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Freiherr Eberhardt Georg Otto Bock von Wulfingen kurz genannt Georg von Bock 10 Juni 1754 in Luneburg 21 Januar 1814 vor der Kuste von Pleubian Frankreich war ein deutscher General im Dienst der britischen Krone Georg von Bock wurde in Luneburg am 10 Juni 1754 als Sohn des spateren kurhannoverschen Generalleutnants der Infanterie Ernst Wilhelm von Bock 1707 1790 und dessen Ehefrau Charlotte von Geyso 1714 1777 geboren Sein Grossvater war Georg Wilhelm von Bock kurhannoverscher Major Georg gehorte der Elzerer Stammlinie des uralten und weitverzweigten Adelsgeschlechtes Bock von Wulfingen an welches mit Hermannus de Wulvingen im Jahr 1175 erstmals urkundlich auf Burg Poppenburg bei Hildesheim erwahnt wird Die sichere Stammreihe beginnt um 1230 mit Arnold von Wulfinghausen auch Wulfingen Bock Sie war bis 1387 auf Burg Poppenburg ansassig und nannte sich daher auch Bock von Poppenburg Abwechselnd war der Alteste der Linien Bockerode Gronau und Elze seit 1371 Erblicher Drost und seit 1400 Erbkammerer des Hochstifts der Furstbischofe von Hildesheim Amt mit dem sie 1371 von Bischof Gerhard beliehen wurden 1 Das Geschlecht von dem Georg von Bock abstammte nannte sich nach dem Dorf Wulfingen nordlich der Stadt Elze zunachst von Wulfingen und seit 1241 zum Teil Bock von Wulfingen Im 19 Jahrhundert besass diese Linie derer von Bock die Guter Bockerode nordlich Eldagsen Sindorf sudwestlich Walserode einen Hof in Elze Leine und drei Hofe in Gronau 2 Inhaltsverzeichnis 1 Militarische Laufbahn 2 Heirat und Familienleben 3 Im Dienst der britischen Krone 3 1 Expedition nach Hannover 3 2 Einsatz in Irland 3 3 Kampagne in Spanien 4 Tod 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseMilitarische Laufbahn BearbeitenGeorg von Bock schlug eine militarische Laufbahn ein und trat 1769 in hannoversche Dienste Funf Jahre spater nach dem Kauf seines Leutnantspatents wurde er in das Leibgarde Regiment Garde du Corps in Hannover versetzt Dreissig Jahre nach seiner Bewerbung zum Offizier ubernahm er selbst als Oberstleutnant die Fuhrung dieses Regiments Militarische Laufbahn1769 Fahnrich im kurhannoverschen Infanterie Regiment von Ahlefeld1774 am 29 Juli Leutnantspatent Versetzung in die Kavallerie Leibgarde1783 Rittmeister Hauptmann der Kavallerie 1794 Major1799 am 24 Juli Oberstleutnant und Regimentskommandeur der Leibgarde1803 am 5 Juli Auflosung der hannoverschen Armee Konvention von Artlenburg 1804 am 21 April in den britischen Dienst mit dem Brevet Rank eines englischen Obersten 3 1810 Brigadegeneral i G im Generalstab 1810 am 21 April anderen Quellen nach am 25 Juli Titulierter oder Brevet Generalmajor und Brigade Kommandeur1812 Permanenter Rang als Generalmajor in der britischen ArmeeAls Nachfolger seines Vaters in der Hildesheimer Ritterschaft die ihn sofort zu einem ihrer Deputierten und Schatzrate wahlte hatte sich Georg von Bock von 1790 bis 1803 nebst seinen militarischen Dienstgeschaften in Hannover noch zivildienstlich in Hildesheim engagiert Er genoss dort grosses Ansehen was durch die Tatsache bezeugt wird dass sie ihn zu den Friedensverhandlungen nach Rastatt 1797 entsandten obgleich es dienstaltere und erfahrenere Amtstrager in der Ritterschaft gab Bereits als 20 jahriger Leutnant war er mit anderen 14 Kameraden und Zivilisten unter Leitung des ersten Stuhlmeisters Ludwig Freiherr von Sporcken Mitbegrunder der Johannis Loge Zum schwarzen Bar von Hannover gewesen damit die reine Lehre der Freimaurerei wieder in Hannover einziehen moge Die Loge gibt es noch heute 4 Im Krisenjahr 1803 erhielt Georg von Bock die Ernennung zum Propst des lutherischen Kollegiatstifts Sankt Bonifatii in Hameln Schon vor der Besetzung durch die napoleonischen Truppen war der Zustand der Munsterkirche von Hameln besonders des Kreuzgewolbes so verfallen dass die Gottesdienste eingestellt werden mussten Von den Franzosen wurde die 812 erbaute Kirche als Magazin und Pferdestall genutzt Sie konnte aus mangelnder