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Die Eulenburg im niedersachsischen Rinteln ist ein historisches Gebaude dessen Ursprung in einem mittelalterlichen Wohnturm aus der Zeit der Stadtgrundung im 13 Jahrhundert vermutet wird Mit seinem hochaufragenden Baukorper aus massivem Steinmauerwerk zahlt es zu den stadtgeschichtlich bedeutsamsten Bauwerken im Ort Das heutige Aussehen erhielt die Eulenburg 1591 durch einen Neuaufbau Nach vielfaltigen Nutzungen wie Burgmannssitz klosterlicher Stadthof sowie hessisch schaumburgischer Regierungs sowie Verwaltungssitz beherbergt es heute das Museum Rinteln Die Eulenburg heute Sitz des Museums Rinteln Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage und Baubeschreibung 3 Baugeschichte 4 Geschichte 5 WeblinksName BearbeitenDie Herkunft des Begriffs Eulenburg ist nicht geklart Wahrscheinlich handelt es sich um eine Ableitung von Eolenborg fur alte Burg Diese Annahme fuhrte zu Spekulationen ob der Bau mit einer urkundlich im 14 Jahrhundert erwahnten Burg in Rinteln identisch ist Deren fruherer Standort wird aber im Bereich des Munchhausen und des Parkhofs vermutet da der dortige Grund noch im 16 Jahrhundert den Schaumburger Grafen gehorte Eine weitere Erklarung der Bezeichnung ist eine Verballhornung durch Studenten der Universitat Rinteln um den Sitz der furstlichen Regierungskanzlei lacherlich zu machen Lage und Baubeschreibung BearbeitenDas Gebaude der Eulenburg befindet sich innerhalb der im Mittelalter entstandenen Stadtbefestigung Rinteln Sie liegt an deren sudwestlicher Ecke dicht an der fruheren Stadtmauer Zwischen 1665 und 1712 wurde die aussen vor der Mauer fliessende Muhlenexter nach innen verlegt die seither auf dem Grundstuck der Eulenburg verlauft Wegen der Feuchtigkeit kann der Gebaudekeller bis heute kaum genutzt werden Der erste Bau der Eulenburg wird in einer Urkunde von 1483 als Steenwerk bezeichnet Diese Bezeichnung steht fur Gebaude aus massivem Steinmauerwerk gegenuber der in Rinteln zu dieser Zeit ublichen Fachwerkbauweise Das 1591 wahrscheinlich neu aufgebaute Gebaude stellt sich als hochaufragender wuchtiger Bau mit steilem Satteldach dar Markant ist der gotisch erscheinende Giebel der fruher mit schweren Steinplatten gedeckt war Das dreigeschossige Bauwerk weist mit zwei und dreiteiligen Fenstern auf die zum Teil klein und schief geraten sind Die schlichte Fassade blieb frei von der weit verbreiteten Ornamentik der Weserrenaissance Die Schlichtheit der ausseren Baugestaltung unter Verzicht auf Prunk wird der protestantischen Bescheidenheit der klosterlichen Bauherren zugeschrieben Dagegen erhielten die Innenraume eine uppige Ausmalung im Stil der Weserrenaissance von der ein kleiner Rest wieder freigelegt werden konnte Baugeschichte Bearbeiten nbsp Die Eulenburg innerhalb der Rintelner Stadtbefestigung auf einem Merian Stich um 1650Die Eulenburg ist vermutlich in der Grundungszeit von Rinteln im 13 Jahrhundert entstanden Ihre massiven Gebaudefundamente bestehen aus zwei aneinander gesetzten Quadraten was auf eine Entstehung als mittelalterlicher Wohnturm schliessen lasst Das heutige Aussehen erhielt die Eulenburg in der Zeit in der das Stift Mollenbeck das Gebaude als Stadthof nutzte 1591 kam es zu einer umfangreichen Gebaudeerneuerung unter Nutzung der alten Grundmauern Die Ursache dafur konnte ein Brand gewesen sein worauf eine grossflachige Bodenschicht aus Brandschutt an der Nordseite des Gebaudes hinweist Fur einen weitgehenden Neubau sprechen jungere Untersuchungen eines Bauhistorikers denen zufolge die tragenden Bauholzer im Jahre 1591 eingeschlagen worden sind Die Bauerneuerung geht auf Jodokus Stuken als Prior des Stifts Mollenbeck zuruck Davon zeugt eine Gebaudeinschrift in lateinischer Sprache Beim Einzug der hessisch schaumburgischen Regierung in die Eulenburg 1651 befand sich das Gebaude in einem schlechten Zustand Es gab wegen des feuchten Untergrunds Setzungsrisse was 1662 zu grosseren Umbauten fuhrte Dabei wurden zur Stabilisierung Eichenbalken eingesetzt und es kam zur Aufteilung der Raume in kleine Kammern In den folgenden Jahrhunderten kam es durch die unterschiedlichen Gebaudenutzungen zu Um und Anbauten wie 1904 mit einem Treppenhausanbau an der ruckwartigen Seite Fur die zeitgemasse Neugestaltung der Museumsausstellung erfolgte 1998 eine Gebaudesanierung Geschichte Bearbeiten nbsp Ruckseite der Eulenburg mit dem Treppenhausanbau von 1904 und Kanonen der Festung RintelnDer Entstehungszeitpunkt der Eulenburg ist nicht bekannt Laut der urkundlichen Uberlieferung gehorte sie in der Zeit des Spatmittelalter der Adelsfamilie von Rottorp die dem Stift Mollenbeck eng verbunden war da ihre unverheirateten Tochter dort als Kanonissen lebten Die von Rottorp brachten noch vor dem Erloschen ihres Geschlechts die Eulenburg als Schenkung in das Stift ein was einer Urkunde zufolge spatestens 1483 der Fall war Ende des 16 Jahrhunderts endete die Blute des Stiftes und die Stadt Rinteln erwarb 1612 die Eulenburg fur 1 100 Taler Nach der Teilung der Grafschaft Schaumburg kam Rinteln 1647 an die Landgrafen von Hessen Kassel die 1651 den Ort zum Regierungssitz einer weit entfernten Exklave machten Die Regierungskanzlei und das Obergericht nahmen als die hochsten schaumburgischen Institutionen ihren Sitz in der Eulenburg Rund 200 Jahre lang diente die Eulenburg als Verwaltungs und Regierungssitz bis Rinteln in der Mitte des 19 Jahrhunderts seine Bedeutung verlor Nachdem die Behorden 1866 ausgezogen und der in Homberg Efze lebende Komponist Wilhelm Volckmar die Eulenburg 1870 kaufte aber nie bezog drohte der Bau zu verfallen Etwa ab der Jahrhundertwende diente er bis 1932 als Schulerwohnheim Danach zog eine Landwirtschaftsschule ein und zwischen 1938 und 1942 hatte das Museum Rinteln seinen Sitz in der Eulenburg Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Eulenburg vom benachbarten Krankenhaus und nach Kriegsende zur Unterbringung von Heimatvertriebenen genutzt Seit 1967 beherbergt die Eulenburg wieder das Rintelner Museum Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eulenburg Rinteln Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Eulenburg bei Die Eulenburg Museum Rinteln Fotoaufnahmen vo der Eulenburg beim Bildarchiv Foto Marburg52 18472 9 07734 Koordinaten 52 11 5 N 9 4 38 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eulenburg Rinteln amp oldid 222086022