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Eugene Michel Antoniadi griechisch Eὐgenios Mixaὴl Antwniadhs 10 Marz 1870 in Konstantinopel 10 Februar 1944 in Paris auch Eugene Michael Antoniadi oder Eugenios Antoniadi war ein im osmanischen Reich geborener griechischer Astronom der die meiste Zeit seines Lebens in Frankreich verbrachte Bekannt wurde er vor allem durch exzellente Beobachtungen der Planeten Merkur und Mars Eugene Michel AntoniadiVon der Architektur zur Astronomie BearbeitenAntoniadi studierte anfangs Architektur und beschaftigte sich mit der Hagia Sophia die er als einer der ersten ausmass und wissenschaftlich untersuchte 1 Bald auch an Astronomie interessiert begann er verschiedene Beobachtungen die uber Vermittlung von Camille Flammarion publiziert wurden und ihn 1891 in der Societe astronomique de France einfuhrten Als 23 Jahriger ubersiedelte Antoniadi nach Frankreich und wurde Observator an Flammarioms Sternwarte in Juvisy sur Orge Nach seinen 1895 publizierten Beobachtungen am grossen 24cm Aquatorial wurde er in die British Astronomical Association aufgenommen und im Folgejahr mit einer Sonnenfinsternis Expedition nach Norwegen betraut Meisterhafte Karten des Mars und Merkurs Bearbeiten nbsp Untere Reihe Mars im August und September 1894 Beobachtet am Observatorium Juvisy Nach Zeichnungen von M Antoniadi Aus Atlas der Himmelskunde A Hartleben s Verlag 1898Ab 1898 wurde der Planet Mars und dessen 1877 von Giovanni Schiaparelli entdeckten Canali zum Schwerpunkt seiner Beobachtungen In Gegensatz zu seinem Forderer Flammarion geriet Antoniadi jedoch als er wahrend der Marsopposition von 1909 am 83 cm Riesenteleskop des Pariser Meudon Observatoriums arbeitete Er kam zum Schluss dass es sich bei den Marskanalen um optische Tauschungen handeln musse die nur in kleineren Fernrohren als Linienstrukturen auf sichtbar wurden Er fertigte die folgenden 20 Jahre immer detailliertere Marskarten an auf denen er die Canali durch fortgesetzte Reihen dunkler Flecken kartierte 2 3 Seine 1930 erschienene 4 teilige Carte de Mars war bis zu den US Raumsonden der 1960er Jahre die genaueste Kartografie des Roten Planeten Naheres im Spezialartikel Marskanale Antoniadi fertigte ausserdem eine Karte des Planeten Merkur die aufgrund der schwierigen Beobachtungsmoglichkeiten des Planeten mittels erdgebundener Teleskope noch sehr ungenau war und 1934 herausgegeben wurde Allerdings ging er von der irrigen Annahme aus dass Merkur eine gebundene Rotation von 1 1 beim Umlauf um die Sonne aufweist Fur die Nomenklatur der Albedomerkmale orientierte er sich an der Mythologie um den Gott Hermes der griechischen Entsprechung des romischen Gottes Merkur Die Bezeichnungen ubernahm Audouin Dollfus in seiner Karte von 1972 Sie werden auch in aktuellen Karten des Planeten verwendet die mittels Erkundung durch Raumsonden erstellt wurden Weitere Tatigkeiten BearbeitenBei langerfristigen Beobachtungen des Saturn nahm er radiale speichenartige Strukturen in den Saturnringen wahr Sie wurde jedoch von den meisten Astronomen als optische Tauschungen abgetan zumal sich Antoniadis Strukturen mit der Rotationsdauer des Planeten und nicht der Ringe bewegen sollten Erst 1981 wurde die Existenz der Speichen durch Aufnahmen der Raumsonde Voyager 1 bestatigt Zur Bewertung des Seeing Luftunruhe fuhrte er eine funfteilige Skala ein Antoniadi Skala 1925 erhielt er den Jules Janssen Preis Zu Antoniadis Gedenken wurde ein Mondkrater ein Marskrater und eine Oberflachenstruktur auf dem Merkur Antoniadi Dorsum benannt 4 Antoniadi war auch ein starker Schachspieler Bei einem Turnier in Paris 1907 belegte er ungeschlagen den ersten Platz gemeinsam mit Frank Marshall einen vollen Punkt vor Savielly Tartakower 5 Schriften BearbeitenEkphrasis tes Hagias Sophias 3 Bande 1907 1909 Literatur BearbeitenStefan Heid Eugenios Michael Antoniades In Stefan Heid Martin Dennert Hrsg Personenlexikon zur Christlichen Archaologie Forscher und Personlichkeiten vom 16 bis zum 21 Jahrhundert Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2620 0 Bd 1 S 88 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eugene Michel Antoniadi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Veroffentlichungen von E M Antoniadi im Astrophysics Data System R J McKim The life and times of E M Antoniadi 1870 1944 Journal of the British Astronomical Association Bd 103 Nr 4 S 164 170 online Nr 5 S 219 227 online Biographie englisch J Albertz S Gehrke H Lehmann Topografische Karten der Mars Oberflache Berlin 2008 PDF 1 1 MB Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Stefan Heid Eugenios Michael Antoniades In Stefan Heid Martin Dennert Hrsg Personenlexikon zur Christlichen Archaologie Forscher und Personlichkeiten vom 16 bis zum 21 Jahrhundert Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2620 0 Bd 1 S 88 G Gerstbach 2003 Mars Channel Observations 1877 90 Compared with Modern Orbiter Data PDF Memento vom 14 Juli 2015 im Internet Archive 1909 Marskarte von Antoniadi MARS ANTONIADI Mars Gazetteer nssdcftp gsfc nasa gov Mariner 10 Advanced Image Search Arizona State Uni zugriff 23 April 2010 A Chessplaying Astronomer Artikel von Edward Winter 2002 englisch Normdaten Person GND 11631558X lobid OGND AKS LCCN n50021311 VIAF 59217830 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Antoniadi Eugene MichelALTERNATIVNAMEN Antwniadhs Eygenios Mixahl griechisch KURZBESCHREIBUNG griechischer AstronomGEBURTSDATUM 10 Marz 1870GEBURTSORT KonstantinopelSTERBEDATUM 10 Februar 1944STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugene Michel Antoniadi amp oldid 237338804