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Eugen Schonhaar 29 Oktober 1898 in Esslingen am Neckar 1 Februar 1934 in Berlin war ein Funktionar des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands KJVD und der Internationalen Roten Hilfe IRH Er wurde als Mitarbeiter der KPD Fuhrung nach einem politischen Mord an einem Uberlaufer und potentiellen Kronzeugen durch die in der Illegalitat agierenden Partei von der Gestapo erschossen Gedenkstein Konigstrasse in Berlin Wannsee Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tod 3 Familie 4 Gedenken 4 1 Gedicht Weinerts 4 2 Ehrengrab 4 3 Gedenkstein 4 4 Benennungen 4 5 Stolperstein 5 Archivarische Uberlieferung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEugen Schonhaar wurde als funftes von 16 Kindern des sozialdemokratischen Weissgerbers Karl Wilhelm und der Kernmacherin Maria Pauline Schonhaar geb Muller geboren Nach dem Besuch der Volksschule begann Schonhaar eine Lehre als Feinflaschner sowie Kernmacher und wurde 1912 aktiv in der sozialistischen Arbeiterjugendbewegung Ab 1915 war er fur die Maschinenwerke Esslingen als tatig Wahrend des Ersten Weltkrieges Anhanger der Spartakusgruppe wird er im Oktober 1916 fur die Teilnahme an einem illegalen Antikriegstreffen auf einem Jugendtag zu drei Monaten Haft verurteilt 1917 nahm er als Delegierter der Freien Sozialistischen Jugend Wurttembergs an bundesweiten Kongressen teil und wurde im Herbst zum Militardienst eingezogen Nach einer Verwundung 1918 in einem Lazareth in Esslingen befindlich wird Schonhaar ein Jahr spater von einem Militargericht wegen Fahnenflucht zu einer neunmonatigen Haftstrafe verurteilt und kommt erst im Zuge der Novemberrevolution frei Nach einem Jahr wurde Schonhaar in die Zentrale des KJVD gewahlt Ab 1921 gehorte er dem Exekutivkomitee der Kommunistischen Jugendinternationale an Er war von 1924 bis 1927 im Mitteleuropaischen Buro der Internationalen Arbeiterhilfe in Berlin tatig von wo er 1928 in die Vereinigten Staaten geschickt wurde Nach seiner Ruckkehr begann er im Zentralkomitee der KPD in Berlin zu arbeiten Tod BearbeitenNach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten setzte er ab Fruhjahr 1933 die Arbeit illegal fort Infolge des Uberlaufens von Alfred Kattner der im Karl Liebknecht Haus der Parteizentrale der KPD tatig war und somit Verbindungen zum ZK und dessen fuhrenden Kopfe hatte wurde Schonhaar im November 1933 mit anderen Funktionaren der KPD verhaftet und in der Nacht vom 1 auf den 2 Februar 1934 zusammen mit John Schehr Rudolf Schwarz und Erich Steinfurth von der Gestapo am Berliner Kilometerberg angeblich auf der Flucht 1 erschossen nachdem der Gestapospitzel Alfred Kattner am 1 Februar im Auftrag der KPD erschossen worden war 2 3 Fur die Ausfuhrung des Mordes war der Polizeikommissar Bruno Sattler verantwortlich 4 Familie BearbeitenSein Sohn Carlo Schonhaar 1924 1942 war ebenso in der Illegalitat gegen das NS Regime tatig Er floh mit seiner Mutter nach der Verhaftung seines Vaters in die Schweiz Von dort wurden sie nach kurzer Zeit ausgewiesen Sie flohen weiter nach Frankreich wo Carlo Schonhaar sich 1941 einer franzosischen Widerstandsbewegung anschloss und im Fruhjahr 1942 von einem Spitzel der Gestapo verraten wurde Im Schnellverfahren wurde er zum Tode verurteilt und am 17 April 1942 mit anderen franzosischen Widerstandskampfern in Paris erschossen Seine Frau Odette Schonhaar geb Piesler schloss sich ebenfalls der franzosischen Widerstandsbewegung an und wurde einen Tag nach der Verhaftung ihres Sohnes festgenommen Nach 17 Tagen im Pariser Gefangnis La Sante und sechs Monaten Gestapohaft in Berlin wurde sie ins KZ Ravensbruck deportiert wo sie bis zur Befreiung durch die Rote Armee im April 1945 inhaftiert war Nach dem Krieg kehrte Odette Schonhaar nach Frankreich zuruck und arbeitete fur die L Humanite das Zentralorgan der Kommunistischen Partei Frankreichs 5 Gedenken BearbeitenGedicht Weinerts Bearbeiten Noch im Jahr 1934 gedachte der Schriftsteller Erich Weinert mit seinem Gedicht John Schehr und