l 1813 Heer Gerath fur die hanseatische Legion S l 1813 Jungfer Nichten Brief an Mademoselle Marie Ziemssen abzugeben bey Herrn Matthias Puttfarken in Osswarder Mit einem Vorwort von Otto Beneke 1847 Gesellschaft der Bibliophilen Hamburg 1927 Jungfer Nichten Briefe aus Hamburg Gesammelt von Ferdinand Beneke 1805 Christians Hamburg 1974 Tagebucher Die Tagebucher Hrsg von Frank Hatje u a 7 I Die Tagebucher 1792 bis 1801 Wallstein Verlag Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 0878 7 Abt 1 1 Tagebucher 1792 bis 1795 Abt 1 2 Tagebucher 1796 bis 1798 Abt 1 3 Tagebucher 1799 bis 1801 Abt 1 4 Beilagen 1792 bis 1801 Abt 1 5 Begleitband Burger und Revolutionen II Die Tagebucher 1802 bis 1810 Wallstein Verlag Gottingen 2019 ISBN 978 3 8353 0911 1 Abt 2 1 Tagebucher 1802 bis 1804 Abt 2 2 Tagebucher 1805 bis 1807 Abt 2 3 Tagebucher 1808 bis 1810 Abt 2 4 Beilagen 1802 bis 1805 Abt 2 5 Beilagen 1806 und 1807 Abt 2 6 Beilagen 1808 bis 1810 Abt 2 Begleitband 1 Zeitleiste und Anhange Abt 2 Begleitband 2 Krieg und Frieden III Die Tagebucher 1811 bis 1816 Wallstein Verlag Gottingen 2016 ISBN 978 3 8353 0912 8 Abt 3 1 Tagebucher 1811 bis 1813 Abt 3 2 Tagebucher 1814 bis 1816 Abt 3 3 Beilagen 1811 und 1812 Abt 3 4 Beilagen 1813 Abt 3 5 Beilagen 1814 Abt 3 6 Beilagen 1815 und 1816 Abt 3 7 Begleitband Leben und Ansichten Literatur BearbeitenOtto Beneke Beneke Ferdinand In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 327 Joist Grolle Beneke Ferdinand In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Bd 1 Hamburg 2001 ISBN 3 7672 1364 8 S 41 42 Joist Grolle Im Bann von Jean Paul und Napoleon Der Tagebuchschreiber Ferdinand Beneke In Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte Bd 89 2003 S 41 78 Digitalisat Frank Hatje In zweiter Linie Ferdinand Beneke Johann Smidt und die Beziehungen zwischen Hamburg und Bremen In Bremisches Jahrbuch Bd 87 2008 S 49 70 Frank Hatje Ferdinand Beneke 1774 1848 Tagebucher Briefwechsel Schriften Projektbericht In Informationen zur modernen Stadtgeschichte Band 2 2004 S 107 110 Stephen Pielhoff Religiositat und Gemeinsinn Uber Ideal und Praxis der Armenpflege bei Ferdinand Beneke 1822 1832 In Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte Bd 92 2006 S 33 51 Digitalisat Frank Hatje Ariane Kuth u a Hrsg Ferdinand Beneke Die Tagebucher I 1792 1801 funf Bande Wallstein Verlag Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 0878 7 8 Frank Hatje u a Hrsg Ferdinand Beneke Die Tagebucher III 1811 1816 sieben Bande Wallstein Verlag Gottingen 2016 ISBN 978 3 8353 0912 8 Frank Hatje u a Hrsg Ferdinand Beneke Die Tagebucher II 1802 1810 acht Bande Wallstein Verlag Gottingen 2019 ISBN 978 3 8353 0911 1 Weblinks BearbeitenBeneke Edition der Hamburger Stiftung zur Forderung von Wissenschaft und Kultur Die Geschichte meines Lebens Sendung von Ariane Smith und Frank Hatje in der Reihe Lange Nacht des Deutschlandfunks Deutschlandradios Kultur vom 14 Januar 2017 abgerufen am 19 Januar 2022 Deutschlandfunk Kultur Ferdinand Benekes Tagebucher ein empfindsamer Patriarch und liberaler Patriot vom 10 August 2019 abgerufen am 17 Januar 2023 Anmerkungen Bearbeiten a b Peter Kapern 20 000 welthaltige Tage Rezension seiner 2012 herausgegebenen Tagebucher in der Reihe Andruck des Deutschlandfunks am 8 Oktober 2012 Frank Hatje In zweiter Linie Ferdinand Beneke Johann Smidt und die Beziehungen zwischen Hamburg und Bremen In Bremisches Jahrbuch Bd 87 2008 S 49 70 hier S 49 ff Stephen Pielhoff Religiositat und Gemeinsinn Uber Ideal und Praxis der Armenpflege bei Ferdinand Beneke 1822 1832 In Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte Bd 92 2006 S 33 51 Digitalisat Frank Hatje In zweiter Linie Ferdinand Beneke Johann Smidt und die Beziehungen zwischen Hamburg und Bremen In Bremisches Jahrbuch Bd 87 2008 S 49 70 hier S 54 Frank Hatje In zweiter Linie Ferdinand Beneke Johann Smidt und die Beziehungen zwischen Hamburg und Bremen In Bremisches Jahrbuch Bd 87 2008 S 49 70 hier S 64 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 31 August 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ferdinand beneke de Hamburger Stiftung zur Forderung von Wissenschaft und Kultur Ferdinand Beneke Tagebucher Edition Wallstein Verlag abgerufen am 12 Januar 2023 Benedikt Erenz Helden und Hummerseelen Die Tagebucher des Ferdinand Beneke erzahlen die Geschichte des deutschen Burgertums In Die Zeit 6 September 2012 S 19 und 20 VorgangerAmtNachfolgerEduard RentzelOberaltensekretar zu Hamburg 1816 1848Nicolaus Adolf WestphalenNormdaten Person GND 116120223 lobid OGND AKS LCCN no2012158432 VIAF 17965753 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beneke FerdinandALTERNATIVNAMEN Benecke FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 1 August 1774GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 1 Marz 1848STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Beneke amp oldid 230880171