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Alfred Kattner 23 September 1896 in Schwiebus 1 Februar 1934 in Nowawes war ein deutscher Parteifunktionar der KPD Er war bis zu seiner Verhaftung durch die Gestapo Kurier und Begleiter des KPD Vorsitzenden Ernst Thalmann Kontaktmann zu anderen Parteifuhrern und zum militarpolitischen Apparat der KPD Nach seiner Verhaftung am 3 Marz 1933 wurde er von der Gestapo verhaftet und brutal verhort Unter dem psychischen Druck liess er sich anwerben und war spater unter anderem fur die Verhaftung von Hermann Dunow und Karl Langowski verantwortlich Von der illegalen KPD Anfang 1934 offentlich als Verrater gebrandmarkt wurde Kattner von Hans Schwarz im Auftrag des Geheimapparates der KPD ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verhaftung 3 Tod 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer gelernte Tischler Alfred Kattner aus einer Arbeiterfamilie stammend nahm von 1916 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil Er wurde nach der Novemberrevolution Mitglied der Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und trat 1920 der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD bei Im Jahr 1925 wurde er hauptamtlicher Mitarbeiter zunachst in der Poststelle eingesetzt der Organisationsabteilung des ZK der KPD Hier fuhrte er unter dem Decknamen Alfred neben den offiziell anfallenden Postaufgaben auch geheime Sonder und Kuriertatigkeiten durch Seit 1932 war er als technischer Mitarbeiter im Zentralsekretariat der Partei im Karl Liebknecht Haus in Berlin zunachst Herbert Wehner unterstellt bis ihn Anfang 1933 der KPD Vorsitzende Ernst Thalmann zu seinem personlichen Begleitschutz technischen Mitarbeiter und Geheimkurier einsetzte Verhaftung BearbeitenIm Zuge des Reichstagsbrandes am 27 Februar 1933 wechselte er um den Verhaftungswellen der Politischen Polizei zu entgehen mit seiner Familie die Wohnung Er fand ein nur wenigen seiner Mitstreiter bekanntes Quartier in Nowawes Husarenstrasse 5 Als Kattner am 3 Marz 1933 verabredungsgemass die konspirative Wohnung von Ernst Thalmann aufsuchte wurde er gegen 18 00 Uhr von den dort auf der Lauer liegenden Polizeibeamten verhaftet Der KPD Vorsitzende war dort bereits kurz zuvor festgenommen worden Zunachst wurde Kattner im Polizeiprasidium am Alexanderplatz und bis Juni 1933 im Polizeigefangnis Spandau inhaftiert Von hier wurde er in das KZ Sonnenburg verbracht Im August 1933 wurde er zu erneuten Verhoren in die Gestapo Zentrale in der Prinz Albrecht Strasse uberfuhrt Sein Vernehmer war der Beamte der Politischen Polizei Karl Giering Mit brutalen Verhormethoden Drohungen durch Folter und Versprechungen gelang es den Gestapo Beamten Kattner umzudrehen Er gab Informationen uber die KPD Fuhrung preis und erklarte sich zur Mitarbeit bereit In der Folge wirkte Kattner an der Verhaftung des Thalmann Nachfolgers John Schehr am 9 November 1933 mit Wenige Tage spater am 15 November durchsuchte die Gestapo erneut das Karl Liebknecht Haus und entdeckt wahrscheinlich auf Hinweis von Kattner zwei Verstecke mit Waffen und Munition sowie Akten der Parteileitung mit Angaben zu Funktionaren und ihren Adressen Die Gestapo entliess Alfred Kattner am gleichen Tag mit dem Auftrag Informationen aus dem Fuhrungskreis der KPD zu erlangen und die Fuhrungsspitze als geheimer Informant zu unterwandern Dies wurde ihm leichtgemacht obwohl Wehner Verdacht geschopft hatte Durch einen Kassiber von Thalmann erfuhr die Partei von einer Gegenuberstellung Kattners als Belastungszeuge im geplanten Thalmann Prozess auch gingen die Verhaftungen von Hermann Dunow im Dezember 1933 und Rudolf Schwarz Anfang Januar 1934 offensichtlich auf Kattner zuruck Ebenso war der KPD bekannt geworden dass der ehemalige Begleiter Thalmanns beim geplanten Prozess zu den Morden auf dem Bulowplatz aussagen sollte Tod BearbeitenIm Januar 1934 wurde Kattner in der illegalen Zeitung Die Rote Fahne als Verrater angeprangert Der Gestapo war inzwischen durch Aussagen von Rudolf Schwarz klar geworden dass sie Kattner nicht langer als Lockspitzel einsetzen konnte Nachdem es der Abwehr der KPD nicht gelungen war Kattner ausser Landes in die Sowjetunion zu bringen beschloss sie ihn durch Fememord auszuschalten Im Auftrag von Rudolf Schwarz hatten Kurt Granzow und Hans Schwarz dazu bereits minutiose Vorbereitungen getroffen Hans Schwarz erschoss Kattner in dessen Nowaweser Wohnung Husarenstrasse 5 am 1 Februar 1934 Die Gestapo erschoss aus Vergeltung und zur Abschreckung der KPD vor weiteren Morden noch am gleichen Tag im benachbarten Duppeler Forst die kommunistischen Funktionare John Schehr Rudolf Schwarz Erich Steinfurth und Eugen Schonhaar Die Ermordung wurde anschliessend im NS Sprachgebrauch euphemistisch als Erschiessung auf der Flucht dargestellt Die KPD nahm in der Folge auch Abstand von weiteren Fememorden berief sich jedoch auf die Erkenntnis dass nur eine Verbesserung der Konspiration gegen das Spitzelnetz der NS Behorden und die organisatorischen Schwachstellen in den eigenen Reihen helfen wurde 1 Literatur BearbeitenKattner Alfred In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Ronald Sassning Die Verhaftung Ernst Thalmanns und der Fall Kattner Helle Panke Berlin 1998 Pankower Vortrage Heft 11 1 Ronald Sassning Thalmann Wehner Kattner Mielke Schwierige Wahrheiten Utopie kreativ Heft 114 April 2000 S 362 375Einzelnachweise Bearbeiten Thalmann Wehner Kattner Mielke Schwierige Wahrheiten Artikel von Ronald Sassning in Utopie kreativ Heft 114 April 2000 S 362 375 PDF Datei 112 kB Normdaten Person GND 122634128 lobid OGND AKS VIAF 15657585 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kattner AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Parteifunktionar KPD GEBURTSDATUM 23 September 1896GEBURTSORT SchwiebusSTERBEDATUM 1 Februar 1934STERBEORT Nowawes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Kattner amp oldid 238107594