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Prinzessin Elisa Radziwill Elisa Friederike Luise Martha 28 Oktober 1803 in Berlin 27 September 1834 in Bad Freienwalde Oder ging in die Geschichte als erste Liebe des Kaisers Wilhelm I ein Prinzessin Elisa Radziwill nach einem Aquarell von Ludwig Sebbers 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Fortleben 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenElisa Radziwill war das funfte von acht Kindern des Fursten Anton Radziwill und seiner Gemahlin Luise Friederike von Preussen Sie wuchs im Palais Radziwill in der Wilhelmstrasse auf und erhielt eine gute Ausbildung Sie galt als musikalisch und zeichnerisch begabt Elisa und der sechs Jahre altere Prinz Wilhelm kannten einander seit der Kindheit denn die Eltern Elisas verkehrten oft im Berliner Kronprinzenpalais der Residenz des Konigspaares Friedrich Wilhelm III und Luise Die beiden tanzten zusammen auf dem Hofball im Jahre 1815 Wilhelm war 18 und Elisa 12 Jahre alt und verliebten sich ineinander Am 27 Januar 1821 traten sie zusammen beim orientalischen Festspiel Lalla Rukh Musik Gaspare Spontini im Berliner Stadtschloss auf und Elisa die die Rolle einer Peri ubernahm erregte allgemeine Bewunderung Man beschrieb sie als die schonste Dame am preussischen Hof Von Wilhelms Schwester Alexandrine stammt ihr Spitzname Ewig Er geht zuruck auf ein Leistengedicht das ihre Cousine Friederike verfasst hat Wie Ist Lieb Heute Einzig Leben Mir Ewig Liebe Ich Solche Anmut Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Worte ergeben dabei die Vornamen der beiden frisch Verliebten Die dramatische Geschichte der geplanten Heirat zwischen Elisa Radziwill und Prinz Wilhelm bot in den Jahren 1820 bis 1826 Gesprachsstoff in ganz Europa Wilhelm stand nach seinem Bruder Friedrich Wilhelm an zweiter Stelle in der preussischen Thronfolge und war daher bei einer eventuellen Heirat an das Gebot der Ebenburtigkeit gebunden Elisa Radziwills Eltern und Friedrich Wilhelm III bestellten hierzu zahlreiche Gutachten u a bei Friedrich Carl von Savigny welche die Ebenburtigkeit durch die Verwandtschaft der Familie Radziwill mit verschiedenen regierenden Hausern beweisen sollten Gegengutachten argumentierten dass die Radziwills die in Polen zum fuhrenden Adel zahlten und uber grossen Grundbesitz verfugten seit 1515 zwar deutsche Reichsfursten waren den Titel hatten sie von Kaiser Maximilian I erhalten aber nie die deutsche Reichsstandschaft besessen hatten und folglich auch weder im Reichsfurstenrat vertreten waren noch dem Reichstag angehorten Daher seien sie in Deutschland auch nicht zum hohen Adel zu zahlen sondern als einfache landsassige Fursten zu behandeln Da Konig Friedrich Wilhelm III den Heiratsplanen zunachst zugetan war wandte er sich 1824 an den kinderlosen Zaren Alexander I mit der Bitte Elisa Radziwill zu adoptieren der russische Herrscher lehnte jedoch aus innenpolitischen Grunden ab Der zweite Adoptionsplan durch Elisa Radziwills Onkel Prinz August von Preussen misslang ebenfalls denn die zustandige Kommission befand dass Adoption das Blut nicht verandere Anderen Quellen zufolge hatte die geplante Heirat weitere machtige Feinde die Mecklenburger Verwandtschaft der verstorbenen Konigin Luise die uber grossen Einfluss am Berliner und Petersburger Hof verfugte und einer Verbindung zwischen einem preussischen Prinzen und einer polnisch stammigen Prinzessin grundsatzlich kritisch gegenuberstand Schliesslich sah sich der Konig am 22 Juni 1826 genotigt von Prinz Wilhelm den Verzicht auf die Heirat zu fordern Wilhelm gehorchte Zum letzten Mal sah er Elisa Radziwill im Jahre 1831 Sie verlobte sich spater mit dem Fursten Friedrich von Schwarzenberg die Verlobung wurde jedoch wieder aufgelost In den Jahren 1822 bis 1830 waren die Radziwills selten in Berlin sie wohnten zumeist in Posen Antonin und Ruhberg im Riesengebirge Um 1831 erkrankte Elisa Radziwill an der Tuberkulose und starb wahrend einer Kur im Schloss Freienwalde im Jahre 1834 Im Jahre 1838 wurde ihr Sarg von Posen nach Antonin uberfuhrt und im neuerbauten Radziwill Mausoleum bestattet Bis zum Lebensende von Kaiser Wilhelm I stand auf dessen Schreibtisch im Kaiser Wilhelm Palais Unter den Linden eine Portratminiatur von ihr Fortleben BearbeitenElisa Radziwills Liebesgeschichte wurde 1938 mit Lida Baarova in der Rolle Elisas als Preussische Liebesgeschichte verfilmt Der Film wurde im Herbst 1938 noch vor der Urauffuhrung verboten Grund war Joseph Goebbels und Lida Baarovas Affaire die durch Hitler beendet wurde und zur Ausweisung der Baarova nach Prag und zum Auffuhrungsverbot aller Filme fuhrte an denen sie mitgewirkt hatte 1950 kam der Film unter dem Titel Liebeslegende in der Bundesrepublik Deutschland in die Kinos nbsp Frederic Chopin im Salon des Fursten Anton Radziwill 1829 Elisa stehend neben ihrem Vater rechts davon sitzend Schwester Wanda Mutter Luise und Alexander von Humboldt nbsp Zeichnung von Elisa Radziwill Abendgesellschaft auf Schloss Ruhberg im Hirschberger Tal nbsp Elisa Radziwill auf dem SterbebettLiteratur BearbeitenLiteratur von und uber Elisa Radziwill im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Almanach de Gotha Gotha 1840 Oswald Baer Prinzess Elisa Radziwill Mittler u Sohn Berlin 1908 Szymon Konarski Armorial de la noblesse polonaise titree Paris 1958 Friedrich Wielgus Radziwill Elisa In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 1233 1234 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Harald Eschenburg Die polnische Prinzessin Elisa Radizwill die Jugendliebe Kaiser Wilhelms I Engelhorn Verlag Stuttgart 1986 ISBN 3 87203 015 9 Dagmar von Gersdorff Auf der ganzen Welt nur sie Die verbotene Liebe zwischen der Prinzessin Elisa Radziwill und Wilhelm von Preussen Insel Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 458 17579 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elisabeth Radziwill Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Preussen Chronik Stammbaum Biografie Wilhelm I Memento vom 17 Juni 2009 im Internet Archive Historienfilm Liebeslegende 1938 Universum FilmNormdaten Person GND 118812661 lobid OGND AKS LCCN n2006009072 VIAF 32793150 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Radziwill ElisaALTERNATIVNAMEN Radziwill Prinzessin Elisa Friederike Luise MarthaKURZBESCHREIBUNG erste Liebe des Kaisers Wilhelm I GEBURTSDATUM 28 Oktober 1803GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 27 September 1834STERBEORT Bad Freienwalde Oder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisa Radziwill amp oldid 234517628