www.wikidata.de-de.nina.az
Kitasato Shibasaburō 2 japanisch 北里 柴三郎 29 Januar 1853 in Oguni Aso gun Provinz Higo heute Prafektur Kumamoto 13 Juni 1931 in Tokio war ein japanischer Arzt Bakteriologe und Unternehmer Er galt als Mitentdecker des Pestbazillus Baron Kitasato Shibasaburō vor 1946Kitasato unter den Japanern in Berlin 1888 1 Kitasatos Tetanus Manuskript aus dem Jahre 1889 Die Hinzufugungen stammen von Robert KochKitasatos Grab auf dem Friedhof AoyamaLeben BearbeitenKitasato wurde gegen Ende der Edo Zeit in einem kleinen Dorf als altester Sohn des Dorfvorstehers Korenobu Kitasato geboren Er hatte in seiner Jugend zunachst eine militarische Laufbahn im Auge ging dann aber 1872 auf Anraten seiner Eltern nach Absolvierung der Jishukan Schule 時習館 der Domane Kumamoto zur Medizinischen Schule Kumamoto Hier lernte er den niederlandischen Militararzt Constant George van Mansvelt kennen der als westlicher Fachmann eingeladen worden war um sich der Modernisierung der arztlichen Ausbildung anzunehmen Mansvelt forderte den jungen Kitasato nach Kraften und empfahl bei seinem Weggang eine weitere Ausbildung in Tokio und spater Europa 1875 nahm Kitasato ein Studium an der Medizinischen Schule Tokio Tōkyō igakkō 東京医学校 ab 1877 Medizinische Fakultat der Kaiserlichen Universitat Tokio auf das er 1883 mit der Promotion zum Igakushi abschloss Danach ging er zunachst an das von Nagano Sensai geleitete Gesundheitsamt des Innenministeriums wo er bei Ogata Masanori 緒方正則 1853 1919 als Forschungsassistent arbeitete Ogata war kurz zuvor aus Deutschland zuruckgekehrt und hatte das erste japanische Labor fur Bakteriologie eingerichtet Auf Anraten und mit der Forderung durch Ogata ging Kitasato 1885 nach Berlin wo er gemeinsam mit Emil von Behring in Robert Kochs Labor arbeitete Dort untersuchte er die Erreger des Tetanus Wundstarrkrampf und der Diphtherie 1889 gelang es ihm als Erstem Clostridium tetani das Wundstarrkrampf verursachende Bakterium in einer Reinkultur anzuzuchten Gemeinsam mit Emil von Behring bewies er 1890 die Wirkung von Antitoxinen gegen Tetanus und Diphtherie Diphtherie Antitoxin Im Jahr 1892 kehrte Kitasato nach Japan zuruck und begann unterstutzt von privaten Forderern das ausseruniversitare Laboratorium Shirokane eine Replik von Kochs Labor aufzubauen 3 Beauftragt vom japanischen Kaiser forschte Kitasato 1894 zeitgleich mit Alexandre Yersin in Hongkong nach dem Erreger der dort ausgebrochenen Pestepidemie Die von ihm veroffentlichte Beschreibung des von ihm nach den Verfahren Robert Kochs isolierten und angezuchteten 4 Erregers stellte sich spater als Irrtum heraus der wahrscheinlich auf Verunreinigung von Bakterienkulturen durch Pneumokokken zuruckzufuhren ist Fur einige Zeit galt Kitasato als Entdecker des Pesterregers der heute jedoch nicht entsprechend den Nomenklatur Richtlinien 5 nach Kitasato sondern nach Yersin Yersinia pestis genannt wird Im Jahr 1897 fand er zusammen mit seinem Studenten Kiyoshi Shiga den Erreger der Dysenterie der nach diesem Shigella dysenteriae benannten Ruhrbazillus nbsp Von Kitasato fur Robert Koch errichteter Schrein in TokioIm Sommer 1908 besuchte ihn sein Lehrer Robert Koch und besichtigte das nach dem Berliner Vorbild gestaltete Institut fur Infektionskrankheiten Zur Erinnerung an seinen 1910 gestorbenen Lehrer und zur Symbolisierung der deutsch japanischen Beziehungen errichtete Kitasato einen Schrein in Tokio 6 Im Jahre 1914 wurde das Institut fur Infektionskrankheiten dann doch in die Universitat Tokio integriert Aus