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Eduard Scriba vollstandig Georg Friedrich Jakob Eduard Scriba 22 Marz 1808 in Ulrichstein 4 Januar 1837 in Liverpool war als relegierter Theologie Student am Frankfurter Wachensturm 1 beteiligt Er musste in die Schweiz fliehen wo er als Lehrer arbeitete und sich im Geheimbund Junges Deutschland und im Jungen Europa engagierte Nach seiner Ausweisung aus der Schweiz gelangte er durch Frankreich nach England wo er nach seiner Ankunft in Liverpool starb Eduard Scriba 1808 1837 Vormarz Revolutionar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Betatigung 3 Eduard Scriba als Autor Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise und Anmerkungen 6 WeblinksLeben BearbeitenEduard Scriba aus Schwickartshausen wurde 1808 als Sohn des Pfarrers Wilhelm Gottlieb Friedrich Scriba 16 November 1767 5 Mai 1830 und seiner Ehefrau Albertina Charlotta geb Gebhard 2 10 April 1774 26 Marz 1853 in Ulrichstein Oberhessen geboren Er besuchte das Gymnasium in Budingen Im Herbst 1825 begann er ein Jura Studium in Giessen Von seinen Freunden wurde er Schwick genannt Nach einer ersten einjahrigen Relegation 1828 wegen Teilnahme an einer verbotenen Studentenverbindung begann er 1829 Theologie zu studieren Im Wintersemester 1830 31 besuchte er als Sprecher der Burschenschaft die Universitat Bonn Er wohnte bei Ernst Moritz Arndt und unterrichtete als Hauslehrer dessen funf Sohne Nach der Teilnahme an einem politischen Bankett von Studenten und Burgern am 11 Marz 1832 an der Heuchelheimer Muhle wurde er in Giessen wegen hervorragender Beteiligung an demagogischen Verbindungen am 17 April 1832 ein zweites Mal relegiert 3 Damit verlor er endgultig seine Studienberechtigung nachdem er bereits das schriftliche theologische Examen in Giessen absolviert hatte nbsp Frankfurter Wachensturm am 3 April 1833In der Folge arbeitete er ein Jahr als Hauslehrer auf dem Neuhof bei Gedern Von dort aus verbreitete er revolutionare Ideen unter der Vogelsberger Bevolkerung und unterhielt Kontakt zu Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig in Butzbach Er war bei Hermann Wiener 4 5 in Giessen an der Vorbereitung und schliesslich am 3 April 1833 an der Durchfuhrung des Frankfurter Wachensturms beteiligt Er floh als Eduard Schutz im Mai Juni uber Butzbach Mannheim Heidelberg und Strassburg in die Schweiz nachdem er sich zunachst im Gebiet um den Vogelsberg aufgehalten hatte 6 Ab dem 22 Juli 1833 wurde er steckbrieflich verfolgt In der Schweiz arbeitete er zunachst wieder als Hauslehrer in Stafa Ab November 1833 lehrte er mit seinem Freund Gustav Soldan 7 8 am Institut Islar Bruch Solitude in Lausanne 1835 erhielt er eine feste Anstellung als Bezirkslehrer in Therwil im Kanton Basel Land Ab Fruhjahr 1834 war er unter den Decknamen Pirat und Sator 9 zeitweilig sogar als Prasident zusammen mit Ernst Schuler 10 und Carl Soldan 11 8 im Jungen Deutschland und im Jungen Europa mit vielen anderen Fluchtlingen politisch tatig 1835 traf er Hermann Wiener wieder der ihn fur einen Freiheitskampfer 12 hielt Mit ihm unternahm er eine langere Wanderung durch die Schweiz uber die er einen Reisebericht schrieb 13 Unterwegs trafen sie einige ihrer politischen Freunde und auch den kurze Zeit spater ermordeten Ludwig Lessing 8 14 nbsp Ferdinand Scriba 1818 1900 um 1837Die politischen Vereinigungen Junges Deutschland und Junges Europa wurde zunachst geduldet bis der Druck der Metternich Staaten so stark wurde dass die Schweiz die revolutionaren Fluchtlinge auswies Eduard wurde zusammen mit seinem 10 Jahre jungeren Bruder Ferdinand Scriba 15 ab dem 15 Oktober 1836 als Gefangener durch