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Die evangelische Stadtkirche ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Bad Wildungen im Landkreis Waldeck Frankenberg Hessen Bruchsteinmauern stutzen die Terrasse auf der sich das Kirchengebaude befindet ab Der hohe Kirchturm pragt schon von weitem das Stadtbild Die StadtkircheDie StadtkircheEvangelische Stadtkirche Luftaufnahme 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 2 1 Wildunger Altar 2 2 Grabmale der Grafen von Waldeck Wildungen 2 3 Orgel 2 4 Sonstige Ausstattung 2 5 Erinnerung an Hexenverfolgung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Kirche steht auf dem hochsten Punkt des Stadthugels Die Terrasse auf der das Gebaude steht wird von Bruchsteinmauern gestutzt Der Baubeginn der gotischen Hallenkirche der hessischen Schule war um 1300 Stadtische Baumeister hatten die Bauleitung sie wurden von der Burgerschaft jahrlich gewahlt Der Hochaltar wurde 1306 geweiht Das Langhaus stammt aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts Der weithin ortsbildpragende Turm war ursprunglich mit einem Spitzhelm uber vier Steingiebeln bekront Seine Obergeschosse wurden 1489 vollendet Nach der Reformation wurde die Kirche protestantisch Die heutige Welsche Haube wurde von 1809 bis 1811 von Theodor Escher aufgesetzt Die Seitenschiffe des dreischiffigen Langhauses zu vier Jochen sind etwas grosser als die halbe Mittelschiffbreite Das Mittelschiff und der Chor mit 5 8 Schluss befinden sich unter einem Dach Die Seitenschiffe sind mit quergestellten Satteldachern mit Steingiebeln gedeckt An der Sudseite des Chores befindet sich eine kapellenartige dreieckige Erweiterung Der Raum heute Sakristei zwischen dieser und dem sudlichen Seitenschiff wurde vermutlich im 14 Jahrhundert durch eine Wand geschlossen In einer Nische an der Aussenseite steht ein Schmerzensmann vom 15 Jahrhundert Die alte Sakristei befindet sich an der Nordseite des Chores Wanddienste im Chor und schlanke Rundpfeiler im Langhaus tragen die Kreuzgewolbe In den Seitenschiffen wurden sie auf die Kapitellzone gesetzt um eine Stelzung der Gewolbe zu vermeiden Die Geismarsche Grabkapelle entstand von 1483 bis 1505 sie steht an der Nordseite des Turmes Sie diente als Grablege Die 24 dort aufgestellten Sarge wurden 1962 in die furstlich waldeckische Grabkapelle uberfuhrt seit 1993 dient der Raum als Andachtskapelle Ausstattung BearbeitenWildunger Altar Bearbeiten Hauptartikel Wildunger Altar nbsp Wildunger Altar nbsp Der BrillenapostelWertvollstes Ausstattungsstuck ist der Wildunger Altar ein Flugelaltar von Conrad von Soest aus der Zeit um 1403 Die Jahreszahl der Inschrift ist fast vollig zerstort es konnte somit auch 1404 oder 1414 geheissen haben Der Altar ist eines der bedeutendsten Werke der deutschen Tafelmalerei 1 Neben dem Altar in der Dortmunder Marienkirche ist es eines der Hauptwerke des Meisters Einzelne Teile des rechten Seitenflugels sind Werkstattarbeit Leuchtende Hauptfarben sind Gold Ultramarin tiefes Rot und Grun 2 Auf den Innenflugeln ist auf 13 Bildern die Kindheit und das Leiden Christi dargestellt Im Mittelbild ist die figurenreiche Kreuzigung zu sehen Auf den Aussenseiten der Flugel befinden sich Darstellungen der Hl Katharina Johannes Elisabeth und Nikolaus Geoffnet ist der Altar 7 60 m breit Die Farbgebung und die Pracht der Gewander insbesondere auf der Kreuzigungsdarstellung sind von der franzosischen Buchmalerei um 1400 beeinflusst Der Aufbau wurde im Wesentlichen an altere Westfalische Altare angelehnt Unter der Oberflache der ausgefuhrten Malerei sind noch die flussigen Vorzeichnungen sichtbar 3 Auf einem Bild des Altars ist die alteste Darstellung einer Brille nordlich der Alpen zu sehen 4 5 Ausserdem ist es der erste Altar nordlich der Alpen der von seinem Erschaffer signiert und datiert wurde 6 Grabmale der Grafen von Waldeck Wildungen Bearbeiten nbsp Grabmal des Grafen Josias von Waldeck nbsp Grabmal dea Grafen Karl August Friedrich vom WaldeckGrabmal des Grafen Samuel von Waldeck 1528 1570 Es wurde von Georg von der Tann im Renaissance Stil aufwandig bearbeitet