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Der Leipziger Bahnhof war der erste Bahnhof in der sachsischen Landeshauptstadt Dresden Er lag unweit des heutigen Bahnhofs Dresden Neustadt in der Leipziger Vorstadt und war Endpunkt der 1839 eingeweihten ersten deutschen Ferneisenbahn Leipzig Dresden Kopfbau des Leipziger Bahnhofs in Dresden 1839 Der rasante Anstieg des Verkehrsaufkommens und die Verknupfung zu neu erbauten Bahnlinien machten bereits in den ersten Jahrzehnten seiner Existenz wesentliche Erweiterungen sowie Um und Neubauten notwendig Mit der umfassenden Neugestaltung der Dresdner Eisenbahnanlagen im ausgehenden 19 Jahrhundert verlor der Bahnhof schliesslich seine Funktion im Personenverkehr die fortan vom neugebauten Bahnhof Dresden Neustadt ubernommen wurde Die Guterverkehrsanlagen werden dagegen bis heute als Guterbahnhof Dresden Neustadt weiter genutzt Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Geschichte 2 1 Im Betrieb der Leipzig Dresdner Eisenbahn Compagnie 2 2 Nach der Verstaatlichung der LDE 2 3 Weiterbetrieb als Guterbahnhof Dresden Neustadt 3 Beschreibung 4 Bahnbetriebswerk Dresden Pieschen 5 Uberreste 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Umgebung Bearbeiten nbsp Leipziger und Schlesischer Bahnhof um 1900Der Leipziger Bahnhof lag in nordostlicher sudwestlicher Richtung zwischen der Grossenhainer und der Leipziger Strasse Nach Sudwesten begrenzte ursprunglich der damalige Leipziger Platz die Bahnanlagen heute markiert die Eisenbahnstrasse das Ende des Bahngelandes In Richtung Nordosten wuchs die Bahnanlage im Laufe der Zeit und erreichte kurz vor dem heutigen Abzweig Pieschen ihre grosste Ausdehnung Geschichte BearbeitenIm Betrieb der Leipzig Dresdner Eisenbahn Compagnie Bearbeiten Das Direktorium der Leipzig Dresdner Eisenbahn Compagnie LDE entschied sich aufgrund der gunstigeren topographischen Verhaltnisse die Bahnstrecke zwischen Dresden und Riesa rechtselbisch zu trassieren Folglich musste der Dresdner Endpunkt der Leipziger Bahnhof auf Neustadter Elbseite gewahlt werden obwohl dies grundsatzlich als nachteilig angesehen wurde Im Jahr 1837 1 begannen die Bauarbeiten am Bahnhof und ab dem 19 Juli 1838 1 wurden die Bahnhofsanlagen fur den Bahnbetrieb genutzt Ab Dresden fuhren zunachst Zuge auf der bereits fertiggestellten Teilstrecke bis Weintraube sowie ab dem 16 September 1838 bis Oberau Festlich eingeweiht wurde der Leipziger Bahnhof jedoch erst zeitgleich mit der feierlichen Eroffnung der Gesamtstrecke bis Leipzig am 7 April 1839 fast neun Monate nach Betriebsbeginn 2 nbsp Empfangsgebaude ca 1885 nbsp Der Bahnhofskopf im Jahr 1861 die Verbindungsgleise im Vordergrund fuhrten uber die Marienbrucke zur Sachsisch Bohmischen Staatseisenbahn Dresden Bodenbach Das im Gefalle liegende Hauptgleis in Richtung Leipzig begunstigte im Jahr 1846 eine eisenbahnbetriebstechnische Erfindung Im Leipziger Bahnhof wurde erstmals die Schwerkraft zum Rangieren von Wagen genutzt Eine Lokomotive zog die zu rangierenden Wagen auf das geneigte Gleis und nach Stellen der entsprechenden Weichen liess man die Wagen auf das gewunschte Gleis abrollen Dieses Prinzip wird bis heute auf Rangierbahnhofen mit Ablaufberg angewandt 3 Die am 1 September 1847 eroffnete Bahnstrecke Dresden Gorlitz fand im benachbarten Schlesischen Bahnhof ihren Endpunkt Die spitzwinklige Lage der beiden Bahnhofe zueinander ermoglichte keine betriebstechnisch zufriedenstellende Verbindung Dennoch wurde ein Verbindungsgleis gebaut das den Frachthof des