www.wikidata.de-de.nina.az
Eduard Reimer 8 Dezember 1896 in Berlin 5 Juni 1957 in Nizza war ein deutscher Jurist Grab von Eduard Reimer auf dem Waldfriedhof in Munchen Solln Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenEduard Reimer wurde am 8 Dezember 1896 in Berlin geboren Er war ein Nachkomme Eduard von Simsons des ersten Reichsgerichtsprasidenten Reimer nahm am Ersten Weltkrieg teil und studierte Jura Er wurde zum Dr iur promoviert und 1924 als Rechtsanwalt erst beim Landgericht Berlin spater beim Kammergericht zugelassen 1 und spezialisierte sich auf Urheber und Patentrecht Als Rechtsanwalt arbeitete er in einer Sozietat mit Hermann Isay 2 und Rudolf Isay zusammen die sich in den zwanziger Jahren bereits einen Ruf als Kenner des Marken und Urheberrechts erworben hatten Wahrend Dr Rudolf Isay 1935 nach Brasilien auswanderte 3 blieben Dr Hermann Isay und Reimer in Berlin zuruck 4 Bei seiner Berufstatigkeit war Reimer wegen der judischen Vorfahren unter nationalsozialistischer Herrschaft trotz der ausgewiesenen Fachkunde Nachteilen ausgesetzt Da allerdings lediglich einer seiner Eltern judischer Herkunft war galt Reimer gemass den Nurnberger Gesetzen anders als seine Sozien Isay 5 nicht als Jude sondern lediglich als judischer Mischling 1 Grades so dass er auch nach 1938 bis 1945 seine Rechtsanwaltszulassung behielt 6 Nach Kriegsende setzten die Besatzungsbehorden Eduard Reimer als Oberamtsrichter am Amtsgericht Blankenburg in Blankenburg Harz ein 1947 kehrte Reimer nach Berlin zuruck und erhielt wieder die Zulassung als Rechtsanwalt und Notar Reimer lehrte zugleich erst an der Humboldt Universitat 7 spater an der Freien Universitat Am 1 Oktober 1949 wurde Reimer zum Prasidenten des in Munchen wiedererrichteten Deutschen Patentamtes im Vereinigten Wirtschaftsgebiet ernannt das ab 1950 Deutsches Patentamt hiess 1952 ubernahm Reimer zusatzlich die Leitung des bei der Munchner Ludwig Maximilians Universitat gegrundeten Institutes fur auslandisches und internationales Patent Marken und Urheberrecht des heutigen Max Planck Institutes fur Geistiges Eigentum Wettbewerbs und Steuerrecht 8 Reimer starb uberraschend wahrend der Diplomatischen Konferenz zur Revision des Madrider Markenabkommens in Sudfrankreich Als Prasident des Deutschen Patentamts folgte ihm Herbert Kuhnemann nach Werke Bearbeiten1933 verfasste Reimer einen Kommentar zum Wettbewerbs und Warenzeichenrecht der 1935 im Carl Heymanns Verlag erschien die Restexemplare der ersten Auflage wurden vernichtet weil Reimer Boykottaktionen gegen judische Geschaftsleute als sittenwidrigen Verstoss gegen die Generalklausel des 1 des Gesetzes gegen den Unlauteren Wettbewerb beschrieb 9 1955 veroffentlichte Reimer eine Monographie zur Europaisierung des Patentrechtes 1956 gab er unter dem Titel Beitrage zum Wettbewerbsrecht eine Festschrift zum 70 Geburtstag seines einstigen Sozius Rudolf Isay heraus Reimer ist auch Begrunder eines Kommentars zum Patentgesetz der zuletzt 1968 in dritter Auflage erschien Literatur BearbeitenMartin Otto Eduard Reimer 1896 1957 In Simon Apel Louis Pahlow Matthias Wiessner Hrsg Biographisches Handbuch des Geistigen Eigentums Mohr Siebeck Tubingen 2017 S 235 239 ISBN 978 3 16 154999 1 Eugen Ulmer Eduard Reimer In Archiv fur Urheber Film Funk und Theaterrecht UFITA Band 24 1957 S 165 166 Nachruf Einzelnachweise Bearbeiten Simone Ladwig Winters Anwalt ohne Recht Das Schicksal judischer Rechtsanwalte in Berlin nach 1933 2 Auflage Berlin 2007 S 244 Gunther Rossmanith Rechtsgefuhl und Entscheidungsfindung Hermann Isay 1873 1938 Berlin 1975 Felix Gaul Der Jurist Rudolf Isay 1886 1956 Ein verantwortungsbewusster Vermittler im Spannungsfeld zwischen dynamischer Rechtsschopfung okonomischem Wandel und technischem Fortschritt Frankfurt a M 2005 Simone Ladwig Winters Anwalt ohne Recht Das Schicksal judischer Rechtsanwalte in Berlin nach 1933 2 Auflage Berlin 2007 S 182 244 Rudolf Isay Aus meinem Leben Weinheim 1960 Simone Ladwig Winters Anwalt ohne Recht Das Schicksal judischer Rechtsanwalte in Berlin nach 1933 2 Auflage Berlin 2007 S 244 Albrecht Krieger Horsaal 113 In Harm Peter Westermann Wolfgang Rosener Hrsg Festschrift fur Karlheinz Quack zum 65 Geburtstag am 3 Januar 1991 S 1 12 Eckart Henning Marion Kazemi Chronik der Max Planck Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften 1948 1998 2 Bande Berlin 1998 Albrecht Krieger Horsaal 113 In Harm Peter Westermann Wolfgang Rosener Hrsg Festschrift fur Karlheinz Quack zum 65 Geburtstag am 3 Januar 1991 S 1 12 Normdaten Person GND 102120625 lobid OGND AKS LCCN no2001016918 VIAF 67260981 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reimer EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 8 Dezember 1896GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 5 Juni 1957STERBEORT Nizza Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Reimer amp oldid 234338303