Protest trat er zuruck verliess mit vielen seiner Mitarbeiter seine Erstgrundung und grundete 1915 das private Kitasato Forschungsinstitut in Tokio das heute noch als Teil des Freilichtmuseums Meiji Mura in Inuyama erhalten ist Aus dieser Zweitgrundung entwickelte sich dann die private Kitasato Universitat 1921 grundete er zusammen mit anderen die Firma Terumo deren Name sich vom deutschen Wort Thermometer ableitet Das erste zuverlassige Fieberthermometer wurde von Kitasato entwickelt Er wurde 1917 Dekan der Medizinischen Fakultat der Keiō Universitat und 1923 erster Prasident der japanischen Arztevereinigung Ab 1919 1920 war er massgeblich an der Entwicklung und Strukturierung des japanischen Medizinalwesens beteiligt 7 Fur seine Leistungen wurde er 1924 in den Adelsstand erhoben Er erhielt den Titel eines Danshaku Baron im japanischen Adelssystem Im Jahr 1927 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Seit 1914 war er Mitglied der American Philosophical Society 8 Er starb 1931 in seinem Haus in Tokio an einer Hirnblutung Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Aoyama Literatur BearbeitenMichael Hubenstorf Kitasato Shibasaburō In Wolfgang U Eckart Christoph Gradmann Hrsg Arzte Lexikon Von der Antike bis zur Gegenwart 3 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2006 ISBN 978 3 540 29584 6 Print ISBN 978 3 540 29585 3 Online S 191 192 Gundolf Keil Robert Koch 1843 1910 Ein Essai In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 2021 S 73 109 hier S 74 f 77 und 83 Werner Kohler Kitasato Shibasaburo In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 753 f S Noma Hrsg Kitasato Shibasaburō In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 796 Anmerkungen Bearbeiten Vordere Reihe von links Kōmoto Jujirō 河本 重次郎 1859 1938 Yamane Masatsugu 山根 正次 1858 1925 Taguchi Kazuyoshi 田口 和美 1839 1904 Katayama Kuniyoshi 片山 國嘉 1855 1931 Ishiguro Tadanori Kumagawa Muneo 隈川 宗雄 1858 1918 Ozawa Shuichi 尾澤 主一 1858 1889 Mittlere Reihe von links Mori Ōgai Takeshima Tsutomu 武島 務 1863 1890 Nakahama Tōichirō 中濱 東一郎 1857 1937 佐方潜蔵 島田武次 Taniguchi Ken 谷口 謙 1856 1929 Segawa Masatoshi 瀬川 昌耆 1856 1920 Kitasato Shibasaburō Hintere Reihe von links Hamada Gentatsu 濱田 玄達 1857 1915 Katō Terumaro 加藤 照麿 1863 1925 Fukuba Hayato 福羽 逸人 1856 1921 In japanischen Quellen meist korrekt きたざとしばさぶろう Kitazato Shibasaburō Er wurde aber im Westen uber Deutschland bekannt wo das z hart ausgesprochen worden ware Gundolf Keil Robert Koch 1843 1910 Ein Essai In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 2021 S 73 109 hier S 77 Gundolf Keil Robert Koch 1843 1910 Ein Essai 2017 2018 S 83 Gundolf Keil Robert Koch 1843 1910 Ein Essai 2017 2018 S 86 Gundolf Keil Robert Koch 1843 1910 Ein Essai 2017 2018 S 74 f und 83 Gundolf Keil Robert Koch 1843 1910 Ein Essai 2017 2018 S 77 Member History Shibasaburo Kitasato American Philosophical Society abgerufen am 25 Oktober 2018 Japanischer Name Wie in Japan ublich steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen Somit ist Kitasato der Familienname Shibasaburō der Vorname Normdaten Person GND 117520926 lobid OGND AKS LCCN n84804899 NDL 00102415 VIAF 40158017 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kitasato ShibasaburōALTERNATIVNAMEN 北里 柴三郎 japanisch KURZBESCHREIBUNG japanischer BakteriologeGEBURTSDATUM 29 Januar 1853GEBURTSORT Oguni Aso gun Provinz Higo heute Prafektur Kumamoto STERBEDATUM 13 Juni 1931STERBEORT Tokio Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kitasato Shibasaburō amp oldid 239062770