Schlesischen Bahnhofs mit dem Gleisvorfeld des Leipziger Bahnhofs verband Dort stellte eine Drehscheibe die Verbindung her Schon bald war der erste Leipziger Bahnhof jedoch zu klein und veraltet Im Jahr 1847 baute die LDE die Bahnanlagen erstmals um und errichtete ein neues seitlich angeordnetes Empfangsgebaude 1 Vor 1852 erhielt der Bahnhof noch weitere Neubauten die sich zeitlich jedoch nicht genau einordnen lassen namentlich ein Maschinenhaus zwei Guterschuppen einen Zollschuppen und eine Wagenremise 1 Kurz darauf erfuhr der Bahnhof von 1852 bis 1857 erneut eine wesentliche Erweiterung und Umgestaltung Der am 19 Mai 1857 2 zur Abreise von Konig Johann seiner Gattin Konigin Amalie sowie seiner Kinder Sidonie und Sophie nach Italien eingeweihte wesentlich grossere Empfangskomplex blieb schliesslich bis zur Neugestaltung der Dresdner Bahnanlagen um die Jahrhundertwende in Betrieb Der Umbau der Bahnanlagen in kurzem Abstand war unter anderem der deutlichen Steigerung der Verkehrsleistung geschuldet Von drei Zugpaaren taglich zur Eroffnung 4 wuchs die Verkehrsleistung bis 1876 auf 44 Personenzuge im Sommer 56 sowie 20 bis 24 Guterzuge mit je 170 Achsen taglich 1 Der Gesamtguterumschlag im Leipziger Bahnhof betrug in jenem Jahr fast 275 500 t 1 Daneben waren sowohl Betriebsablaufe als auch Betriebsmittel in den ersten Eisenbahnjahrzehnten noch einem schnellen Veranderungsprozess unterworfen Beispielsweise konnten die im ersten Bahnhof verwendeten Drehscheiben mit einem Durchmesser von nur 3 4 m nicht lange verwendet werden Bereits seit 1852 bestand uber die neu erbaute Marienbrucke eine Bahnverbindung zwischen dem Leipziger und dem Schlesischen Bahnhof auf Neustadter Elbseite und den Bahnhofen auf Altstadter Elbseite Somit waren direkte Verbindungen Leipzig Dresden Prag Wien moglich Die Betriebsanlagen erfuhren in den Jahren 1868 1869 eine Erneuerung Der neue Maschinenbahnhof bestand aus einem rechteckigen Lokomotivschuppen mit 25 Standen einer Werkstatt mit 20 Standen einem Kohlenschuppen sowie einer Bekohlungsanlage 1 Spater kam noch ein Ringlokschuppen fur zwolf Maschinen hinzu Damit erreichten die Anlagen des Leipziger Bahnhofs ihre grosste Ausdehnung Die beiden Lokomotivschuppen sowie das Werkstattgebaude blieben bis 2010 erhalten Nach der Verstaatlichung der LDE Bearbeiten Zum 1 Januar 1876 erwarb der sachsische Staat die Leipzig Dresdner Eisenbahn Fortan verkehrten durchgehende Zuge zwischen Leipzig und Bodenbach und die Richtungsfunktionen der Hallen des Bahnhofs mussten teilweise aufgegeben werden Die bauliche Substanz des Bahnhofs blieb dagegen nach dem Ubergang in Staatseigentum bis zur Umgestaltung des Eisenbahnknotens Dresden erhalten Diese erfolgte von 1892 bis 1901 und erforderte den Abriss der am weitesten stadteinwarts gelegenen Anlagen Seitdem begrenzt die Eisenbahnstrasse die Bahnanlagen auf dieser Seite Am 1 Marz 1901 markierte der Bodenbach Leipziger Schnellzug 2 der um 3 55 Uhr im Leipziger Bahnhof ankam und um 4 00 Uhr in Richtung Leipzig weiterfuhr das Ende des Personenverkehrs am Leipziger Bahnhof 5 Fortan ubernahm der Bahnhof Dresden Neustadt die Abfertigung des Personenverkehrs Weiterbetrieb als Guterbahnhof Dresden Neustadt Bearbeiten nbsp Entwurfsplanung der Bahnanlagen des Personenbahnhofs und des Guterbahnhofs Dresden Neustadt 1895 nbsp An die Deportation von Juden uber den Neustadter Guterbahnhof erinnern eine Gedenktafel und ein im Fussweg befindlicher Davidstern vor dem rechten Eingang des benachbarten Personenbahnhofs Dresden Neustadt