Finanzierung erst 70 Jahre spater wieder restauriert und als Gotteshaus benutzt werden Unter dem Kommando von Feldmarschall Heinrich Wilhelm von Freytag der das hannoversche Kontingent des deutschen Reichsheeres unter britischem Sold Herzog von York im Ersten Koalitionskrieg fuhrte nahm von Bock an dem Feldzug von 1793 in Flandern teil In der Schlacht von Famars im Norden Frankreichs am 23 Mai dieses Jahres wurde Bock durch zwei Sabelhiebe am Arm und Kopf schwer verwundet Reichsgraf von Wallmoden Gimborn hatte bereits als Chef des Leibgarde Regiments die Fahigkeiten seines Offiziers Georg von Bock richtig eingeschatzt Als Generalstabschef und Befehlshaber der kurhannoverschen Truppen sandte er ihn vom Dezember 1794 bis Mitte 1796 nach London Anschliessend setzte er den 42 jahrigen Major in seinem Generalstab ein zu dem auch Gerhard von Scharnhorst der spatere Chef des preussischen Generalstabes gehorte Im Mai und Juni 1803 war von Bock als Unterhandler von dem zum Feldmarschall und Oberbefehlshaber der kurhannoverschen Armee aufgestiegenen Wallmoden beauftragt worden die Verhandlungen seitens Kurhannovers mit dem franzosischen Generalleutnant Edouard Adolphe Mortier fur die Kapitulation von Sulingen zu fuhren In dieser Rolle unterschrieb er den Konventionsvertrag gemeinsam mit dem Geheimen Kabinettsrat Ernst Brandes und dem Hofrichter Friedrich Franz Dietrich von Bremer im Namen des Kabinetts das aus Kammerprasident Graf Ludwig von Kielmansegg Kabinettsrat Wilhelm August Rudloff und Graf Wallmoden Gimborn sowie dem Abt des Klosters St Michaelis in Luneburg Karl von Lenthe bestand Zwei Tage spater besetzten die napoleonischen Truppen Hannover wahrend sich das kurhannoversche Heer ans Nordufer der Elbe ins Herzogtum Sachsen Lauenburg in die Internierung zuruckzog Am selben Tage en welche die Konvention von Sulingen unterzeichnet wurde allein ehe noch die speziellen Punkte dieses Dokumentes in Hannover bekannt geworden waren begab sich der Feldmarschall Wallmoden von dieser Residenz nach Celle um das Kommando der Armee zu ubernehmen In den Nachmittagsstunden des folgenden Tages traf der Oberstleutnant von Bock daselbst bei ihm ein welcher ihm eine Abschrift der ersten funf und des siebenzehnten Artikels der Konvention uberbrachte Da diese sechs Artikel alles enthielten was sich unmittelbar auf die Armee bezog so war es vielleicht nicht wesentlich notwendig dass die ubrigen Artikel sogleich dem Feldmarschall mittgeteilt wurden allein ihn uber die von Marschall Mortier hinzugefugte Bedingung wegen der vorbehaltenen Genehmigung Napoleons unwissend und zur Erfullung des Inhalts der Konvention schreiten zu lassen ohne ihn von einer Klausel unterrichtet zu haben welche vollig die Gultigkeit dieses Dokumentes aufhob war eine unverzeihliche und ganzlich unerklarbare Unterlassung von Seiten des Oberstleutnants v Bock eine Unterlassung welche wenn sie auch nicht unbedingt die Widerwartigkeiten von welchen die hannoversche Armee bald darauf niedergebeugt wurde veranlasst haben sollte doch gewiss wesentlich zu dem schnelleren Eintreten derselben beitrug Der Feldmarschall in der Uberzeugung dass ein vollgultiges beide kontrahierende Parteien gleich bindendes Dokument zu Sulingen unterzeichnet worden sei schritt sogleich dazu die Verpflichtungen in Erfullung zu bringen welche dasselbe der Armee auferlegte Am 13ten liess der Oberstleutnant von Bock welcher um die kleinen Details der militarischen Angelegenheiten zu beaufsichtigen nach Hannover zuruckgekehrt war eine vollstandige Abschrift der Sulinger Konvention an den Feldmarschall abgehen welche demselben am 15ten zu Handen gelangte und ihn zum ersten Mal mit der Klausel bekannt machte unter welcher der General Mortier diesem Dokumente seine Genehmigung erteilt hatte Am 15ten Juni benachrichtigte der franzosische General den Oberstleutnant von Bock dass er an diesem Tage ein Schreiben von dem ersten Konsul erhalten habe welches dessen Ratifikation der Konvention von Suhlingen enthalte allein