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Ernst Georg Pretzel 5 Marz 1887 in Berlin 26 September 1953 in Uslar 1 war ein deutscher Politiker NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft und fruher Werdegang 1 2 Betatigung in der NS Bewegung 1 3 Ausschluss Pretzels aus der NSDAP und SA 2 Familie 3 Beforderungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHerkunft und fruher Werdegang Bearbeiten Pretzel wurde als Sohn des Fabrikbesitzers Franz Pretzel und seiner Ehefrau Anna geborene Gollert geboren In seiner Jugend besuchte er das Zehlendorfer Gymnasium Nach dem Abitur wurde er an der Landwirtschaftlichen Schule in Dahme ausgebildet Spater gehorte er zeitweise der preussischen Armee an in der er am 1 September 1912 zum Vizefeldwebel befordert wurde Von 1914 bis 1918 nahm Pretzel mit dem Infanterie Regimentern 8 und 498 am Ersten Weltkrieg teil Wahrend des Krieges wurde er zum 16 Oktober 1915 zum Leutnant der Reserve befordert zweimal verwundet und mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen Spater erhielt er ausserdem das Verwundetenabzeichen Nach dem Krieg lebte Pretzel als Kaufmann in Berlin Betatigung in der NS Bewegung Bearbeiten Politisch stand Pretzel seit Anfang der 1930er Jahre im Lager der extremen politischen Rechten Zum 1 November 1930 wurde er als Mitglied in Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP aufgenommen Mitgliedsnummer 348 137 in der er unter anderem Aufgaben als Zellenobmann der Partei ubernahm Ebenfalls Ende 1930 trat Pretzel in die Sturmabteilung SA ein in der er als Protege des Grafen Helldorff Karriere machte Seine homosexuelle Neigung die in anderen Teilen der SA nicht aber in der Umgebung Helldorffs gerne gesehen war verschwieg er dabei Zum 15 Dezember 1930 wurde er zunachst zum SA Fuhrer in Berlin Pankow ernannt bevor er zum 8 April 1931 zum kommissarischen Sturmfuhrer beim Sturm 29 4 ernannt wurde Bald danach wurde er zum 2 April 1931 zum Adjutant Stabsfuhrer der von Alfred Knuppel gefuhrten SA Standarte 4 Berlin bestellt Zum 22 Februar 1932 folgte schliesslich die Ernennung zum Stabsfuhrer der von Walter Schmidt gefuhrten SA Untergruppe Berlin West Diese Stellung behielt er bis zu dem im April 1932 von der Regierung Bruning erlassenen SA Verbot bei Anlasslich der nach der Aufhebung des SA Verbotes durch die Regierung von Papen durchgefuhrten Neuaufstellung der SA im Juli 1932 wurde Pretzel erneut zum Stabsfuhrer der SA Untergruppe Berlin West ernannt deren Fuhrung nun bei dem SA Oberfuhrer Walter Schmidt lag Nachdem Schmidt im September 1932 aus seiner Stellung ausschied nachdem seine teilweise judische Abstammung bekannt geworden war ruckte Pretzel de facto zum neuen Fuhrer der Untergruppe auf Seine offizielle Ernennung zum Fuhrer der Untergruppe Berlin West wurde schliesslich mit Wirkung vom 1 Marz 1933 durchgefuhrt Gleichzeitig wurde er in den Rang eines SA Oberfuhrers befordert Von Marz bis November 1933 sass Pretzel des Weiteren als Abgeordneter der NSDAP im Reichstag in dem er den Wahlkreis 3 Potsdam II vertrat Wahrend seiner kurzen Abgeordnetenzeit stimmte er unter anderem fur das von der Regierung Hitler im Marz 1933 eingebrachte Ermachtigungsgesetz das die juristische Grundlage fur die Zerschlagung der Weimarer Demokratie und die Errichtung der NS Diktatur bildete Ausschluss Pretzels aus der NSDAP und SA Bearbeiten Konflikte mit dem im Marz 1933 zum neuen SA Chef von Berlin und Brandenburg ernannten Karl Ernst fuhrten dazu dass Pretzel zunachst zur SA Gruppe Ostland in