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Die evangelische Pfarrkirche ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Schlangen einer Gemeinde im Kreis Lippe in Nordrhein Westfalen Evangelische Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 1 1 Chorfenster 1 2 Christophorus Wandbild 1 3 Orgel 1 4 Glocken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Chorfenster von OidtmannDie neuromanische funfjochige lichte Hallenkirche mit einem 5 8 Chorschluss wurde 1878 nach Planen von Baurat Merckel aus Detmold errichtet Das Gebaude ist ein Putzbau mit Sandsteingliederung Die Kreuzrippengewolbe lagern auf gusseisernen polygonalen Stutzen Die Aussenwande werden durch grosse rundbogige Fenster gegliedert An jeder Seite des Mitteljochs ist eine kleine Vorhalle angefugt Der mittelalterliche Westturm stammt von einer Vorgangerkirche aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Der Turm ist durch ein spitzbogiges Stufenportal begehbar Bei archaologischen Grabungen wurden 1969 die Fundamente einer zweijochigen gewolbten Saalkirche mit eingezogenem quadratischem Chor freigelegt Auch wurde der Rest eines alteren Saalbaus mit Apsis nachgewiesen 1 Chorfenster Bearbeiten Die drei Buntglas Chorfenster stammen aus der Bauzeit und wurden 1878 von der Glasmalerei Oidtmann gefertigt Als Vorbild dienten Fenster aus dem Kreuzgang des Klosters Heiligenkreuz in Niederosterreich von denen Albert Camesina 1859 Zeichnungen als Vorlageblatter zur Nachbildung fur verschiedene Erzeugnisse des Gewerbefleisses veroffentlichte 2 3 Christophorus Wandbild Bearbeiten nbsp Christophorus WandbildBei Renovierungsarbeiten kam im Turm im Januar 1970 ein mehrfach ubermaltes Wandbild zutage Das Bild zeigt den Heiligen Christophorus und gilt als dessen alteste Darstellung in Westfalen Es befindet sich gegenuber dem Turmportal und begrusste damit in fruheren Zeiten die Kirchenbesucher Vermutlich wurde das Wandbild zusammen mit der Umsetzung des Portals gestaltet und entstand fruhestens Mitte des 13 Jahrhunderts Links der Christophorus Darstellung befindet sich eine Inschrift sie lautet SCRSTOFORI FACIEM MQVE TVETVR LON PE DIENVLLO SVBBIT N NON MORIETVR Wer auch immer das Antlitz des hl Christophorus anschaut der wird sicherlich an jenem Tage keinesfalls eines plotzlichen Todes sterben 4 Orgel Bearbeiten nbsp Furtwangler OrgelIn der Vorgangerkirche gab es ab 1725 eine Orgel des Orgelbauers Johann Berenhard Klausing Diese Orgel verfugte uber eine einmanualige Schleiflade mit 6 Registern Nach Abbruch der Kirche im Jahr 1878 tat die Orgel noch einige Jahre Dienst im Gasthaus Poppe wurde dort aber spatestens 1891 abgebaut Gustav Schmidt von 1866 bis 1894 Pfarrer in Schlangen bestand fur den Kirchneubau auf Anschaffung einer Orgel mit Kegellade der ersten im Land Lippe Er entschied sich fur den Orgelbauer Philipp Furtwangler amp Sohne aus Elze Damit setzte sich Schmidt uber das Furstlich Lippische Konsistorium hinweg die auf der Beschaftigung heimischer Firmen bestand und den Orgelbau daher nicht bezuschusste Die Orgel mit 20 Registern auf zwei Manualen mit Pedal wurde im Spatherbst 1879 aufgebaut 5 Im Ersten Weltkrieg mussten die Zinnpfeifen des Orgelprospekts abgegeben werden Als Ersatz wurden Zinkpfeifen eingesetzt 1925 erhielt die Orgel eine elektrische Geblasemaschine Ein grosserer und letztlich nicht glucklicher Umbau erfolgte im Zuge der