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Als Energieversorgungssystem oder Bordenergieversorgung eines Satelliten werden alle Systeme zur Erzeugung Umwandlung Speicherung und Verteilung von Energie an Bord von Satelliten bezeichnet Im Englischen wird es Electric power distribution subsystem EPS oder EPDS genannt Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Funktionsweise 3 Energieerzeugung und umwandlung 3 1 Chemische Energie 3 2 Sonnenenergie 3 3 Kernenergie 3 4 Weitere Energieversorgungssysteme 4 Energiespeicherung 5 Energieverteilung 6 Beispiele 7 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenMit Energie ist vorrangig elektrische Energie zur Versorgung der Steuerungs und Regelungssysteme sowie der Nutzlast zum Beispiel Sensorik Empfangs und Sendeelektronik und weiterer Subsysteme zum Beispiel auch von elektrischen Antriebssystemen und der Lebenserhaltungssysteme bei bemannten Satelliten gemeint Die Heizung und Kuhlung zum Beispiel von Sensorik und Bordelektronik wird zwar haufig vom elektrischen System gespeist wird aber als eigenstandiges Temperaturkontrollsystem realisiert Bei den meisten Satelliten wird die Energieversorgung durch Solarzellen mit Unterstutzung durch Sekundarzellen Akkumulatoren oder Brennstoffzellen realisiert wenn im erdnahen Raum ausreichende Helligkeit der Sonne vorhanden ist Bei kurzen Einsatzzeiten oder Missionen bei denen ein Einsatz von Solarzellen nicht moglich ist zum Beispiel Wiedereintritts oder Landemissionen sowie beim Start kann die Energie auch durch Batterien Primarzellen oder Brennstoffzellen geliefert werden Bei Satelliten die sich von der Sonne weiter entfernen und so das Angebot an Strahlungsenergie zu gering ist oder bei denen Solarzellen nicht die benotigte Leistung liefern konnen werden auch Kernenergieanlagen zum Beispiel in Form der gegenuber von anderen Bauformen erheblich kleineren Radioisotopengeneratoren verwendet Die eingesetzten Energieversorgungssysteme sind dabei so ausgelegt dass sie in allen Betriebszustanden beim Start im Normalbetrieb mit an und abgeschalteten Nutzlastsystemen bei Bahnanderungen den Energiebedarf des Satelliten decken konnen Dabei mussen durch Redundanz und entsprechendes Design auch Fehlerbedingungen und Fehlfunktionen berucksichtigt werden Wie meist in der Raumfahrt stehen die Energieversorgungssysteme dabei im Zielkonflikt zwischen Energiebedarf Zuverlassigkeit und Kosten zum Beispiel auch in Form von Gewicht und Grosse Funktionsweise BearbeitenDie Energieversorgung eines Satelliten besteht normalerweise aus vier Teilen Subsystemen Dies sind Energieerzeugung Energieumwandlung bzw aufbereitung Energiespeicherung mit der entsprechenden Lade und Entladeelektronik sowie Energieverteilung Diese Systeme mussen nicht zwingend vorhanden sein da zum Beispiel bei Einsatz von Kernenergie oder reinen Primarzellen als Energiequelle ein zusatzlicher Energiespeicher nicht notwendig ist Auch der gegenteilige Fall kann eintreten wenn das System aus Sicherheitsgrunden redundant ausgelegt wurde zum Beispiel eine Notenergieversorgung mit Primarzellen zusatzlich verbaut ist oder fur einige Subsysteme des Satelliten zum Beispiel den Apogaumsmotor eine dem Subsystem angepasste eigenstandige Energieversorgung zum Beispiel wiederum in Form von Primarzellen eingesetzt wird Energieerzeugung und umwandlung BearbeitenGrundsatzlich unterscheidet man die Energieerzeugung anhand des primaren Energietragers Dies konnen externe Energiequellen wie die