unter der Bedingung dass auch der Konig von England welchem zu diesem Zwecke bereits eine Kopie jenes Dokumentes zugesendet worden sei die seinige nicht vorenthalten wurde 5 Die Ratifizierung der Konvention von Sulingen wurde wie von Napoleon erwartet von Georg III in seiner Eigenschaft als Konig von England abgelehnt wodurch der Korse freie Bahn bekam um sie auch abzulehnen und Kurhannover zu besetzen Am 5 Juli 1803 sah sich schliesslich Wallmoden genotigt die weitergehende Konvention von Artlenburg uber die Kapitulation des Kurfurstentums und die Auflosung der Hannoverschen Armee zu unterzeichnen Zu diesem Zeitpunkt war jeder Widerstand unmoglich geworden da die Armee zu fruh aufgelost worden war Die Besetzung Kurhannovers fuhrte 1803 zur Wiederaufnahme des Krieges durch Grossbritannien gegen Frankreich Die Presse und ein Grossteil der Bevolkerung waren durch diesen Akt der Demutigung gegenuber Napoleon Bonaparte besturzt und emport Der preussische Offizier Professor der Geschichte und liberale Publizist Johann Wilhelm Archenholz schrieb damals uber den Aufstand der Truppen gegen die Sulinger Konvention in seinem Artikel Lage und Aussichten der Hannoveraner im Junius 1803 in der von ihm herausgegebenen monatlichen Zeitschrift Minerva Ein Journal historischen und politischen Inhalts Einfluss kann also dieser allerdings strafbare Aufstand der kurhannoverschen Truppen auf die Abschliessung einer kapitulation nicht gehabt haben denn am 1ten Juli 1803 war der Obristlieutenant von Bock jetzt Propst zu Hameln bereits bey dem general Mortier gewesen um eine kapitulation abszuschliessen und der selbe Marschall Wallmoden hatte bereits in Lauenburg die Urlaubspasse fur die Soldaten drucken lassen Sonderbar ist es das zwanzig Offiziere eines Regiments nicht wissen dass ihr Regiment unruhig ist sonderbar dass der Feldmarschall Chef des Regiments auch nichts davon weiss sonderbar dass der Herr Probst von Bock Obristlieutenant bey demselben ist 6 Dieser sein Aufsatz wurde in damaliger Zeit in ganz Deutschland nachgedruckt und verbreitet Heirat und Familienleben BearbeitenIn Hannover hatte von Bock zwischenzeitlich Adolphine die Tochter des herzoglich mecklenburg strelitzschen Oberhauptmanns Wilhelm Friedrich von dem Knesebeck 1737 1778 und dessen Ehefrau Margarethe Juliane geb von Hattorf 1743 1809 geheiratet Die Trauung fand am 2 Dezember 1782 statt Acht Jahre spater ubernahm Georg die Ritterguter Elze wo die Familie bis 1890 wohnte und Bockerode als Familiensitz von seinem 1797 verstorbenen Onkel Major August Wilhelm von Bock Mit Adolphine von dem Knesebeck 1765 1843 hatte Georg von Bock sechs Kinder funf Sohne und eine Tochter Wilhelm August Friedrich 16 Dezember 1783 21 Januar 1826 Ludwig Friedrich Burghard Detlev 5 Mai 1785 1 Juni 1838 1817 Anna Elisabeth Wilhelmine Luise Bock von Wulfingen 9 Juli 1796 13 Oktober 1886 Marie Juliane Julie Amalie Artemise Friederike 30 August 1789 1811 N N Duplessis Ernst Otto Karl Wilhelm Ludwig 26 September 1790 21 Januar 1814 Rittmeister ertrunken Adolf Friedrich Ernst Gottlieb 30 Dezember 1797 6 Januar 1844 1828 Charlotte Johanne Luise Sophie Marie von dem Knesebeck 21 November 1809 16 Oktober 1860 August Ernst Rudolf Klaus 1 Marz 1800 8 April 1800 Eduard Friedrich Ernst Emil 31 Oktober 1803 13 Juli 1850 Freiin Isabella Grote Schauen 22 September 1803 2 Dezember 1875 1890 zog die Familie nach Hannover in ein grosses Haus auf der Georgstrasse In Hannover spielte sich das Gesellschaftsleben ab und dort traf man sich mit den Einflussreichen was fur die militarische Karriere von Georg von Bock von hoher Relevanz war Wie auch sein Vater hatte Georg von Bock kein grosses Interesse an der Landwirtschaft Drei Jahre nach seinem Dienstantritt in Grossbritannien gab er 1807 den Betrieb Bockerode auf und verpachtete ihn Die Verwaltung der Landereien ubernahm ein Gutsverwalter Ab 1806 fing Adolphine von Bock an seelisch krank zu werden und ihr Gemutsleiden wurde im Laufe der Zeit immer schlimmer Georg ihr Mann war