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Die feste Erdkruste unterliegt zweimal taglich einer Gezeitenwelle den Erdgezeiten Analog zu Ebbe und Flut auf den Ozeanen und grossen Binnenmeeren den Tiden bzw Gezeiten entstehen sie durch die Gezeitenkrafte der Gravitation des Erdmondes und der Sonne auf die Erde Im Gegensatz zu den Bewegungen des Ozeanwassers sind die Erdgezeiten eine Folge der Elastizitat des Erdkorpers Bei einer vollig starren Erde wurden sie sich nur als kleine Variationen der Schwerkraft zeigen die etwa ein Zehnmillionstel der irdischen Schwerkraft insgesamt ausmachen und aus den Ortern von Sonne Mond und Planeten berechnen lassen Die Erde reagiert auf diese Variationen der Gravitationskrafte mit einer elastischen Deformation der Erdkruste von einigen Dezimetern Diese Hohenanderungen hangen auch von der geografischen Breite ab und werden seit langerem mit Prazisions Gravimetern beobachtet In den 1980er Jahren wurden daraus elastische Erdmodelle entwickelt die den Unterschied zwischen starrer und elastischer Erde mittels Shida und Love Zahlen abbilden Heute sind diese Theorien auf einige mm genau und dienen zur Reduktion aller geodatischen Erdbeobachtungen und sogar von Satellitenbahnen Inhaltsverzeichnis 1 Grosse und Messung 1 1 Permanente Gezeiten 2 Geophysikalische Zusammenhange 3 Literatur 4 WeblinksGrosse und Messung BearbeitenDie Hebung bzw Senkung betragt etwa 30 bis 50 cm ist aber vom Menschen und anderen Lebewesen nicht spurbar Der Effekt macht etwa 0 1 Milligal aus ein Zehnmillionstel der irdischen Schwerkraft und kann nur mit hochprazisen Gravimetern extrem feine Federwaagen oder speziellen Erdgezeitenpendeln gemessen werden Letztere funktionieren nach dem Prinzip einer Turangel wenn die Achse nur um ein weniges aus dem Lot ist steht die Tur oft bereits halb offen Die Lotrichtungsschwankungen durch die Mondbahn betragen allerdings nicht einige Zehntel Grad z B bei einer ungenau angeschlagenen Tur sondern nur etwa 0 2 0 00005 Solche Messungen lassen sich nur an vollig stoss und schwingungsfreien Orten durchfuhren bevorzugt in stillgelegten Bergwerken Hohlen oder Tunneln Diese Messstationen liegen z B in Schiltach Baden Wurttemberg Grotta Gigante Italien und im Grazer Schlossberg Osterreich Permanente Gezeiten Bearbeiten Bei der mathematischen Modellierung der Erdgezeiten fallen konstante Terme an die als permanente Gezeiten bezeichnet werden Geophysikalische Zusammenhange BearbeitenDie Erde ist kein starrer Korper sondern reagiert elastisch auf die Gravitation von Mond und Sonne Die Erdgezeiten sind daher keine Bewegung wie bei kurzfristigen Erdbeben oder bei der langfristigen Gebirgsbildung sondern eher eine Schwingung Erdspektroskopie Gegen solche periodischen Krafte gibt der Erdkorper viel rascher nach als gegen langwirkende Krafte wie die Gebirgsbildung deren Effekt nur wenige Millimeter jahrlich ausmacht Die Erdgezeiten sind neben Erdbebenwellen ein weiterer unabhangiger Effekt durch den die Eigenschaften der Erdkruste sowie des oberen und unteren Erdmantels z B Viskositat bzw Nachgiebigkeit in der Erdspektroskopie erforscht werden konnen Ahnliche Methoden werden seit einigen Jahren auch in der Erforschung des Innern von Gasplaneten des Sonnensystems und bei der Modellierung von nahen Exoplaneten angewandt Literatur BearbeitenWolfgang Torge Geodasie Zweite vollig uberarbeitete Auflage Walter de Gruyter GmbH amp Co KG Berlin New York 2003 ISBN 3 11 017545 2 J Bartels Geophysik II Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1957 Lexikon der Geowissenschaften Erdgezeiten Spektrum de 2020Weblinks BearbeitenErdgezeiten in Lexikon der Geowissenschaften abgerufen am 11 Januar 2016 Normdaten Sachbegriff GND 4152669 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erdgezeiten amp oldid 226259217