Sonnenstrahlung oder die Feldenergie magnetischer Felder Sonne oder Planeten sein Es konnen aber auch interne Energietrager wie chemische Energietrager und Kernbrennstoffe sein Der Vorteil externer Energietrager ist dass die entsprechenden Treibstoffe nicht mitgefuhrt werden mussen Der Nachteil ist meist die begrenzte Leistungsfahigkeit bzw Verfugbarkeit Die Umwandlung der zur Verfugung stehenden Primarenergie erfolgt entweder direkt wie zum Beispiel bei Solarzellen Primarzellen oder Brennstoffzellen kann aber auch indirekt uber die Erzeugung von Warme erfolgen was jedoch bisher nur bei Kernenergieanlagen verwendet wurde Dabei kann die entstehende Warme wie bei konventionellen auf der Erde installierten Anlagen uber Turbinen oder MHD Generatoren in Strom umgewandelt werden wobei jedoch geschlossene Kreislaufe ahnlich wie beim Primarkreislauf von Kernenergieanlagen verwendet werden mussen da bei Satelliten naturlich keine beliebig grosse Menge an Kuhlmittel zur Verfugung steht Chemische Energie Bearbeiten nbsp Brennstoffzelle der NASADie Erzeugung von elektrischer Energie durch die Reaktion von chemischen Verbindungen ist in Form von Batterien genauer Primarzellen landlaufig bekannt In der Satellitentechnik kommen zusatzlich auch Brennstoffzellen zum Beispiel im Space Shuttle zum Einsatz Primarzellen werden haufig zur Reserve und Notfallenergieversorgung aber auch fur kurzfristige Missionen zum Beispiel Lunar Roving Vehicle oder der Versorgung der Systeme der Tragerrakete oder des Apogaumsmotors verwendet Dabei kommen haufig Silberoxid Zink fruher auch Quecksilberoxid Zink Lithium Thionylchlorid Lithium Schwefeldioxid und Lithium Kohlenstoffmonofluorid Batterien zum Einsatz Teilweise werden auch Thermalbatterien verwendet Sekundarzellen Akkumulatoren dienen eher der Energiespeicherung siehe unten 1 2 Sonnenenergie Bearbeiten nbsp Solarzellenpaneele der ISSSonnenenergie ist die am haufigsten verwendete Energiequelle bei Satelliten Praktisch alle geostationaren und die meisten Forschungssatelliten verwenden Solarmodule zur Energieversorgung Diese wandeln das eintreffende Sonnenlicht durch den Sperrschichtfotoeffekt direkt in elektrischen Strom um Der erste Satellit der diese Technik nutzte war Vanguard 1 welcher am 17 Marz 1958 gestartet wurde Die meist verwendeten Typen sind monokristalline Einschicht Siliziumzellen auch High Eta Zellen mit strukturierter Oberflache und Mehrschicht Galliumarsenidzellen wobei erstere vor allem sichtbares Licht letztere auch Licht aus dem Infrarot und UV Spektrum verwerten und so hohere Wirkungsgrade erreichen Diese liegen am Anfang ihrer Lebenszeit bei 12 bis 14 bei Siliziumzellen und etwa 25 bei den Galliumarsenidtypen Der Wirkungsgrad ist dabei jedoch nicht konstant So sinkt er unter dem Einfluss der von der Sonne ausgehenden energiereichen Partikel Strahlung und besonders stark mit steigender Temperatur die durch Sonneneinstrahlung zu einer Betriebstemperatur zwischen 60 C und uber 100 C fuhren kann Zusatzlich verschlechtern sich die Leistungswerte durch ebendiese Einflusse im Laufe der Zeit was Degradation genannt wird um eine Grossenordnung von bis zu 30 bei Siliziumzellen und 13 bei Galliumarsenidzellen bei einer Lebensdauer von 15 Jahren Dieser Effekt muss bei Satelliten die sich der Sonne nahern entsprechend berucksichtigt werden Weiterhin mussen auch Einflusse durch Mikrometeoriten sowie Materialermudung durch Temperaturschwankungen bei Ein Austritt in Schattenbereiche bzw Ausrichtungsanderungen