schon fast zwei Jahre in England Seine Abwesenheit als auch die schwierige wirtschaftliche Lage als Frau eines Feindes der Franzosen unter der napoleonischen Besatzung mogen vielleicht auch zur Verscharfung der Umstande ihres Leidens beigetragen haben Im November jenes Jahres nachdem die Preussen Napoleon den Krieg erklart hatten Hannover besetzten und dann aber nachdem sie bei Jena und Auerstedt eine vernichtende Niederlage gegen die Franzosen erlitten hatten wieder abziehen mussten kam die zweite Phase der franzosischen Okkupation Fur die Burger und Einwohner der Stadt Hannover begann nun der schlimmste Abschnitt der Besatzungszeit Die Drangsalierungen nahmen zu die Einquartierungen hauften sich und es musste ein spezielles Reglement dafur erlassen werden und eine Kommission eingesetzt werden um die Lasten gerecht auf die Burger zu verteilen und alle Unterbringungsmoglichkeiten fur die franzosischen Truppen auszuschopfen Die Besatzer verlangten von der Stadt hohe Kontributionen die auf das Volk umgelegt werden mussten Manch einer von ihnen war bald nicht mehr in der Lage seinen Anteil aufzubringen verschloss sein Haus gab den Schlussel im Rathaus ab und verliess die Stadt deren Einwohner bis 1809 mit 12 504 Seelen um ein Viertel gegenuber 1796 sank 7 Die Kinder Bocks von denen der alteste Sohn Friedrich als westfalischer Capitaine bei den Garde Chevauxlegers in Spanien stand 8 also im Dienst Frankreichs waren noch klein und das Vermogen verschuldet Bocks Schwestern die Abtissin des Kapitels in Marienwerder Johanne Amalie von Bock und Friederike von Rheden geb Bock beschworen am 28 und 30 Oktober 1812 den franzosischen Rechtsgelehrten Joseph Jerome Simeon Minister des Inneres und Justizwesen im von Napoleon fur seinen jungeren Bruder Jerome geschaffenen Konigreich Westphalen er moge den Kindern das ganze enteignete Vermogen unbehelligt uberlassen 9 Adolphine Bock von Wulfingen geb von dem Knesebeck verstarb einsam und zuruckgezogen im Herrenhaus in Elze am 6 Februar 1843 neunundzwanzig Jahre nach dem Tod ihres Gatten im Alter von 78 Jahren Wegen ihrer Geisteskrankheit waren die Kontakte zu ihren vielen Freundschaften schon lange abgebrochen Von ihren sieben Kindern hat sie nur eins uberlebt das letzte ihr unehelicher Sohn Eduard 31 Oktober 1803 1850 dessen leiblicher Vater Adolphus Frederik Herzog von Cambridge war und der auch nur um 7 Jahre Im Dienst der britischen Krone BearbeitenNach der Auflosung der hannoverschen Armee 1803 war von Bock einer der Ersten die sich in den Dienst der englischen Krone stellten Sein Dienstantritt ist am 21 April 1804 vermerkt und zwar als Kommandeur des neuen 1 Schweren Dragonerregiments der Koniglich Deutschen Legion Der Oberbefehlshaber der Legion war der Duke of Cambridge Das 1 Dragonerregiment gemeinsam mit dem 1 Husarenregiment bildeten bis dahin die Kavalleriebrigade der Legion Diese stand damals unter der Fuhrung des Generalmajors von Linsingen Expedition nach Hannover Bearbeiten 1805 und 1806 unter der Fuhrung von Generalleutnant William Schaw Cathcart machte Oberstleutnant von Bock mit seiner Einheit dem 1 Dragonerregiment der K G L die Expedition nach Hannover mit Nachdem damals in London die Nachricht eintraf dass Napoleon sein Invasionslager bei Boulogne aufgegeben hatte um durch Deutschland zu marschieren befahl der britische Premierminister William Pitt unmittelbar die Zusammenstellung und Ausrustung einer 15 000 Mann starken Armee und stellte diese in das bedrohte Hannover unter dem Kommando von Cathcart mit der Absicht in Koordination mit einer ebenso starken verbundeten russischen Armee eine Ablenkung zugunsten Osterreichs herbeizufuhren Cathcart machte aber keinen Versuch die Flanke der weitaus grosseren franzosischen Armee anzugreifen Er schlug sein Hauptquartier in Bremen auf ergriff Hannover kampfte ein kurzes Gefecht und wartete anschliessend auf Nachrichten Nach dem Tode Pitts und der Nachricht von der deutsch franzosischen Vereinbarung uber die Ubertragung der Kontrolle uber