wobei zahlreiche Wappen aus dem Herrschaftsbereich dargestellt wurden Grabmal des Grafen Josias II von Waldeck 1636 1669 vom Bildhauer Heinrich Papen im Jahre 1674 im Stil des Hochbarock geschaffen Grabmal des Fursten Karl August Friedrich von Waldeck 1704 1763 ein spatbarockes Werk mit Figuren die fur Gerechtigkeit und Starke sowie Frommigkeit und Klugheit Daruber schwebt Fama die Verkunderin des Ruhms Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgel wurde 1982 von Gerhard Schmid aus Kaufbeuren aufgestellt einige Register der Walcker Orgel von 1857 wurden uberarbeitet ubernommen 2011 erfolgte eine Renovierung durch das Unternehmen Mitteldeutscher Orgelbau A Voigt aus Bad Liebenwerda Das Instrument besitzt 43 Register die sich auf drei Manuale und Pedal verteilen Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch Die Disposition ist wie folgt 7 I Ruckpositiv C g31 Holzgedackt 8 2 Prastant 4 3 Piccolo 2 4 Oktave 1 5 Cymbel III 1 2 6 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g37 Gedacktpommer 16 8 Prinzipal 8 9 Spitzflote 8 10 Oktave 4 11 Koppelflote 4 12 Gemsquinte 2 2 3 13 Oktave 2 14 Mixtur V 1 1 3 15 Spanische Trompete 8 Zimbelstern III Schwellwerk C g316 Bourdon 16 17 Holzflote 8 18 Weidenpfeife 8 19 Schwebung 8 20 Prinzipal 4 21 Traversflote 4 22 Nasat 2 2 3 23 Blockflote 2 24 Terz 1 3 5 25 Sifflote 1 1 3 26 Septime 1 1 7 27 None 8 9 28 Plein Jeu IV 2 29 Dulzian 16 30 Oboe 8 31 Schalmey 4 Tremulant Pedal C f132 Prinzipal 16 33 Subbass 16 34 Oktavbass 8 35 Gedacktbass 8 36 Grossterz 6 2 5 37 Grossseptim 4 4 7 38 Choralbass 4 39 Waldflote 2 40 Rauschbass IV 2 2 3 41 Posaune 16 42 Trompete 8 43 Clairon 4 Koppeln I II III II I P II P III P Spielhilfe Computergesteuerte SetzeranlageSonstige Ausstattung Bearbeiten Der grosse Taufstein von 1350 steht im sudlichen Seitenschiff Auf dem Sockel befindet sich eine lateinische Inschrift BABTISMUS EST FUNDAMENTUM ET IAUNA ALIORUM SAKRAMENTORUM Die Taufe ist die Grundlage und die Tur zu den anderen Sakramenten Die Taufschale ist eingelassen Erinnerung an Hexenverfolgung Bearbeiten nbsp Widersteht dem Bosen bewahrt die Wurde der Menschen Erinnerung an die Opfer der HexenverfolgungAn der Stadtkirchenmauer wurde am Buss und Bettag 2004 eine Rose gepflanzt zur Erinnerung an die vielen unschuldig angeklagten und ermordeten Frauen Manner und Kinder die bei Hexenprozessen in Bad Wildungen in den Jahren von 1532 bis 1664 ums Leben kamen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Begrundet vom Tag der Denkmalpflege 1900 fortgesetzt von Ernst Gall bearbeitet von Folkhard Cremer Tobias Michael Wolf und anderen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 Stefanie Westphal Das Kunstwerk des Monats Westfalisches Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Munster Dezember 2004 wissenschaftliche Abhandlung uber den Wildunger Altar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Stadtkirche Bad Wildungen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Fotos vom Wildunger Altar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte Memento vom 25 Februar 2020 im Internet Archive Objektdokumentation zum Wildunger Altar 43 Seiten Retabel in Hessen mit BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Beschreibung und Fotos zu Der Altar des Conrad von Soest 600 Jahre Wildunger Altarbild Flugelaltar des Conrad von Soest in der Bad Wildunger Stadtkirche Memento vom 26 Februar 2020 im Internet Archive Georg Dehio Bearbeitet von Magnus Backes Hessen In Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Erster Band Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1966 S 57 und 58 Bild des Brillenapostels Georg Dehio Bearbeitet von Magnus Backes Hessen In Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Erster Band Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1966 S 38 Signatur 1 2 Vorlage Toter Link www hr online de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Informationen uber die Orgel51 119597 9 123329 Koordinaten 51 7 10 5 N 9 7 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Stadtkirche Bad Wildungen amp oldid 237799632