Zum Guterbahnhof Dresden Neustadt umgebaut fand der Grossteil der Bahnanlagen weiterhin Verwendung Die von den Leipziger Bahnhofsbauten ubernommenen Gebaude dienten uberwiegend dem Stuckgutumschlag aber auch Post und Expressguterzuge endeten dort Daneben diente der Bahnhof dem Ortsguterverkehr ubernahm die Bedienung der Neustadter Elbkaianlagen und wickelte teilweise den Guterfernverkehr in und aus Richtung Oberlausitz ab Im Ortsguterverkehr verknupften Ubergabefahrten den Neustadter Guterbahnhof mit dem Rangierbahnhof Dresden Friedrichstadt Rangierlokomotiven verteilten die Wagen in Dresden Neustadt weiter und fuhren Nahguterzuge nach Coswig Radebeul und das Industriegelande in der Albertstadt 6 Wahrend des Zweiten Weltkriegs war der Guterbahnhof Dresden Neustadt Ausgangspunkt zweier Deportationszuge Am 21 Januar 1942 verliess ein Zug mit 224 Juden aus dem Regierungsbezirk Dresden Bautzen in ungeheizten Guterwagen den Bahnhof und erreichte vier Tage spater das Ghetto Riga Ein gutes Jahr spater am 3 Marz 1943 wurden 293 Juden aus Dresden in einen weiteren Transport verladen Sie hatten zuvor Zwangsarbeit bei der Zeiss Ikon AG leisten mussen und in Baracken im Judenlager Hellerberg gelebt Ziel des zweiten Transports mit insgesamt 1500 Deportierten von unterschiedlichen Orten war das KZ Auschwitz Birkenau 7 Unmittelbar nach der Ankunft fanden etwa 820 von ihnen in den Gaskammern den Tod 8 Wahrend der Luftangriffe auf Dresden im Jahr 1945 trafen mehrere Brandbomben das ehemalige Empfangsgebaude zwei Gebaudeteile wurden danach abgetragen 3 nbsp Container Terminal am Guterbahnhof Dresden Neustadt 1972 Im Jahr 1968 wurde an der Gehestrasse ein Container Terminal Containerbahnhof Dresden Neustadt mit zwei Portalkranen eroffnet Lange Zeit stellte es die einzige Anlage dieser Art im Grossraum Dresden dar und diente fortan als Ausgangs und Endpunkt fur den Ganzzug Containerverkehr uber Berlin zum Uberseehafen Rostock 6 Noch 1989 war ein Wiederaufbau der zerstorten Gebaudeteile geplant sie sollten fur eine Zentralisierung der Expressgutabfertigung genutzt werden 3 Die Wende beendete diese Planungen jedoch und stellte eine Zasur in der Geschichte des Guterbahnhofs dar Die Bedienung der Gleisanschlusse und Lagerhallen am Neustadter Elbufer kam ganzlich zum Erliegen und der Stuckgutverkehr nahm wie der Postverkehr deutlich ab Im Container Verkehr anderte sich zunachst nur die Hauptverkehrsrichtung und das Terminal ubernahm vorrangig Umschlag im Ost West Verkehr 6 Am 2 November 2005 ubernahm jedoch das neue Container Terminal im Guterverkehrszentrum Dresden Friedrichstadt den Container Umschlag Das Terminal in Dresden Neustadt entsprach nicht mehr den aktuellen Leistungsstandards und wurde geschlossen 9 In Zukunft konnte das Gebiet um den Neustadter Hafen im Rahmen des vorgeschlagenen Masterplans Leipziger Vorstadt Neustadter Hafen neu entwickelt werden Auf dem Gelande des Leipziger Bahnhofs plant die Globus SB Warenhaus Holding einen SB Markt sowie weitere Dienstleistungsbetriebe und gastronomische Einrichtungen Im ehemaligen Empfangsgebaude des Leipziger Bahnhofs ist ein kleines List Museum geplant 10 Das Globus Projekt ist in Dresden umstritten einerseits ware das brach liegende Gelande revitalisiert und das ehemalige Empfangsgebaude konnte denkmalschutzgerecht einer neuen Nutzung ubergeben werden andererseits verfugt die Stadt bereits uber ein dichtes Angebot von Lebensmittelgeschaften und Discountern wodurch ein Verdrangungswettbewerb befurchtet wird 11 Ausserdem eroffnete