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Farlage ist ein Wohnplatz in Hovel einem Ortsteil der ostfriesischen Kreisstadt Wittmund Farlage Rasthaus fur Wanderer und Radfahrer Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 3 Lage und Verkehrsanbindung 4 Religion 5 Tourismus 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Ortsname Farlage ist relativ spat dokumentiert Die Zeitschrift Quellen und Forschungen zur ostfriesischen Familien und Wappenkunde belegt ihn erstmalig fur 1602 Farlager Erben 1 Das Niedersachsische Staatsarchiv Abteilung Aurich verwahrt eine sogenannte Schatzung von 1645 in der auch der Wohnplatz Farlage Erwahnung findet Nach Arend Remmers ist es durchaus moglich dass es sich bei Farlage um eine erheblich altere Gelandebezeichnung lage handelt die mit dem englischen Siedlungsnamen Farleigh verwandt ist und soviel wie von Farn Far bewachsene freie Flache lage bedeutet 2 Geschichte BearbeitenFarlage liegt in einem seit der Bronzezeit besiedelten Gebiet das vom Fernweg Oldenburg Ostfriesland durchzogen wurde Nach einem Abzweig der uber Rispel und Nobeiskrug in die Region um Jever fuhrte verlief er in nordwestlicher Richtung an der mittelalterlichen Steinsetzung Oll Gries vorbei uber Rispelerhelmt Kirmeer und Farlage nach Ardorf Dort verzweigte er sich in mehrere Wege die unter anderem nach Esens Aurich und Wittmund fuhrten 3 In Mittelalter gehorte das Farlager Gebiet mit Hovel und Leerhafe nicht zum Herrschaftsbereich der ostfriesischen Adelsfamilie der Kankena sondern zur Vogtei Reepsholt im Amt Friedeburg Erst wahrend der napoleonischen Besatzungszeit 1807 1813 wurden sowohl Hovel als auch Leerhafe ein Teil des Amtes Wittmund und gehorten ab 1885 zum Landkreis Wittmund Innerhalb des Landkreises bildeten im weiteren Verlauf des 19 Jahrhunderts das Dorf Hovel und seine Ortsteile gemeinsam mit den Bauernschaften Leerhafe und Rispel bei Beibehaltung der jeweiligen kommunalen Selbstandigkeit einen Gemeindeverband Wegen verschiedener Streitigkeiten verliessen Hovel und die Ortsteile Mammhusen Uthorn Farlage Schnapp Till Carmsland Kloster und Kloster Neuenhaus den Verband 1901 als Gemeinde Hovel Das Standesamt und der Armenverband verblieben allerdings in Leerhafe 4 Im Mai 1769 beantragten die Eltern der Ortschaften Farlage Hovel Mammhusen Uthorn Muggenkrug und Schnapp die Errichtung einer Nebenschule fur ihre jungeren Kinder Ihnen sollte damit der weite Weg nach Leerhafe erspart bleiben Erst ab dem Alter von zehn Jahren sollten sie die Leerhafer Volksschule besuchen Dem Antrag wurde stattgeben Die Einnahmen waren jedoch so gering dass nach einer kurzen Zeit der angestellte Schulmeister nicht mehr besoldet werden konnte Allerdings entstand um 1775 in Hovel eine von Leerhafe unabhangige Schulgemeinde die fur Hovel und seine Ortschaften ein eigenes Volksschulgebaude errichtete Die Hoveler Schule existierte bis 1974 5 Im Jahre 1875 wurde die Justiz auf den kleinen Ort Farlage aufmerksam Das Bundesamt fur das Heimatwesen das damals oberste Verwaltungsgericht im Deutschen Reich mit Sitz in Berlin hatte in einem Rechtsstreit uber die Zustandigkeit der Armenversorgung eines unehelichen Kindes zwischen zwei Ortsarmenverbanden den Vorlaufern heutiger Sozialamter zu entscheiden Ein Ziegeleiarbeiter aus Oerlinghausen im Furstentum Lippe hatte die alleinerziehende Mutter eines fast zweijahrigen Madchens aus Farlage geheiratet Zwei Jahre spater starb die Kindesmutter und der Stiefvater verweigerte dem nunmehr vierjahrigen Kind jeden Unterhalt sodass der fur Farlage zustandige Ortsarmenverband fur die Unterstutzung des Kindes sorgte Spater verlangte der genannte Ortsarmenverband