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Paul Ruegger 14 August 1897 in Luzern 9 August 1988 in Florenz war ein Schweizer Jurist und Diplomat Nach mehreren diplomatischen Posten unter anderem in Italien wahrend der faschistischen Diktatur Mussolinis war er von 1948 bis 1955 Prasident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK In seinen spateren Jahren machte er sich mit seinem Engagement unter anderem in der UNO im humanitaren Recht verdient Paul Ruegger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 IKRK Prasidentschaft 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenPaul Ruegger wurde im schweizerischen Luzern geboren verbrachte seine ersten Schuljahre aber im damaligen osterreich ungarischen Slowenien gemeinsam mit den Kindern des Fursten von Windisch Gratz Rueggers Vater Dr Julius Ruegger Dresen arbeitete dort als Hauslehrer Der Vater wechselte anschliessend als Mathematiklehrer und Rektor an die Kantonsschule Luzern an der Paul Ruegger 1914 die Maturitat ablegte Danach begann er ein Studium der Jurisprudenz in Lausanne das er nach einem Aufenthalt in Munchen mit der Dissertation in Zurich zum Thema Privatrechtliche Begriffe im Volkerrecht abschloss Seine berufliche Karriere begann Ruegger 1918 im Volkerbundsburo des Eidgenossischen Politischen Departements EPD in dem er es bis zu seiner Kundigung 1925 zum ersten Legationssekretar brachte Im Nebenamt unterrichtete er von 1922 bis 1924 an der Universitat Genf Volkerrecht In den Jahren von 1926 bis 1928 wirkte er am Standigen Internationalen Gerichtshof in Den Haag als Stellvertreter des Registrars Ake Hammarskjold Nach seiner Ruckkehr ins EPD arbeitete er unter anderem in diplomatischen Posten in Bern Paris und Rom In Rom war er Legationsrat Ab Juni 1940 Italiens Eintritt in den Zweiten Weltkrieg war er zusatzlich fur die Vertretung der Interessen von 20 kriegsfuhrenden Staaten gegenuber Italien verantwortlich Bald schon hatte er Differenzen mit dem italienischen Aussenminister Galeazzo Ciano und mit Benito Mussolini selbst Er wurde zur persona non grata erklart und 1942 von seinem Posten abgelost 1944 wurde er zum Botschafter in London ernannt und hatte unter anderem die Aufgabe die diplomatischen Beziehungen mit Russland wiederherzustellen Bei der Auflosung des Volkerbundes 1945 46 war er Mitglied der Schweizer Delegation und gleichzeitig in der Verhandlungsdelegation die mit der UNO den Verbleib und die Uberfuhrung wichtiger internationaler Organisationen nach Genf verhandelte Ab 1948 war er zudem in der Funktion als Volkerrechtler in den UNO Gremien des Internationalen Gerichtshofs und des Standigen Schiedshofs in Den Haag tatig Nach seiner Tatigkeit als Prasident des IKRK leitete Ruegger mehrere Vermittlungsaktionen zum Beispiel mit einem Mandat des UNO Generalsekretars Sithu U Thant wahrend der Kubakrise 1955 wurde er ins Bureau International du Travail BIT in Genf berufen Ab 1958 war er Mitglied in der juristischen Expertenkommission fur die Anwendung der Arbeitsrechtskonventionen Er engagierte sich vermehrt in humanitarrechtlichen Themen beispielsweise in der Union de Secours Internationale U S I und beim Nansen Medaille Komitee Des Weiteren leitete er in den 1950er und 1960er Jahren mehrere Schweizer Delegationen an internationalen Rechtskonferenzen die unter Fuhrung der UNO versuchten internationales Recht festzuschreiben Ruegger war zweimal verheiratet In erster Ehe heiratete er 1932 die italienische Adlige Isabella Salzar 1898 1969 IKRK Prasidentschaft BearbeitenBereits von Marz 1943 bis Mai 1944 arbeitete Ruegger fur den damaligen IKRK Prasidenten Max Huber und wurde dafur auf eigenen Wunsch vorubergehend von seiner Tatigkeit im diplomatischen Dienst entbunden Am 10 Februar 1948 ubernahm er das Prasidentenamt im IKRK In seine Amtszeit fielen das Inkrafttreten der heute gultigen Fassung der Genfer Konventionen im Jahr 1949 und eine Revision der Statuten des Internationalen Roten Kreuzes Umfangreiche Reisen fuhrten ihn unter anderem 1948 in die USA 1950 in die Sowjetunion und 1951 nach China Am 1 September 1955 wurde er von Leopold Boissier als Prasident des IKRK abgelost Er blieb auch nach seinem Ruckzug aus diesem Amt Mitglied des IKRK bis zu seinem Tod 1988 Werke BearbeitenPaul Ruegger Die Staatsangehorigkeit der juristischen Personen die volkerrechtlichen Grundlagen Druckschrift Schweizerische Vereinigung fur Internationales Recht Band 10 Weltkriegssammlung Orell Fussli Zurich 1918 DNB 365058203 Literatur BearbeitenStefan Glur Vom besten Pferd im Stall zur persona non grata Paul Ruegger als Schweizer Gesandter in Rom 1936 1942 Geist und Werk der Zeiten Band 100 Peter Lang Bern 2005 ISBN 3 03 910623 6 Zugleich Dissertation Universitat Zurich 2004 Weblinks BearbeitenDokumente von und uber Ruegger Paul in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz Red Cross and Red Crescent Movement History Paul Ruegger engl Nachlass beim Archiv fur Zeitgeschichte PDF Prasidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz Guillaume Henri Dufour 1863 1864 Gustave Moynier 1864 1910 Gustave Ador 1910 1928 Max Huber 1928 1944 Carl Jacob Burckhardt 1945 1948 Paul Ruegger 1948 1955 Leopold Boissier 1955 1964 Samuel Gonard 1964 1969 Marcel Naville 1969 1973 Eric Martin 1973 1976 Alexandre Hay 1976 1987 Cornelio Sommaruga 1987 1999 Jakob Kellenberger 2000 2012 Peter Maurer 2012 2022 Mirjana Spoljaric Egger seit 2022 Normdaten Person GND 102011222 lobid OGND AKS LCCN nb91016244 VIAF 215512753 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruegger PaulKURZBESCHREIBUNG Schweizer Jurist und DiplomatGEBURTSDATUM 14 August 1897GEBURTSORT LuzernSTERBEDATUM 9 August 1988STERBEORT Florenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Ruegger amp oldid 207173860