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Dieser Artikel ist eine Biografie des deutschen Hygienikers Emil Gotschlich 1870 1949 Fur den US amerikanischen Bakteriologen und Immunologen 1935 2023 siehe Emil C Gotschlich Emil Carl Anton Constantin Gotschlich geboren 28 Marz 1870 in Beuthen O S gestorben 19 Dezember 1949 in Heidelberg 1 war ein deutscher Arzt und Hygieniker Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Leben 1 2 Forschungsschwerpunkte 1 3 Ehrungen 1 4 Veroffentlichungen 2 Literatur 3 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenLeben Bearbeiten Emil Carl Anton Constantin Gotschlich wurde 1879 als Sohn des Gymnasialoberlehrers Dr Emil Gotschlich und dessen Ehefrau Marie Luise Gotschlich im oberschlesischen Beuthen geboren Emil Gotschlich jr besuchte das humanistische Gymnasium in Neisse dto Oberschlesien Er studierte Medizin an der Universitat Breslau 1894 wurde er in Breslau approbiert und mit einer Arbeit zu Fragen des Stoffumsatzes in der quergestreiften Muskulatur promoviert 2 Er arbeitete dann unter Carl Flugge am Hygiene Institut der Universitat Breslau Robert Koch schlug den noch jungen Emil Gotschlich bereits im Jahr 1896 als Direktor des Stadtischen Gesundheitsamtes in Alexandria Agypten vor Hier wirkte Gotschlich bis zu seiner Ausweisung aus Agypten zu Beginn des Ersten Weltkrieges Wahrend seiner Zeit in Alexandria war Gotschlich Vertreter Agyptens beim Internationalen Gesundheits und Quarantanerat 1903 wurde ihm der preussische Titel Professor verliehen In Alexandria erschienen die ersten Handbuchbeitrage zur Morphologie und Biologie pathogener Mikroorganismen Gotschlich forschte in Agypten auch zur Entstehung der Pest Er kam hier zu etwas anderen Ergebnissen hinsichtlich der Virulenz des Pesterregers als der japanische Bakteriologe Kitasato 3 Nach seiner Ruckkehr ins Deutsche Reich vertrat Gotschlich im ersten Halbjahr des Jahres 1915 den Direktor des Hygieneinstituts der Martin Luther Universitat Halle anschliessend bekleidete er diese Position in Saarbrucken Dort wurde er auch facharztlicher Beirat beim dortigen Armeekorps Zwischen 1 April 1917 und 31 Marz 1926 war Gotschlich ordentlicher Professor der Hygiene und Direktor des Hygienischen Instituts der Universitat Giessen Im April 1926 folgte er einem Ruf in gleicher Eigenschaft an die Universitat Heidelberg Am 22 November 1929 hielt Gotschlich die Rektoratsrede bei der Jahresfeier der Universitat zum Thema Hygiene Zivilisation und Kultur in der er auf die Interdisziplinaritat des von ihm vertretenen Faches Hygiene verwies 4 Gotschlich beschaftigte sich in dieser Rektoratsrede auch mit dem Wohnungselend in Deutschland dessen Darstellungen bei Heinrich Zille und Kathe Kollwitz Emil Gotschlich beeindruckt hatten Auch dem bereits im Kaiserreich eingesetzt habenden Geburtenruckgang in Deutschland widmete Gotschlich einige Uberlegungen 5 Nach seiner Emeritierung im Jahr 1935 ubernahm Gotschlich den Posten als Direktor des Zentral Hygiene Instituts der Universitat Ankara Er sanierte die Wasserversorgung in Ankara und publizierte in der Turkischen Zeitschrift fur Hygiene und experimentelle Biologie Im Jahr 1941 kehrte er nach Deutschland zuruck und vertrat den Wissenschaftler Ernst Rodenwaldt am Heidelberger Hygiene Institut 6 Gotschlich erlag im Dezember 1949 einem Schlaganfall Im Jahr 1950 ubernahm Horst Habs ein Schuler Gotschlichs das Heidelberger Hygiene Institut Heinrich Kliewe 1892 1969 und Max Gundel 1901 1949 werden ebenfalls als Schuler Gotschlichs genannt Der US amerikanische Arzt Emil C Gotschlich spezialisiert auf Bakteriologie und Immunologie war einer der zahlreichen Enkel von Emil Gotschlich Emil C Gotschlich erhielt im Jahr 1978 den Lasker DeBakey Clinical Medical Research Award Forschungsschwerpunkte Bearbeiten Emil Gotschlichs wissenschaftliche Tatigkeit umfasste vor allem die Epidemiologie und die praktische Hygiene 7 Er forschte auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten wie Pest Cholera Fleckfieber und Maltafieber Er beschaftigte sich mit den speziellen Herausforderungen des Tropenklimas Ihm gelang der Nachweis dass der Pesterreger Yersinia pestis nach Ausheilung der Krankheit im Sputum noch wochenlang virulent ist Seine Forschungen gaben