berucksichtigt bzw vermieden werden Durch den Partikelstrom der Sonne vor allem bei Sonnensturmen tritt noch ein weiterer Effekt auf der bei der Konstruktion von Solarzellenauslegern berucksichtigt werden muss So ladt sich die Oberflache des Satelliten elektrostatisch auf was zu Potentialunterschieden von mehreren hundert Volt zwischen benachbarten Oberflachen mit einer Geschwindigkeit von mehreren Volt pro Sekunde zum Beispiel Vorder und Ruckseite der Solarzellen fuhrt Durch diese kann es zu elektrischen Entladungen und zu Beschadigungen an den Solarzellen kommen Durch eine entsprechende Konstruktion muss vor allem ein Kurzschluss sekundarer Lichtbogen von Solarzellen durch das bei den primaren elektrischen Entladungen herausgeschlagene Material sichergestellt werden Die Solarzellen selbst werden entweder direkt auf der Oberflache der Satelliten montiert zum Beispiel bei spinstabilisierten Satelliten oder Satelliten mit geringem Energiebedarf oder als entfalt oder entrollbare Arrays ausgelegt Arrays sind meist voll drehbar in der Entfaltungsachse ausgelegt um sie der Sonneneinstrahlung nachfuhren zu konnen Das Strukturgewicht dieser liegt in der Grossenordnung von 100 Watt kg wobei auch die entsprechenden Entfaltungs und Nachfuhrmechanismen sowie die prinzipbedingt notwendigen Energiespeicher bei Gewicht und Zuverlassigkeit zu berucksichtigen sind Die erreichbare Leistung hangt von der Grosse und dem Wirkungsgrad der Solarzellenarrays ab und lasst sich aus diesen Werten und der Solarkonstante von etwa 1 37 kW pro m2 errechnen Sie liegt im Bereich von wenigen Watt bei kleineren Satelliten uber 10 kW bei grossen Kommunikationssatelliten und uber 100 kW bei der ISS Neben Solarzellen wurden seit der Pionierzeit der Raumfahrt auch immer wieder solardynamische Anlagen fur grosse Leistungen geplant Das Funktionsprinzip gleicht bei diesen dem von irdischen Kraftwerken wobei jedoch anstelle von primaren Energietragern Kohle Ol das mit Hilfe von Spiegeln gebundelte Sonnenlicht fur die Erhitzung und Verdampfung der Arbeitsmaterialien zum Beispiel ware Xenon Quecksilber oder Rubidium moglich und anschliessende Energiegewinnung durch Warmekraftmaschinen Turbinen Generator Rekuperator Kuhler und Radiator verwendet wird Dabei kommt das physikalische Prinzip des Kreisprozesses wie Stirling Brayton oder Rankine Prozess zum Einsatz Auch der Einsatz von MHD Generatoren ware denkbar Trotz theoretischer Vorteile bei grosseren Anlagen wurden solardynamische Anlagen bisher noch nicht zur Energieversorgung von Satelliten und Raumschiffen verwendet 1 3 4 Kernenergie Bearbeiten nbsp Schnittbild durch einen General Purpose Heat Source RTG GPHS der Raumsonde Cassini Huygens nbsp Testsatellit Snapshot mit KernreaktorKernenergie als Primarenergietrager wird vor allem bei Satelliten eingesetzt die sich von der Sonne weiter entfernen oder bei denen Solarzellen nicht die benotigte Leistung liefern konnen oder aufgrund ihrer Abmessungen und Eigenschaften nicht praktikabel sind Vorteile sind ihre hohe Zuverlassigkeit lange Lebensdauer und kompakten Ausmasse Ihre Nachteile sind die notwendige Abschirmung der ionisierenden Strahlung und vor allem das Akzeptanzproblem siehe dazu auch Kosmos 954 von Kernenergieanlagen die aus Sicherheitsgrunden so ausgelegt sein mussen dass sie eine Explosion der Tragerrakete oder einen Absturz uberstehen Wie bei den Solarzellen werden die eingesetzten Anlagen in Systeme mit direkter Energieumwandlung statische Systeme