im Juli 2015 mit dem Edeka am Hochhaus am Albertplatz in 700 Metern Entfernung ein weiterer grosser Lebensmittelmarkt 12 Beschreibung Bearbeiten nbsp Lageplan des Leipziger Bahnhofs aus dem Eroffnungsjahr 1839 nbsp Lageplan des Leipziger Bahnhofs aus dem Jahr 1877In der Residenzstadt gelegen erfuhr der Bahnhof eine im Vergleich zu den anderen Bahnhofen der Strecke besonders reprasentative Ausgestaltung Der erste Bahnhof wurde im klassizistischen Stil errichtet Kubische zweigeschossige Gebaude mit aufgesetztem Mezzanin flankierten zu beiden Seiten den Vorplatz mit seinen Drehscheiben Dieser pavillonartige Gebaudetyp war im Klassizismus weit verbreitet Ein noch heute erhaltenes stilistisch sehr ahnliches Gebaude stellt das von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff erbaute Schlosschen Luisium dar 1 Zum Vorplatz hin offene Kolonnaden verbanden in je einem Viertelkreis diese Gebaude mit der Personenhalle Je zwei Rundbogen fur Giebeldurchfahrten schlossen die 50 Meter lange Personenhalle an ihren Schmalseiten ab Da nach englischem Vorbild zunachst links gefahren wurde befand sich der Eingang zur Abfahrseite links und der Ausgang auf der rechten Seite Verglichen mit den reprasentativen Gebauden waren die beiden Seitenbahnsteige mit nur 1 70 Meter Breite von bescheidenen Ausmassen Zunachst beherbergte die Personenhalle nur drei Gleise Mehrere kleine Drehscheiben ubernahmen das Umsetzen der Lokomotiven auf dem Vorplatz sowie die Einfahrt in das massiv aus Ziegeln erbaute Maschinenhaus Mit seiner polygonalen Grundflache stellt es einen Vorlaufer der spater verbreiteten Ringschuppen dar Wahrend die sechs Maschinenstande eine rechteckige Grundform aufwiesen erhielten die dazwischen angeordneten Schmieden Werkstatten bzw Aufenthaltsraume eine Grundform aus symmetrischen Paralleltrapezen An weiteren Gebauden bestanden zwei Guterschuppen an den beiden Langsseiten der Personenhalle sowie Koksschuppen eine kleine Wagenremise und ein Konigswagenschuppen Das 1847 im Stil des Spatklassizismus errichtete neue Empfangsgebaude wurde seitlich zu den Gleisanlagen in Richtung Grossenhainer Strasse angeordnet Dies gilt ebenfalls fur den weitere zehn Jahre spater eingeweihten insgesamt 280 Meter langen Empfangsgebaudekomplex der wesentlich naher an der Grossenhainer Strasse erbaut wurde und somit den Gleisanlagen mehr Platz bot Dieser dritte Leipziger Bahnhof bestand aus einer zentralen Abgangshalle fur Zuge in Richtung Leipzig sowie zwei an beiden Seiten angeordneten weiteren Hallen Auf stadtauswartiger Seite befand sich die Ankunftshalle fur Zuge aus Leipzig auf stadteinwartiger Seite die Prager Halle der Sachsisch Bohmischen Eisenbahn fur Zuge aus und in Richtung Prag Rundbauten mit Drehscheiben zum Richtungswechsel verbanden diese beiden Gebaude mit dem zentralen Mittelbau Wahrend der Mittelbau und die verbindenden Rundbauten eingeschossig ausgefuhrt waren besassen die Seitenflugel ein aufgesetztes Halbgeschoss Die im selben Zeitraum neu errichteten Guteranlagen liegen dagegen zur Leipziger Strasse hin Es entstanden vier grosse Guterboden sowie ein Marktboden Der Guterbahnhof Dresden Neustadt besteht aus denselben Gebauden lediglich die Prager Halle musste den Hochgleisanlagen zwischen dem Personenbahnhof Dresden Neustadt und der Marienbrucke weichen Die noch erhaltenen Gebaude des ehemaligen Empfangskomplexes stehen heute unter Denkmalschutz Durch die Hochgleisanlagen in Richtung Sudosten beschrankt sind die sudostlichen Gleisanlagen des Guterbahnhofs Dresden