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Ernestus Hettenbach auch Ernst Hettenbach 2 Februar 1552 in Mergentheim 2 Oktober 1616 in Wittenberg war ein deutscher Physiker und Mediziner Ernestus Hettenbach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenErnestus wurde im frankischen Mergentheim als Sohn des graflichen hohenlohischen Sekretars Balthasar Hettenbach und seiner Frau Anna geb Plochinger 23 Marz 1580 in Wittenberg geboren Kaum drei Jahre alt verlor er fruhzeitig seinen Vater Daraufhin begab sich seine Mutter mit der Familie nach Wittenberg wo sie eine Stellung als Schulmeisterin an der Jungfrauenschule gefunden hatte Sie hielt den jungen Ernestus an auf der Wittenberger Stadtschule fleissig seine Ubungen abzuhalten So konnte sich Ernestus gemeinsam mit seinen Brudern Georg und Michael am 2 Oktober 1562 an der Universitat Wittenberg immatrikulieren Da die Mutter nur 20 Gulden je 21 Groschen ein silbernes Schock 60 Groschen 2 Groschen Quartalgeld von jeder Schulerin 12 Scheffel Korn 15 ss Kloben und 15 ss Reissbund sowie freie Behausung an jahrlichen Einkunften hatte wurde es ihr gestattet ihre drei Sohne Georg Michael und Ernestus statt fur normale vier Groschen Einschreibungsgebuhr pro Person fur nur einen Groschen fur alle drei Kinder zu immatrikulieren Ernestus der von Andreas Schato gefordert wurde erwarb an der philosophischen Fakultat 1576 den akademischen Grad eines Magisters und fand im selben Jahr zunachst eine Anstellung als Konrektor an der Wittenberg Stadtschule Daraufhin heiratete er am 24 November 1578 Maria Bennewitz Auszug aus der Leichenpredigt Er der allmachtig hat yhn gesegenet mit einem erwunschsten Ehestand in welcher er sich anno 1578 den 24 Novembri mit den ehrbaren und tugendsamen Jungfrawen Maria Herrn Bennewitz Churfurstlich sachsischen Amtsschoffen zu Wurtzen ehelichen Tochter begeben hat mit der er in die 50 Jahr in guten Frieden gelebet hat Nachdem er 1585 als Schuldiener tatig gewesen war erhielt er 1586 ein Stipendium an der medizinischen Fakultat der Universitat wo er nach der Promotion zum Doktor der Philosophie am 20 April 1591 zum Doktor der Medizin uber das Thema Skorbut promovierte Nachdem sein Forderer Schato 1592 an die medizinische Fakultat gewechselt war ubertrug man Hettenbach dessen Professur der Physik die er aber nur kurz bekleidete Als der Medizinprofessor Salomon Alberti 1593 an den kurfurstlichen Hof als Leibarzt gegangen war ruckte Hettenbach auf die dritte medizinische Professur an der medizinischen Fakultat auf Nach dem Tod von Franziskus Faber besetzte er die zweite medizinische Professur und ruckte nach dem Tod seines Forders Schato auf dessen erste Professur und war damit der Senior der Fakultat Wahrend seiner medizinischen Universitatstatigkeit nahm er am 21 April 1610 am ersten wissenschaftlich dokumentierten Kaiserschnitt in der Medizingeschichte teil Diesen fuhrte der Chirurg Jeremias Trautmann unter Assistenz eines zweiten Wundarztes Christoph Seesth an einer Frau bei der bereits die Wehen eingesetzt hatten durch Unter den Augen Daniel Sennerts der diesen Vorgang dokumentierte Tobias Tandlers Hettenbachs des Archidiakons der Wittenberger Stadtkirche Magister Heinrich Silbermann zweier Hebammen und