www.wikidata.de-de.nina.az
Walter Friedrich Wilhelm Carl Schmidt 10 Mai 1886 in Butzow Mecklenburg 3 April 1935 in Berlin war ein deutscher Politiker NSDAP und SA Fuhrer Schmidt war unter anderem Stabsfuhrer der Berliner SA und Abgeordneter im Preussischen Landtag Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen NSDAP Politiker Walter Schmidt der in der Zeit des Nationalsozialismus als Oberburgermeister von Chemnitz amtierte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Fruher Werdegang 1 2 Laufbahn in der NSDAP und SA 1 3 Affare und Schmidts judische Abstammung und Ausscheiden aus der NSDAP und SA 2 Nachlass 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Walter Schmidt rechts als Fuhrer der SA Untergruppe Berlin West im Jahr 1932 Neben ihm Wolf Heinrich Graf von Helldorff Titelbild der Beilage zur Vossischen Zeitung vom 8 November 1932 Die Unterschrift fordert die Bevolkerung auf bei der bevorstehenden Reichstagswahl zu wahlen um die SA von der Macht fernzuhalten Fruher Werdegang Bearbeiten Schmidt war ein Sohn des Hermann Wilhelm Jacob Schmidt und seine Ehefrau Friederike Luise Elisabeth geb Dorn Nach dem Schulbesuch trat Schmidt in die Preussische Armee ein in der er 1905 zum Leutnant ernannt wurde Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil 1919 wurde Schmidt in die Reichswehr ubernommen aus der er 1924 seinen Abschied im Rang eines Majors nahm In den folgenden Jahren verdiente er seinen Lebensunterhalt als Kaufmann Laufbahn in der NSDAP und SA Bearbeiten Zum 1 Marz 1930 trat er in die NSDAP Mitgliedsnummer 219 259 ein Ausserdem wurde er Mitglied der Sturmabteilung SA dem Kampfverband der Partei in der er rasch Karriere machte 1931 fuhrte er zeitweise die Berliner SA Standarte II Mit Wirkung vom 15 Dezember 1931 wurde Schmidt unter Beforderung in den Rang eines SA Oberfuhrers zum Stabsfuhrer der SA Gruppe Berlin Brandenburg ernannt in der er somit nach dem Fuhrer der Gruppe Wolf Heinrich Graf von Helldorff als dessen offizieller Stellvertreter die hierarchisch zweithochste Stellung einnahm 1 Diese Stellung behielt er bis zur Verhangung des von der Regierung Heinrich Bruning im April 1932 erlassenen SA Verbotes bei Im April 1932 wurde Schmidt ausserdem als Kandidat der NSDAP in den Preussischen Landtag gewahlt dem er bis 1933 als Abgeordneter angehorte Nach der Aufhebung des SA Verbotes und der Neuaufstellung der SA im Juli 1932 wurde Schmidt durch den Fuhrerbefehl Nr I vom 1 Juli 1932 mit der Fuhrung der SA Untergruppe Berlin West einer von vier Untergruppen der Gruppe Berlin Brandenburg betraut 2 Auch in dieser Stellung gehorte er neben dem Fuhrer der Gruppe und seinem Stabsfuhrer Achim von Arnim und den Fuhrern der ubrigen drei Berliner und Brandenburger Untergruppen zu dem halben Dutzend hochsten Funktionaren der Berliner SA Affare und Schmidts judische Abstammung und Ausscheiden aus der NSDAP und SA Bearbeiten Die Fuhrung der SA Untergruppe Berlin West behielt Schmidt lediglich bis zum 14 Oktober 1932 bei Zu diesem Zeitpunkt wurde er als Fuhrer der Untergruppe abgesetzt und durch seinen Stabsfuhrer Ernst Pretzel ersetzt Bald danach wurde er durch den Fuhrerbefehl Nr 10 vom 15 Dezember 1932 mit Wirkung vom 1 Januar 1933 auf eigenen Antrag zur Verfugung der Obersten SA Fuhrung gestellt 3 Hintergrund der Absetzung Schmidts von seiner fuhrenden Stellung in der SA war dass im Herbst 1932 festgestellt wurde dass er nach nationalsozialistischer Definition teilweise judischer Abstammung war Politische Gegner der NSDAP hatten durch entsprechende Nachforschungen in mecklenburgischen Taufregistern festgestellt dass eine Grossmutter Schmidts Judin gewesen war was er selbst zuvor nach eigenen Angaben nicht gewusst habe und verbreiteten diese Information hernach