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RORSAT Radar Ocean Reconnaissance SATellite deutsch Ozean Uberwachungs Radar Satellit ist der westliche Name der der sowjetischen Satellitenreihe Uprawljajemij Sputnik Aktiwnij US A oder US AM GRAU Index des Komplexes 17K114 die des Satelliten 17F16 gegeben wurde Diese Satelliten wurden zwischen 1967 und 1988 gestartet um NATO und Handelsschiffe mit aktivem Radar zu uberwachen RORSATs wurden wie auch die anderen Militarsatelliten unter der Kosmos Bezeichnung gefuhrt Sie wurden mit Zyklon 2 Raketen in ihre Umlaufbahn verbracht 1 Inhaltsverzeichnis 1 Kernreaktoren zur Stromversorgung 2 Technische Daten 3 Unfalle 3 1 RORSAT Fehlstart 25 April 1973 3 2 Kosmos 954 3 3 Kosmos 1402 3 4 Kosmos 1818 3 5 Kosmos 1900 4 Startliste 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKernreaktoren zur Stromversorgung BearbeitenDamit das Suchradar effektiv arbeitet musste fur die RORSATs eine niedrige Umlaufbahn gewahlt werden Durch den hohen Energiebedarf des Radars konnten zur Stromversorgung des Satelliten keine Solarzellen verwendet werden diese hatten durch ihre Grosse zu grossen Reibungsverlusten in der Atmosphare gefuhrt deren Widerstand in dieser relativ geringen Hohe noch eine Rolle spielt Somit hatte sich die Hohe der Umlaufbahn schnell verringert Folglich trugen alle operationellen RORSATs Kernreaktoren vom Typ BES 5 die mit 235U betrieben wurden Normalerweise wurden die Reaktormodule der Satelliten am Ende ihrer Lebenszeit abgetrennt und flogen mit eigenem Antrieb in eine hohere Umlaufbahn eine sogenannte Beseitigungsbahn Es gab jedoch einige Zwischenfalle bei denen radioaktives Material in die Atmosphare gelangte Die ersten Prototypen der RORSAT Serie enthielten keinen Reaktor sondern wurden mit Batterien betrieben die jedoch nur eine Lebensdauer von wenigen Tagen hatten Obwohl die meisten Reaktorkerne erfolgreich hohe Bahnen erreichten sind diese Bahnen nicht endgultig Wenn keine weiteren Massnahmen ergriffen werden kehren die hochradioaktiven Objekte nach einigen hundert Jahren wieder in die Erdatmosphare zuruck bis dahin wird jedoch die Radioaktivitat kaum abgesunken sein Die RORSATs gelten als der Hauptverursacher des Weltraummulls in einer Hohe von etwa 950 Kilometern uber der Erde Konstruktionsbedingt emittierten die Satelliten ihr Kuhlmittel eine eutektische Natrium Kalium Legierung NaK beim Abtrennen des Reaktorkerns in den Orbit Es wird geschatzt dass es in den nachsten Jahrzehnten weiterhin in der Grossenordnung 10 000 Tropfen gibt ca 5 mm bis maximal 55 mm Durchmesser 2 Da das Metallkuhlmittel mit Neutronen vom Kernreaktor bestrahlt wurde enthalt es geringe Mengen des radioaktiven Argon 39 das eine Halbwertzeit von 269 Jahren aufweist Technische Daten BearbeitenDie Satelliten weisen eine Masse von etwa 3 8 t Startmasse 4 3 t einen Durchmesser von 1 3 m und eine Lange von etwa 10 m auf Zwei grosse langliche Antennen sind an jeder Seite des Satelliten angebracht Die Brennstoffsektion fur den Reaktor Masse 53 kg 0 6 m Lange und 0 2 m Durchmesser besteht aus 37 zylindrischen Brennelementen mit insgesamt 31 1 kg Uranbrennstoff der auf 90 235U angereichert ist 3 4 Unfalle BearbeitenRORSAT Fehlstart 25 April 1973 Bearbeiten Der Start scheiterte und der Reaktor sturzte in den