anderer ehrbarer Frauen wurde diese Operation fruh um acht Uhr durchgefuhrt Nachdem der Kaiserschnitt erfolgt war ubernahmen Hettenbach und Sennert die Patenschaft uber das Kind Hettenbach verfasste des Weiteren Werke uber Katarrh uber Schmerzen bei der Gicht und auch uber mangelnde Behandlungserscheinungen der Syphilis Hettenbach beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Universitat Nachdem er mehrfach Dekan der medizinischen und philosophischen Fakultat gewesen war ubernahm er im Wintersemester 1595 und 1609 das Rektorat der Hochschule sowie das gleichbedeutende Pro Rektorat im Wintersemester 1601 1603 und 1615 Im September 1616 schied er aus gesundheitlichen Grunden aus dem Universitatsdienst und verstarb am 2 Oktober 1616 Besonders lobten seine Zeitgenossen seine Unverdrossenheit zur Arbeit und seine Liebe zu Frieden und Vertraglichkeit Am 6 Oktober wurde er in der Wittenberger Schlosskirche beigesetzt wobei ihm Friedrich Balduin die Leichenpredigt hielt die auch im Druck erschien Ihm zu Ehren errichtete man ein Epitaph das sich in stark verwitterten Zustand an der Aussenseite der Schlosskirche befindet Der Text auf dem Epitaph lautet CHRISTO REDEMPTORI SACRUM ERNESTUSHETTENBACH MERGETHUMENIAE FRANCORUM M I LII VI NON FEBRUARII NATUSMEDICINAE DOCTOR PER ANNOS XXVII ETPROFESSOR PUBLICUS FACULTATIS ET ACADE MIAE SENIOR OVI NON OCTOBRIS HORA VE SPER XI PIE IN DOMINO OBDORMIVIT ANNOVIII MARITO AC PARTI BENE MERTO CON JVX ET LIBERI SVPERSTITES MONUMENTUMHOCP C Darunter befinden sich die Wappen von Ernst Hettenbach und seiner Frau Familie BearbeitenDer Vater war Balthasar Hettenbach geboren vermutlich um 1508 in Sulzfeld gest 1555 graflich hohenlohischer Sekretar die Mutter war Anna Hettenbach geb Plochinger verm in Wittenberg Aus der am 24 November 1578 geschlossenen Ehe mit der Schulmeisterin der Jungfrauenschule in Wittenberg Maria 20 Januar 1555 in Wurzen 17 Februar 1634 in Wittenberg Tochter des Stiftsmeissnerischen Amtsschossers Matern Bennewitz auch Apianus aus Wurzen und seiner Frau Maria von Gewisch gingen zwolf Kinder hervor In der Leichpredigt hiess es und durch Gottes Segen 12 Kinder gezeuget neun Sohne und drey Tochter unter denen noch 4 Sohne und 2 Tochter am Leben sind Bekannt sind nach Taufdaten Johann Ernst 20 November 1579 in Wittenberg Maria 10 Dezember 1580 in Wittenberg 17 Januar 1581 in Wittenberg Balthasar 5 Juni 1582 in Wittenberg UWB Lizentiat der Medizin am 25 Februar 1614 19 Juli 1614 Dr med ging nach Pirna Kaspar 17 November 1584 in Wittenberg Johann 23 Oktober 1585 in Wittenberg immat WB 18 Oktober 1595 Jurist und Burgermeister in Lucka Anna 1 November 1588 in Wittenberg Ehe mit Nikolaus Hunnius 1612 Ernst 3 Marz 4 Marz 1590 in Wittenberg 8 Mai begr 11 Mai 1624 in Stettin immat UWB 18 Oktober 1595 4 November 1612 Adjunkt der phil Fakultat ebd 1614 Mag phil ebd 15 April 1617 ord 1617 Pastor St Nicolai Stettin verh 1617 Barbara Sachtleben To d Stettiner Burgermeisters Balthasar Witwe des Pfr St Nicolai Stettin Friedrich Faber 1586 1 August 1616 in Settin Georg 1593 immat UWB 18 Oktober 1595 in Wittenberg 4 Marz 1572 Magister phil 17 Juni 1634 in Wittenberg Advokat des sachsischen Hofgerichts in Wittenberg Seine Tochter Anna Maria 5 Juni 1625 