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Marcel Alfred Naville 12 August 1919 in Genthod 8 Oktober 2003 in Meyrin war ein Schweizer Bankier Nach einem Studium der Klassischen Philologie arbeitete er wahrend des Zweiten Weltkrieges zunachst fur das Eidgenossische Politische Department und fur die Rechtsabteilung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK Nach dem Krieg wechselte er in den Bankdienst 1969 wurde er vom IKRK zu dessen Prasidenten gewahlt und hatte dieses Amt bis 1973 inne Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 IKRK Prasidentschaft 3 Literatur 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Marcel NavilleMarcel Naville wurde am 12 August 1919 in Genthod geboren Er studierte an der Universitat Genf Klassische Philologie und beendete das Studium mit dem Lizenziat Licencie es Lettres classiques einem dem Magister vergleichbaren Abschluss Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er fur das Eidgenossische Politische Department und fur die Rechtsabteilung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz tatig Nach dem Ende des Krieges hielt er sich zu weiteren Studien in Rom und Paris auf Er begann anschliessend eine Karriere im Bankdienst und war ab 1965 Direktor der Genfer Filiale der Schweizerischen Nationalbank Naville war verheiratet mit Beatrice Naville geb Vernet Zusammen hatten sie zwei Tochter und einen Sohn IKRK Prasidentschaft BearbeitenIm Jahr 1967 wurde Naville als Mitglied des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz kooptiert Bereits sein Grossvater Edouard Naville der von 1898 bis 1922 dem Komitee angehorte und wahrend des Ersten Weltkrieges dessen Internationale Zentralstelle fur Kriegsgefangene geleitet hatte war von 1916 bis 1920 Vizeprasident sowie zeitweise Interimsprasident des Komitees gewesen Im Januar 1969 wurde Naville einstimmig zum Prasidenten des IKRK und damit zum Nachfolger von Samuel Gonard als gewahlt der das Amt aus Altersgrunden aufgegeben hatte Wahrend seiner Amtszeit kam es zum Einsatz des IKRK im Biafra Krieg einer Auseinandersetzung um die Unabhangigkeit des Gebietes Biafra von Nigeria Dieser Konflikt stellte das IKRK vor seine grosste Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg Seine Arbeit war durch die traditionelle stille Diplomatie und strikte Neutralitat gekennzeichnet Unzufriedenheit mit diesem Vorgehen fuhrte 1971 zur Grundung der Hilfsorganisation Medecins Sans Frontieres Arzte ohne Grenzen durch franzosische Arzte um Bernard Kouchner Auch zeigte sich dass insbesondere das Franzosische und das Schwedische Rote Kreuz teilweise einseitig die Bevolkerung in Biafra unterstutzten Dies war bedingt durch Versuche der Rebellen in Biafra die offentliche Meinung in Europa zu ihren Gunsten zu beeinflussen Der Einsatz des IKRK in Biafra offenbarte durch diese Entwicklungen auch Probleme innerhalb der Fuhrungsspitze des IKRK bei der Koordinierung des Einsatzes sowie hinsichtlich des Fuhrungsanspruchs des Komitees innerhalb der Internationalen Rotkreuz Bewegung Zu den weiteren Aktivitaten Navilles in seiner Funktion als IKRK Prasident gehorten Besuche in Polen in der Sowjetunion sowie in den USA wo er mit dem damaligen Prasidenten Richard Nixon uber die kriegsbedingten humanitaren Probleme in Vietnam sprach Im September 1971 reiste er nach China fur Gesprache mit Vertretern der Regierung und der nationalen Rotkreuz Gesellschaft des Landes uber Probleme bei der Akzeptanz des Roten Kreuzes die infolge der Kulturrevolution entstanden waren Im Juli 1973 wurde der Genfer Arzt Eric Martin zum Nachfolger von Naville im Amt des Prasidenten des IKRK gewahlt Diese Entscheidung galt als uberraschend da bisher fast alle Prasidenten des Komitees auf eigenen Wunsch aus dem Amt ausgeschieden sind Zudem gehort es zu den Gepflogenheiten innerhalb des Komitees einem amtierenden Prasidenten eine zweite Amtsperiode zu gewahren wenn dies seinem Wunsch entspricht Literatur BearbeitenCaroline Moorehead Dunant s dream War Switzerland and the history of the Red Cross HarperCollins London 1998 ISBN 0 00 255141 1 gebundene Ausgabe HarperCollins London 1999 ISBN 0 00 638883 3 Taschenbuch Ausgabe David P Forsythe The Humanitarians The International Committee of the Red Cross Cambridge University Press Cambridge 2005 ISBN 0 52 161281 0 Jean Francois Pitteloud GL Naville Marcel In Historisches Lexikon der Schweiz Marcel A Naville im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenRed Cross and Red Crescent Movement History Marcel Naville engl Prasidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz Guillaume Henri Dufour 1863 1864 Gustave Moynier 1864 1910 Gustave Ador 1910 1928 Max Huber 1928 1944 Carl Jacob Burckhardt 1945 1948 Paul Ruegger 1948 1955 Leopold Boissier 1955 1964 Samuel Gonard 1964 1969 Marcel Naville 1969 1973 Eric Martin 1973 1976 Alexandre Hay 1976 1987 Cornelio Sommaruga 1987 1999 Jakob Kellenberger 2000 2012 Peter Maurer 2012 2022 Mirjana Spoljaric Egger seit 2022 Normdaten Person GND 1069255696 lobid OGND AKS VIAF 315524093 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Naville MarcelALTERNATIVNAMEN Naville Marcel Alfred vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Bankier Prasident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz 1969 1973 GEBURTSDATUM 12 August 1919GEBURTSORT GenthodSTERBEDATUM 8 Oktober 2003STERBEORT Meyrin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marcel Naville amp oldid 203180246