und indirekter Energieumwandlung dynamische Systeme eingeteilt Wie bei den Solarzellen sind jedoch dynamische Systeme deren Arbeitsprinzip dem von irdischen Atomkraftwerken jedoch mit Kreisprozessen ahnelt bisher nicht eingesetzt worden Es werden heute hauptsachlich statische Systeme wie die gegenuber von anderen Bauformen erheblich kleineren leichteren und einfacher aufgebauten Radioisotopengeneratoren RTGs auf Basis des Seebeck Effekts verwendet Diese besitzen eine Wirkungsgrad von etwa 5 bis 10 ein Gewicht von 10 bis etwa 100 kg und kommen im Leistungsbereich von bis zu 1 kW elektrischer Leistung zum Einsatz Zum Teil konnen diese Systeme auch zur Temperaturregelung der Sonden eingesetzt werden Beispiele fur RTGs sind die SNAP Systeme von Ulysses Galileo oder Voyager und einiger Pioneer Raumsonden Der erste Raumflugkorper mit einem Radioisotopengenerator war der Satellit Transit 4A welcher am 29 Juni 1961 gestartet wurde In einigen Fallen wie dem amerikanischen Testsatellit Snapshot und in den russischen RORSAT Satelliten wurden anstelle der Radioisotopengeneratoren echte Kernreaktoren eingesetzt welche mit thermoelektrischen RORSAT oder thermoionischen TOPAZ Energiewandlern arbeiteten Diese besitzen einen Wirkungsgrad von bis zu 25 eine elektrische Leistung von bis zu 100 kW und einen wesentlich komplexeren Aufbau sowie grossere Abmessungen Sie werden fur Tiefraumsonden mit elektrischem Raketentriebwerk wieder diskutiert 5 Weitere Energieversorgungssysteme Bearbeiten Prinzipiell sind auch noch weitere Arten der Energieversorgung von Satelliten und Raumsonden moglich So kann auch das Magnetfeld von Planeten zur Erzeugung von elektrischem Strom genutzt werden Diese auch elektromagnetische Tether genannten Systeme basieren auf der Induktion in kilometerlangen elektrischen Leitern Solche Systeme wurden schon bei den Space Shuttle Flugen STS 46 und STS 75 getestet Noch exotischere Vorschlage sind die Versorgung von Satelliten von der Erde aus per Kabel siehe Weltraumlift oder per Laserstrahl sowie die Nutzung der Fotosynthese Pflanzenzucht in riesigen Raumstationen Energiespeicherung Bearbeiten nbsp Vergleich von Leistungs und Energiedichte einiger EnergiespeicherAusser bei Sonden fur spezielle Aufgaben wie Tiefraumsonden bei denen Kernenergie kontinuierlich Strom liefert sind bei mit Solarzellen ausgerustete Satelliten Energiespeicher zwingend notwendig um bei unzureichender Sonneneinstrahlung die Energieversorgung des Satelliten aufrechterhalten zu konnen Dies kann durch Abschattung des Satelliten zum Beispiel durch die Erde was bei normalen erdnahen Flugbahnen regelmassig der Fall ist oder durch falsche Ausrichtung der Solarzellen in Richtung der Sonne zum Beispiel bei Steuerungsfehlern der Fall sein Auch beim Start des Satelliten bei dem die Solarzellen meist aus Platzgrunden in gefalteter Form transportiert werden mussen Primarbatterien oder Energiespeicher die Versorgung bis zur Entfaltung der Solarzellen ubernehmen Als Energiespeicher werden meist Sekundarzellen Akkumulatoren eingesetzt Seltener werden auch Brennstoffzellen zum Beispiel beim Space Shuttle oder auch Schwungrader verwendet wobei als Vorteil gelten kann dass bei ersteren die Versorgung auch aus dem Treibstoffvorrat des Raumschiffes und bei letzterem dieses auch zur Stabilisierung des Satelliten dienen kann Zu beachten ist dass die eingesetzten Energiespeicher bei erdnahen Bahnen im Laufe der zum Teil mehrjahrigen Lebenszeit eines Satelliten bis zu