Hannover an Preussen beorderte das Ministerium Cathcarts Armee aus Deutschland zuruck nach England Einsatz in Irland Bearbeiten Anfang 1806 wurde das zweite Regiment schwerer Dragoner mit 550 Mann errichtet Die Bildung dieser Einheit unterlag der Verantwortung von Oberst von Bock Es ersetzte in der Brigade das 1 Husarenregiment welches aus dieser Einheit ausgegliedert wurde um mit neuen Husareneinheiten eine leichte Kavalleriebrigade zu bilden Im April wurde die bisherige Kavalleriebrigade unter der Leitung von v Bock mit dem 1 leichten und dem 1 schweren Regiment uber Liverpool nach Dublin eingeschifft Das Hauptquartier wurde in Tullamore aufgeschlagen Wahrenddessen marschierte das 2 schwere Dragonerregiment nach Northampton wo es unter den Befehl von Oberst von Veltheim komplettiert wurde Diese Einheit wurde nach Vollendung in kleinen Abteilungen uber verschiedenen unruhigen Teilen der Insel verstreut Die polizeiliche Aufgabe war fur die Offiziere beider Einheiten frustrierend weshalb sie sich an von Bock in seiner Eigenschaft als Kommandeur der Brigade wendeten um auf dem Kriegsschauplatz in Spanien Verwendung zu finden Daraufhin fand er sich bereit ein Umlaufschreiben von allen Offizieren unterzeichnen zu lassen und dem Herzog von Cambridge als Oberbefehlshaber der Legion zuzusenden In dem Schreiben datiert am 9 August 1811 formulierte er die Bitte dass der Herzog seinem Bruder dem Herzog von York Oberbefehlshaber der britischen Streitkrafte seine Empfehlung weiterleiten mochte diese Offiziere fur einen aktiven Dienst verwendet zu sehen zumal alle ubrigen Truppen der Legion jetzt im Felde sind Das Gesuch wurde wohlwollend aufgenommen und bereits am 25 September 1811 erhielten die schweren Dragoner den Befehl zur Mobilmachung 10 Kampagne in Spanien Bearbeiten Ab 1811 fuhrte Bock in den Napoleonische Kriege auf der Iberischen Halbinsel die schwere Kavalleriebrigade der Koniglich Deutschen Legion von Januar bis Juli 1812 von Oktober bis Dezember 1812 und von Juni 1813 bis Januar 1814 Zwischenzeitlich ubernahm er stellvertretend den Oberbefehl der gesamten britischen Kavallerie als Generalleutnant Stapleton Cotton am Ende der Schlacht von Salamanca versehentlich von einem portugiesischen Wachposten angeschossen wurde und nach England zur Genesung seiner Wunden von Wellington geschickt wurde Am 24 Juni 1812 erhielt die schwere Dragoner Brigade des Generals v Bock ihre Feuertaufe bei Huerta de Santa Marta als der feind uber die Tormes gegen Calvarassa de Abajo vorging Von Bock hielt mit seinen Dragoner den feind so lange auf bis Verstarkungen eintrafen und die Franzosen zum Ruckzug notigten Das Kriegsgluck wollte dass Wellington selbst Augenzeuge des Verhaltens der Brigade war und dadurch gleich den gunstigsten Eindruck von dieser deutschen Truppe erhielt Er schrieb in seinem Bericht Dispatch an die Obrigkeit Das Verhalten der Dragoner des Generalmajors Bock bei dieser Gelegenheit war ausgezeichnet Sie taten alles was in ihren Kraften stand um den Feind zu erkunden und setzten seinem Vordringen unter ungunstigen Verhaltnissen tapferen Widerstand entgegen so Zeit fur die bei dieser Gelegenheit notigen Anordnungen schaffend 11 In dem Gefecht von Garcia Hernandez am 23 Juli 1812 einen Tag nach der Schlacht von Salamanca an der die Brigade nicht direkt teilgenommen hatte sie stand im linken Flugel in Reserve besiegte die Einheit Bocks eine 4000 Mann starke franzosische Infanterie der 1 Division gefuhrt von Generalmajor Maximilien Foy Es handelte sich um die Nachhut der franzosischen Armee auf ihrem Ruckzug nach der Schlacht von Salamanca Von Bock war es gelungen drei franzosische Carees zu brechen mit schweren Verlusten fur diese franzosische Arriergarde aber auch fur die eigene Kavallerietruppe Wellington schrieb in seinem Bericht Dispatch Ich habe nie einen kuhneren Kavallerieangriff gesehen als den welchen die schwere Brigade der koniglich deutschen Legion unter dem Generalmajor von Bock gegen die feindliche Infanterie ausfuhrte Der