www.wikidata.de-de.nina.az
Exotoxine auch Ektotoxine von altgriechisch ἔ3w exo bzw ἐktos ektos beide aussen ausserhalb und toxin sind von Bakterien abgesonderte Giftstoffe gegen die der Wirtskorper Gegengifte Antitoxine bilden kann Hier verlasst das Gift also das Bakterium im Gegensatz zum Endotoxin 1 2 Wirkungsweise des Tetanospasmins nach Arnab K RanaExotoxine sind meist Proteine und daher nicht thermostabil das heisst nicht hitzebestandig Sie konnen in drei Klassen eingeteilt werden membranschadigende Toxine AB Toxine haben vielerlei Funktion SuperantigentoxineInhaltsverzeichnis 1 Membranschadigende Exotoxine 2 AB Toxine 2 1 Tetanus und Botulismus 2 2 AB Toxine die mit G Proteinen wechselwirken 2 3 Diphtherie 3 Superantigentoxine Superantigene 4 Einzelnachweise 5 WeblinksMembranschadigende Exotoxine BearbeitenManche haben katalytische Eigenschaften wie zum Beispiel das Alphatoxin von Clostridium perfringens andere dagegen nicht zum Beispiel das Alphatoxin von Staphylococcus aureus Das Alphatoxin von Clostridium perfringens ist eine Lipase die die Zellmembran destabilisiert indem es die dortigen Phospholipide zerschneidet Das Alphatoxin von Staphylococcus aureus hingegen bildet ein Polymer auf der Oberflache der Zielzelle welches die Membran der Zelle perforiert und somit als porenbildendes Toxin wirkt Die Membran von Makrophagen und Leukozyten wird durch das von Staphylokokken insbesondere Staphylococcus aureus gebildete Leukozidin einem Exotoxin geschadigt 3 AB Toxine BearbeitenSie bestehen im einfachsten Fall aus einem A Teil welcher die katalytische Aktivitat hat und einem B Teil welcher die spezifische Bindung an die Zielzelle vermittelt Es gibt jedoch zahlreiche AB Toxine die mehrere B Untereinheiten besitzen zum Beispiel Pertussistoxin Choleratoxin Diphtherietoxin Die Aufnahme der Toxine in die Zelle geschieht durch rezeptorvermittelte Endocytose englisch receptor mediated endocytosis RME Dabei bindet der B Teil an einen spezifischen Rezeptor auf der Zielzelle worauf diese das Toxin durch Endocytose aufnimmt Das Toxin befindet sich dann in einem Endosom welches ublicherweise wahrend seiner Reifung angesauert wird Diese Ansauerung lost dann die Ausschleusung des A Teiles aus dem Endosom ins Cytoplasma aus Damit kann der A Teil seine Wirkung entfalten Tetanus und Botulismus Bearbeiten Ausgelost werden diese beiden Krankheiten durch Neurotoxine die von Clostridium tetani beziehungsweise Clostridium botulinum erzeugt werden Die Neurotoxine gehoren zu den AB Toxinen und entfalten ihre Wirkung an Neuronen Diese Toxine gehoren zu den wirksamsten bekannten Toxinen Die todliche Dosis liegt schon bei wenigen Nanogramm pro Kilogramm Beide Toxine sind Endopeptidasen Sie zerstoren Proteine die fur die Verschmelzung von synaptischen Vesikeln mit der Membran der Neuronen wichtig sind Dadurch konnen die Neurotransmitter nicht mehr in die Intersynapse abgegeben werden Im Fall von Botulismus wird die Ausschuttung von Acetylcholin bei Tetanus Glycin verhindert was zu Erschlaffung der Muskelfasern fuhrt bei Tetanus dauerhafte Muskelkontraktion AB Toxine die mit G Proteinen wechselwirken Bearbeiten Eine andere Klasse von AB Toxinen wirkt auf G Proteine Auch diese Toxine sind hochwirksam Nachdem das Toxin uber RME aufgenommen wurde katalysiert der