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Eubrontotherium ist ein heute ausgestorbener Vertreter der Brontotherien der vor 43 bis 34 Millionen Jahren in Nordamerika und Ostasien lebte Es handelte sich um einen sehr grossen Angehorigen dieser Unpaarhufergruppe Vorwiegend bekannt ist er uber einige Schadelfunde die zeigen dass er eine stammesgeschichtlich weit entwickelte Form war EubrontotheriumZeitliches AuftretenMittleres bis Oberes Eozan42 9 bis 33 9 Mio JahreFundorteNordamerika OstasienSystematikHohere Saugetiere Eutheria LaurasiatheriaUnpaarhufer Perissodactyla HippomorphaBrontotheriidaeEubrontotheriumWissenschaftlicher NameEubrontotheriumMihlbachler 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fundstellen 3 Palaobiologie 4 Systematik 5 Literatur 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenEubrontotherium war ein sehr grosser Vertreter der Brontotherien erreichte aber nicht die gewaltigen Ausmasse von Megacerops Bekannt ist es uber mehrere Schadel und Unterkieferfunde aber uber nur wenig Fossilmaterial des Korperskelettes Der Schadel wurde etwa 65 cm lang und war in der Aufsicht durch die bis zu 41 cm auskragenden Jochbeinbogen keilformig gestaltet An den Jochbogen fehlten aber die seitlichen knochernen Schwellungen die haufig bei anderen spaten Brontotherien nachgewiesen sind Die Stirnlinie war charakteristisch eingesattelt ein markantes Merkmal fur horntragende Brontotherien zudem traten seitlich prominente parasagittale Knochenrucken auf Das Hinterhauptsbein ist nicht vollstandig uberliefert war aber deutlich nach hinten verlangert Das Nasenbein hatte eine breite und lang ausgezogene Form und wolbte sich in seinem freien vorderen Teil etwas nach unten Im Bereich der typischen Horner war es seitlich verbreitet Die Horner bestanden wie bei allen Brontotherien aus Verlangerungen des hinteren Nasenbeins und waren von Auswuchsen des Stirnbeins uberzogen Sie sassen leicht vor der Orbita und hatten an der Basis einen ovalen an der Spitze einen runden Querschnitt waren allerdings nicht sehr hoch Die Augenhohlen selbst befanden sich oberhalb des ersten Molaren Das Rostrum mit dem Oberkiefer und dem Zwischenkieferknochen war kurz ragte aber etwas uber das Nasenbein hinaus und war leicht aufwarts orientiert Der sich zwischen diesem und dem Nasenbein gelegene Naseninnenraum reichte bis zum letzten Pramolaren 1 2 Der kraftige Unterkiefer wurde 61 cm lang und hatte eine massive fast 20 cm lange sehr breite und im vorderen Bereich leicht aufgerichtete Symphyse Hier war der Unterkiefer auch bis zu 9 cm breit Das Gebiss war im Bereich der oberen Schneidezahne leicht reduziert was nur bei den spatesten Vertretern der Brontotherien wie Parvicornus oder Megacerops bekannt ist die Zahnformel lautete dadurch 2 1 4 3 3 1 4 3 displaystyle frac 2 1 4 3 3 1 4 3 nbsp Die Schneidezahne waren klein und kugelformig und formten eine gerade und geschlossene im Oberkiefer jedoch durch das fehlende innere Paar eine in der Mitte geoffnete Reihe Der Eckzahn besass eine konische Form und war mit bis zu 3 4 cm Lange sehr gross Zur hinteren Bezahnung bestand ein kurzes maximal 3 5 cm langes Diastema Solche kurzen Zahnabstande sind typisch fur entwickelte nordamerikanische Brontotherien und gingen in dieser Linie spater ganz verloren Der vorderste Pramolar war klein und gerundet und mit einem einzelnen Zahnschmelzhocker versehen die hinteren waren deutlich molarisiert und ahnelten den Molaren Diese nahmen an Grosse deutlich zu waren insgesamt aber niederkronig brachyodont Der hinterste Molar hatte eine schmale schlanke Form von bis zu 9 2 cm Lange Typisch fur Brontotherien war der Zahnschmelz auf den Kauoberflachen der Oberkiefermolaren W formig gestaltet Die gesamte hintere Zahnreihe erreichte maximal 31 cm Lange 1 2 Fundstellen BearbeitenUrsprunglich war Eubrontotherium nur von einer Fundstelle bekannt aus der Hancock Mammal Quarry im Wheeler County des US Bundesstaates Oregon Aus den hier aufgeschlossenen Ablagerungen der Clarno Formation stammen neben einem nahezu vollstandigen Schadel mit Unterkiefer mehrere weitere Schadel und Kieferfragmente und zahlreiche isolierte Zahne Von derselben sehr fossilreichen Fundstelle wurden unter anderem auch die Reste des sehr fruhen zur Stammgruppe der Nashorner zahlenden Teletaceras berichtet die auf ein Alter von rund 37 Millionen Jahren datiert werden 3 Allgemein werden die Funde aus der Hancock Mammal Quarry dem Mittleren bis Oberen Eozan zugerechnet lokalstratigraphisch Uintum bis Chadronium 1 Aus zeitlich etwas alteren Lagen der gleichen Region wurde der verzwergte Brontotherien Vertreter Xylotitan berichtet 4 Weitere Funde von Eubrontotherium sind aus Ostasien bekannt und kamen in der Ergilin Dzo Formation in der ostlichen Mongolei zum Vorschein Sie beinhalten ein Teilskelett mit Schadel und einen weiteren isolierten Schadel Diese Funde sind spateozanen Alters und gehoren in der lokalen Stratigraphie dem Ulangochuium an 2 Palaobiologie BearbeitenWie bei vielen Brontotherien lasst sich anhand der Gestaltung der Eckzahne ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus erkennen der bei mannlichen Tieren markant grossere Zahne umfasst die die Schneidezahne bei Weitem uberragen was bei weiblichen Tieren nicht der Fall ist Allerdings sind bei mannlichen Tieren die markanten Schwellungen der Jochbeinbogen als Muskelansatzstellen wie von Duchesneodus und anderen spaten Brontotherien bekannt bisher nicht nachgewiesen 5 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Brontotheriita nach Mihlbachler und Prothero 2021 6 Brontotheriita Pachytitan Diplacodon Parabrontops Parvicornus Eubrontotherium Protitanops Dianotitan Duchesneodus Notiotitanops MegaceropsVorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung StyleEubrontotherium ist eine Gattung aus der Familie der Brontotheriidae ursprunglich Titanotheriidae die aufgrund ihres charakteristischen Zahnbaus in die Nahe der heutigen Pferde gestellt werden Innerhalb der Brontotherien ist Eubrontotherium Mitglied der Unterfamilie der Brontotheriinae und der Zwischentribus der Brontotheriita die wiederum zur Tribus der Brontotheriini gehort Die Tribus der Brontotheriini wurde ursprunglich von Bryn J Mader als Unterfamilie der Telmatheriinae gefuhrt und enthielt alle nordamerikanischen Brontotherien die uber ausgepragte Hornansatze verfugten 7 in einer spateren Untersuchung benannte er diese aber in Brontotheriinae um 8 Matthew C Mihlbachler setzte diese Unterfamilie 2008 auf den Rang der Tribus und trennte mit den Brontotheriita die weitgehend nordamerikanischen Brontotherien mit ausgebildeten paarigen Hornern ab zu denen etwa Megacerops Duchesneodus oder Dianotitan gehoren Diese Zwischentribus steht den Embolotheriita mit Embolotherium gegenuber welche die generell eurasischen Formen umfasst und die in der Regel nur ein einzelnes verwachsenes und teilweise als Rammbock ausgebildetes Horn aufweisen 2 Ursprunglich waren die als Clarno brontotheres bezeichneten Funde aus der Hancock Mammal Quarry als zu Protitanops gehorig benannt worden 9 was aber einige Forscher bezweifelten 7 Die mongolischen Funde hatte man dagegen Metatitan und Parabrontops zugewiesen Im Jahre 2007 wurde die Gattung Eubrontotherium von Matthew C Mihlbachler wissenschaftlich erstbeschrieben unter Berufung auf die Funde aus Oregon Einzig anerkannte Art ist Eubrontotherium clarnoensis Der informelle Name Eubrontothere wurde aber bereits 1985 von Spencer Georges Lucas und Robert M Schoch erstmals benutzt und umfasste alle stammesgeschichtlich jungsten Brontotherien nordamerikanischen Ursprungs die durch kleine kugelige Schneidezahne stark molarisierte Pramolaren und gut entwickelte Horner gekennzeichnet waren Als Eubrontotherien galten somit vor allem Megacerops und Duchesneodus Der Artname clarnoensis bezieht sich auf die Erstfunde aus der Clarno Formation 1 2 Literatur BearbeitenMatthew C Mihlbachler Eubrontotherium clarnoensis a new genus and species of brontothere Brontotheriidae Perissodactyla from the Hancock Quarry Clarno Formation Wheeler County Oregon Paleobios 27 1 2007 S 19 39Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Matthew C Mihlbachler Eubrontotherium clarnoensis a new genus and species of brontothere Brontotheriidae Perissodactyla from the Hancock Quarry Clarno Formation Wheeler County Oregon Paleobios 27 1 2007 S 19 39 a b c d e Matthew C Mihlbachler Species taxonomy phylogeny and biogeography of the Brontotheriidae Mammalia Perissodactyla Bulletin of the American Museum of Natural History 311 2008 ISSN 0003 0090 S 1 475 C Bruce Hanson Teletaceras radinskyi a new primitive rhinocerotid from the late Eocene Clarno formation of Oregon In Donald R Prothero und Robert M Schoch Hrsg The evolution of perissodactyls New York und London 1989 S 379 398 Matthew C Mihlbachler und Joshua X Samuels A small bodied species of Brontotheriidae from the middle Eocene Nut Beds of the Clarno Formation John Day Basin Oregon Journal of Paleontology 90 6 2016 S 1233 1244 doi 10 1017 jpa 2016 61 Matthew C Mihlbachler A New Uintan Horned Brontothere from Wyoming and the Evolution of Canine Size and Sexual Dimorphism in the Brontotheriidae Perissodactyla Mammalia Journal of Vertebrate Paleontology 31 1 2011 S 202 214 Matthew C Mihlbachler und Donald R Prothero Eocene Duchesnean and earliest Chadronian brontotheres Brontotheriidae Protitanops curryi and cf Parvicornus occidentalis from West Texas and Mexico Palaeontologia Electronica 24 3 2021 S a35 doi 10 26879 944palaeo electronica org content 2021 3479 texas brontotheriidae a b Bryn J Mader Brontotheriidae A systematic revision and preliminary phylogeny of North American genera In Donald R Prothero und Robert M Schoch Hrsg The evolution of perissodactyls New York und London 1989 S 458 484 Bryn J Mader Brontotheriidae In Christine M Janus Kathleen M Scott und Louis L Jacobs Hrsg Evolution of Tertiary mammals from North America Vol 1 Cambridge 1998 S 525 536 C Bruce Hanson Stratigraphy and vertebrate faunas of the Bridgerian Duchesnean Clarno Formation north central Oregon In Donald R Prothero und Robert J Emry 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