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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Totenklage Begriffsklarung aufgefuhrt Eng gefasst bezeichnet die Totenklage das durch Emotionen hervorgerufene Klagen uber den Tod eines Menschen zu dem man eine emotionale Beziehung hatte Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Die Totenklage in verschiedenen Epochen und Kulturkreisen 2 1 Altagypten 2 2 Antikes Griechenland 2 3 Romische Antike 2 4 Judentum 2 5 Christianisierung 2 6 Mittelalter 2 7 Islam 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenDie Totenklage ist keine stille Trauer Sie erfolgt fur andere vernehmbar vor allem durch das Singen von Klageliedern oder das reine Klagen im ursprunglichen Sinne also dem Schreien Jammern vor Trauer oder Schmerz 1 Die Totenklage intensiviert die Trauer um den Verlust des Verstorbenen Fasst man den Begriff der Totenklage etwas weiter auf so sind damit nicht nur Ausserungen uber die Menschliche Stimme Singen Schreien Jammern sondern auch leibliche Ausserungen wie Gesten Bewegungen und Handlungen gemeint Die Klagenden insbesondere Frauen schrien ursprunglich schrill und unartikuliert entstellten sich Ausreissen bzw Abschneiden der Haare Haaropfer zerrissen sich die Kleidung und fugten sich Schmerzen durch Schlage und Zerkratzen der Haut zu Fasst man den Begriff der Totenklage noch etwas weiter auf so muss er nicht auf die spontane Ausserungen wirklicher Emotionen beschrankt sein sondern kann auch stark den Charakter eines Rituals oder einer reinen Darbietung mit professionellen Schauspielern wie den Klageweibern annehmen Beispiele fur eine stark ritualisierte Totenklage finden sich in den Abschnitten uber Altagypten und das Antike Griechenland In der Moderne tritt der Diskurs uber Melancholie und Trauma an die soziale Stelle die in vormodernen Gesellschaften rituelle Totenklagen innehatten 2 Das Reallexicon der Deutschen Altertumer definierte Klage in der Bedeutung von Totenklage als alte mancherorts noch bestehende Name der bei den alten Volkern allgemein verbreiteten Totenklagen eigentlich Wehgeschrei uber den Toten dann Wehklage mit wohlgesetzter Rede und gewissen Gebarden wozu die Verwandten helfen mussten Als Attribute solcher Totenklage erscheint oft sich selbst Raufen und Schlagen der Brust auch Abreissen der Kleider Spater pflegte man diesen lastigen zeremoniellen Vorgang bestellten und bezahlten Klageweibern zu uberlassen Hildebrand in Grimms Worterb Gotzinger E Reallexicon der Deutschen Altertumer Leipzig 1885 S 500 3 Die Totenklage in verschiedenen Epochen und Kulturkreisen BearbeitenAltagypten Bearbeiten Herodot beschreibt die Totenklage der Agypter Totenklage und Begrabnis gehen folgendermassen vor sich Wenn in einem Hause ein angesehener Hausgenosse stirbt bestreichen sich samtliche weiblichen Hausbewohner den Kopf oder auch das Gesicht mit Kot lassen die Leiche im Hause liegen und laufen mit entblosster Brust sich schlagend durch die Stadt alle weiblichen Verwandten schliessen sich ihnen an Auch die Manner schlagen sich und haben ihr Gewand unter der Brust festgebunden Herodot 450 v Chr Antikes Griechenland Bearbeiten Die Totenklage in Gestalt des Threnos richtete sich direkt an den Verstorbenen als ein Wesen das fahig ist diese Klage zu verstehen Weiter sollte dem Toten durch die Zufugung eigener Schmerzen die Wahrhaftigkeit des Kummers demonstriert werden um diesen gnadig zu stimmen So sollte auch das Vergiessen des eigenen Blutes den Blutdurst des Verstorbenen stillen Der Tote wurde umkreist so dass ein schutzender Bannkreis um ihn gezogen wurde Romische Antike Bearbeiten In der romischen Antike wurde die Totenklage oder der Totengesang nenia oder naenia genannt Judentum Bearbeiten Die hebraische Totenklage findet Ausdruck in der poetischen Form der Qina die in den Klageliedern Jeremias ihren kunstlerischen Hohepunkt findet Christianisierung Bearbeiten Mit der Christianisierung werden in Europa die heidnischen Totenklagen verdrangt Der Monch Pirmin verbietet im 9 Jahrhundert die schrille Totenklage ululatus excelsus sowie das Essen und Trinken am Grabhugel Das Klagen sieht er als teuflische Gesange diabolica carmina pestifera cantica unziemlichen Scherz und Tanz ioca et saltationes Gelachter und Gelage inebriari et cachinnis ora dissolvi Er ersetzt die Totenklage durch Gebete Psalmodieren und liturgische Gesange Mittelalter Bearbeiten In der mittelalterlichen Trobadordichtung Sudfrankreichs war der Planh als Klagelied verbreitet Islam Bearbeiten Der Koran und die Tradition sehen eine formale Totenklage nicht vor Ich habe ihnen verboten zu weinen aber sie gehorchen mir nicht Mein Gott sie sind starker als ich oder als wir Hadith nach al Buchari Gleichwohl findet sich in traditionell muslimischen Gesellschaften eine ausgepragte Praxis der Totenklage Manner im Trauerzug vor allem Frauen brechen in Schreie aus die haufig bis zu tranceahnlichen Zustanden und zu Bewusstlosigkeit fuhren Siehe auch BearbeitenBestattungsritus Totenkult Trauerzug Totengedenken RequiemLiteratur BearbeitenGerlinde Haid Totenklage In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 ISBN 3 7001 3067 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Totenklage Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Duden Band 7 Das Herkunftsworterbuch Dudenverlag 3 Auflage 2001 ISBN 3 411 04073 4 Juliane Prade Weiss Language of Ruin and Consumption On Lamenting and Complaining Bloomsbury Publishing New York 2020 ISBN 978 1 5013 4419 0 hier online bei zeno org Normdaten Sachbegriff GND 4185759 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Totenklage amp oldid 239153790