Frankreich nach Calais gefuhrt woruber Ferdinand Tagebuch fuhrte 16 Nach sieben Wochen Aufenthalt in London fuhren die Bruder nach Liverpool wo Eduard noch bevor er eine Lehrerstelle in Karl Volkers Schule antreten konnte am 4 Januar 1837 an Blattern Pocken starb Sein Bruder Ferdinand ubernahm die Lehrerstelle fur zweieinhalb Jahre und kehrte dann nach Hessen zuruck 17 Er erbte von seinem Bruder das von Heinrich Eduard Scriba 1802 1857 erstellte Familienbuch der Familie Scriba von 1824 18 Heinrich Eduard Scriba war der Pate von Eduard 19 Sein Onkel ist der Wirklicher Geheimer Staatsrat Sektionschef des hessischen Kriegsministeriums und Mitglied im Staatsrat des Grossherzogtums Hessen Johann Georg Scriba gewesen Politische Betatigung BearbeitenSchon als Student und Mitglied der Giessener Burschenschaft ging es ihm wie Karl Schapper Hermann Wiener 5 20 Ernst Schuler August Becker 21 Wilhelm Braubach 22 Ernst Dieffenbach 8 Carl und Gustav Soldan 8 Hermann Trapp 23 und anderen um die nationale Einheit und Demokratie in Deutschland Aus diesem Grund hatte er Kontakt zu Pfarrer Weidig 24 in Butzbach und leitete dort mit Christian Kriegk 25 den Butzbacher Leseclub der bezweckte die Verbreitung demokratischer Grundsatze auf gesetzlichem Wege durch freie Rede und Schrift und wurde von Weidig unterstutzt 26 Dem funf Jahre jungeren Georg Buchner 27 war er uber gemeinsame Freunde 28 und ahnliche politische Ideen verbunden 1 Personlich begegnet sind sie sich wahrscheinlich nicht Scriba nahm am 27 Mai 1831 am Hambacher Fest teil 29 versuchte die Vogelsberger Bauern zum Aufstand zu mobilisieren beteiligte sich bei den konspirativen Treffen bei Hermann Wiener mit anderen Giessener Studenten an den Vorbereitungen 30 und spater an der Ausfuhrung des Frankfurter Wachensturms 31 Eduard Scriba sah in einer Revolution das einzige Mittel die Wunsche hinsichtlich einer grosseren Ausdehnung der Volksrechte und der Verwirklichung der nationalen Einheit Deutschlands ins Leben zu fuhren 32 Auch in der Schweiz arbeitete Scriba neben seiner Tatigkeit als Lehrer im Jungen Deutschland und im Jungen Europa aktiv an seinen politischen Zielen Das Junge Deutschland wird als eine radikal demokratische Bewegung 33 beschrieben Besonders in der ersten Phase 1834 1836 in der Eduard Scriba zeitweise als Prasident Nachfolger von August Breidenstein 34 aktiv war hat sich mit dem Jungen Deutschland ein weitverzweigtes handlungsfahiges und stabiles Kommunikations und Operationsnetz der emigrierten Intelligenz gebildet 35 Befurworter der Verbindung mit dem Jungen Europa wie Eduard Scriba betonten immer wieder die Notwendigkeit einer europaischen Bewegung fur eine radikale Veranderung in Deutschland 36 Eduard Scriba verteidigte in einem Brief an Hermann Rauschenplat die Geheimverbindung des Jungen Europa Ohne diese Ausdehnung unsrer europaischen Verbindung ohne Mitwirkung der Patrioten a l l e r Nationen ohne Freiheit a l l e r europaischen Volker wird die Freiheit der e i n z e l n e n entweder nicht moglich oder doch immer gefahrdet seyn 37 Ihm und anderen Fluchtlingen wurde ein ganz entscheidender Anteil an der Entstehung der deutschen Arbeiterbewegung zugeschrieben 38 In seinen Anmerkungen zu Grundlage der Konstitution des franzosischen Volkes vom Jahre 1793 Erklarung der Rechte des Menschen und Burgers 39 forderte Scriba eine Luxussteuer 40 und soziale Reformen 41 Eduard Scriba als Autor Auswahl Bearbeiten Freiheit Gleichheit Humanitat Grundlage der Konstitution des franzosischen Volkes vom Jahre 1793 mit Anmerkungen von Eduard Scriba Erklarung der Rechte des Menschen und Burgers o O o J in Hans Joachim Ruckhaberle Hg Bildung und Organisation