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Ernst Akiba Simon 15 Marz 1899 in Berlin 18 August 1988 in Jerusalem war ein israelischer Religionsphilosoph Padagoge und Historiker deutscher Herkunft Ernst Simon Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Schriften und Briefe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSimon wuchs in einer assimilierten deutsch judischen Familie auf Als Gymnasiast begeistert vom deutschnationalen Patriotismus meldete sich Simon als Freiwilliger an die Front Durch den in der Armee herrschenden Antisemitismus und nach seiner Verwundung bei Verdun verlor er jedoch seine patriotische Einstellung Auf der Suche nach seiner Identitat fand er wahrend seines Studiums seinen Platz in der zionistischen judischen Studentenbewegung Ab 1919 studierte Simon in Berlin Germanistik Geschichte und Philosophie spater wechselte er mit diesen Fachern nach Heidelberg Bei dem Historiker Hermann Oncken promovierte er 1923 mit einer Arbeit Uber Ranke und Hegel Drei Jahre spater legte er in Frankfurt sein Staatsexamen in Germanistik ab Anschliessend lehrte er dort als Studienassessor Leistungen BearbeitenSimon engagierte sich am Freien Judischen Lehrhaus und arbeitete an Bubers Zeitschrift Der Jude als Redakteur von 1923 bis 1928 mit 1928 emigrierte Simon mit seiner Ehefrau nach Palastina und wirkte dort als Dozent fur Theologie und Philosophie an der Hebraischen Universitat Jerusalem Auf Bitten Bubers kehrte er 1934 fur sechs Monate nach Deutschland zuruck und half diesem bei dessen Arbeit in der Erwachsenenbildung Ende 1934 verliess Simon endgultig das nationalsozialistische Deutschland und ging zuruck an die Hebraische Universitat um dort seine Lehrtatigkeit wieder aufzunehmen 1944 wahlten die Stimmberechtigten des Jischuv ihn in die vierte judische Reprasentantenversammlung 1950 ubernahm Simon eine Professur fur Philosophie und Geschichte der Padagogik Im Anschluss an Peter Wust entwickelte Simon die Vorstellung einer zweiten Naivitat eine Haltung die es uns moglich macht am religiosen Glauben festzuhalten ohne die Skepsis die der sakularen Erfahrung beigeheftet ist wegzugeben 1 Zusammen mit Martin Buber und Gershom Scholem wurde er Mitglied im Friedensbund Brit Shalom der sich fur die judisch arabische Verstandigung sowie einen binationalen judisch palastinensischen Staat einsetzte Auch nach der Staatsgrundung Israels gehorte Simon mit einigen anderen Intellektuellen zu den Kritikern der israelischen Politik 1955 war er massgeblich an der Grundung des Leo Baeck Instituts beteiligt Gastprofessuren und Vortragsreisen fuhrten ihn immer wieder nach Europa und in die USA Im Alter von 89 Jahren starb Ernst Simon 1988 in Jerusalem Nach seinem Tod erwarb das Moses Mendelssohn Zentrum der Universitat Potsdam seine 6000 Bande umfassende Bibliothek Schriften und Briefe Bearbeitenmit Martin Buber Judah Leon Magnes Hrsg Towards Union in Palestine Essays on Zionism and Jewish Arab cooperation IHUD Union Association Jerusalem 1947 Aufbau im Untergang Judische Erwachsenenbildung im nationalsozialistischen Deutschland als geistiger Widerstand Mohr Tubingen 1959 Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Institute of Jews from Germany 2 Hannah Arendt Eine Analyse In Friedrich Krummacher Hrsg Die Kontroverse Hannah Arendt Eichmann und die Juden Nymphenburger Munchen 1964 S 39 77 Brucken Gesammelte Aufsatze Schneider Heidelberg 1965 Selbstdarstellung In Padagogik in Selbstdarstellungen Band 1 Meiner Hamburg 1975 ISBN 3 7873 0344 8 S 272 333 Entscheidung zum Judentum Essays und Vortrage Suhrkamp Frankfurt 1980 Bibliothek Suhrkamp 641 Sechzig Jahre gegen den Strom Briefe von 1917 bis 1984 Hrsg vom LBI Jerusalem Mohr Siebeck Tubingen 1998 ISBN 3 16 147000 1 Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts 59 Brief von Leo Strauss In Munchner Beitrage zur judischen Geschichte und Kultur Hrsg vom Lehrstuhl fur Judische Geschichte und Kultur Michael Brenner H 2 2013 S 23 28 mit anschl Kommentar von Thomas Meyer Ohne ISSN Zugang Literatur BearbeitenRudolf Lennert Uber das Leben der deutschen Sprache in Jerusalem In Neue Sammlung Band 6 Gottingen 1966 S 617 627 uber Ernst Simon Ludwig Strauss und Werner Kraft Jan Woppowa Ernst Simon In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 21 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 110 3 Sp 1439 1446 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Jan Woppowa Widerstand und Toleranz Grundlinien judischer Erwachsenenbildung bei Ernst Akiba Simon 1899 1988 Kohlhammer Stuttgart 2005 Praktische Theologie heute Band 77 Johannes Valentin Schwarz Ernst Simon 1899 1988 Wie wurde ich ohne Bucher leben und arbeiten konnen In Wie wurde ich ohne Bucher leben und arbeiten konnen Privatbibliotheken judischer Intellektueller im 20 Jahrhundert Ines Sonder Karin Burger Ursula Wallmeier Hg Berlin Verlag fur Berlin Brandenburg 2008 Neue Beitrage zur Geistesgeschichte Bd 8 S 333 351 ISBN 978 3 86650 069 3 Jan Woppowa Simon Ernst Akiba In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 430 f Digitalisat Marco Kissling Freunde wir sind irre gegangen Ernst Akiba Simons religionsphilosophische Uberlegungen zur Jugendbewegung In Doron Kiesel Hrsg Die judische Jugendbewegung Eine Geschichte von Aufbruch und Erneuerung Hentrich amp Hentrich Leipzig 2021 ISBN 978 3 95565 467 2 S 266 274 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Simon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Simon Ernst Akiba Hessische Biografie Stand 4 Januar 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Raulff Gary Smith Hrsg Wissensbilder Strategien der Uberlieferung Akademie Verlag Berlin 1999 ISBN 978 3 05 002529 2 S 237 Normdaten Person GND 120565064 lobid OGND AKS LCCN n82235502 VIAF 846988 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simon ErnstALTERNATIVNAMEN Simon Ernst AkibaKURZBESCHREIBUNG deutsch judischer Padagoge und ReligionsphilosophGEBURTSDATUM 15 Marz 1899GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 18 August 1988STERBEORT Jerusalem Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Simon Philosoph amp oldid 239261618