die Erstattung der Versorgungskosten vom Ortsarmenverband Oerlinghausen der vom Bundesamt fur das Heimatwesen mit Spruch vom 27 Februar 1875 zur Kostenerstattung verurteilt wurde weil das Kind namlich dem Heimatwohnsitz der Mutter folgt die ihrerseits dem Heimatwohnsitz ihres Ehemannes nach Oerlinghausen gefolgt ist Hieran vermochte es auch nichts zu andern dass der aus dem Furstentum Lippe stammende Stiefvater fur seine Eheschliessung mit der aus Farlage stammenden Kindesmutter keine behordliche Einwilligung eingeholt hatte weil die polizeilichen Beschrankungen der Eheschliessung durch eine Gesetzesreform im Jahre 1868 bereits kurz vor der Eheschliessung aufgehoben worden waren 6 Lage und Verkehrsanbindung BearbeitenFarlage liegt 2 4 Kilometer westlich des Hoveler Ortskerns an den Strassen Hoveler Strasse K 27 und Mammhuser Weg Ausserhalb der Schulferien verbindet die Buslinie 341 Farlage mit Wittmund Sie fuhrt uber Hovel Leerhafe und Isums nach Wittmund Dort befindet sich auch den nachste Bahnhof der an der NordWestBahnstrecke Sande Esens liegt Religion BearbeitenDas fur die evangelisch lutherischen Christen Farlages zustandige Gotteshaus die Cacilien und Margarethenkirche befindet sich in Leerhafe Mitglieder der romisch katholischen Kirche werden geistlich durch die Pfarreiengemeinschaft Neuauwiewitt Neustadtgodens Aurich Wiesmoor Wittmund 7 betreut Der fur Farlage nachstgelegene katholische Gottesdienstort ist die Wittmunder St Bonifatius Kirche an der Bismarckstrasse 5 Baptisten finden ihr Bethaus in Jever Elisabethufer 1 8 Tourismus BearbeitenIn Farlage befindet sich am Mammhuser Weg 14 ein privates Uhren Museum in dem Stand Wand und Tischuhren vom 17 bis zum 21 Jahrhundert gezeigt werden 9 Literatur BearbeitenArend Remmers Von Aaltukerei bis Zwischenmooren Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade Verlag Schuster Leer 2004 1 Auflage ISBN 3 7963 0359 5 S 68 Sp I und IIWeblinks BearbeitenBeschreibung von Hovel Farlage in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft Ortsinformationen des Vereins fur ComputergenealogieEinzelnachweise Bearbeiten Quellen und Forschungen zur ostfriesischen Familien und Wappenkunde Nr 25 1976 S 102 Arend Remmers Von Aaltuekerei bis Zwischenmooren Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade Verlag Schuster Leer 2004 1 Auflage S 68 Sp I und II Zur Endung lage siehe auch S 206 Sp II 207 Sp II Lage Loge Karl Heinz de Wall Leerhafe Stadt Wittmund Landkreis Wittmund Hrsg Ostfriesische Landschaft Aurich PDF online S 1 Karl Heinz de Wall Hovel Stadt Wittmund Landkreis Wittmund In Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft Aurich PDF online S 1 Karl Heinz de Wall Hovel Stadt Wittmund Landkreis Wittmund In Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft Aurich PDF online S 3 Siehe zum Beispiel Hermann Stolp Hrsg Entscheidungen und Rechtsgrundsatze Oberster Deutscher Gerichte in Streitsachen des Offentlichen Rechts und der Verwaltung II Band Verlag der Expedition der Deutschen Gemeinde Zeitung Berlin 1875 S 28f Google Books Internetauftritt der Pfarreiengemeinschaft Neuauwiewitt eingesehen am 5 Februar 2014 efg jever de Internetauftritt der Baptistengemeinde Jever eingesehen am 22 Juli 2022 Wiebke Hayenga Meyer Der Meister Hora von Wittmund In Ostfriesland Magazin SKN Druck und Verlag Norden Ostfriesland Ausgabe November 2017 S 34Ortschaften und Wohnplatze im Wittmunder Stadtteil Hovel Carmsland Farlage Hovel Kernort Kloster Amerika Kloster Neuenhaus Mammhusen Nottens Schnapp Till Uthorn 53 5292249 7 730819 Koordinaten 53 32 N 7 44 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farlage amp oldid 236990325