auch entscheidenden Aufschluss uber die Rolle der Ratte bei der Verbreitung der Pest Gotschlich forschte zur Prophylaxe der Infektionskrankheiten sowie zu bakteriologischen Fragen der Desinfektion Nach der Auffassung Gotschlichs sollte die Hygiene als Wissenschaft von den Umgebungsfaktoren alle massgeblichen zivilisatorischen und kulturellen Aspekte berucksichtigen Ehrungen Bearbeiten Im Jahr 1926 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 8 und im Jahr 1928 zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 9 Im Jahr 1940 erhielt er die Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft Veroffentlichungen Bearbeiten mit Walter Schurmann Leitfaden der Mikroparasitologie und Serologie mit besonderer Berucksichtigung der in den bakteriologischen Kursen gelehrten Untersuchungsmethoden Springer Verlag Berlin 1920 Milch Molkereiprodukte und Speisefette In Handbuch der hygienischen Untersuchungsmethoden 2 Fischer Verlag Jena 1927 S 522 659 Hygiene Zivilisation und Kultur Rektoratsrede bei der Jahresfeier der Universitat Heidelberg am 22 November 1929 Heidelberger Universitatsreden hrsg von der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 8 Winter Universitatsverlag Heidelberg 1929 Gotschlich Hygiene Zivilisation und Kultur Hygiene in der modernen Turkei In Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften mat nat Klasse Bd 1942 1 Weiss Heidelberg 1943 S 3 16Literatur BearbeitenOlpp Gottlieb Hervorragende Tropenarzte in Wort und Bild Verlag der arztlichen Rundschau Gmelin Munchen 1932 S 158 Gnadig Nicole Emil Gotschlich 1870 1949 und die wissenschaftliche Hygiene Dissertation Institut fur Geschichte der Medizin heute Geschichte und Ethik der Medizin der Universitat Heidelberg Wolfgang U Eckart UB Heidelberg 21 Oktober 1999 Abstract Diss Gnadig Nicole Brecht Olga Fleckfieberforschung im Ersten Weltkrieg im Spiegel der Deutschen und der Munchener medizinischen Wochenschrift Dissertation Institut fur Geschichte der Medizin heute Geschichte und Ethik der Medizin der Universitat Heidelberg Wolfgang U Eckart UB Heidelberg 2008 S 87 Inhaltsverzeichnis Diss Olga Brecht Eduard Seidler Gotschlich Emil In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 657 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag auf rathay biographien de Nicole Gnadig Emil Gotschlich 1870 1949 und die wissenschaftliche Hygiene Diss Institut fur Geschichte der Medizin Universitat Heidelberg 1999 hier Gotschlichs Kindheit und seine Familie S 12 Gotschlichs Veroffentlichungen an der Universitat Breslau S 68 72 Georg Sticker Abhandlungen aus Seuchengeschichte und Seuchenlehre I Band Die Pest Zweiter Teil Die Pest als Seuche und als Plage Alfred Topelmann Giessen 1908 Seite 50 Hans Gunther Sonntag und Axel W Bauer 100 Jahre Hygiene Institut der Universitat Heidelberg 1892 1992 S 60 69 Online Ressource 100 Jahre Hygiene Institut in Heidelberg Emil Gotschlich Hygiene Zivilisation und Kultur Rektoratsrede bei der Jahresfeier der Universitat am 22 November 1929 Heidelberg 1929 Carl Winters Universitatsbuchhandlung zum Wohnungselend dargestellt bei Heinrich Zille und Kathe Kollwitz S 20 zum Geburtenruckgang S 24 Gotschlich Hygiene Zivilisation und Kultur Wolfgang U Eckart Volker Sellin Eike Wolgast Die Universitat Heidelberg im Nationalsozialismus hier Wolfgang U Eckart und Christoph Gradmann zu Emil Gotschlich in Kap 6 3 Hygiene Springer Berlin HD 2006 S 697 ff ISBN 978 3 540 39385 6 Hans Gunther Sonntag Hygiene Institut in Gotthard Schettler Hrsg Das Klinikum der Universitat Heidelberg und seine Institute Springer Berlin Heidelberg 1986 S 42 Prof Dr Emil Gotschlich Mitgliedseintrag bei der Heidelberger Akademie der Wissenschaften abgerufen am 25 Marz 2016 Mitgliedseintrag von Emil Gotschlich bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 25 Marz 2016 Normdaten Person GND 119417871 lobid OGND AKS LCCN n2020025750 VIAF 54957579 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gotschlich EmilALTERNATIVNAMEN Gotschlich Emil Carl Anton Constantin vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und HygienikerGEBURTSDATUM 28 Marz 1870GEBURTSORT Beuthen O S STERBEDATUM 19 Dezember 1949STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Gotschlich amp oldid 237197392