genusslich In einem Brief vom 13 Dezember 1932 teilte der Stabschef der SA Rohm dem Gauleiter von Brandenburg Wilhelm Kube mit dass Hitler den Wunsch nach Wiederverwendung Schmidts in der norddeutschen SA und nach seiner Belassung als Mitglied des preussischen Landtags habe 4 Schmidt wurde durch Entscheidung des Untersuchungs und Schlichtungsausschusses bei der Reichsleitung der NSDAP vom 15 Dezember 1932 als Vierteljude entsprechend den Bestimmungen uber die Mitgliedschaft in der NSDAP die eine Mitgliedschaft von Juden in der NSDAP untersagten Artikel 3 Absatz 1 der Satzung der NSDAP von 1925 aus dieser ausgeschlossen In der Mitteilung uber seinen Parteiausschluss hiess es Da die von Ihnen bei ihrer Aufnahmeerklarung unterzeichnete Behauptung Ihrer rein arischen Abkunft sich nachtraglich als unrichtig herausgestellt hat und damit die in Art 3 der Satzung geforderte Voraussetzung fur ihre Aufnahme in den NSDAP Verein als von Anfang an nicht gegeben festgestellt wurde erklare ich hierdurch Ihre Aufnahme in den Verein fur hinfallig Ihre Streichung aus der Mitgliederliste ist angeordnet Im Januar 1934 wurde Schmidt durch eine personliche Entscheidung Hitlers der ihn nach wie vor schatzte wie Rudolf Hess ihm in einem Schreiben vom 16 Januar 1934 mitteilte im Hinblick auf Ihre besonderen Verdienste um die Bewegung wahrend Ihrer Mitgliedschaft auf dem Gnadenwege wieder in die NSDAP aufgenommen Seine am 15 Dezember 1932 erfolgte Streichung aus der Mitgliederkartei der NSDAP wurde infolgedessen am 22 Januar 1934 wieder zuruckgenommen Mit Sicherheit unzutreffend muss die Angabe in einer Publikation des Instituts fur Zeitgeschichte sein der zufolge er von der SA in die Schutzstaffel SS wechselte und in dieser 1934 den Rang eines SS Sturmbannfuhrers innegehabt haben soll 5 In der NSDAP Zentralkartei ist in Schmidts Karteikarte vermerkt dass er laut einer Meldung des Gaues Berlin aus dem Jahr 1937 zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben gewesen sei d h er muss zwischen 1934 und 1937 verstorben sein Nachlass BearbeitenIm Bundesarchiv haben sich diverse Personalunterlagen zu Schmidt erhalten Namentlich haben sich im ehemaligen Berlin Document Center eine Akte mit Parteikorrespondenz zu Schmidt erhalten Mikrofilm Q 48 Bilder 1603 bis 1630 Des Weiteren haben sich Karteikarten zu ihm in der NSDAP Zentralkartei 3100 Mikrofilm P 56 Schmidt Wally bis Schmidt Walter Bild 512 und der NSDAP Ortskartei 3200 Mikrofilm U 1 Schmidt Richus bis Schmidt Walther Bild 2778 Literatur BearbeitenInstitut fur Zeitgeschichte Adolf Hitler Reden Schriften Anordnungen Oktober 1932 bis Januar 1933 1998 S 326 Einzelnachweise Bearbeiten Fuhrerbefehl der Obersten SA Fuhrung Nr 7 vom 10 Februar 1932 S 2 Walter Schmidt wird mit Wirkung zum 15 12 1931 zum Stabsfuhrer der Gruppe Berlin Brandenburg ernannt unter Beforderung zum Oberfuhrer Fuhrerbefehl der Obersten SA Fuhrung Nr I vom 1 Juli 1932 S 3 Fuhrung Untergruppe Berlin West Oberfuhrer Walter Schmidt Fuhrerbefehl der Obersten SA Fuhrung Nr 10 vom 15 Dezember 1932 Zur Verfugung der OSAF wird auf eigenen Antrag gestellt Der Oberfuhrer Walter Schmidt unter Enthebung von seiner Dienststellung als Fuhrer der Untergruppe Berlin m W v 1 1 33 Institut fur Zeitgeschichte MA 744 1 Abschnitt III Punkt 9 Brief Rohms an Kube vom 13 Dezember 1932 Institut fur Zeitgeschichte Adolf Hitler Reden Schriften Anordnungen Oktober 1932 bis Januar 1933 1996 S 326 PersonendatenNAME Schmidt WalterALTERNATIVNAMEN Schmidt Walter Friedrich Wilhelm Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdL SA FuhrerGEBURTSDATUM 10 Mai 1886GEBURTSORT Butzow MecklenburgSTERBEDATUM 3 April 1935STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Schmidt Politiker 1886 amp oldid 235792070