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Extrapolation ist das Debutalbum des Jazzgitarristen John McLaughlin Es erschien zunachst bei Marmalade Records auch aufgrund des Zusammenbruchs dieses Labels wurde das Album international erst seit 1972 vertrieben Es gilt heute als eines der klassischen Alben des britischen Jazz auf dem Jazz und Rock paradigmatisch fusioniert werden Ulrich Kurth 2 ExtrapolationStudioalbum von John McLaughlinVeroffent lichung en 1969Aufnahme 1968Label s Marmalade Records PolydorFormat e LP CDGenre s Jazz RockjazzTitel Anzahl 10Lange 39 57Besetzung Gitarre John McLaughlinBariton und Sopransaxophon John SurmanBass Brian Odgers 1 Schlagzeug Tony OxleyProduktion Giorgio GomelskyStudio s Advision Studios LondonChronologie Extrapolation Where Fortune Smiles 1970 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Musik 3 Titelliste 4 Billboard Album Charts 5 Kritiken 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenMcLaughlin hatte als Gitarrist in der englischen Bluesrock Szene begonnen und in den Gruppen von Graham Bond Brian Auger Herbie Goins und Georgie Fame gespielt Ausserdem begleitete er amerikanische Soulsanger auf ihren Europatourneen Daneben hatte er auch schon in den Bands von Jazzmusikern wie Kenny Wheeler Sandy Brown oder John Stevens gespielt und trat gelegentlich im Vorprogramm in Ronnie Scott s Jazz Club auf Dort spielte er haufig im Trio mit Bassist Dave Holland und Schlagzeuger Tony Oxley Bereits 1967 war er mit Gordon Beck im Studio um fur Marmalade aufzunehmen mit Gunter Hampel spielte er 1968 auf den Essener Songtagen Fur sein Debutalbum wollte er zunachst im Trio mit Holland und Oxley aufnehmen da Holland aufgrund des Drangens von Miles Davis nach Amerika ging trat Brian Odgers an seine Stelle Relativ kurzfristig wurde entschieden das Trio um John Surman zu erweitern 3 Das Album wurde am 16 Januar 1969 in London aufgenommen 4 Produzent Giorgio Gomelsky wollte mit dem Album ein Prog Rock Publikum ansprechen 3 Die Musik BearbeitenDas Thema das Titelstucks Extrapolation ist bebopartig und wird nach einer Einleitung durch Odgers und Oxley die Eric Thaker an die Arbeit von Charlie Haden und Billy Higgins in Lonely Woman denken lasst 5 zunachst im Unisono von Gitarre und Saxophon vorgestellt 6 It s Funny erinnert thematisch insbesondere in der Saxophonlinie an Goodbye Pork Pie Hat von Charles Mingus und stellt das Konnen des von der Kritik unterbewerteten Studiomusikers Brian Odgers heraus 5 Arjen s Bag spielt auf den niederlandischen Bassisten Arjen Gorter an one of Holland s greatest musicians so McLaughlin in seinen Liner Notes die Hulle von dessen Bass sei immer dort wo man sie nicht erwarte Ahnlich verhalt es sich hier mit der rhythmischen Betonung Das Stuck hat einen 11 8 Takt den Roger T Dean in seiner Analyse nach den Akzenten des Schlagzeugers in 4 4 und 3 8 unterteilte 7 Aufgrund dieser Akzentuierung der ungeraden Metren entstehen hier zwei Pulsgeschwindigkeiten uber die parallel improvisiert werden kann 2 Spater entwickelte McLaughlin das Stuck zu Follow Your Heart weiter 8 Dieses oszillierende 11 8 Metrum geht im nachsten Stuck nahtlos in einen schnellen 3 8 Takt uber 9 Pete the Poet ein treffend trolliges Stuck 5 war nach dem Lyriker und Sanger Pete Brown benannt Dort setzte McLaughlin einen kraftig fetten Gitarrenton ein 10 This Is for Us to Share hat grosse Rubato Bogen zu denen McLaughlin auf der akustischen Gitarre beeindruckend beitragt 5 Losgelost vom Tempo nutzt Oxley sein Schlagzeug hier um inspirierende Klange auf seinen Trommeln und Becken zu erzeugen 9 In Spectrum konnte Surman nach dem unisono vorgestellten