mehreren zehntausend Lade und Entladevorgange uberstehen mussen Weiterhin mussen ihre Parameter wie Kapazitat Spannung zulassiger Ladestrom bzw Ladekurve Innenwiderstand so ausgelegt werden dass sie auch am Ende der Lebenszeit den Bedarf der Satellitensysteme decken konnen und dafur durch Ladeelektronik und Energiequelle immer einen dafur ausreichenden Ladezustand besitzen Als Sekundarzellen werden hauptsachlich Nickel Cadmium Nickel Wasserstoff und die ab den 2000er Jahren haufiger werdenden Lithium Ionen Akkumulatoren eingesetzt Die Lebenszeit der Akkumulatoren hangt ausser von der Einsatzzeit Kalenderlebensdauer bzw Lagerlebensdauer vor allem von Anzahl der Ladezyklen der Entladetiefe und dem Entladestrom ab Dabei sinken in Abhangigkeit von diesen Werten die Nennkapazitat und die Nennspannung im Laufe der Zeit wahrend der Innenwiderstand der Zellen steigt Allerdings kann der Betrieb ausserhalb der spezifizierten Einsatzparameter Temperatur max Entladestrom Tiefentladung oder Uberladung die Lebensdauer der Akkumulatoren stark verkurzen oder sogar zu deren Zerstorung zum Beispiel Explosionsgefahr bei Lithium Ionen Zellen bei Uberladung fuhren was durch entsprechende Schutzmassnahmen bzw schaltungen verhindert werden muss Da die Akkumulatoren aus mehreren Zellen in Reihen und oder Parallelschaltung bestehen mussen die Ladegerate und Ladeverfahren so ausgelegt werden dass die Parameter bei allen Zellen eingehalten werden siehe Balancer Die Nennspannung der Akkumulatoren reicht je nach Einsatzzweck von 1 25 bis zu etwa 300 Volt und Kapazitaten im Bereich von Milliamperestunden bis zu mehr als 400 Ah zum Beispiel beim Hubble Weltraumteleskop 6 7 8 9 Energieverteilung BearbeitenDas Energieverteilungssystem ist eine Elektronikkomponente die fur die Bereitstellung und Verteilung der Energie Spannungsversorgung zwischen primaren und sekundaren Energielieferanten Solarzellen RTGs Energiespeicher und den Energieabnehmern Nutzlast Ladegerat fur den Energiespeicher Satellitenbus mit Thermalkontrolle Steuerungssystemen aber auch Lastbanke fur uberschussige Energie sorgt Sie ubernimmt ausserdem Uberwachungs Regelungs und Sicherungsaufgaben so dass sowohl im Normalbetrieb als auch im Fehlerfall abhangig von der zur Verfugung stehenden Energiemenge und dem aktuellen Betriebszustand die einzelnen Verbraucher versorgt oder abgeschaltet werden konnen Dementsprechend muss das System entsprechend flexibel fehlertolerant und robust auch gegenuber radioaktiver Strahlung ausgelegt sein Das Energieverteilungssystem stellt meist mehrere Spannungspegel zum Beispiel 5 12 und 28 Volt fur die einzelnen Verbraucher zur Verfugung die je nach Anforderung stabilisiert und geglattet sein konnen Man unterscheidet dabei zwischen geregelten BR ungeregelten BNR semigeregelten BSR und hybriden BH Bordnetzen Unter einem ungeregelten Bordnetz ist dabei Versorgung des Bordnetzes direkt von den eingebauten Akkumulatoren gemeint wobei der Ladezustand dieser die Spannung im Bordnetz bestimmt und die Verbraucher mit einer entsprechend schwankenden Versorgungsspannung zurechtkommen mussen Die Eingangsspannung der Solarzellen und damit die Ladespannung bzw strom der Akkumulatoren wird entgegen dem Namen bei diesem Verfahren aber dennoch durch entsprechende Regler begrenzt Der Vorteil dieses Verfahrens ist der einfache Aufbau des Systems und die Eignung fur schwankende und impulsartige Lasten was mit der schwankenden Versorgungsspannung und dem Risiko eines dauerhaften