in den deutschen Handwerksgesellen und Arbeitervereinen in der Schweiz Texte und Dokumente zur Kultur der deutschen Handwerker und Arbeiter 1834 1835 Tubingen 1983 S 89 94 und ein Gedicht und in Dr Joseph Schauberg Aktenmassige Darstellung der Ermordung des Studenten Ludwig Lessing aus Freienwalde in Preussen Kriminalgerichte des Kantons Zurich gefuhrten Untersuchung Beilagenheft 1 Zurich 1837 S 163 171 Auszug aus einem konfiscirten Briefe Eduard Scribas an Hermann von Rauschenplat 19 Januar 1835 in Alfred Stern Geschichte Europas seit den Vertragen von 1815 bis zum Frankfurter Frieden von 1871 Band 4 2 Abteilung Band 1 Geschichte Europas von 1830 bis 1848 Stuttgart und Berlin 1905 S 616 617 Vollstandiger Brief Eduard Scribas an Hermann von Rauschenplat 19 Januar 1835 StA Zurich ZH P 187 1 2 Nr 18 Titel Konfiszierte Papiere deutscher Fluchtlinge Mappe c Proklamationen der Fluchtlingsverbindungen Das junge Europa und Das junge Deutschland 1836 Brief Eduard Scribas an Ernst Schuler Lausanne 28 Mai 1835 StA Bern B BB IX 329 II Nr 1 Eduard Scriba Reise durch die Schweiz im Spatsommer 1835 mit Hermann Wiener und ein Geburtstagsgedicht von Gustav Soldan Federflug 24 Hrsg Familienbund Scriba Schreiber e V 2019Literatur BearbeitenVier Lebensbeschreibungen uber Eduard Scriba in Genealogisch biographische Ubersicht der Familie Scriba Vervollstandigt und hrsg von Christian Scriba 2 Auflage Friedberg 1884 S 88 92 Christian Scriba Beitrage zur Geschichte der alten Giessener Burschenschaft Burschenschaftliche Lebensbilder aus dem Jahre der grossen Relegation 1828 Giessen 1913 S 13 14 Herman Haupt Hrsg Hessische Biographien Band 2 Darmstadt 1927 S 109 111 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Teil 5 R S Heidelberg 2002 S 398 399 August Breidenstein Abschiedsbrief an Eduard Scriba vom 19 6 1834 StA Bern B BB IX 329 Nr 4 Lukas Gschwend Der Studentenmord von Zurich Eine kriminalhistorische und strafprozessanalytische Untersuchung uber die unaufgeklarte Totung des Studenten Ludwig Lessing aus Freienwalde Preussen am 4 November 1835 Zugleich ein Beitrag zur Erforschung der politischen Kriminalitat im Vormarz Zurich 2002 Andreas Eschen Das Junge Deutschland in der Schweiz Zur Vereinsorganisation der fruhdemokratischen Bewegung im Vormarz Frankfurt am Main 2004 Antje Gerlach Deutsche Literatur im Schweizer Exil Die politische Propaganda der Vereine deutscher Fluchtlinge und Handwerksgesellen in der Schweiz von 1833 bis 1845 Frankfurt am Main 1975 Jan Christoph Hauschild Georg Buchner Biographie Stuttgart Weimar 1997 L Fr Ilse Geschichte der politischen Untersuchungen welche durch die neben der Bundesversammlung errichteten Commissionen der Central Untersuchungskommission zu Mainz und der Bundes Central Behorde zu Frankfurt in den Jahren 1819 bis 1827 und 1833 bis 1842 gefuhrt sind 1860 digitale sammlungen de Eberhard Kickartz Der Rote Becker Das politisch publizistische Wirken des Buchner Freundes August Becker 1812 1871 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 110 Darmstadt und Marburg 1997 Zugleich Bochum Universitat Dissertation 1997 Hans Joachim Ruckhaberle Hrsg Bildung und Organisation in den deutschen Handwerksgesellen und Arbeitervereinen in der Schweiz Texte und Dokumente zur Kultur der deutschen Handwerker und Arbeiter 1834 1835 Tubingen 1983 Wolfgang Schieder Anfange der deutschen Arbeiterbewegung Die Auslandsvereine im Jahrzehnt nach der Julirevolution von 1830 Stuttgart 1963 Heinrich Eduard Scriba Genealogisch biographische Ubersicht der Familie Scriba Darmstadt 1824 Heinrich Schmidt Die deutschen Fluchtlinge in der Schweiz und die erste deutsche Arbeiterbewegung 1833 