in Wittenberg 7 Juni 1691 heiratete Caspar Leyser Aus dieser Ehe ging Sabina Dorothea Leyser hervor die Franz Heinrich Holtich heiratete und nach dessen Tod Christian Donati Christoph 5 Dezember 1593 in Wittenberg immat UWB 18 Oktober 1595 Sabina 3 September 1595 in Wittenberg 7 Dezember 1642 in Danzig verheiratet 11 Mai 1618 im Wittenberger Augustinerkloster mit Wolfgang Franz zweite Ehe im Februar 1631 mit Dr Theol Johann Botsack 11 Juni 1600 Herford 16 September 1674 in Danzig Rektor des Gymnasiums in Danzig Pastor zu St Elisabeth Caspar Magnus 20 Februar 1598 in Wittenberg immat UWB 17 Oktober 1601 10 Januar 1616 Werke BearbeitenDe Schorbuto Wittenberg 1591 Digitalisat Hettenbach als Respondent Disputatio Medica De Critica Morborvm Solvtione Eivsdemqve Praecognitione amp praedictione Gronenberg Wittenberg 1598 Digitalisat Theses Medicae De Locorum affectorum secundum Galenum notitia Crato Wittenberg 1617 Digitalisat Theses Medicae De Paralysi Richter Wittenberg 1615 Digitalisat Theses Medicae De Cordis Ventriculi Mordente Dolore Et Colica Passione Meisner Wittenberg 1610 Digitalisat Disputatio De Aphorismo 22 Sectionis 1 Hippocratis occasionem tempus utilis purgationis et docente Henckel Wittenberg 1609 Digitalisat Rector Academiae Witebergensis Ernestus Hettenbachius Medicinae D Et Professor Publicus S D Wittenberg 1609 De podagra et quae huic affinis est cheiragra Resp Jonas Pesserl Paulus Reinhold et Conradus Schattenberg Schmidt Wittenberg 1605 Digitalisat De Catarrho De Sanguinis Per Tussim reiectione De Asthmate De Dysenteria Gronenberg Wittenberg 1601 Digitalisat Disputatio Medica De Ephialte Seu Incubo Richter Wittenberg 1614 Digitalisat Literatur BearbeitenOttomar Wachs Der Wittenberger Kaiserschnitt von 1610 Leipzig 1868 S 5 Album Academiae Vitenbergensis Volumen Secundum Halle 1894 Bernhard Weissenborn Album Academiae Vitebergensis Jungere Reihe Teil 1 1602 1660 Magdeburg 1934 Heinz Kathe Die Wittenberger Philosophische Fakultat 1502 1817 Mitteldeutsche Forschungen Band 117 Bohlau Koln Weimar Wien 2002 ISBN 3 412 04402 4 Walter Friedensburg Geschichte der Universitat Wittenberg Max Niemeyer Halle Saale 1917 Theodor Wotschke Aus Wittenberger Kirchenbuchern In Archiv fur Reformationsgeschichte ARG Nr 115 116 XXIX Jahrgang Heft 3 4 Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften fur genealogische und kulturhistorische Zwecke Band 2 R 1894 Hans Theodor Koch Die Wittenberger Medizinische Fakultat 1502 1652 Ein biobibliographischer Uberblick In Stefan Oehmig Medizin und Sozialwesen in Mitteldeutschland zur Reformationszeit Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2007 ISBN 978 3 374 02437 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernestus Hettenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Druckschriften von und uber Ernestus Hettenbach im VD 17 Normdaten Person GND 124788785 lobid OGND AKS VIAF 62490911 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hettenbach ErnestusALTERNATIVNAMEN Hettenbach ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und MedizinerGEBURTSDATUM 2 Februar 1552GEBURTSORT MergentheimSTERBEDATUM 2 Oktober 1616STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernestus Hettenbach amp oldid 226081921