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Ernst Kracht 15 April 1890 in Neumunster 5 Februar 1983 in Flensburg war vor 1933 ein deutschnationaler von 1933 bis 1945 ein nationalsozialistischer Politiker sowie SS Sturmbannfuhrer Nach 1945 wurde er Chef der Staatskanzlei in Schleswig Holstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Tuchhandlers studierte Rechts und Staatswissenschaften in Gottingen Berlin und Kiel Wahrend seines Studiums wurde er 1908 Mitglied der Schwarzburgbund Verbindung Burschenschaft Germania Gottingen 1 Er war Kreisvorsitzender der Schleswig Holsteinischen Landespartei die sich bis Februar 1919 Schleswig Holsteinische Bauern und Landarbeiterdemokratie nannte Die Heider Ortsgruppe der Landespartei verstand sich als volkisches Bollwerk gegen die zentralistische Sozialdemokratie Ahnlich wie die DNVP war die Landespartei stark antisemitisch gepragt begrusste aber im Gegensatz zu dieser die Weimarer Republik Kracht war ab Mai 1919 Landrat des Kreises Norderdithmarschen was er bis 1932 blieb Kurz nach seiner Wahl trat Kracht aus der Landespartei aus Der Weimarer Republik stand er distanziert gegenuber 2 Wahrend des Kapp Putsches war es allerdings Kracht zu verdanken dass in Heide die Macht nicht von den Putschisten ubernommen wurde denn er widersetzte sich ihren Aktionen Vom 1 Oktober 1932 an war Kracht ein Jahr Landrat des neuen Kreises Dithmarschen der zum 1 Oktober 1933 wieder aufgelost wurde Kracht trat im Mai 1933 in die NSDAP ein Er lud die Kreistagsabgeordneten der KPD nach der Wahl vom 5 Marz 1933 nicht zur konstituierenden Sitzung des Kreistages ein Bei der ersten Sitzung des Kreistages am 4 April 1933 begrusste er die Kreistagsabgeordneten mit einer Gedenkrede auf die bei der von den Nationalsozialisten so genannten Blutnacht von Wohrden getoteten Nazis und schloss mit einem dreifachen Heil auf Hindenburg und Hitler Von Oktober 1933 bis 1936 war Kracht Landrat des Kreises Suderdithmarschen Ein Bericht vom 12 April 1935 bescheinigte Kracht er sei aus Uberzeugung nationalsozialistisch eingestellt 3 1936 wurde Kracht vom Gauleiter Hinrich Lohse zum Oberburgermeister der Stadt Flensburg berufen Als Oberburgermeister beschloss er die Entfernung des Bismarckbrunnens der auf dem Sudermarkt stand 4 Das Amt behielt er bis 1945 Kracht seit 1937 Mitglied der SS war SS Sturmbannfuhrer 3 und Gaubeauftragter der Volksdeutschen Mittelstelle Nach dem Suizid Hitlers am 30 April 1945 lud Kracht zu einer Gedenkfeier in das Rathaus von Flensburg ein 3 Am 14 Mai 1945 wurde Kracht von den Alliierten verhaftet und bis zum 24 Marz 1948 interniert Er wurde aufgrund eines Gnadenerlasses entlassen Die Briten stuften Kracht im Entnazifizierungsverfahren vorlaufig in die Gruppe IV als Mitlaufer ein Diese Einstufung wurde am 15 Oktober 1948 vom Entnazifizierungsausschuss in Heide bestatigt 1949 erfolgte eine Umstufung in die Gruppe V der Entlasteten Kracht arbeitete zunachst als Jurist bei der Arbeitsgemeinschaft fur Milchwirtschaft in Hamburg und Schleswig Holstein und war ab 1 Januar 1950 stellvertretender Geschaftsfuhrer und Referent beim Deutschen Verein fur offentliche und private Fursorge Vom 17 Oktober 1950 bis zu seiner Pensionierung 1958 war Kracht Staatssekretar und Chef der Staatskanzlei der Landesregierung von Schleswig Holstein In dieser Funktion galt er als eine der Schaltstellen fur die Personalpolitik in den Landesministerien Mit dem Ministerprasident Kai Uwe von Hassel verband Kracht ein besonders enges Verhaltnis Hassels Vorvorganger Walter Bartram war ein Schulfreund Krachts 5 1953 druckte Kracht schriftlich