Ostpreussen versetzt wurde wo er den Posten eines Stabsfuhrers der Gruppe ubernahm Nachdem er dort in den Verdacht geriet eine homosexuelle Beziehung zu einem Mitglied der dortigen Stabswache unterhalten zu haben wurde er im Fruhjahr 1934 nach Berlin zuruckversetzt wo er ohne eine aktive Dienststellung innezuhaben zur Verfugung der Gruppe Berlin Brandenburg gestellt war Karl Ernst der Pretzel abfallige Ausserungen uber seine Person nachtrug begann im Fruhling 1934 damit Pretzels Ausschluss aus der SA vorzubereiten Hierzu kam es aber nicht mehr kam da Ernst wie zahlreiche andere SA Fuhrer im Zuge der Rohm Affare ermordet wurde bevor er seine Absicht verwirklichen konnte Nachdem Pretzel nicht nur die Nachstellungen Ernst und die Sauberung der SA im Zuge des Rohm Putsches zunachst uberstanden hatte geriet er stattdessen ab Herbst 1934 in den Strudel der sich zu dieser Zeit rapide verscharfenden Homosexuellen Verfolgung im nationalsozialistischen Deutschland Am 22 Februar 1935 wurde er aufgrund des gegen ihn gesammelten Belastungsmaterials in homosexueller Hinsicht in Untersuchungshaft genommen Konkreter Anlass waren Kontakte zu einem Strichjungen den er im Januar 1935 mit in seine Wohnung genommen hatte Auf eine kurzzeitige Freilassung am 28 Februar 1935 die Prtzel mit der Erklarung dass er ausser bei dieser einen Gelegenheit niemals homosexuelle Handlungen mit anderen Mannern durchgefuhrt habe folgte eine erneute Verhaftung Im Marz 1935 wurde er dann als Gestapo Haftling ins KZ Lichtenburg uberstellt 2 Mit Wirkung vom 1 Marz 1935 wurde Pretzel wegen homosexueller Veranlagung und Betatigung in verschiedenen Fallen unter Enthebung von Dienstgrad und Dienststellung aus der SA entlassen Durch eine einstweilige Verfugung der stellvertretenden Berliner Gauleiters Artur Gorlitzers vom 13 Mai 1935 wurde Pretzel auch aus der NSDAP ausgeschlossen Eine Beschwerde seinerseits hiergegen vom 31 Mai 1935 wurde abgewiesen Finalisiert wurde sein Parteiausschluss durch einen Beschluss des Gaugerichts Gross Berlin der NSDAP vom 12 August 1935 Bemuhungen Pretzels auf dem Gnadenwege wieder in die NSDAP aufgenommen zu werden wurden abgelehnt Zuletzt teilte die Parteikanzlei der NSDAP ihm unterm 31 Marz 1941 mit dass sein Antrag auf gnadenweise Wiederaufnahme in die Partei auf Entscheidung Hitlers hin der Ablehnung verfalle Pretzel starb 1953 in Uslar Er wurde in Einbeck im Harz beerdigt Familie BearbeitenPretzel war einmal verheiratet Aus der Ehe die spater geschieden wurde gingen zwei Kinder hervor Beforderungen Bearbeiten9 September 1932 SA Standartenfuhrer 1 Marz 1933 SA OberfuhrerWeblinks BearbeitenErnst Pretzel in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Pretzel Homophobie und Mannerbund Pladoyer fur einen Perspektivwechsel In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaften Jg 53 2005 S 1039 Andreas Pretzel verweist darauf dass das bei Lilla Statisten 2004 Eintrag Nr 823 angegebene Todesdatum von Ernst Pretzel 19 November 1943 in Rom falsch ist und dieser nachweislich am 26 September 1953 in Uslar starb Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft Jg 53 2005 Nr 10 12 S 1041 Normdaten Person GND 130453374 lobid OGND AKS VIAF 67574229 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pretzel ErnstALTERNATIVNAMEN Pretzel Ernst Georg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 5 Marz 1887GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 26 September 1953STERBEORT Uslar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Pretzel amp oldid 232659642