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Leopold Boissier 16 Juli 1893 in Genf 22 Oktober 1968 ebenda war ein Schweizer Jurist und Diplomat Von 1933 bis 1953 war er Generalsekretar der Interparlamentarischen Union und von 1955 bis 1964 Prasident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK Er wirkte ausserdem als Professor fur Verfassungsrecht an der Universitat Genf Leopold Boissier Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 IKRK Prasidentschaft 3 Literatur 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Boissiers GrabLeopold Boissier wurde 1893 in Genf geboren Seit Vater war Agronom und Kavallerieoberst der Schweizer Armee Er studierte Rechtswissenschaften in Zurich und Genf und schloss das Studium mit der Promotion an der Universitat Genf ab 1918 begann er fur das Eidgenossische Politische Department zu arbeiten Wahrend der Friedenskonferenz von 1919 war er Privatsekretar des damaligen Prasidenten des IKRK Gustave Ador Weitere Stationen seiner diplomatischen Karriere waren unter anderem Bern Rom und London Ab 1921 fungierte er zunachst als Sekretar von 1933 bis 1953 als Generalsekretar der Interparlamentarischen Union Bis zur Auflosung des Volkerbundes leitete er dessen Schweizer Delegation Er hatte daruber hinaus weitere Leitungspositionen beim Verband der Internationalen Organisationen in Genf engl Federation of International Organizations und beim Schweizer Friedensrat inne Seit 1936 war er Lehrbeauftragter ab 1943 ausserordentlicher Professor und ab 1955 ordentlicher Professor fur Verfassungsrecht an der Universitat Genf Er wirkte daruber hinaus auch als Herausgeber der Zeitschrift L Annee politique und war korrespondierendes Mitglied der Academie des sciences morales et politiques sowie des Institut international de droit public Verheiratet war Leopold Boissier mit Renee E Grand d Hauteville Er kam 1968 durch einen Reitunfall ums Leben und wurde auf dem Alten Friedhof von Cologny im Kanton Genf begraben IKRK Prasidentschaft BearbeitenIm Jahr 1946 wurde er Mitglied des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz Er war damit innerhalb des IKRK Teil eines Generationenwechsels nach dem Zweiten Weltkrieg Von 20 Mitgliedern unmittelbar nach dem Krieg waren nur neun bereits vor Kriegsbeginn im Komitee Mit seiner Mitgliedschaft folgte er seinem Vater dem Kavallerieoberst Edmond Boissier der ebenfalls als Mitglied und Vizeprasident des Komitees gewirkt hatte Im Februar 1955 wurde er zum Prasidenten des Komitees gewahlt und trat das Amt am 1 September des gleichen Jahres als Nachfolger von Paul Ruegger an In seine Zeit als IKRK Prasident fiel unter anderem die Intervention des Komitees in der Kubakrise im Jahr 1962 Das Eingreifen des Komitees hatte selbst nur einen geringen Einfluss auf die Beilegung der Krise Die Weigerung von Fidel Castro Kontrollen des IKRK auf Kuba zuzulassen trug jedoch zu einer beschleunigten Einigung auf bilateraler Ebene zwischen den am Konflikt beteiligten Supermachten bei Im Marz und April 1963 besuchte er auf Einladung des Deutschen Roten Kreuzes der DDR unter anderem Dresden und Berlin und wurde wahrend dieses Besuches auch von Walter Ulbricht empfangen Am 10 Dezember des gleichen Jahres nahm er stellvertretend fur das Internationale Komitee vom Roten Kreuz zusammen mit John Alexander MacAulay dem damaligen Chairman der Liga der Rotkreuz Gesellschaften den Friedensnobelpreis entgegen Der Preis wurde beiden Organisationen anlasslich des hundertjahrigen Bestehens der Rotkreuz Bewegung verliehen Am 1 Oktober 1964 legte er sein Amt auf eigenen Wunsch nieder Zu seinem Nachfolger war bereits vorher im September Samuel Gonard gewahlt worden Literatur BearbeitenThomas Fischer Die guten Dienste des IKRK und der Schweiz in der Kuba Krise 1962 PDF 689 kB Beitrage der Forschungsstelle fur Internationale Beziehungen der ETH Zurich Nr 30 Zurich 2000 ISBN 3 905648 29 6 Francoise Perret Activities of the International Committee of the Red Cross in Cuba 1958 1962 In International Review of the Red Cross 325 1998 ICRC S 665 670 ISSN 1560 7755 Thomas Fischer The ICRC and the 1962 Cuban missile crisis In International Review of the Red Cross 842 2001 ICRC S 287 309 ISSN 1560 7755Weblinks BearbeitenJean de Senarclens Boissier Leopold In Historisches Lexikon der Schweiz Publikationen von und uber Leopold Boissier im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek International Red Cross and Red Crescent Movement History Leopold Boissier engl Dokumente von und uber Leopold Boissier in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der SchweizPrasidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz Guillaume Henri Dufour 1863 1864 Gustave Moynier 1864 1910 Gustave Ador 1910 1928 Max Huber 1928 1944 Carl Jacob Burckhardt 1945 1948 Paul Ruegger 1948 1955 Leopold Boissier 1955 1964 Samuel Gonard 1964 1969 Marcel Naville 1969 1973 Eric Martin 1973 1976 Alexandre Hay 1976 1987 Cornelio Sommaruga 1987 1999 Jakob Kellenberger 2000 2012 Peter Maurer 2012 2022 Mirjana Spoljaric Egger seit 2022 Normdaten Person GND 1061013596 lobid OGND AKS VIAF 62533518 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boissier LeopoldKURZBESCHREIBUNG Schweizer Jurist Prasident des Internationalen Komitees vom Roten KreuzGEBURTSDATUM 16 Juli 1893GEBURTSORT GenfSTERBEDATUM 22 Oktober 1968STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Boissier amp oldid 238472157