Kirchenrenovierung 1969 Die Orgel wurde mit einer elektrischen Traktur ausgestattet der Spieltisch von der vorherigen mittigen Position an die linke Gehauseseite gesetzt 6 1991 entschied sich der Kirchenvorstand fur eine Wiederherstellung der Furtwangler Orgel Die beauftragte Firma Alfred Fuhrer aus Wilhelmshaven schloss die Umbau und Renovierungsarbeiten im Januar 1995 ab 5 Disposition 5 I Manual C f31 Bordun 16 2 Principal 8 3 Gamba 8 4 Hohlflote 8 5 Octave 4 6 Flauto amabile 4 7 Octave 2 8 Mixtur 4fach9 Trompete 8 II Manual C f310 Lieblich gedackt 16 11 Geigenprinzipal 8 12 Salicional 8 13 Gedacktflote 8 14 Stillgedackt 4 15 Gemshorn 4 Pedal C d116 Violon 16 17 Subbass 16 18 Prinzipalbass 8 19 Gedacktbass 8 20 Gamba 8 Koppeln II I I P II PGlocken Bearbeiten Der Glockenstuhl der Kirche war ursprunglich fur zwei Glocken vorgesehen Das Gelaut bestand bis 1975 aus einer Bronzeglocke eines unbekannten Herstellers von 1412 und damit einer der altesten noch erhaltenen und datierten Glocken in Lippe und einer Bronzeglocke von Claudius Bricon aus dem Jahr 1656 Aus derselben Reihe wie die Glocke von 1412 stammt auch die Glocke von 1398 im Stumpfen Turm im Lemgo Die Inschrift GH konnte auf den Meister Hans Grawick hindeuten Eine dritte Glocke aus der Reihe befindet sich in der Kirche in Hohenhausen sie stammt aus dem Jahr 1446 Eine weitere Glocke wurde 1807 von Bernhard Heinrich Fricke aus Gutersloh umgegossen Sie wog lediglich 47 kg und diente moglicherweise als Stundenglocke Diese kleinere Glocke musste im Ersten Weltkrieg abgegeben werden Auch die Bricon Glocke von 1656 wurde abgegeben konnte aber 1919 zuruckgeholt werden Der alte Glockenstuhl wurde 1975 ausgetauscht und kann seitdem drei Glocken aufnehmen Seit 1976 wird das Gelaut erganzt durch eine Bronzeglocke der Glockengiesserei Petit amp Gebr Edelbrock 7 Nr Durchmesser mm Masse kg Schlagton Jahr Giesser ei Inschrift1 1000 g1 1976 Petit amp Gebr Edelbrock JESUS CHRISTUS GESTERN UND HEUTE DERSELBE AUCH IN EWIGKEITOSTERN 19762 935 550 c2 1412 Hans Grawick AVE MARIA GRACIA PLENA ANNO DNI M CCCCXII GH3 890 468 a1 1656 Claudius Bricon IN NOIE SS TRIADIS SVB REGIM ILLMI DNI HERMANNI ADOLPHI COMITI AC NOBIL DNI IN LIPPIA ET C A CLAUDIO BRICON FVSA SVM ANNO 1656Literatur BearbeitenHeinz Wiemann Hrsg Die Kirche zu Schlangen Schlangen 1978Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Schlangen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Dorothea Kluge Wilfried Hansmann Ernst Gall Nordrhein Westfalen In Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band 2 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1969 OCLC 272521926 S 504 Dorothea Kluge Der lippische Baurat Ferdinand Ludwig Merckel und seine Kirchbauten In Die Kirche zu Schlangen Schlangen 1978 S 74 76 Vorbild linkes Fenster Vorbild mittleres Fenster Vorbild rechtes Fenster Hilde Claussen Ein Wandbild des heiligen Christophorus aus dem 13 Jahrhundert In Die Kirche zu Schlangen Schlangen 1978 S 105 107 a b c Alexander Wagner Klaus Peter Fliedner Orgeln in Lippe Detmold 2008 ISBN 978 3 924481 18 6 S 121 122 Helmut Klopping Eine Orgel mit Kegelladen In Die Kirche zu Schlangen Schlangen 1978 S 131 133 Claus Peter Die Glocken und ihre Geschichte In Die Kirche zu Schlangen Schlangen 1978 S 109 116 51 808275 8 844989 Koordinaten 51 48 30 N 8 50 42 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Schlangen amp oldid 223464555