Zusammenbruchs des Bordnetzes Power Lockup durch Betrieb der Solarzellen unter ungunstigen Betriebsbedingungen praktisch Kurzschluss der Solarzellen durch zu niedrigen Ladezustand der Batterien erkauft wird Bei geregelten Bordnetzen wird die Bordspannung uber entsprechende Regler aus Batterie und Solarzellen gewonnen Bei einem semigeregelten Bordnetz erfolgt diese Regelung nur wenn die Solarzellen ausreichend Strom liefern Bei einem Hybridbus stehen sowohl geregelte als auch ungeregelte Bordspannungen Planes Sektionen zur Verfugung Die Regelung selbst erfolgt bei allen Verfahren per Inverter Konverter Lastbank oder Spannungsregler Bei Solarzellen als Energielieferanten unterscheidet man noch zwischen direktem oder indirektem Energietransfer wobei bei ersterem die Solarzellen direkt ihre Spannung in den Versorgungsbus einspeisen und bei letzterem uber einen Gleichstromsteller DC DC Umsetzer nach dem Maximum Power Point Tracking Prinzip 10 11 Als Ausgangsspannungspegel fur die Systeme haben sich abhangig von der Leistung 28 V bis 3 5 kW 50 oder 65 V bis etwa 10 kW und etwa 100 V bei mehr als 10 kW zum Beispiel bei der ISS bei geregelten Bordnetzen und 28 V bis 2 kW und 35 oder 42 V uber 2 kW bei ungeregelten Bordnetzen etabliert 1 Beispiele BearbeitenName Typ Versorgungssystem Leistung Missionsdauer BemerkungVEGA Tragerrakete Batterien 1 Stufe 48 Ah2 Stufe 24 Ah3 Stufe 8 Ah MinutenSpace Shuttle Tragerrakete 3 Brennstoffzellen3 Nickel Cadmium Akku 3 APU 3 12 kW3 10 Ah3 5 kW kurzzeitig max 100 kW mehrere Wochen 28 Volt BatteriespannungGalileo Satellit Navigation Solarzellen Akkumulatoren 1 5 kW gt 10 JahreAstra 1G Satellit Kommunikation Solarzellen Akkumulatoren 6 6 kW gt 10 JahreAstra 4A Satellit Kommunikation Solarzellen Akkumulatoren 8 1 kW gt 10 JahreAstra 1L Satellit Kommunikation Solarzellen Akkumulatoren 13 kW gt 10 JahreMeteosat 4 Satellit Wetter Solarzellen Akkumulatoren 0 4 kW 5 JahreSPOT 1 Satellit Erdbeobachtung Solarzellen Akkumulatoren 1 1 kW 3 JahreCassini Huygens Satellit Forschung RTG 0 88 kW 0 3 kW elektrisch gt 8 Jahre geregeltes 30 V DC SystemVoyager 1 Satellit Forschung RTG 0 47 kW gt 12 Jahre geregeltes 30 V DC SystemISS Raumstation Solarzellen Akkumulatoren 120 kW gt 12 Jahre 160 Volt primar 124 Volt und 28 Volt sekundar 12 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ley Wittmann Hallmann Handbuch der Raumfahrttechnik ISBN 978 3 446 41185 2 Heinz Mielke Transpress Lexikon Raumfahrt Weltraumforschung VLN 162 925 123 86 Emcore Space Solar Cells Memento vom 22 April 2009 im Internet Archive Spectrolab Solar Panel Datasheets PDF 190 kB Bernd Leitenberger Die Radioisotopenelemente an Bord von Raumsonden Saft Batteries Space Batteries Memento vom 14 Mai 2009 im Internet Archive NASA The 1984 Goddard Space Flight Center Battery Workshop PDF 22 8 MB NASA The NASA Aerospace Battery Safety Handbook Batteries and Fuel Cells in Space Memento vom 26 Februar 2015 im Internet Archive PDF 105 kB SSETI ESMO Preliminary Mission System Design Activities Spacecraft Subsystem Design Summary Description PDF 92 kB Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 1 Mai 2009 1 2 Vorlage Toter Link www gel usherbrooke ca Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Thales Alenia Space Electrical Power Systems Memento vom 19 April 2016 im Internet Archive PDF englisch 5 9 MB TU Delft Space power sources an overview Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Energieversorgungssystem Satellit amp oldid 236111453