Neustadt nur in Richtung Nordwesten an die Bahnstrecke Dresden Pieschen Dresden Neustadt angeschlossen Der weiter nordostlich gelegene Teil jenseits der Erfurter Strasse hat dagegen in beide Richtungen direkten Anschluss an die Bahnstrecke Bahnbetriebswerk Dresden Pieschen Bearbeiten nbsp Maschinenhaus von 1852 um 1860 nbsp Triebwagen VT 137 im Bw Dresden Pieschen 1964 nbsp Der heute abgerissene Ringlokschuppen von 1869 war im Jahr 2009 nur noch eine Ruine Die Anlagen des Maschinenbahnhofs Dresden Leipziger Bahnhof gingen 1899 im Bahnbetriebswerk Dresden Pieschen auf Zunachst fur den Einsatz von Dampflokomotiven im Vorortverkehr zustandig dauerte die Dampflokzeit jedoch nur bis zum 14 November 1933 Insbesondere der grosse Maschinenschuppen mit rechteckigem Grundriss begunstigte die Verwendung der Anlagen zur Stationierung von Triebwagen die fortan im Bahnbetriebswerk Dresden Pieschen beheimatet waren Daneben wurden auch Kraftfahrzeuge der Bahn zum Beispiel zum Transport von Lokomotiven und Wagen mittels Strassenrollern sowie Diesellokomotiven hier stationiert Die ersten acht in Dresden Pieschen stationierten Triebwagen VT 137 058 137 065 befuhren im Eilzugverkehr die beiden Strecken nach Leipzig sowie jene nach Chemnitz Gorlitz und Zittau Weitere Baureihen folgten mit Beginn des Zweiten Weltkriegs musste der Betrieb der Verbrennungsmotortriebwagen jedoch aus Kraftstoffmangel eingestellt werden Die Luftangriffe auf Dresden am 13 Februar sowie am 17 April 1945 fuhrten zur weitgehenden Zerstorung der Anlagen sowie einiger noch dort abgestellter Triebwagengarnituren 13 In den Nachkriegsjahren erfolgten zunachst die provisorische Wiederherstellung der Triebwagenhalle in holzerner Bauweise sowie die Aufarbeitung nicht mehr betriebsfahiger Fahrzeuge Zum Sommerfahrplan 1947 erfolgten die ersten Nachkriegseinsatze der Dresdner Triebwagen Ab dem Jahr 1963 waren die ersten Neubaudiesellokomotiven der DR Baureihe V 180 im Betriebswerk beheimatet und sorgten fur eine qualitative Verbesserung des Reisezugverkehrs Fur die Wartung der V 180 war das Bahnbetriebswerk Dresden Pieschen jedoch nur unzureichend ausgerustet Die Stationierung dieser Lokomotiven ging deshalb an das Bahnbetriebswerk Dresden Friedrichstadt uber das schon beim Bau fur die Beheimatung der modernen Traktionsarten vorgesehen worden war Am 25 September 1965 setzte das Bahnbetriebswerk Dresden Pieschen letztmals Dieseltriebwagen der Vorkriegsbauarten ein bevor es zum Jahreswechsel 1965 66 aufgelost wurde Die Anlagen nutzte fortan das Kraftwagenbetriebswerk Dresden Kbw Dresden das fur die Wartung und Instandhaltung der bahneigenen Kraftfahrzeuge zustandig war Seit dessen Auflosung Anfang der 1990er Jahre standen die Gebaude leer und verfielen 13 ab Ende 2010 wurden sie abgerissen Uberreste Bearbeiten nbsp Haupteingang des Empfangsgebaudes von 1857 2009 nbsp Ubersicht uber die erhaltenen Gebaudeteile des Empfangskomplexes rosa saniert und in Nutzung blau stark sanierungsbedurftig oder Ruine weiss nicht erhalten Seit dem Abriss der beiden kubischen Flugelbauten 1899 beziehungsweise 1900 sind keine Gebaude des ursprunglichen Bahnhofs mehr erhalten Das zweite Empfangsgebaude von 1847 ist ebenfalls nicht mehr vorhanden Einige Gebaude des Empfangskomplexes von 1857 existieren jedoch noch Die erhaltenen Gebaude des Empfangskomplexes sind von der Eisenbahnstrasse aus gut zuganglich Einige sanierte Gebaudeteile befinden sich als Burogebaude in Nutzung der Zustand der ubrigen Gebaude beziehungsweise Gebaudeteile ist jedoch