Thema zunachst ein Baritonsaxophon Solo spielen bevor ein schnelles Solo der Gitarre folgte Das Stuck geht uber in Binky s Beam 11 Mit dem Bassisten Binky McKenzie dem McLaughlin diese Komposition des Albums widmete spielte McLaughlin unter anderem in Pete Browns Gruppe Huge Local Sun 12 In den Liner Notes pries er Binky McKenzie als einen der besten Bassisten er war damals zusammen mit seinem Bruder Bunny verurteilt worden nach Ansicht des Gitarristen ungerechterweise 13 Binky s Beam ist ein Jazzblues im 11 8 Takt 2 Spater entstand aus diesem Thema das 1973 mit dem Mahavishnu Orchestra eingespielte Celestial Terrestrial Commuters 8 Ahnlich wie in diesem Stuck uberlagert Oxley auch in Really You Know die verschiedenen Metren mit delikater Leichtigkeit wie dessen Biograph Ulrich Kurth feststellt die Selbstverstandlichkeit mit der Oxley spielt verleiht dem Album einen tanzerischen Gestus 9 In Two for Two der nach McLaughlins Biograph Paul Stump prophetischsten Nummer des Albums spielt McLaughlin ein wild geschrummeltes Solo 8 das Flamencoanklange hat 5 Das letzte Stuck des Albums Peace Piece das dem Frieden gewidmet war und zunachst Zuge der gleichnamigen Melodie von Bill Evans hat spielte McLaughlin unbegleitet auf der akustischen Gitarre auch hier ist jedoch kein hymnischer sondern ein vergleichsweise aggressiver und brutaler Zugang des Gitarristen feststellbar 8 Titelliste BearbeitenExtrapolation 2 57 It s Funny 4 25 Arjen s Bag 4 25 Pete the Poet 5 00 This Is for Us to Share 3 30 Spectrum 2 45 Binky s Beam 7 05 Really You Know 4 25 Two for Two 3 35 Peace Piece 1 50Billboard Album Charts BearbeitenChart Platz JahrPop Albums 152 1972Kritiken BearbeitenStuart Nicholson zufolge ist das Album nicht nur rhythmisch und harmonisch flussig sondern benutzt sowohl modale Harmonien und das Time no Change Prinzip als Basis der Improvisationen wobei die Komposition Tempo Tonart und Stimmung festlegt aber die Wahl der Akkordwechsel der spontanen Wechselwirkung von Interpret und Begleitmusikern uberlasst 14 Die Musikzeitschrift Jazzwise nahm das Album in die Liste The 100 Jazz Albums That Shook the World auf 15 Fur Ian Carr war Extrapolation eines der klassischen Jazzalben des Jahrzehnts und eine virtuelle Zusammenfassung der gelaufigen Combo Spieltechniken es antizipierte den Jazzrock der 1970er Jahre und zeigte dass McLaughlin bereits ein guter Komponist war ebenso wie er grossartiger und origineller Jazzgitarrist war 16 Eric Thacker schliesst sich diesem Urteil an und betont die schon konsistente Folge von Jazz Spitzenleistungen in denen sich bereits das freie Spiel reflektiere Es handele sich um eines der originellsten und prophetischsten Alben das im britischen Jazz zum Ubergang in die 1970er Jahre entstanden sei 5 Scott Albin betont dass das Album ein Klassiker sei und McLaughlin es nie getoppt habe 17 Scott Yanow hat Extrapolation fur Allmusic mit viereinhalb von funf Punkten bewertet er ist der Ansicht dass John Surman stellenweise das Album dominiere Fur Richard Cook und Brian Morton die im Penguin Guide to Jazz Extrapolation mit der Hochstnote samt Krone auszeichneten ist es eines der grossartigsten Alben die je in Europa aufgenommen wurden Es ist essentiell und zeitlos 18 Alexander Schmitz meint dass McLaughlin mit Extrapolation sein eigenes Denkmal gebaut hatte das bis heute stabil und weithin sichtbar in der weiten Landschaft der Jazz und Fusiongitarristik steht ein Monolith an dem niemand vorbei kommt 19 Dagegen ist Ben Watson der Ansicht dass das Album wenig Innovatives habe sondern auf banalen und harmonisch beschrankten Laufen und Melodien beruhe auch wenn etwas in McLaughlins