1836 Zurich 1899 Ferdinand Scriba Abgeschoben aus der Schweiz 1836 37 Eduard und Ferdinand Scriba Nach Tagebuchnotizen von Ferdinand Scriba 1818 1900 abgetippt von Otto Adolf Scriba als Federflug 6 1997 und in Federflug 23 2017 hrsg vom Familienbund Scriba Schreiber e V Ferdinand Scriba Brief an einen Giessener Professor vermutlich Herman Haupt vom 22 4 1899 uber seinen Bruder Eduard Scriba Archiv des Familienbundes Scriba Schreiber e V Reinhard Gorisch Thomas Michael Mayer Hrsg Untersuchungsberichte zur republikanischen Bewegung in Hessen 1831 1834 Frankfurt Main 1982 Andreas Volkmer Das Junge Europa und das Junge Deutschland in der Schweiz 1834 1836 In Philipps Universitat Marburg Hrsg Kriegsverhutung und Friedenssicherung durch Internationale Organisation Deutsche Ideen und Plane 1815 1871 2013 ub uni marburg de Dissertation Vormarz Revolutionar Eduard Scriba Ausstellung von Fundstucken A und B Federflug 23 Hrsg Familienbund Scriba Schreiber e V 2017 Hermann Wieners Lebenserinnerungen aus dem Jahr 1895 Ein Fluchtlingsschicksal aus dem Kreis von Georg Buchners Gesellschaft der Menschenrechte in Jan Christoph Hauschild Archiv fur hessische Geschichte und Altertumskunde Neue Folge Band 44 1986 S 366 406 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b Burghard Dedner Georg Buchner Portal 2 2 Frankfurter Wachensturm In buechnerportal de Abgerufen am 26 Januar 2021 GEDBAS Albertina Charlotta GEBHARD Abgerufen am 26 Januar 2021 Hessische Biografie Einfache Suche LAGIS Hessen Abgerufen am 26 Januar 2021 Hessische Biografie Einfache Suche LAGIS Hessen Abgerufen am 26 Januar 2021 a b Georg Buchner Portal Hermann Wiener Abgerufen am 26 Januar 2021 Vgl Hauschild Georg Buchner Biographie S 210 und Ilse Geschichte der politischen Untersuchungen S 356 Der Stud Scriba wurde in Petterweil von Flick und in Butzbach im Braubach schen und Zeuner schen Hause heimlich beherbergt im letzteren drei Wochen hindurch Kuhl gibt an er sei mit einem auf Eduard Schutz lautenden falschen Passe fortgeschafft worden was dadurch bestatigt wird dass er unter diesem Namen erwiesenermassen in Lausanne gelebt hat Er reiste in dem Postwagen nach Mannheim wie Carl Zeuner bekundet hier wurde er erkannt fluchtete in das Haus einer Frau die ihn fur 30 Gulden verbarg und wurde von Heidelberger Studenten nach Strassburg geschafft Hessische Biografie Einfache Suche LAGIS Hessen Abgerufen am 26 Januar 2021 a b c d e Georg Buchner Portal Personenverzeichnis Abgerufen am 26 Januar 2021 Ruckhaberle S 58 110 112 Vgl Hauschild Georg Buchner Biographie S 345 Hessische Biografie Einfache Suche LAGIS Hessen Abgerufen am 26 Januar 2021 Wiener schreibt uber Scriba Schwick war einer der trefflichsten Menschen die ich gekannt voll wissenschaftlichen Triebs und asthetischen Sinn es doch vor allem zum Freiheitskampfer erlesen Hermann Wieners Lebenserinnerungen S 301 Vgl Eduard Scriba Reise durch die Schweiz im Spatsommer 1835 Vgl Lukas Gschwend Der Studentenmord von Zurich GEDBAS Ferdinand Georg Christ Emil Gustav SCRIBA Abgerufen am 26 Januar 2021 Vgl Ferdinand Scriba 1818 1900 Abgeschoben aus der Schweiz 1836 37 Vormarz Revolutionar Eduard Scriba Ausstellung von Fundstucken B Federflug 23 2017 S 42 Heinrich Eduard Scriba Genealogisch biographische Ubersicht der Familie Scriba Darmstadt 1824 Familiengeschichtliche Blatter der Familie Scriba Schreiber Nr 296 Darmstadt 2003 S 2 Vgl Hermann Wieners Lebenserinnerungen Georg Buchner Portal August Becker Abgerufen am 26 Januar 2021 Georg Buchner Portal Jakob Wilhelm Braubach Abgerufen am 26 Januar 2021 Georg Buchner Portal Hermann Heinrich Christoph Trapp Abgerufen am 26 Januar 2021 Georg Buchner