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Emil Georg Adolf Heinrich Sehling 9 Juli 1860 in Essen 30 November 1928 in Erlangen war ein deutscher Jurist und Kirchenrechtler Emil Sehling 1860 1928 Ausschnitt aus einem Gruppenphoto des Lehrkorpers der Universitat Erlangen ca 1922 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen Ehrungen und Mitgliedschaften 3 Werk 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEmil Sehling wurde 1860 in Essen als Sohn des Eisenbahn Geometers Carl Sehling geboren Schon 1877 begann er ein Jura Studium zunachst an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn dann an der Universitat Leipzig Dort wurde er Schuler des bedeutendsten deutschen Juristen des 19 Jahrhunderts Emil Friedberg 1878 gewann er mit einem Aufsatz die Preisaufgabe der Juristischen Fakultat und schon am 2 Dezember 1881 wurde er von der Universitat zum Dr iur utr promoviert Ebenfalls im Dezember 1881 legte er vor der preussischen staatlichen Prufungskommission in Naumburg das erste juristische Staatsexamen ab 1882 meldete er sich freiwillig zum damals weit verbreiteten Militardienst als Einjahrig Freiwilliger und begann 1883 das Rechtsreferendariat Nebenher habilitierte er sich in Kirchenrecht und wurde 1885 Privatdozent fur dieses Fach in Leipzig 1888 legte er das zweite juristische Staatsexamen ab und wurde in Leipzig zum ausserordentlichen Professor ernannt 1888 erhielt er einen ersten Ruf fur die Facher Kirchenrecht Handelsrecht und Privatrecht an die Universitat Kiel aber schon im nachsten Jahr 1889 wurde er auf die ordentliche Professur fur Kirchenrecht nach Erlangen berufen 1893 wurden ihm auch die Lehrauftrage fur die Facher Deutsches Privatrecht Handelsrecht und Seerecht ubertragen 1900 heiratete er Agnes Berta Maria Schuster 1919 erhielt er schliesslich einen weiteren zusatzlichen Lehrauftrag fur Handelsrecht an der gerade neu gegrundeten Handelshochschule Nurnberg Auszeichnungen Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenWegen seiner Verdienste fur die evangelische Kirche und das Kirchenrecht erhielt Emil Sehling 1919 die Ehrendoktorwurde der Theologischen Fakultat Erlangen Ausserdem erhielt er folgende Auszeichnungen und Orden 1896 Verdienstorden vom Heiligen Michael 4 Klasse 1909 3 Klasse 1910 Prinzregent Luitpold Medaille in Silber 1912 Preussischer Roter Adlerorden 4 Klasse 1913 Konigl Bayr Geheimer Hofrat 1914 Ehrenmitglied der Studentenverbindung AMV Fridericiana Erlangen 1917 Lippische Rose fur Kunst und Wissenschaft 1 Klasse mit Krone 1918 Furstlich Lippischer Leopold Orden 1918 turkischer Mecidiye Orden 2 Klasse wegen seiner Verdienste um die Betreuung turkischer Jura Studenten in Erlangen 1925 Bayerischer Geheimer RatAusserdem war Sehling Mitglied in folgenden Vereinen bzw Verbanden St Georgs Vereinigung deutscher Edelleute und Patrizier in Berlin seit 1911 Societe de Crimologogie et de Defense sociale de Paris seit 1914 Grundungsmitglied der Akademisch Musikalischen Vereinigung Bonn 1878 Mitglied der Schlaraffia Erlangen 1 Werk BearbeitenNeben seiner Lehrtatigkeit war Emil Sehling u a Herausgeber der Deutschen Zeitschrift fur Kirchenrecht Mitherausgeber seit 1891 alleiniger Hrsg seit 1910 Mitglied in der Kirchenrechtskommission der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Mitglied in der Verfassungskommission der Evangelischen Kirche der Pfalz 1919 Ausserdem schrieb er eine Reihe von Standardwerken Die Geschichte der protestantischen Kirchenverfassung 1907 2 Auflage 1914 Kirchenrecht Sammlung Goschen 1908 weitere Auflagen 1922 27 Grundbegriffe des Kalirechtes 1922 Bergbaurecht Lehrbuch des Handelsrechts 1924 Sein wichtigstes Werk war allerdings der Beginn des heute 2012 22 Bande umfassenden Werkes Die Evangelischen Kirchenordnungen des XVI JahrhundertsDie Bedeutung der Kirchenordnungen des 16 Jahrhunderts nicht nur fur das Leben und die Gestalt der evangelischen Landeskirchen sondern fur die gesamte deutsche Rechtsgeschichte sowie ihr Einfluss bis weit in die Moderne hinein war schon seit dem 19 Jahrhundert bekannt Nach einigen unkritischen Sammlungen des 18 Jahrhunderts versuchte sich Amilius Ludwig Richter 1808 1864 an einem solchen Projekt einer wissenschaftlichen Ausgabe die aber in zwei Banden nur eine knappe Auswahl von zudem stark gekurzten Texten enthielt Nach langeren Vorarbeiten begann schliesslich Emil Sehling mit dem Projekt einer Gesamtausgabe Im Vorwort zum ersten Band 1902 legt der seinen Plan dar In insgesamt funf Banden wollte Sehling alle massgeblichen Territorien also eine Auswahl des Deutschen Reiches abhandeln Aber schon im dritten Band 1909 muss er diesen Plan aufgeben und im funften Band 1913 spricht er von mindestens drei weiteren Banden Nach dem Ersten Weltkrieg waren jedoch weder die evangelischen Kirchen noch Emil Sehling in der Lage das Projekt neu aufzugreifen Das Projekt konnte erst 1955 mit Unterstutzung der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD und der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG aufgegriffen werden Von 1955 bis 1980 konnten so weitere zehn Bande erscheinen Dann wurde das Projekt wieder eingestellt und erst 2002 von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ubernommen Seitdem sind sechs Bande erschienen weitere Bande sind in Vorbereitung bis zum Abschluss des Projektes wird die Sammlung nominell 24 Hauptbande umfassen davon sind allerdings etliche Bande nochmals in Teilbande unterteilt Literatur BearbeitenKarl Schwarz Kirchenrechtler Sehling Emil In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 9 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 058 1 Sp 1331 1332 Sabine Arend Emil Sehling 1860 1928 zum 150 Geburtstag des Erlanger Ordinarius fur Kirchenrecht In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Kanonistische Abteilung 97 2011 S 411 439 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Emil Sehling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Emil Sehling an der Universitat Leipzig Wintersemester 1885 bis Sommersemester 1888 Evangelische Kirchenordnungen des 16 Jahrhunderts In Heidelberger Akademie der Wissenschaften Abgerufen am 29 Dezember 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Allschlaraffische Stammrolle a U 65 66 S 430 Normdaten Person GND 11744815X lobid OGND AKS LCCN nr2006031551 VIAF 41915959 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sehling EmilALTERNATIVNAMEN Sehling Emil Georg Adolf Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und KirchenrechtlerGEBURTSDATUM 9 Juli 1860GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 30 November 1928STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Sehling amp oldid 232871112