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Ernest Nash geboren als Ernst Nathan am 14 September 1898 in Nowawes gestorben am 18 Mai 1974 in Rom war ein deutschamerikanischer Fotograf und Archaologe Einer weiteren Offentlichkeit bekannt wurde er durch sein Bildlexikon zur Topographie des antiken Rom Grabstein von Ernest Nash auf dem Cimitero acattolico in Rom Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schule und Studium 1 2 Anwaltsjahre und Emigration 1 3 Ruckkehr nach Europa 2 Wurdigungen und Ehrungen 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenSchule und Studium Bearbeiten Ernest Nash war das jungste von vier Kindern der Eheleute Louis und Betti Nathan Sein Vater war Webereibesitzer und Vorstandsmitglied der judischen Gemeinde von Potsdam daruber hinaus Mitglied der Baukommission fur den Teltowkanal und ab 1900 Gemeindevertreter in Nowawes Ab 1905 besuchte Nash die Vorschule des Realgymnasiums in Nowawes anschliessend das Realgymnasium in dessen 1910 errichtetem Neubau heute das Bertha von Suttner Gymnasium in Potsdam Babelsberg untergebracht ist Sein Abitur legte er 1916 ab im Fach judischer Religionsunterricht bei dem Potsdamer Rabbiner Hermann Schreiber Noch vor seinem Abitur gab er anonym eine kleine Schrift unter dem Titel Ausgrabungen und Inschriften als Erlauterungen ausgewahlter Stellen des Horaz heraus eine Studienarbeit des Oberprimaners die er dem Direktor des Realgymnasiums Willy Scheel 1869 1929 zueignete Er begann ein Studium der Rechtswissenschaft in Berlin wo er ebenfalls die Vorlesung des Historikers und Epigraphikers Hermann Dessau besuchte Nach dem ersten Semester meldete er sich als Freiwilliger zur Armee Wahrend des Einsatzes an der italienischen Front machte er erste Erfahrungen mit dem Medium Fotografie Nach Ende des Ersten Weltkriegs setzte er sein Studium fort und wurde an der Friedrich Schiller Universitat Jena promoviert Die auf Druck der Nationalsozialisten erfolgte Aberkennung des Doktortitels wurde am 9 November 2016 seitens der Universitat ruckgangig gemacht 1 Anwaltsjahre und Emigration Bearbeiten Zunachst als Haftrichter in Brandenburg angestellt machte sich Nash 1926 als Anwalt mit eigener Kanzlei im Gebaude der Commerzbank am reprasentativen Wilhelmplatz 20 in Potsdam Gebaude im April 1945 zerstort heute WilhelmGalerie am Platz der Einheit selbstandig 2 Wahrend dieser Zeit verfolgte er mit Nachdruck seine Interesse an Fotografie und dokumentierte Potsdamer Bauwerke die von romischer Architektur beeinflusst waren 1928 heiratete er die Jurastudentin Ilse Rubinski Tochter des 1916 verstorbenen Kaufhausbesitzers Julius Rubinski und seiner Frau Paula David mit der er zwei Tochter Eva und Ruth hatte Unter dem Eindruck seiner kommunistischen Ideale erklarte er 1929 seinen Austritt aus der judischen Gemeinde Boykottaufrufe gegen judische Anwalte der Nationalsozialisten nach der Machtergreifung trafen dennoch auch ihn Im Jahr 1934 reiste er erstmals nach Rom wo er Bauten fotografierte die Potsdamer Bauwerken als Vorbild gedient hatten Im Jahr 1936 floh Nash endgultig nach Rom wohin ihm die Familie 1937 folgte Er widmete sich nun systematisch der Fotografie romischer Antiken und machte die Fotografie zu seinem Beruf In diesem Rahmen wurde er auch zum Portratfotografen hoher vatikanischer Wurdentrager etwa der Kardinale Eugenio Pacelli spater Papst Pius XII und Giovanni Battista Montini spater Papst Paul VI Nach Erlass der italienischen Rassengesetze im Jahr 1938 und der damit verbundenen Ausweisung emigrierte Nash 1939 in die Vereinigten Staaten wo er sich in New York niederliess 1942 anderte er seinen Namen in Ernest Nash unter dem er seither bekannt ist Es folgte die fotografische Dokumentation romisch beeinflusster Bauwerke New Yorks Im Jahr 1944 erschien ein erster Bildband unter dem Titel Roman Towns Photographs and Text by Ernest Nash Auch die Portratfotografie setzte er in Amerika fort und fotografierte vor allem Musiker wie Bela Bartok und dessen Frau Ditta Pasztory Bartok den Komponisten Benjamin Britten die Violinisten Bronislaw Huberman und Joseph Szigeti die Dirigenten Sir Thomas Beecham und George Szell oder den Jazzmusiker Benny Goodman Ruckkehr nach Europa Bearbeiten Ernest Nash wurde amerikanischer Staatsburger und kehrte als solcher 1949 nach Europa zuruck Wahrend mehrerer Aufenthalte in Rom setzte er seine Arbeiten zu Architektur und Topographie der antiken Stadt fort Nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratete er 1952 Irene Lande eine Studentin der semitischen Sprachen Seine Fotosammlung mit 3 135 Negativen und 1 500 Abzugen stiftete er 1955 der Unione internazionale degli istituti di archeologia storia e storia dell arte in Roma einer Vereinigung der meisten in der italienischen Hauptstadt ansassigen auslandischen und italienischen Forschungseinrichtungen Als Stiftungsdirektor verlegte Nash seinen Wohnort nun endgultig nach Rom Heute ist die erheblich erweiterte Sammlung in der American Academy in Rome untergebracht 3 Auf Basis des zunehmend erweiterten fotografischen Materials entstand in diesen Jahren sein zweibandiges Bildlexikon zur Topographie des antiken Rom das 1961 62 vom Deutschen Archaologischen Institut publiziert wurde und zugleich in englischer Ubersetzung erschien Das Werk ist bis heute ein grundlegendes Hilfsmittel und wichtiges Dokument bei der Beschaftigung mit Architektur und Topographie des antiken Rom 4 Bereits 1961 starb Nashs Frau Irene und er heiratete 1965 die Osterreicherin Berti Kern die seine Frau wahrend ihrer Krankheit gepflegt hatte Es folgten weitere Fotosurveys in Italien und an anderen Orten unter anderem 1966 in Israel Im Jahr 1974 starb Ernest Nash in Rom wo er auf dem Cimitero acattolico bestattet wurde Wurdigungen und Ehrungen BearbeitenFur seine Verdienste um die Topographie Roms erhielt Nash das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland Die American Academy veranstaltete anlasslich seines 75 Geburtstags 1973 ein Symposium zur Topographie Roms Zu seinem 100 Geburtstag folgte 1998 ein weiteres Symposium an der American Academy in Rom in Erinnerung an Ernest Nash Im Jahr 2000 fand in Potsdam vom 27 August bis 15 Oktober die Ausstellung Ernest Nash Ernst Nathan 1898 1974 Photographie Potsdam Rom New York Rom statt Sie verteilte sich auf zwei Ausstellungsorte ein Teil der Fotografien wurde in den Romischen Badern im Park Sanssouci ein Teil im Museumsgebaude Im Guldenen Arm des Potsdam Museums ausgestellt 5 Publikationen BearbeitenRoman Towns Photographs and Text by Ernest Nash J J Augustin New York 1944 Ludwig Curtius Alfred Nawrath Das antike Rom Neu bearbeitet und herausgegeben von Ernest Nash Schroll Wien Munchen 1957 Bildlexikon zur Topographie des antiken Rom Herausgegeben vom Deutschen Archaologischen Institut Zwei Bande Wasmuth Tubingen 1961 1962 englisch Pictorial Dictionary of Ancient Rome Zwei Bande A Zwemmer London New York 1961 1962 Digitalisat Literatur BearbeitenMaria R Alfoldi Margarita C Lahusen Hrsg Ernest Nash Ernst Nathan 1898 1974 Photographie Potsdam Rom New York Rom Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 2000 ISBN 978 3 87584 045 2 Weblinks BearbeitenSchenkung zur Erinnerung an den 9 November 1938 anlasslich der Schenkung eines Exemplars von Ausgrabungen und Inschriften als Erlauterungen ausgewahlter Stellen des Horaz an das Potsdam Museum The Urban Legacy of Ancient Rome Photographs from the Ernest Nash Fototeca Unione Collection Eintrag zu Ernest Nash im METROMOD Archiv von Helene RothAnmerkungen Bearbeiten Ein symbolischer Akt Memento des Originals vom 10 Januar 2018 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni jena de Universitat Jena rehabilitiert mit einem Festakt am 9 November Wissenschaftler denen in der NS Zeit der Doktortitel aberkannt worden war Mitteilung der Friedrich Schiller Universitat Jena vom 2 November 2016 abgerufen am 9 Januar 2018 Ernest Nash Ernst Nathan 1898 1974 Photographie Potsdam Rom New York Rom Seiten 31 ff Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann GmbH Berlin 2000 ISBN 3 87584 045 3 Fototeca Unione auf der Website der American Academy in Rome Archivseite abgerufen am 9 Januar 2018 The Pictorial Dictionary of Ancient Rome Digitalisierung und Erschliessung auf der Website der Stanford University Zwei Potsdamer Ausstellungen zeigen den Foto Nachlass von Ernst Nathan alias Ernest Nash In Berliner Zeitung vom 19 September 2000 abgerufen am 9 Januar 2018 Normdaten Person GND 11688360X lobid OGND AKS LCCN n88605508 VIAF 275272393 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Nash Ernest ALTERNATIVNAMEN Nathan Ernst Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutschamerikanischer Fotograf und Archaologe GEBURTSDATUM 14 September 1898 GEBURTSORT Nowawes STERBEDATUM 18 Mai 1974 STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernest Nash amp oldid 240316719