Erfolg derselben war vollstandig die ganze aus drei Bataillonen der ersten Division bestehende Infanterie des Feindes wurde zu Gefangenen gemacht 12 Auch General Maximilien Foy sagte spater zu dieser Aktion La Charge la plus audacieuse de la guerre d Espagne a ete fournie ainsi que nous le verrons en son lieu le lendemain de la bataille des Arapiles par le Hanovrien Bock a la tete de la brigade pesante de la legion allemande Der kuhnste Angriff des spanischen Krieges wurde wie wir sie am Tag nach der Schlacht von Los Arapiles gesehen haben von dem hannoveraner Bock an der Spitze der schweren Brigade der deutschen Legion vollbracht 13 Bei der britischen Offentlichkeit und vor allem bei der Regierung loste die Nachricht von der Tat der deutschen Dragoner einen solchen Eindruck aus dass 1812 durch ein parlamentarisches Gesetz alle Offiziere der Koniglich Deutschen Legion welche bis dahin einen temporaren Status hatten ab sofort als Stammpersonal der britischen Armee betrachtet wurden und ihr Rang Dienstalter und Pensionierung unter ahnlichen Bedingungen und Voraussetzungen denen ihrer britischen Kameraden anerkannt wurden 14 Knapp drei Monate spater am 5 Oktober 1812 wendete sich das Blatt Wellington der die Belagerung von Burgos mit grossen Verlusten aufgeben musste zog sich mit seinem Heer Richtung Sudosten zuerst in die Festung von Ciudad Rodrigo und anschliessend nach Portugal zuruck Bei dieser Aktion verfolgt von einer wesentlich starkeren Armee hatte von Bock in Vertretung von Generalleutnant Stapleton Cotton den Befehl von Wellington erhalten die Vorhut der Verfolger aufzuhalten um einen Tagesmarsch Vorsprung fur das Hauptheer zu gewinnen Bei dieser Gelegenheit wurden die leichte Kavalleriebrigade Anson und die schwere Kavalleriebrigade von v Bock Gesamtstarke 1 300 Sabel von einer uber dreimal so starken franzosischen Reiterei 4 511 Sabel aufgerieben und konnte sich nur durch den Schutzschild welchen die beiden in Carees formierten Infanteriebataillone der Koniglich Deutschen Legion bildeten einer vollkommenen Vernichtung entziehen Diese Aktion der deutschen Infanteristen unter Leitung von Oberst Colin Halkett wurde spater von Wellington gewurdigt 15 In der Schlacht von Vitoria am 21 Juni 1813 schlug die britische portugiesische und spanische Armee unter General Wellington die franzosische Armee unter Joseph Bonaparte und Marschall Jean Baptiste Jourdan in der Nahe der Stadt Vitoria was schliesslich zum Sieg im Spanischen Krieg fuhrte Die Kavalleriebrigaden Ansons und v Bocks waren als Teil der linken Armee unter der Fuhrung des GenLt Sir Thomas Graham eingesetzt dem die wichtigste Aufgabe erteilt war namlich das Abschneiden der Franzosen von der grossen Strasse nach Frankreich Dazu musste er unbemerkt erst nach Norden uber die Berge marschieren und dann seine beiden Infanteriedivisionen und beide Kavalleriebrigaden nach Suden einschwenken um dem Feind in seine rechte Flanke zu fallen Graham tat genau das was Wellington von ihm verlangt hatte wenn auch der Druck den er auf dem Feind ausuben sollte nicht gereicht hat Tod BearbeitenNach Einstellung der Feindseligkeiten im Dezember 1813 erhielt von Bock Urlaub um sich nach Deutschland zu begeben Auch sein 23 jahriger Sohn Ludwig Rittmeister und Aide de camp Adjutant im 2 Husarenregiment der K G L reiste mit zuruck Vater und Sohn schifften sich im Hafen von Pasaia auf dem Transportschiff Bellona nach Portsmouth ein Am 21 Januar 1814 geriet die Brigg im Armelkanal in einen Sturm der das Schiff gegen die Felsen unweit der Kuste von Pleubian Bretagne trieb und dort ohne Uberlebende versank Die Leiche des Generalmajors wurde neben anderen ein paar Tage spater an den Strand von Pleubian gespult dort aufgefunden und in dieser Ortschaft beerdigt Auszeichnungen BearbeitenGeorg von Bock war Trager der britischen Goldenen Medaille B G M 1 16 Literatur BearbeitenBeamish North Ludlow Geschichte der Koeniglich Deutschen Legion Band I Hahn sche Hofbuchhandlung 1832 Seiten 21 31 36 45 47 und 