Portal Friedrich Ludwig Weidig Abgerufen am 26 Januar 2021 Georg Buchner Portal Christian Kriegk Abgerufen am 26 Januar 2021 Vgl Hauschild Georg Buchner Biographie S 266 Burghard Dedner Buchnerportal In buechnerportal de Abgerufen am 26 Januar 2021 So waren zum Beispiel Hermann Wiener und Gustav Soldan Klassenkameraden von Georg Buchner Ernst Schuler und Christian Kriegk besuchten dieselbe Schule wie Buchner vgl Hauschild Georg Buchner Biographie S 105 Vgl Protokolle der Bundesversammlung vom Jahre 1839 Sitzung 1 23 Frankfurt hier Beilage 2 der 21 Sitzung der Deutschen Bundesversammlung vom 16 September 1839 S 713 Ferdinand Scriba in einem Brief an einen Giessener Professor vom 22 April 1899 uber ein Erlebnis das er als 14 Jahriger mit seinem Bruder Eduard hatte Ende 1832 reiste er Eduard mit dem damals in Burkhards als Hauslehrer beschaftigten alten Burschenschafter August Becker vgl Eberhard Kickartz Der Rote Becker S 20 Becker hatte 1832 eine Stelle als Hauslehrer bei der Familie des Steuereinnehmers Karl August Hoflinger in Burkhards angenommen Beckers Aussage in einem Polizeibericht 1835 dem in 1848 berumt u beruchtigt gewordenen sogen Bartbecker nach Giessen Mich nahmen die beiden mit Man konnte sich schon auf meine Verschwiegenheit und meinen Eifer fur die gute Sache verlassen Uberall wo sich irgend Gelegenheit fand wurden die Bauern haranguiert In Reiskirchen wo wir Abends eintrafen fanden wir die ganze Wirtsstube voller Leute Die gluhenden Freiheitsreden riefen helle Begeisterung hervor die aber wahrscheinlich gleich nach unserem Weggang ebenso schnell wieder verdampfte In Giessen musste sich mein Bruder weil noch unter dem Banne der Relegation stehend geheim halten Wir logierten damals bei dem intimen Freunde meines Bruders dem hochbegabten stud philol Hermann Wiener von Darmstadt der spaterhin ebenfalls in die politischen Umtriebe verwickelt in die Schweiz fluchtete und dort vor 2 Jahren als Professor der griechischen Sprache in Lausanne gestorben ist dessen Freundschaft ich nach dem Tode meines Bruders geerbt und bis an sein Ende treu gehegt und gepflegt habe Wiener wohnte damals in einem isoliert stehenden Nebengebaude des Oberbaurat Hofmann s Hofreithe gleich links am Seltersberger Thorhaus Trotz des strengen Inkognitos meines Bruders und der Weihnachtsferien ging es doch in den paar Tagen unseres Hierseins wie in einem Taubenschlag Die Neujahrsnacht brachten wir auf der Burschenschaftskneipe ich glaube Cafe Ebel zu Ein falscher Bart machte meinen Bruder unkenntlich Patriotische Lieder wechselten mit patriotischen Reden und geheimnisvollen Planen und Mitteilungen Es war mehr ein revolutionarer Club als eine studentische Kneipe Bei Gelegenheit dieser Reise waren wir auch einige Tage in Butzbach bei Weidig dem eigentlichen Haupte der Freiheitsleute Die Namen Kuhl Zeuner Braubach sind mir von dort noch im Gedachtnis geblieben Abschrift aus dem Original Brief aus dem Archiv des Familienbundes Scriba Schreiber e V der vollstandige Brief ist unter Textdokumente LZ 2231 im Buchner Portal zu finden http buechnerportal de dokumente textdokumente lz 2231 Vgl Untersuchungsberichte zur republikanischen Bewegung in Hessen 1831 1834 S 102 105 148 151 172 177 Aktenmassige Darstellung des Hofgerichtsrats Schaffer Giessen Marz 1839 S 5 Zitiert aus Christian Scriba Beitrage zur Geschichte der alten Giessener Burschenschaft S 13 Andreas Eschen S 8 9 113 115 Eschen erklart die Zusammenhange der nationalen Vereinigungen mit dem Jungen Europa dessen Entwicklung das Scheitern und die Rolle Mazzinis Vgl August Breidenstein Abschiedsbrief an Eduard Scriba vom 19 Juni 1834 StA B BB IX 329 Nr 4 