gegenuber Werner Best zeitweise stellvertretender Chef des Reichssicherheitshauptamtes in freundschaftlicher Verbundenheit seine Hoffnung aus 6 dass es Best gelingen moge die angestrebte Zulassung als Rechtsanwalt zu erhalten Kracht wurde mit dem Grossen Verdienstkreuz mit Stern ausgezeichnet 7 Siehe auch BearbeitenListe der Stadtoberhaupter von FlensburgSchriften BearbeitenAus meinem Leben Erinnerungen Erlebnisse und Erfahrungen Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens amp Co Heide 1986 ISBN 3 8042 0360 4 Hrsg von Kurt Jurgensen und Nils R Nissen mit einem Nachw von Kai Uwe von Hassel Kieler Erklarung und Ubergangslosung zur Minderheitenfrage im Grenzland Schleswig Flensburg Christian Wolff 1955 Soziale Arbeit auf dem Lande Heide Heider Anzeiger 1925 Beitrage zur Heimat und Wohlfahrtskunde 2 Autonomie und Selbstverwaltung Heimatschriften des Schleswig Holsteiner Bundes 2 Hamburg Flensburg Kiel P Hartung 1921 DNB Das Streikpostenverbot Duncker amp Humblot Munchen Leipzig 1914 Rechts u staatswiss Dissertation Wurzburg 1914 DNBLiteratur BearbeitenEckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 2 Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945 Kassel University Press Kassel 2018 ISBN 978 3 7376 0474 1 S 102 f Online PDF 3 9 MB Ulrich Pfeil Vom Kaiserreich ins Dritte Reich Heide 1890 1933 Heide 1997 Martin Gietzelt Ulrich Pfeil Dithmarschen im Dritten Reich 1933 1945 in Geschichte Dithmarschens Heide 2000 Marie Elisabeth Rehn Heider gottsleider Kleinstadtleben unter dem Hakenkreuz neu aufgelegt 2005 Verlag Pro Business Berlin ISBN 3 939000 31 0 Ernst Klee Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 333 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 3 I L Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0865 0 S 153 154 Eckhard Hansen Kracht Ernst in Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Freiburg Lambertus 1998 ISBN 3 7841 1036 3 S 322Weblinks BearbeitenZeitungsartikel uber Ernst Kracht in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Goebel Hrsg Mitgliederverzeichnis des Schwarzburgbundes 8 Aufl Frankfurt am Main 1930 S 95 Nr 1675 Pfeil Vom Kaiserreich ins Dritte Reich a b c Klaus Detlev Godau Schuttke Die Heyde Sawade Affare Wie Juristen und Mediziner den NS Euthanasieprofessor Heyde nach 1945 deckten und straflos blieben Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 2001 ISBN 3 7890 7269 9 S 92 Andreas Oeding Broder Schwensen Michael Sturm Flexikon 725 Aha Erlebnisse aus Flensburg Flensburg 2009 Artikel Bismarck Brunnen diese Einschatzungen bei Godau Schuttke Heyde S 92 zitiert bei Godau Schuttke Heyde S 92f Ernst Klee Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 333 Leiter der Staatskanzlei des Landes Schleswig Holstein Wolfgang Praetorius 1950 Ernst Kracht 1950 1958 Fritz Specht 1958 1963 Ernst Neumann Silkow 1963 1969 Rudolf Titzck 1970 1971 Georg Poetzsch Heffter 1971 1983 Hanns Gunther Hebbeln 1983 1987 Kurt Boysen 1987 1988 Stefan Pelny 1988 1993 Klaus Gartner 1993 2002 Ulrike Wolff Gebhardt 2002 2005 Heinz Maurus 2005 2009 Arne Wulff 2009 2012 Stefan Studt 2012 2014 Thomas Losse Muller 2014 2017 Dirk Schrodter seit 2017 Normdaten Person GND 116353147 lobid OGND AKS VIAF 5310915 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kracht ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Sturmbannfuhrer Landrat Oberburgermeister und Chef der Staatskanzlei in Schleswig HolsteinGEBURTSDATUM 15 April 1890GEBURTSORT NeumunsterSTERBEDATUM 5 Februar 1983STERBEORT Flensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Kracht amp oldid 227982141