stark sanierungsbedurftig Literatur BearbeitenManfred Berger Manfred Weisbrod Uber 150 Jahre Dresdener Bahnhofe Merker Verlag Furstenfeldbruck 1991 ISBN 3 922404 27 8 Eisenbahn Journal Special Ausgabe 6 91 Fritz Borchert Hrsg Die Leipzig Dresdner Eisenbahn Anfange und Gegenwart einer 150 jahrigen transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1989 ISBN 3 344 00354 2 Timon Hoppe Leipziger Bahnhof in Dresden Deutschlands alteste Bahnhofsanlage In industrie kultur Ausgabe 1 2009 Klartext Verlag Essen 2009 ISSN 0949 3751 S 42 43 Kurt Kaiss Matthias Hengst Dresdens Eisenbahn 1894 1994 Alba Publikation Dusseldorf 1994 ISBN 3 87094 350 5 DB Station amp Service AG Bahnhofsmanagement Dresden Neustadt Hrsg Hundert Jahre Bahnhof Dresden Neustadt 1901 2001 HochlandVerlag Pappritz Dresden 2001 ISBN 3 934047 10 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dresden Leipziger Bahnhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alter Leipziger Bahnhof Dresden auf YouTube Drohnenuberflug Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h F Borchert Hrsg Die Leipzig Dresdner Eisenbahn Anfange und Gegenwart einer 150 jahrigen transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1989 S 109ff a b M Berger M Weisbrod Uber 150 Jahre Dresdner Bahnhofe Merker Furstenfeldbruck 1991 S 7 ff a b c Norbert Kempke In 220 Minuten von Leipzig nach Dresden Kapitel Der erste Dresdner Bahnhof stand nicht lange Seite 55f Hrsg Verband der Journalisten des Bezirkes Dresden anlasslich der Solidaritatsaktion 1989 Dresden 1989 K Kaiss M Hengst Dresdens Eisenbahn 1894 1994 Alba Publikation Dusseldorf 1994 S 108 DB Station amp Service AG Bahnhofsmanagement Dresden Neustadt Hrsg Hundert Jahre Bahnhof Dresden Neustadt 1901 2001 HochlandVerlag Pappritz Dresden 2001 S 18 a b c K Kaiss M Hengst Dresdens Eisenbahn 1894 1994 Alba Publikation Dusseldorf 1994 S 92 Matthias Neutzner Der Wehrmacht so nahe verwandt Eisenbahn in Dresden 1939 bis 1945 In Stadtmuseum Dresden Hrsg Dresdner Geschichtsbuch 5 DZA Verlag Altenburg 1999 ISBN 3 9806602 1 4 S 211 Ort 12 Guterbahnhof Neustadt Gravuren des Krieges Mahndepots in Dresden Interessengemeinschaft 13 Februar 1945 e V Dresden abgerufen am 8 November 2010 Tim Zumpe Umschlagbahnhof im GVZ Dresden Friedrichstadt in Betrieb genommen Memento vom 2 Mai 2007 im Internet Archive Online Artikel auf der Website des Guterverkehrszentrums Dresden vom 4 November 2005 Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr 6007 Dresden Neustadt Globus SB Markt am Alten Leipziger Bahnhof Bebauungsplan im Ratsinformationssystem der Landeshauptstadt Dresden abgerufen am 15 August 2012 Kritik an Globus Planen an der Leipziger Strasse in Dresden In DNN Online 10 Dezember 2013 abgerufen am 26 Januar 2014 Die Simmel Markte Dresden Simmel AG abgerufen am 25 Januar 2016 Kurzbeschreibung der Marktgrosse a b Dresdner Bahnbetriebswerke Bw Dresden Friedrichstadt Bw Dresden Pieschen Bw Dresden Altstadt Bw Dresden ab 1967 EK Themen 14 EK Verlag Freiburg im Breisgau 1993 ISBN 3 88255 717 6 Bahnhofe in Dresden Fernbahnhofe Hauptbahnhof Dresden NeustadtWeitere Bahnhofe Dresden Altstadt Dresden Flughafen Dresden Friedrichstadt Dresden Grenzstrasse Dresden Klotzsche Dresden Mitte Dresden Reick CossebaudeEhemalige Bahnhofe Albertsbahnhof Berliner Bahnhof Bohmischer Bahnhof Buhlau Weissig Dresden Gittersee Dresden Neustadt Guterbahnhof Leipziger Bahnhof Schlesischer Bahnhof nbsp Dieser Artikel wurde am 6 Dezember 2010 in 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