Andreas Eschen S 8 und Andreas Volkmer in Das Junge Europa und das Junge Deutschland in der Schweiz 1834 1836 halt ihn fur einen sehr erfolgreichen Prasidenten S 145 Fussnote 181 Die bis Juli 1835 andauernde Amtszeit des Scriba Ausschusses wird in der Forschungsliteratur auch als die Blutezeit des Jungen Deutschland bezeichnet Vgl Brief Eduard Scribas an Ernst Schuler Lausanne 28 Mai 1835 StA B BB IX 329 II Nr 1 Andreas Volkmer Das Junge Europa und das Junge Deutschland in der Schweiz 1834 1836 S 148 Volkmer zitiert aus einem konfiszierten Briefe Eduard Scribas an Hermann Rauschenplat 19 Januar 1835 in Alfred Stern Geschichte Europas Band 4 S 617 Der vollstandige Brief StA ZH P 187 1 2 Nr 18 In der Einleitung zu Untersuchungsberichte zu republikanischen Bewegung in Hessen 1831 1834 schreiben Reinhard Gorrich und Thomas Michael Mayer S 28 Vor allem in der Schweiz spater z T auch in Frankreich Belgien und England hatten gerade hessische Emigranten wie Ernst Schuler Eduard Scriba Ernst Dieffenbach Carl Schapper die Bruder Breidenstein Carl Cratz August Becker und viele andere einen ganz entscheidenden Anteil an der zunachst nur im Ausland unter den wandernden Handwerksgesellen moglichen Entstehung der deutschen Arbeiterbewegung Ruckhaberle S 89 94 Vgl Heinrich Schmidt 1899 S 54 Vgl Wolfgang Schieder 1963 S 205 206 Eduard Scriba hatte die Erklarung der Menschenrechte von Robespierre 1835 in Lausanne nicht nur aus dem Franzosischen ubersetzt und von dort aus an andere deutsche Assoziationen in der Schweiz verschickt sondern hat sie ausserdem dahingehend kommentiert dass die von Robespierre formulierten sozialen Menschenrechte stark in den Vordergrund traten Robespierres sozialpolitische Programmatik hielt er offenbar fur erganzungs und erklarungsbedurftig und forderte ganz konkret neben der Grundung von Armen und Waisenhausern vom demokratischen Staat die Einrichtung von Fabriken in denen Arbeitslose Beschaftigung finden sollten offentliche Unterrichtsanstalten fur Arme und Reiche Besteuerung nicht nur von Vermogen sondern auch der Luxusartikel Er verfolgte mit seinen Steuervorschlagen einen ausschliesslich sozialpolitischen Zweck dadurch sollte die soziale Gleichheit der Burger gefordert werden Im Vergleich zu der Radikalitat seines politischen Erneuerungswillens kann Scribas sozialpolitisches Programm allerdings nur als gemassigt bezeichnet werden Wie schwach entwickelt indessen Scribas soziale Programmatik im Ganzen auch gewesen sein mag entscheidend war doch dass er solchen Willen zu sozialer Reform uberhaupt besessen hat Er bereitete damit den Boden zu weiterem Antje Gerlach 1975 S 93 96 halt Scriba fur einen eifrigen Propagandisten der das Naturrecht in Robespierres Menschenrechten zu einer von Christus gewollten Pflicht der Bruderliebe macht Weblinks BearbeitenHeinrich Eduard Scriba Genealogisch biographische Ubersicht der Familie Scriba Darmstadt 1824 1 Eduard Scriba 1808 1837 lagis hessen abgerufen am 26 Januar 2021 GEDBAS Eduard Scriba Abgerufen am 26 Januar 2021 HStAD Bestand O 59 Scriba Nachlass Scriba Eduard 2 5 und Ferdinand 2 6 Abgerufen am 26 Januar 2021 Buchnerportal Abgerufen am 26 Januar 2021 Familienbund Scriba Schreiber e V Abgerufen am 26 Januar 2021 Normdaten Person GND 1195551185 lobid OGND AKS VIAF 6607156990996061180009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scriba EduardALTERNATIVNAMEN Scriba Georg Friedrich Jakob Eduard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Vormarz RevolutionarGEBURTSDATUM 22 Marz 1808GEBURTSORT UlrichsteinSTERBEDATUM 4 Januar 1837STERBEORT Liverpool Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Scriba amp oldid 234774532