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Dieser Artikel behandelt den Erzbischof von Mainz Zu weiteren Personen dieses Namens siehe Erchanbald Erkanbald OSB auch Erchanbald um 967 17 August 1021 war von 997 bis 1011 Abt von Fulda und von 1011 bis zu seinem Tod Erzbischof von Mainz Er liegt in der Mainzer Johanniskirche dem alten Dom begraben Siegelstempel des Erzbischofs Erkanbald Schiefer um 1011 Gemeinsamer Besitz von Museum fur Hamburgische Geschichte und Focke Museum Bremen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Archaologische Funde 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenErkanbald stammte aus der Familie der Grafen von Olsburg und war mit Bischof Bernward von Hildesheim verwandt Seine Eltern sind nicht bekannt geboren wurde er wahrscheinlich um 967 denn er war etwa 30 Jahre alt als er Abt wurde Im Jahre 1001 zog Erkanbald zusammen mit den Bischofen Burchard von Worms und Heinrich I von Wurzburg als Aufgebot des Erzbistums Mainz nach Italien um Otto III militarisch zu unterstutzen Ohne mit dem Kaiser zusammengetroffen zu sein erhielten sie Ende Januar 1002 bei Lucca Toskana die Nachricht von dessen Tode am 23 oder 24 Januar 1002 in Castel Paterno bei Faleria worauf sie wieder umkehrten Ein Anschluss an den Leichenzug Ottos ist nicht erfolgt Das Aufgebot nahm in beide Richtungen wahrscheinlich den Weg am Rhein entlang uber einen der Bundner Passe und dann uber den Cisa Pass 1 Als Abt und spater als Erzbischof unterstutzte er Kaiser Heinrich II dem er auch die Ernennung zum Mainzer Erzbischof zu verdanken hat Nach dem Zeugnis der Vita Godehardi c 25 nahm Bernward von Hildesheim die Bischofsweihe am 1 April 1011 vor 2 Diesen wiederum hatte Erchanbald im Streit um Gandersheim gegen Erzbischof Willigis von Mainz unterstutzt Als Abt von Fulda unterstutzte Erchanbald Heinrich 1002 und 1003 am Mittelrhein und in Franken Er unterstutzte 1007 die Errichtung des Bistums Bamberg 1008 stand er in der Luxemburger Fehde wiederum auf Seiten Heinrichs nbsp Sarkophag von Erzbischof Erchanbald in St Johannis in Mainz mittig mit pfeilartigem Muster Das italienische Erzkanzleramt seines unmittelbaren Vorgangers Willigis erhielt er von Heinrich II offenbar nicht Einige Male erscheint er als Intervenient in den Urkunden des Kaisers und er weihte die Bischofe von Verden und Prag seiner Kirchenprovinz Mainz 1013 14 nahm er am Romzug teil danach unterstutzte er den Kaiser bei der Durchfuhrung der Reform in Fulda Auch in der Politik in Niederlothringen und gegenuber Polen unterstutzte er den Kaiser In kirchenrechtlichen Fragen neigte er der Gorzer Reform zu Im Hammersteiner Ehestreit sorgte Erkanbald mit dafur dass sich Graf Otto zwischenzeitlich von seiner Gemahlin Irmingard trennen musste 1018 Kurz vor seinem Tod erhob Erchanbald Heilig Kreuz vormals St Maria auf dem Felde Sancta Maria in Campis zum Kollegiatstift 3 Archaologische Funde Bearbeiten1991 identifizierte man einen Bodenfund aus Schiefer als Siegelstempel des Erzbischofs 4 Im Juni 2019 wurde ein Sarkophag in der Mainzer Johanniskirche von Archaologen geoffnet Die Untersuchungen ergaben dass es sich bei dem darin befindlichen Leichnam um Erzbischof Erkanbald handelt 5 Indizien waren folgt man der Restauratorin Anja Bayer eine Kasel aus blau eingefarbter Seide die mit einer Goldborte am Nacken des Toten abschloss Auf der Kasel habe wiederum ein Wollstoff gelegen bei dem es sich um ein Pallium handle Auch trug der Tote Pontifikalschuhe Diese Teile der Kleidung standen nur hochsten Klerikern insbesondere Bischofen zu Untersuchungen durch die Anthropologin Carola Berszin ergaben dass der 1 82 m grosse 40 bis 60 Jahre alte Mann etwa 70 kg gewogen hat und dass er unter Gicht in den Fussen litt sowie an Morbus Bechterew Warum er verkehrt herum im Sarg lag ist unklar Genetische Untersuchungen sollen in Bozen erfolgen 6 Literatur BearbeitenLudwig Falck Die Nachfolger des Willigis auf dem Mainzer Stuhl In Wilhelm Jung Hrsg 1000 Jahre Mainzer Dom Werden und Wandel Mainz 1975 S 74 Hans Jurgen Rieckenberg Erchanbald In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 566 Digitalisat Alois Gerlich Erchanbald in Lexikon des Mittelalters Bd 3 Munchen 1986 Sp 2122 Ernst Dieter Hehl Der alte und der neue Dom in Mainz das Grab des Erzbischofs Erkanbald 1011 1021 und die Entstehung der Johanniskirche In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Bd 74 2022 S 11 62 Guido Faccani Hrsg Das Grab von Erzbischof Erkanbald 1021 Erforschung einer Sarkophagbestattung in der ehemaligen Mainzer Kathedrale St Johannis Schnell Steiner Regensburg 2022 ISBN 978 3 7954 3743 5 Weblinks BearbeitenOlsburg Erkanbald von Hessische Biografie Stand 10 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Erkanbald in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Im Kampf gegen Inzest zog der Erzbischof sogar in den KriegAnmerkungen Bearbeiten Vita Burchardi episcopi Wormatiensis In Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 4 Annales chronica et historiae aevi Carolini et Saxonici Hannover 1841 S 829 846 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Kapitel 8 S 836 Vita Godehardi des Wolfhere In MGH Scriptores 11 S 185 abgerufen am 5 Juni 2019 Kloster Maria im Felde Heilig Kreuz Andreas Ropcke Alfred Lohr Erzbischof Erkanbalds Siegel Ergebnisse einer Umdeutung in Jahrbuch fur westdeutsche Landesgeschichte 17 1991 S 43 51 Julia Sloboda Sarkophag in Johanniskirche birgt Leichnam von Erzbischof In Allgemeine Zeitung 14 November 2019 abgerufen am 14 November 2019 Gisela Kirschstein Es ist Erkanbald Abschlussbericht zum Sarkophag in der Johanniskirche bestatigt Identitat als Erzbischof in Mainz amp 14 November 2019 VorgangerAmtNachfolgerHatto III Abt von Fulda 997 1011Branthoh II WilligisErzbischof von Mainz 1011 1021AriboNormdaten Person GND 130894540 lobid OGND AKS VIAF 3589930 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ErkanbaldALTERNATIVNAMEN ErchanbaldKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von MainzGEBURTSDATUM um 967STERBEDATUM 17 August 1021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erkanbald amp oldid 238861608