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Eckehardt Ruthenberg auch Eckehart Ruthenberg 16 Februar 1943 in Greifswald September 2011 war ein deutscher Designer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ausstellungen Auswahl 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenDer Vater Ruthenbergs Dr Martin Ruthenberg war Biologe Erst nachdem er 1992 gestorben war fand die Familie Belege fur dessen Verstrickung in das nationalsozialistische System und Ruthenberg war zutiefst betroffen Ruthenberg wuchs in Blumberg bei Berlin auf und absolvierte von 1962 bis 1964 ein Lehre als Werkzeugmacher Nach dem Dienst bei der Nationalen Volksarmee studierte er von 1965 bis 1970 bei Rudi Hogner Industrielle Formgestaltung an der Kunsthochschule Berlin Weissensee Von 1970 bis 1974 arbeitete er in Dresden als Industrieformgestalter Danach war er dort und von 1980 bis 1983 in Wismar freiberuflich tatig Er erhielt offentliche Auftrage u a fur grosse Kletterplastiken und andere Spielgerate fur Spielplatze aber auch fur Werbeplakate und andere gebrauchsgrafische Arbeiten Neben seinen Arbeiten als Formgestalter machte er freie kunstlerische Arbeiten wobei er sich im Laufe seines Lebens der Techniken Alugrafie Aquarell Holz und Linolschnitt Collage Monotypie Radierung Siebdruck Tempera und der Handzeichnung bediente und textile Arbeiten machte Er war Mitglied des Mitglied des Verbands Bildender Kunstler der DDR blieb aber als ausgesprochener Individualist Aussenseiter Ruthenberg beteiligte sich u a an Bildhauersymposien und hatte in der DDR in der Bundesrepublik und im Ausland eine bedeutende Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen Z B beteiligte er sich 1982 1983 mit der bis zu 246 cm grossen bemalten Holzskulpturengruppe Schneewittchen und die sieben Zwerge an der IX und 1987 1988 mit den holzernen Spieltiere Krokodil Eule und Spatz an der X Kunstausstellung der DDR in Dresden 1982 gestaltete Ruthenberg Holzplastiken fur den Hof des Sonderschulheimkomplexes im Stadtteil Grosser Dreesch in Schwerin 1 Ab 1974 hatte Ruthenberg wiederholt ohne Erfolg seine Ausreise aus der DDR beantragt Er wurde deshalb als Gegner der DDR betrachtet Ab 1984 erhielt er daraufhin eine Zeitlang keine Auftrage mehr und er durfte keine seiner Arbeiten ausstellen und verkaufen Er lebte in Ostberlin und seine gut verdienende Ehefrau sicherte den Lebensunterhalt 1987 begann er in Vergessenheit gekommene judische Friedhofe zu suchen sie in Ordnung zu bringen und wieder der Offentlichkeit bekannt zu machen Er sah das auch als eine stille Wiedergutmachung fur das was sein Vater wahrend des Nationalsozialismus getan hatte 2 Zur Dokumentation machte er von den entdeckten Grabsteinen auf Seidenpapier Abreibungen Es entstand so eine umfangreiche und in dieser Art einzigartige Dokumentation Bei diesen Aktivitaten arbeitete er u a mit Kai Uwe Schulenburg 1962 zusammen den er in Eberswalde kennengelernt hatte Ihre Tatigkeiten erregten das Misstrauen des Ministeriums fur Staatssicherheit und beide wurden uberwacht Im Januar 1989 konnte Ruthenberg nach Westberlin ausreisen 1990 zog er nach Bergisch Gladbach wo seine Frau Arbeit gefunden hatte Er fertigte dort vor allem Holzplastiken Daneben schuf er Olgemalde und Collagen Er befasste sich mit Fragen der deutschen Geschichte und arbeitete an der Erforschung des Judischen Friedhofs mit 1994 gab er mit Schulenburg und Michael Brocke beim Institut Kirche und Judentum das gewichtige Buch Stein und Name Die judischen Friedhofe in Ostdeutschland Neue Bundeslander DDR und Berlin heraus Er zog dann zuruck nach Berlin wo er im Prenzlauer Berg eine kleine Werkstatt hatte in der er schnitzte u a Engel Krippen und Madonnen Figuren Uber dem Schaufenster stand Dinge die die Welt nicht braucht Er erhielt nur eine kleine Rente und musste Sozialhilfe in Anspruch nehmen konnte damit aber in seiner