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Edward Karlowitsch Piekarski russisch Eduard Karlovich Pekarskij 13 Oktoberjul 25 Oktober 1858greg im Dorf Petrowitschi Ujesd Igumen 29 Juni 1934 in Leningrad war ein polnisch sowjetischer Linguist und Ethnograph 1 2 Leben BearbeitenPiekarski stammte aus einer verarmten polnischen Adelsfamilie 1 Nach dem fruhen Tod seiner Mutter wuchs er in der Familie seines Grossonkels auf Er besuchte das Gymnasium in Masyr ab 1874 in Taganrog wo er sich der revolutionaren Bewegung anschloss und ab 1875 in Tschernihiw 2 Im August 1877 begann Piekarski in Charkow das Studium am Veterinarmedizinischen Institut 1 Er schloss sich den Narodniki an worauf er im Dezember 1878 des Instituts verwiesen wurde und das Recht verlor an einer Hochschule studieren zu konnen 2 Ende 1880 wurde Piekarski mit einem falschen Pass in Moskau verhaftet und im Januar 1881 vom Moskauer Militarbezirksgericht wegen Zugehorigkeit zu den Sozialrevolutionaren und Besitzes illegaler Literatur zu 15 Jahren Katorga verurteilt zusammen mit weiteren Personen im Zusammenhang mit der Totung des Polizisten N W Reinstein 2 Auf Anordnung des Moskauer Gouverneurs wurde im Hinblick auf die Jugend und die schwache Gesundheit Piekarskis Katorga durch Verbannung nach Sibirien in einen weit entfernten Ort mit Verlust aller Rechte und des Vermogens ersetzt Im November 1881 kam er in Jakutsk an und wurde in der 1 Igedeiski Ansiedlung des Booturski Ulus zwischen der Tatta und dem Aldan angesiedelt Dort musste er sich selbst versorgen und lernte wie die Jakuten zu leben 1 2 Piekarski studierte die jakutische Sprache und hatte 1887 bereits 7 000 Worter gesammelt 1 1898 waren es 20 000 und 1930 25 000 Worter Unterstutzt wurde er von dem Priester D D Popow der Epenerzahlerin der jakutischen Olonchos M N Androssowa Ionowa die spater von der Russischen Geographischen Gesellschaft RGO die Goldmedaille fur ihre Beitrage zu Piekarskis Fundamentalworterbuch der jakutischen Sprache erhielt dem Linguisten Semjon Nowgorodow und den Wissenschaftlern Wilhelm Radloff Carl Salemann Wassili Bartold u a Als der Verbannte Nikolai Tjutschew nach Jakutsk kam und Piekarski dessen Deutsch Jakutisch Worterbuch von Otto von Bohtlingk kennenlernte war er uberrascht und stellte fest dass dort nicht die haufigsten jakutischen Worter enthalten waren und dass nicht alle Bedeutungen der verzeichneten Worter angegeben waren Piekarski setzte sich fur den Druck von Zeitungsartikeln in jakutischer Sprache ein und half bei der Beschaffung entsprechender Ausrustung fur die Druckerei der Zeitung der Region Jakutsk 2 1894 1896 nahm Piekarski an der von der RGO organisierten und von Alexander Sibirjakow finanzierten Expedition in Jakutien teil und sammelte weitere Materialien fur sein Worterbuch 1 Im Juni 1895 endete Piekarskis Verbannung sodass er nun seinen Wohnsitz frei wahlen konnte mit Ausnahme der Hauptstadt St Petersburg und der umliegenden Gouvernements 2 Er blieb in Jakutien und verfasste das russisch jakutische Worterbuch 1899 erschien die von Sibirjakow finanzierte 1 Ausgabe 1903 beteiligte Piekarski sich an der Expedition in das Ajan Gebiet die eine Volkszahlung der Ewenken durchfuhrte und Materialien uber ihr Leben sammelte Die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften ubernahm die Herausgabe des russisch jakutischen Worterbuchs und erwirkte Piekarskis Versetzung nach St Petersburg Er wurde 1905 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums fur Anthropologie und Ethnographie und dann Sekretar der Ethnographie Abteilung der RGO Er veroffentlichte eine Reihe von ethnographischen Studien 1912 erhielt er die Grosse Goldmedaille der RGO 2 Nach der Oktoberrevolution arbeitete Piekarski in der Leningrader Abteilung des Instituts fur Orientalistik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR Er wurde 1927 Korrespondierendes Mitglied und 1931 Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR 1 Piekarski starb am 29 Juni 1934 in Leningrad und wurde auf dem lutherischen Teil des Smolensker Friedhofs begraben In Jakutsk steht ein Piekarski Denkmal 3 Weblinks BearbeitenKatalog der Russischen Nationalbibliothek Pekarskij Eduard KarlovichEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Bolshaya rossijskaya enciklopediya PEKA RSKIJ Eduard Karlovich abgerufen am 12 Dezember 2022 a b c d e f g h Smaljawitschy Zhizn Eduarda Pekarskogo abgerufen am 12 Dezember 2022 Belorusskie polyarniki vosstanovyat istoricheskuyu spravedlivost Kak my skoro uvidim abgerufen am 12 Dezember 2022 Normdaten Person GND 122384253 lobid OGND AKS LCCN n82213039 VIAF 74733281 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Piekarski EdwardALTERNATIVNAMEN Pekarskij Eduard Karlovich russisch KURZBESCHREIBUNG polnisch sowjetischer Linguist und EthnographGEBURTSDATUM 25 Oktober 1858GEBURTSORT Petrowitschi Ujesd Tscherwen Belarus STERBEDATUM 29 Juni 1934STERBEORT Leningrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edward Piekarski amp oldid 232811026