84Beamish North Ludlow Geschichte der Koeniglich Deutschen Legion Band II Hahn sche Hofbuchhandlung 1837 Seite 291 Blunder W Jacobi C und von Storren F Hannoversches Militairisches Journal Vol III y IV Ano 4 Heft 1 Hahn sche Hofbuchhandlung Hannover und Leipzig 1833 Seiten 65 bis 92 Camden Theofilus The history of the present war in Spain amp Portugal with Memoirs of the Life of Marquis Wellington J Stratford 112 Holborn Hill London 1813 Gerges Mark Thomas Command and Control in the Peninsula The Role of the British Cavalry 1808 1814 Florida State University College of Arts and Sciences PhD Dissertation 2005 Konigl Gross Britannisch und Chur Furstl Braunschweig Luneburgischer Staats Calender Lauenburg 1737 1803 Hannovers militarischer Vergangenheit Aus einigen Schlachten Gefechten und Belagerungen in welchen die Hannoveraner vom 30 jahrigen Kriege bis zur Schlacht von Waterloo gefochten haben sowie Biographieen und Skizzen einiger Officiere und einige kuhne und tapfere Thaten von Unterofficieren und Mannschaften Seite 477 Historisches und genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden Seite 59 Huck Jurgen Das Ehepaar Georg und Adolphine Bock von Wulfingen und sein Lebenskreis in jahrliche Hannoversche Geschichtsblatter Heft 59 Jahrgang 2005 Vereinszeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen Hansche Buchhandlung Seite 135 bis 164 Huck Jurgen Die Bock von Wulfingen Band 2 Teil 1 Halbband Allgemeines sowie Linie Bockerode Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 2010 Huck Jurgen Die Bock von Wulfingen Band 2 Teil 2 Halbband Linie Elze Quellen und Stammtafeln Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 2010 Seite 1074 bis 1134 Jones Johann T Geschichte des Krieges in Spanien Portugal und Sudlichen Frankreich von 1808 bis 1814 Vol II Anton Strauss Verlag Viena 1819 Seiten 270 bis 271 Oman Charles A Dragoon of the Legion In Blackwood s Edinburgh Magazine Monthly Nº MCLXIX Volumen CXCIII Marz 1913 Seite 293 Poten Bernhard von Die Generale der Koniglich Hannoverschen Armee und ihre Stammtruppen In Beiheft zum Militarwochenblatt 1903 Seiten 243 334 und 291 Ritterguter in der Stadt Elze in Schriftenreihe des Heimat und Geschichtsvereins Elze und seine Ortsteile e V Heft 6 Dezember 2007 Von Sichart Louis Geschichte der Koniglich Hannoverschen Armee 1705 1756 Vol II 1870 Sarramon Jean Pierre Histoire de la Guerre d Independance de la Peninsule iberique contre Napoleon 1er 9eme partie mai aout 1812 La Bataille des Arapiles Publications de l Universite de Toulouse le Mirail Band 38 1978 Spangenberg Ernst Neues vaterlandisches Archiv oder Beitrage zur allseitigen Kenntnis des Konigreichs Hannover und des Herzogthums Braunschweig Jahrgang 1832 Schwertfeger Bernhard Geschichte der Koniglich Deutschen Legion 1803 1816 Band I Hahn sche Buchhandlung Hannover y Leipzig 1907 Schwertfeger Bernhard Geschichte der Koniglich Deutschen Legion 1803 1816 Band II Hahn sche Buchhandlung Hannover y Leipzig 1907 Seite 227 Einzelnachweise Bearbeiten Drost e von mittelniederdeutsch drossete auch Drossart bezeichnete seit dem spaten Mittelalter vor allem in Nordwestdeutschland am Niederrhein in Westfalen in Ostfriesland aber auch in Mecklenburg Schleswig Holstein und in den Niederlanden einen Beamten der fur einen definierten Verwaltungsbezirk in militarischer jurisdiktioneller und polizeilicher Beziehung die Stelle des Landesherrn vertrat Die Funktion ist in etwa mit dem Amtmann Amtshauptmann Regierungsprasidenten oder Landrat vergleichbar Ein Kammerer vom lateinischen Begriff camera Kammer speziell Schatzkammer war der Kammerherr als Schlusselverwalter der Gemacher Im Mittelalter wurde damit ein Bediensteter furstlicher Hofe oder der Inhaber eines Klosteramts bezeichnet im Sinne eines Finanzbeamten Spater verlor er diese Funktion an den Schatzmeister Ursprunglich hatte der Kammerer eines der alten Hofamter inne Der Landeskammerer war in einigen Gegenden eine obrigkeitliche Person die fur die herrschaftlichen Einnahmen