grossen materiellen Bescheidenheit leben Er suchte weiter nach judischen Friedhofen nun ostlich von Oder und Lausitzer Neisse in Polen Der grosse Bestand seiner Abreibeblattern ging an das Oderland Museum Bad Freienwalde 2004 erhielt Ruthenberg den Ersten Preis der Kunstwoche in Jesteburg Ruthenbergs Sohn Jonas Ruthenberg erzahlte 2012 in einem Film uber seinen Vater 2021 fand in der Berliner Stadtbibliothek zum Gedenken an Ruthenberg eine Veranstaltung Verwaistes Erbe Judische Friedhofe diesseits und jenseits der Oder statt 3 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1977 Wesen die nach innen leben mochten Vorweihnachtsausstellung Eckehardt Ruthenberg in der Kreuzkirche Dresden 1978 Junge Kunstler der DDR Frankfurt an der Oder 1979 Bezirkskunstausstellung Dresden 1983 Textilminiaturen Berlin 1982 83 und 1987 88 Kunstausstellung der DDRWeblinks BearbeitenLiteratur uber Eckehart Ruthenberg in der Landesbibliographie MV https www eckehartruthenberg de start htm https www tagesspiegel de berlin eckehart ruthenberg geb 1943 6710224 html https www eckehartruthenberg de presse coburger tageblatt 1992 pdfLiteratur BearbeitenEvelyn Kromer Und oben strahlt eine Sonne in der Werkstatt des Dresdner Gestalters Eckehardt Ruthenberg In Union Band 29 Nr 169 1976 S 4 Bibliographie bildende Kunst Sachsische Landesbibliothek Michael Brocke Eckehart Ruthenberg Kai Uwe Schulenburg Stein und Name die judischen Friedhofe in Ostdeutschland neue Bundeslander DDR und Berlin Fuhrer Humboldt Universitat zu Berlin Institut Kirche und Judentum Veroffentlichungen aus dem Institut Kirche und Judentum Teil von Anne Frank Shoah Bibliothek Nr 22 Institut Kirche und Judentum Berlin 1994 ISBN 3 923095 19 8 Hartmut Patzke Register Ausgeburgert In Hannelore Offner und Klaus Schroeder Hrsg Eingegrenzt ausgegrenzt bildende Kunst und Parteiherrschaft in der DDR 1961 1989 Akademie Verlag Berlin 2000 ISBN 3 05 003348 7 S 557 694 Constanze Broelemann Ich will denen Gutes tun Ein Berliner sichtet judische Friedhofe ostlich von Oder und Neisse In Zeitzeichen evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft Band 11 Nr 2 Kreuz Verlag 2010 ISSN 1616 4164 S 12 15 Renate Hurtgen Jonas Ruthenberg Vor der Mauer hinter der Mauer Wer war Eckehart Ruthenberg In Abwarts Band 8 Nr 41 BasisDruck Verlag 2021 ISSN 2199 6636 S 10 Christa Schunke Auszuge aus der Trauerrede fur Eckehart Ruthenberg In Abwarts Band 8 Nr 41 BasisDruck Verlag 2021 ISSN 2199 6636 S 11 Eckehart Ruthenberg Robert Ryss Duzych cmentarzy nie kocham rozmowa z Eckehartem Ruthenbergiem berlinskim artysta plastykiem badaczem historii cmentarzy zydowskich w bylej NRD iw zachodniej Polsce Grosse Friedhofe die ich nicht liebe ein Gesprach mit Eckehart Ruthenberg Berliner Kunstler und Forscher zur Geschichte der judischen Friedhofe in der ehemaligen DDR und Westpolen In Rocznik Chojenski Band 2 Museum der Geschichte Polens 2010 ISSN 2080 9565 S 252 268 polnisch Digitalisat PDF abgerufen am 15 Februar 2022 Ruthenberg Eckehardt In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 801 Einzelnachweise Bearbeiten Buro fur architekturbezogene Kunst Dresden Holzplastiken fur den Hof des Sonderschulheimkomplexes in Schwerin Grosser Dreesch von Eckehardt Ruthenberg Online Datenbank des Sachsischen Staatsarchivs 1982 abgerufen am 15 Juli 2023 n ost Stille Wiedergutmachung Abgerufen am 11 Juli 2023 In memoriam Eckehart Ruthenberg 1943 2011 WIS Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam Abgerufen am 11 Juli 2023 Normdaten Person GND 172724597 lobid OGND AKS LCCN n94122797 VIAF 59774348 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruthenberg EckehardtALTERNATIVNAMEN Ruthenberg EckehartKURZBESCHREIBUNG deutscher DesignerGEBURTSDATUM 16 Februar 1943GEBURTSORT GreifswaldSTERBEDATUM September 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eckehardt Ruthenberg amp oldid 236325869