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Henri Edouard Naville 14 Juni 1844 in Genf 17 Oktober 1926 in Genthod war ein Schweizer Agyptologe Naville um 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seinem Abitur besuchte Naville ab 1861 die Academie de Geneve und studierte zunachst Klassische Philologie 1862 wechselte er an das Londoner King s College Er studierte ebenfalls an der Pariser Sorbonne der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat in Bonn und an der Berliner Universitat wo er seine Ausbildung unter dem Agyptologen Karl Richard Lepsius abschloss bei dem er anschliessend auch als Mitarbeiter wirkte Nach dem Tode Lepsius 1884 begannen die Auseinandersetzungen mit der Berliner Schule die er Ecole de Berlin nannte Die Konflikte mit unter anderem Kurt Sethe Ludwig Borchardt und Adolf Erman begannen als Erman zum Nachfolger von Lepsius an Universitat und Museum ernannt wurde Aber auch mit seinem Kollegen vom Egypt Exploration Fund Flinders Petrie war er selten einer Meinung 1 Von 1898 bis 1922 war Naville Mitglied des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK darunter von 1916 bis 1920 als Vizeprasident Daruber hinaus war er wahrend des Ersten Weltkrieges Leiter der Internationalen Zentralstelle fur Kriegsgefangene des Komitees und besuchte Kriegsgefangenenlager in Grossbritannien Auch sein Enkel Marcel Naville stand von 1969 bis 1973 dem Komitee als Prasident vor Er war Mitglied der Societe d Etudiants de Belles Lettres sowie seit 1908 als auswartiges Mitglied der Academie des Inscriptions et Belles Lettres Leistungen BearbeitenNaville begann seine Arbeit 1865 als 21 Jahriger als er Horustexte in Edfu kopierte die 1870 veroffentlicht wurden Nach dem Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 assistierte er Eugene Lefebure bei dessen Publikation des Grabes Sethos I KV17 und edierte selbst Texte die zum Agyptischen Totenbuch gehoren Auf Vorschlag des Londoner Orientalistenkongresses ubernahm er die Redaktion an der Litanie du soleil Sonnenlitanei Die Texte aus thebanischen Konigsgrabern wurden 1875 herausgegeben Navilles bedeutendste wissenschaftliche Arbeiten sind aber mit seinen Grabungen verbunden die er fur den Egypt Exploration Fund durchfuhrte Sie begannen im Januar 1883 mit der Untersuchung von Tell el Maschuta Nach Untersuchungen im Wadi Tumilat 1885 1886 das er als das Land Goschen der Bibel identifizierte grub er 1886 1889 in Bubastis im Nildelta Reste der Siedlungsschichten der 26 Dynastie aus Weitere Grabungen fuhrte er 1887 in Tell el Yahudiya und in Saft el Henna durch sowie 1890 1891 in Herakleopolis und 1892 in Mendes und in Tell Mukdam nbsp Das Grab von Navill links und seiner Frau auf dem Friedhof von Genthod1893 kehrte Naville nach Oberagypten zuruck und legte zwischen 1893 und 1896 den Totentempel der Hatschepsut in Deir el Bahari frei Die Dokumentation der Anlage gilt als seine bedeutendste Leistung und war Grundlage fur die spatere bauliche Rekonstruktion des Tempels 1903 1906 folgte die Freilegung des benachbarten Totentempels Mentuhotep II Viele seiner Funde aus Bubastis und anderen Grabungsstatten des Nildeltas darunter der Kopf der Kolossalstatue von Amenemhet III sind heute im British Museum in London zu sehen und andere Funde seiner Expeditionen bereichern die Museen in Kairo und Boston Die Ausgrabungsmethoden von Naville und seine personliche Einstellung die kleinen Dinge interessieren ihn nicht fuhrten regelmassig zum Verlust wertvoller Kleinstfunde Beispielsweise ist der Verlust einer Vielzahl griechischer Papyri zu verzeichnen die bei der unvorsichtigen Bergung 1892 in Mendes verloren gegangen waren wofur er heutzutage oftmals kritisiert wird 2 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenMythe d Horus 1870 betr Edfu Horustexte Litanie du soleil Leipzig 1875 betr Texte aus thebanischen Konigsgrabern The Store City of Pithom and the Route of the Exodus 1885 betr Grabung in Tell el Maskhuta Das agyptische Totenbuch der XVIII bis XX Dynastie Asher Berlin 1886 insgesamt 3 Bande Bd 1 Text und Vignetten Bd 2 Varianten Bd 3 Einleitung Nachdruck Graz 1971 Bubastis London 1891 The Temple of Deir el Bahari Egypt Exploration Fund EEF Bande 12 14 16 19 27 29 7 Bande London 1894 1898 The Transvaal Question From a Swiss Point of View London 1900 The XIth Dynasty Temple at Deir el Bahari EEF 28 30 32 3 Bande London 1907 1913 Discovery of the Book of the Law Under King Josiah An Egyptian Interpretation of the Biblical Account London 1911 Cemeteries of Abydos London 1914 The Text of the Old Testament London 1915 The Higher Criticism in Relation to the Pentateuch New Archeological Discoveries and Their Bearing Upon the New Testament and Upon London 1917Literatur BearbeitenA M Blackmann Professor Edouard Naville In Journal of the Royal Asiatic Society 59 1927 S 407 409 Jean Baptiste Chabot Eloge funebre de M Edouard Naville associe etranger de l Academie In Comptes rendus des seances de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres 1926 S 246 250 Volltext H R Hall Edouard Naville In Journal of Egyptian Archaeology 13 1927 S 1 6 Adolf Erman Mein Werden und mein Wirken Erinnerungen eines alten Berliner Gelehrten Quelle amp Meyer Leipzig 1929 Nachdruck VDM Verlag Dr Muller Saarbrucken 2007 ISBN 978 3 8364 1338 1 Margaret S Drower Flinders Petrie A Life in Archeology Gollancz London 1985 ISBN 0 575 03667 2 S 274 294 Denis van Berchem L Egyptologue Genevois Edouard Naville Annees d etudes et premiers voyages en Egypte 1862 1870 Journal de Geneve u a Genf 1989 ISBN 2 8257 0182 3 Warren R Dawson Eric P Uphill Who Was Who in Egyptology 3rd revised edition by Morris L Bierbrier The Egypt Exploration Society London 1995 ISBN 0 85698 125 7 S 307 308 Thomas Gertzen Henri Edouard Naville 1844 1926 Ein Agyptologe der Alten Schule In Kemet 15 Heft 4 2006 ISSN 0943 5972 S 70ff Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Edouard Naville Quellen und Volltexte Sandrine Vuilleumier Naville Edouard In Historisches Lexikon der Schweiz Bucher von Edouard Naville im Internet Archive onlineEinzelnachweise Bearbeiten Denis van Berchem L Egyptologue Genevois Edouard Naville Annees d etudes et premiers voyages en Egypte 1862 1870 Journal de Geneve u a Genf 1989 ISBN 2 8257 0182 3 Margaret S Drower Flinders Petrie A Life in Archeology Gollancz London 1985 ISBN 0 575 03667 2 S 274 294 Normdaten Person GND 119073455 lobid OGND AKS LCCN n90635649 VIAF 22277258 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Naville EdouardALTERNATIVNAMEN Naville Henri Edouard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer AgyptologeGEBURTSDATUM 14 Juni 1844GEBURTSORT GenfSTERBEDATUM 17 Oktober 1926STERBEORT Genthod Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edouard Naville amp oldid 224515940