einer ganzen Provinz verantwortlich war Zwei Jahre nach der Grundung Gronaus im Jahre 1298 veranlasste der Bischof Siegfried zu dessen Stift die junge Stadt gehorte dass sich dorte einige Adelsgeschlechter niederliessen um deren Bewohner vorwiegend im Waffenhandwerk noch wenig erfahrene Bauern zu starken und zu schutzen Seinem Rufe folgten die Familien von Dotzum Bock von Wulfingen und Bock von Northolz Sie alle hatten Besitz in den Feldmarken der drei genannten Dorfer Diese Adelsgeschlechter sind bis das auf die Bock von Wulfingen ausgestorben Ein Brevet Rang war eine Garantie eines nachsthoheren Dienstgrades welchen man einem hoheren Offizier gab als Belohnung fur Tapferkeit oder verdienstvolles Verhalten aber ohne die Autoritat Vorrang und Bezahlung die der entsprechende reale Dienstgrad rechtfertigte Ein Offizier als solcher befordert galt als brevetted zum Beispiel er war brevetted Generalmajor Diese Art Beforderung wurde ublicherweise in den Titel des Offiziers vermerkt z B Bvt Maj General Eberhardt Bock Der Dienstgrad der letztendlich wirklich zahlte war derjenige den man in einem Regiment hatte Der Brevet Dienstgrad darf nicht mit einem temporaren Rang verwechselt werden Rumpler Carl Die Freimaurerei im Oriente von Hannover Erinnerungsblatter an die Feste vom 14 und 15 Januar 1857 Hannover 1859 Seite 54 Beamisch North Ludlow Geschichte der koniglich deutschen Legion Band 1 Hahnsche Hofbuchhandlung Hannover 1832 Seite 31 Archenholz Johann Wilhelm von Lage und Aussichten der Hannoveraner im Junius 1803 Monatszeitschrift Minerva Ein Journal historischen und politischen Inhalts Berlin Hamburg 1792 1856 Jahrgang 1803 Ausgabe 3 Seite 182 Die liberale Zeitschrift war unter den in den 1790er Jahren veroffentlichten das bedeutendste Magazin fur Geschichte und Politik Goethe Schiller und Klopstock waren einige der Mitwirkenden 1858 wurde es eingestellt Mlynek Klaus und Rohrbein Waldemar Hrsg Geschichte der Stadt Hannover Band 2 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 1994 Seite 278 Lunsmann Fritz Die Armee des Konigreichs Westfalen 1807 1813 C Leddihn Verlag Berlin 1935 Berlin Das 1 Garde Chevaulegers Regt in dem von Bocks altester Sohn diente war 1808 von Napoleon aufgestellt worden und stand unter dem Kommando von Oberst Muller als Teil der 29 leichten Kavallerie Brigade in der Kavallerie Division von GenLt Chabert Es war von 1808 bis 1813 in Spanien eingesetzt Es handelte sich eigentlich um eine Ulaneneinheit d h eine mit Lanzen bewaffnete Gattung der Kavallerie obwohl Autoren wie Nafziger behaupten dass nur die 1 Schwadron Lanzen fuhrte Kleinschmidt Arthur Geschichte des Konigreichs Westfalen Perthes 1893 Seite 479 Beamish North Ludlow Geschichte der Koniglich Deutschen Legion Zweiter Teil Han scher Hofbuchhandlung Verlag Hannover 1837 Seite 437 bis 446 Schwertfeger Bernhard Geschichte der Koniglich Deutschen Legion Band I Hahn sche Buchhandlung Hannover 1907 Seite 366 Gurwood John The Dispatches of Field Marshal the Duke of Wellington Vol 9 1838 Foy Maximilien Sebastien Histoire de la Guerre de la Peninsule Sous Napoleon Precedee d un Tableau Politique et Militaire des Puissances Belligerantes Band 1 Baudouin Freres Editeurs 1857 Seite 291 Beamish North Ludlow Geschichte der Koniglich Deutschen Legion Hahn sche Buchhandlung Hannover 1837 Capitel V Seite 83 bis 92 Beamish North Ludlow Geschichte der Koniglich Deutschen Legion Band 2 Hahn sche Buchhandlung Hannover 1837 Seite 119 bis 122 The Royal Military Chronicle or British Officers Monthly Register and Mentor Vol VII London 1813 S 583 587 Normdaten Person GND 1034704214 lobid OGND AKS VIAF 301713014 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wulfingen Eberhardt Georg Otto Bock vonALTERNATIVNAMEN Bock Georg vonKURZBESCHREIBUNG deutscher General im Dienst der britischen KroneGEBURTSDATUM 10 Juni 1754GEBURTSORT LuneburgSTERBEDATUM 21 Januar 1814 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhardt Georg Otto Bock von Wulfingen amp oldid 234017866