Spielhaltung hier reiner Bailey sei 20 Ron Brown schrieb imJazz Journal es sei bezeichnend dass John McLaughlin seit der Aufnahme dieses Albums so viel Zeit mit Miles Davis verbracht hat da es den Einfluss des Trompeters in vielerlei Hinsicht widerspiegele nicht nur weil sein emotionales Klima den Alben vor Miles Jazzrock Phase ahnele Dave Hollingworth hatte es mit ESP verglichen doch nach Ansixht des Autors sei eher Miles Smiles naher er findet aber auch weil es eine strukturelle Einheit und einen Gruppenzusammenhalt zeige wie sie Miles in seinen Sessions immer wieder schuf Neben dem Gruppengefuhl sei die Soloarbeit auch durchweg ausgezeichnet Machtig agiere Surman mit seinem rumpelnden Baritonsaxophon und bringe ein wehmutiges Coltrane artiges Sopran in It s Funny ein wahrend McLaughlin sein Instrument wirklich zum Singen bringe 21 Literatur BearbeitenMax Harrison Eric Thacker Stuart Nicholson The Essential Jazz Records Vol 2 Modernism to Postmodernism London New York Mansell 2000 ISBN 0720118220 Ulrich Kurth The 4th Quarter of the Triad Tony Oxley Funf Jahrzehnte improvisierter Musik Wolke Verlag Hofheim am Taunus 2011 ISBN 978 3 936000 48 1 Paul Stump Go Ahead John The Music of John McLaughlin Firefly Publications 1999 ISBN 978 0946719242Weblinks BearbeitenExtrapolation bei AllMusic englisch Besprechung bei AllAboutJazzEinzelnachweise Bearbeiten Odgers wird auf dem Album falschlicherweise Odges geschrieben a b c U Kurth The Forth Quarter of the Triad S 65 a b P Stump Go Ahead John S 27 Vgl Stump Go Ahead John S 27 sowie McLaughlin Diskografie Nach anderen Quellen etwa John Surman Diskografie war die Aufnahmesession am 18 Januar 1969 a b c d e f M Harrison u a The Essential Jazz Records S 450 452 Stump Go Ahead John S 28 Vgl Roger Dean Structures in Jazz S 24 a b c d Stump Go Ahead John S 29 a b c U Kurth The Forth Quarter of the Triad S 66 Stump Go Ahead John S 28 Das Musikstuck wird aufgrund eines Druckfehlers auf dem Cover der Erstausgabe auch heute noch haufig als Binky s Dream gefuhrt Vgl Walter Kolosky John McLaughlin Binky s Dream Binky s Beam Memento vom 1 Februar 2016 im Internet Archive Vgl Musicians Olympus Binky McKenzie Wie er in den Liner Notes schrieb McLaughlin hatte mit ihm bereits bei Duffy Power gespielt und ist mit ihm bis heute befreundet Vgl auch P Stump Go Ahead John S 29f zit n Stump Go Ahead John S 28 Stuart Nicholson schrieb in seiner Begrundung Extrapolation is the most prophetic not only as a stepping stone in McLaughlin s career from Extrapolation to Tony Williams Lifetime to Bitches Brew to the Mahavishnu Orchestra are indeed surprisingly small strides but for how change in jazz in the late 1960s and early 1970s would shape up This mixture of freedom often time no changes and structure as well as the increasing sense of identity in McLaughlin s playing framed by Surman and Oxley make for compelling listening The 100 Jazz Albums That Shook The World Carr Jazz The Essential Companion zit n Ben Watson Derek Bailey and the Story of Free Improvisation 2004 S 120 Review bei jazz com Memento des Originals vom 16 Dezember 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot jazz com Vgl Richard Cook amp Brian Morton The Penguin Guide to Jazz on CD 6 Auflage ISBN 0 14 051521 6 Alexander Schmitz Gehor der Menschlichkeit 1 2 Vorlage Toter Link www archtop germany de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Watson Derek Bailey and the Story of Free Improvisation S 120 JJ 08 70 John McLaughlin Extrapolation Jazz Journal 28 August 2020 abgerufen am 1 September 2020 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Extrapolation Album amp oldid 227904114