pazifischen Ozean nordlich von Japan Die Strahlung wurde durch ein US Messflugzeug festgestellt Kosmos 954 Bearbeiten Der Reaktorkern konnte am Ende seiner Lebenszeit nicht in eine hohe Umlaufbahn geschossen werden Radioaktives Material trat am 24 Januar 1978 wieder in die Atmosphare ein und zog eine Spur nach sich die eine Flache von 124 000 Quadratkilometern der kanadischen Nordwest Territorien mit radioaktivem Material kontaminierte Kosmos 1402 Bearbeiten Ende 1982 konnte die Endbahn nicht erreicht werden Der Reaktorkern wurde vom Rest des Satelliten getrennt und war das letzte Stuck des Satelliten das zur Erde zuruckkehrte Es sturzte am 7 Februar 1983 in den Sudatlantik Kosmos 1818 Bearbeiten Der auch mit Plasma A bezeichnete Satellit diente wie auch Kosmos 1867 zur Erprobung des neuen Reaktortyps Topas 1 welcher bei 320 kg Masse 5 10 kW elektrische Leistung abgab und 12 kg 235U enthielt Er wurde am 2 Februar 1987 gestartet aber bereits nach 142 Tagen wieder abgeschaltet Seit Juli 2008 zerfallt der Satellit in Teile bisher 30 die sich langsam auf der Bahn verteilen 5 Kosmos 1900 Bearbeiten Das primare System versagte bei dem Versuch den Reaktorkern in seine Endbahn zu schiessen Das Reservesystem schoss den Kern jedoch auf eine Umlaufbahn die 80 Kilometer unterhalb der geplanten lag Startliste BearbeitenStartdatum Name Bemerkungen28 Dezember 1965 Kosmos 102 Testsatellit20 Juli 1966 Kosmos 125 Testsatellit27 Dezember 1967 Kosmos 19822 Marz 1968 Kosmos 2093 Oktober 1970 Kosmos 3671 April 1971 Kosmos 40225 Dezember 1971 Kosmos 46921 August 1972 Kosmos 51625 April 1973 Fehlstart24 Dezember 1973 Kosmos 62615 Mai 1974 Kosmos 65117 Mai 1974 Kosmos 6542 April 1975 Kosmos 7237 April 1975 Kosmos 72412 Dezember 1975 Kosmos 7852 Juli 1976 Kosmos 83817 Oktober 1976 Kosmos 86021 Oktober 1976 Kosmos 86126 November 1976 Kosmos 86816 September 1977 Kosmos 95218 September 1977 Kosmos 95429 April 1980 Kosmos 11765 Marz 1981 Kosmos 124921 April 1981 Kosmos 126624 August 1981 Kosmos 129914 Mai 1982 Kosmos 13651 Juni 1982 Kosmos 137230 August 1982 Kosmos 14022 Oktober 1982 Kosmos 141229 Juni 1984 Kosmos 157931 Oktober 1984 Kosmos 16071 August 1985 Kosmos 167024 August 1985 Kosmos 167721 Marz 1986 Kosmos 173620 August 1986 Kosmos 17712 Februar 1987 Kosmos 1818 Testsatellit mit Topas Reaktor19 Juni 1987 Kosmos 186010 Juli 1987 Kosmos 1867 Testsatellit mit Topas Reaktor12 Dezember 1987 Kosmos 190014 Marz 1988 Kosmos 1932Weblinks BearbeitenSven Grahn The US A program Radar Ocean Reconnaissance Satellites RORSAT and radio observations thereof englisch IPPE High Temperature Nuclear Reactors for Space Applications Memento vom 1 November 2007 im Internet Archive englisch Bilder der US A RORSAT Satelliten Memento vom 28 September 2016 im Internet Archive mit franzosischen ErlauterungenEinzelnachweise Bearbeiten US A auf Gunter s Space Page eingesehen am 18 Dezember 2010 Carsten Wiedemann Eduard Gamper Andre Horstmann Vitali Braun Enrico Stoll The Contribution of NaK Droplets to the Space Debris Environment abgerufen am 11 Nov 2018 Globalsecurity org RORSAT US A in der Encyclopedia Astronautica englisch Russischer Atomsatellit zerbroselt im Weltall Russland Aktuell Januar 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title RORSAT amp oldid 238761991