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Elsa Eugenie Mahler 15 November 1882 in Moskau Russisches Kaiserreich 30 Juni 1970 in Riehen war eine Schweizer Slawistin und Volkskundlerin und die erste Professorin der Universitat Basel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lehre und Forschung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenElsa Eugenie Mahler wurde am 15 November 1882 als Tochter eines ausgewanderten Schweizer Kaufmanns und einer deutsch baltischen Mutter in Moskau geboren Ihre Schulzeit verbrachte sie in Moskau die hohere Ausbildung erlangte sie an der philologisch historischen Abteilung der einzigen Lehreinrichtung die damals Russlands Frauen offenstand der Bestuschew Hochschule fur Frauen in Sankt Petersburg In Berlin und Munchen studierte Elsa Mahler danach Klassische Philologie und Kunstgeschichte kehrte jedoch 1913 ohne Abschluss wieder nach Petersburg zuruck In der Zeit des Ersten Weltkriegs der Oktoberrevolution und des Burgerkriegs unterrichtete sie an verschiedenen Petrograder Schulen bis diese geschlossen wurden 1919 wurde Mahler Assistentin der Russlandischen Akademie der Wissenschaften zustandig fur die Altertumssammlung Als sie 1920 von einem Weiterbildungsurlaub in der Schweiz an ihren Arbeitsort zuruckkehren wollte wurde ihr dies von den sowjetischen Behorden verwehrt vermutlich wollten diese sie abschieben So blieb sie in Basel In der Folge arbeitete Elsa Mahler weiterhin wissenschaftlich aber nicht auf ihrem ursprunglichen Gebiet den Altertumswissenschaften sondern auf dem Gebiet der Russistik fur die sie durch Herkunft Ausbildung und Unterrichtspraxis pradestiniert war Zwar schloss sie das Studium der Klassischen Archaologie 1924 mit einer Dissertation uber die megarischen Becher ab gleichzeitig aber bemuhte sie sich um die Stelle einer Lektorin fur Russisch an der Universitat Basel die ihr im April 1923 zugesprochen wurde 1928 habilitierte sie sich in Basel mit einer Arbeit uber die russische Totenklage und wirkte danach zehn Jahre als Privatdozentin 1938 wurde sie als erste Frau der Universitat Basel zur ausserordentlichen Professorin ernannt Lehre und Forschung BearbeitenWahrend uber vier Jahrzehnten unterrichtete Elsa Mahler Russische Literatur und Kultur und gab Sprachkurse auf allen Niveaus In der Zeit des Zweiten Weltkriegs als Russisch besonders gefragt war publizierte sie das Lehrbuch der russischen Sprache 1944 und ein Russisches Lesebuch 1946 Ihre Vorlesungen behandelten Themen aus dem Gesamtgebiet der Russistik waren aber doch zum grossten Teil der russischen Literatur des 19 und 20 Jahrhunderts gewidmet Das entsprechende Buchprojekt eine russische Literaturgeschichte mit Portrats der grossen Gestalten ist unvollendet geblieben Der Weg von der Eroffnung des Russisch Lektorats bis zur Anerkennung der Faches als einer eigenstandigen Disziplin im Institutsrang ist in den Vorlesungsverzeichnissen der Universitat Basel ablesbar Bis zum Sommersemester 1949 war Elsa Mahler Vorsteherin der Russischen Bibliothek danach des Russischen Seminars und erst im Wintersemester 1958 59 als sie schon funf Jahre pensioniert war aber immer noch Ubungen abhielt wurde aus dem Russischen das Slavische Seminar In der Forschung widmete sich Elsa Mahler besonders dem russischen Volkslied Wahrend sie das Material zu ihrem Buch Die russische Totenklage von 1936 eine stark erweiterte Fassung der Habilitationsschrift noch aus schriftlichen Quellen zusammentrug waren ihre beiden anderen Hauptwerke die Frucht ihrer Volkslied Exkursionen der spaten dreissiger Jahren ins Gebiet um Petschory das nach dem Vertrag von Tartu in der Zwischenkriegszeit eine Exklave russischer Kultur auf estnischem Gebiet darstellte Das erste Buch Altrussische Lieder aus dem Pecoryland 1951 ist mehr als eine Sammlung namlich eine eigentliche Studie zu Liedleben und Liedgebrauch mit Sangerinnen Portrats Texten und Melodien 1 Das zweite Buch Die russischen dorflichen Hochzeitsbrauche 1960 stellt zudem eine brisante fruhe volkskundliche Monographie zur Geschlechterfrage dar 1 Literatur BearbeitenRoland Aegerter Die schweizerische Wissenschaft und der Osten Europas Lang Bern 1998 ISBN 3 906759 80 6 S 34 40 Aleksandr G Kalmykov Heinrich Riggenbach Elsa Mahler die Begrunderin des Slavischen Seminars der Universitat Basel In Schweizer in Sankt Petersburg Petersburger Institut fur Typografie Sankt Petersburg 2003 ISBN 5 93422 013 6 S 587 596 Heinrich Riggenbach Aus einer Bananenschachtel Neues uber Elsa Mahler In Sabine Donninghaus Ilja Karenovics Tatjana Simeunovic Hrsg Denn Ironie eroffnet Zauber Osteuropa Studien fur Andreas Guski Books on Demand Norderstedt 2007 S 137 143 Thomas Grob Hrsg Elsa Mahler 1882 1970 Die erste Professorin der Universitat Basel und ihre slavistisch volkskundlichen Sammlungen Ausstellung in der Universitatsbibliothek Basel vom 17 09 24 11 2011 Ausstellungstexte und Photographien Universitatsbibliothek Basel 2011 Weblinks BearbeitenHeinrich Riggenbach Mahler Elsa In Historisches Lexikon der Schweiz Luzia Knobel Elsa Mahler In Gemeinde Lexikon Riehen Nachlass Elsa Mahler in der Universitatsbibliothek Basel Ausstellung zu Elsa Mahler in der Universitatsbibliothek Basel 17 Sept bis 24 Nov 2011 Auf Umwegen zum Ziel Elsa Mahler die erste Professorin der Universitat Basel Website zu Universitatsgeschichte Universitat Basel Informationen zum Nachlass Elsa Mahler in der Universitatsbibliothek BaselEinzelnachweise Bearbeiten a b Christine Burckhardt Seebass Von Burgersitten und Trachten Tochter Helvetiens auf ethnologischen Pfaden In Elsbeth Wallhofer Hrsg Mass nehmen Mass halten Bohlau Wien 2008 ISBN 978 3 205 77562 1 S 164 181 hier S 174ff Normdaten Person GND 1019849509 lobid OGND AKS LCCN n85191690 VIAF 188483180 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mahler ElsaALTERNATIVNAMEN Mahler Elsa EugenieKURZBESCHREIBUNG Schweizer Slawistin und Volkskundlerin erste Professorin an der Universitat BaselGEBURTSDATUM 15 November 1882GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 30 Juni 1970STERBEORT Riehen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elsa Mahler amp oldid 225183993