A Teil die Ubertragung eines ADP Ribosylrestes von NAD auf das G Protein wodurch letzteres modifiziert wird und die GTPase hemmt Der ADP Ribosylrest wird an ganz bestimmte Aminosauren auf dem G Protein gehangt etwa an einen Arginin Rest des stimulierenden Ga Proteins im Falle von Choleratoxin oder an einen Cystein Rest des inhibitorischen Ga Proteins im Falle von Pertussistoxin Die Inaktivierung von G Proteinen kann gravierende Folgen fur die Zelle haben je nachdem welches G Protein ADP ribosyliert wird Beispiele sind das Choleratoxin und das Pertussistoxin die den cAMP Spiegel der Zelle erhohen Dies geschieht im Fall von Cholera an den Darmzellen was eine schwere Durchfallerkrankung zur Folge hat Das Pertussistoxin aus Bordetella pertussis wirkt auf die Epithelzellen der Lunge und wahrscheinlich auf Neuronen was dann zu den fur Keuchhusten typischen Symptomen fuhrt Zusatzlich wirkt das Toxin auch auf die Makrophagen und behindert dadurch die Immunantwort Diphtherie Bearbeiten Im Falle des Diphtherietoxins aus Corynebacterium diphtheriae wird der Elongationsfaktor 2 EF2 durch Ubertragung eines ADP Ribosylrestes auf Diphtamid ein modifizierter Histidin Rest inaktiviert EF2 ist aber fur die Proteinsynthese und damit fur das Leben der Zelle unbedingt notig nbsp Superantigen SEC3 gelb an MHC II gebunden grun und cyan bindet neben der Furche zur Antigenprasentation lila auf dem MHC II Superantigentoxine Superantigene Bearbeiten Hauptartikel Superantigen Diese Art von Exotoxin wirkt durch eine Aktivierung des Immunsystems 4 Ausschlaggebend fur die Symptome ist hier die Reaktion des Immunsystems auf das Toxin nicht die Wirkung des Toxins selbst Superantigene vermitteln direkten Kontakt von antigenprasentierenden Zellen APC mit T Zellen Im Normalfall mussen Antigene durch APCs aufgenommen und prozessiert werden bevor sie dann einigen wenigen T Zellen uber MHC TCR Kontakt T Zell Rezeptor gezeigt werden Da Superantigene jedoch selbstandig Kontakt zwischen TCR und MHC herstellen bedeutet dies eine Hyperstimulierung der T Zellen Superantigene binden an den variablen Teil der b Kette Somit gibt es keine Spezifitat mehr fur Epitope Dabei werden dann 20 bis 25 im Normalfall 0 01 aller T Zellen im Korper stimuliert die eine starke Entzundungsreaktion im ganzen Korper auslosen Symptome wie hohes Fieber Blutdruckabfall und Hautausschlag konnen auftreten Schlimmstenfalls kommt es zum Toxischen Schock mit schweren Schadigungen der Organsysteme bis hin zum Multiorganversagen Ursache sind meist die Toxine von Staphylococcus aureus seltener Streptokokken Einzelnachweise Bearbeiten S Spano J E Galan A novel pathway for exotoxin delivery by an intracellular pathogen In Current Opinion in Microbiology Band 11 Nummer 1 Februar 2008 S 15 20 doi 10 1016 j mib 2007 12 002 PMID 18243772 PMC 2323430 freier Volltext M R Popoff Bacterial exotoxins In Contributions to microbiology Band 12 2005 S 28 54 doi 10 1159 000081688 PMID 15496775 Pschyrembel Klinisches Worterbuch De Gruyter M Kotb Bacterial pyrogenic exotoxins as superantigens In Clinical microbiology reviews Band 8 Nummer 3 Juli 1995 S 411 426 PMID 7553574 PMC 174633 freier Volltext Weblinks BearbeitenSIB Viral exotoxin auf ViralZone Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Exotoxin amp oldid 227852939