Genossen des Meuchelmordes der Gestapo Eine Strophe des Gedichtes lautet Und schleppen sie in den dunklen Wald Und zwolfmal knallt es und widerhallt Da liegen sie mit erloschenem Blick jeder drei Nahschusse im Genick John Schehr und Genossen 6 Ehrengrab Bearbeiten nbsp Grabstatte1954 wurden die sterblichen Uberreste von John Scheer Rudolf Schwarz Erich Steinfurth und Eugen Schonhaar auf den Zentralfriedhof Friedrichsfelde uberfuhrt Scheer erhielt ein Ehrengrab im Mittelrondell der Gedenkstatte der Sozialisten die Urnen von Schwarz Steinfurth und Schonhaar wurden wenige Meter daneben in der Ringmauer der Gedenkstatte eingemauert 7 Gedenkstein Bearbeiten Seit 1954 finden am Kilometerberg im Ortsteil Berlin Wannsee Gedenkveranstaltungen fur Eugen Schonhaar und die drei anderen dort ermordeten Widerstandskampfer statt 8 Dort befindet sich auch ein Gedenkstein fur die vier Widerstandskampfer Benennungen Bearbeiten Im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg wurde die Eugen Schonhaar Strasse nach ihm benannt Ein Zubringertrawler mit der Fischereikennnummer ROS 416 der Artur Becker Baureihe erhielt ebenfalls seinen Namen Stolperstein Bearbeiten In Esslingen wurde ein Stolperstein fur ihn verlegt Archivarische Uberlieferung BearbeitenDas Bundesarchiv Berlin verwahrt einige Akten der Dienststelle des Reichskommissars zur Uberwachung der offentlichen Ordnung aus den 1920er Jahren die Schonhaar betreffen So die Akte R 1507 2099 Rote Hilfe Bericht des Wurttembergischen Landeskriminalpolizeiamtes vom 27 Juli 1928 und R 1507 736 Materialsammlung der genannten Dienststelle uber Schonhaar Die zuletzt genannte Akte kann uber die invenio Plattform des Bundesarchivs nach Registrierung als Benutzer online gelesen werden Literatur BearbeitenNikolaus Brauns Der Mann im Hintergrund Eugen Schonhaar als Organisator der Arbeiterbewegung und der Roten Hilfe In Sabine Hering Kurt Schilde Hrsg Die Rote Hilfe Die Geschichte der internationalen kommunistischen Wohlfahrtsorganisation und ihrer sozialen Aktivitaten in Deutschland 1921 1941 Leske Budrich Opladen 2003 ISBN 3 8100 3634 X Seite 201 210 Luise Kraushaar et al Deutsche Widerstandskampfer Band 2 Dietz Verlag Berlin 1970 Seite 193ff Friedrich Pospiech Eugen Schonhaar und Sohn Carlo Kommunisten Widerstandskampfer 1934 1942 vom Naziregime ermordet Zwei Leben fur die Freiheit Deutschlands und Frankreichs 2 Auflage o O 2001 Schonhaar Eugen In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eugen Schonhaar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stiftung Brandenburgische Gedenkstatten Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Stiftung Brandenburgische Gedenkstatten Dagmar Weinberg Eine Familie im Widerstand In Esslinger Zeitung 22 Januar 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Politische Uebersicht In Pilsner Tagblatt 4 Februar 1934 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung pit Ronald Sassning Thalmann Wehner Kattner Mielke Schwierige Wahrheiten Memento des Originals vom 6 September 2005 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rosalux de In Utopie kreativ Heft 114 April 2000 S 362 375 PDF Datei 112 kB Kommunistischer Fememord In Potsdamer Tageszeitung 2 Februar 1934 John Schehr und Genossen Ein Mord ein Mythos und die Folgen Memento vom 4 Marz 2013 im Internet Archive Feature auf MDR Figaro vom 2 Marz 2013 Stiftung Brandenburgische Gedenkstatten Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stiftung bg de https www mdr de kultur radio ipg sendung873370 html Sozialistenfriedhof Memento des Originals vom 22 November 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sozialistenfriedhof de Neues Deutschland 2 Februar 1954 Normdaten Person GND 12124265X lobid OGND AKS VIAF 45152349 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schonhaar EugenKURZBESCHREIBUNG deutscher Widerstandskampfer gegen das NS RegimeGEBURTSDATUM 29 Oktober 1898GEBURTSORT Esslingen am NeckarSTERBEDATUM 1 Februar 1934STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen Schonhaar amp oldid 237707171