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Die Dottikon ES Holding AG mit Produktionsstandort in Dottikon ist ein international tatiges Schweizer Unternehmen und auf chemische sicherheitskritische Reaktionen spezialisiert Das Unternehmen ist Hersteller von Veredelungschemikalien Zwischenprodukten und Exklusivwirkstoffen fur die chemische Biotech und pharmazeutische Industrie Dottikon ES beschaftigt rund 690 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Geschaftsjahr 2022 23 einen Nettoumsatz von 319 5 Millionen Schweizer Franken und einen Reingewinn von 87 7 Millionen Schweizer Franken 1 Die Dottikon ES Holding ist an der Schweizer Borse SIX Swiss Exchange kotiert 2 DOTTIKON ES HOLDING AGLogoRechtsform AktiengesellschaftISIN CH0582581713Grundung 1913Sitz Dottikon Schweiz SchweizLeitung Markus Blocher Vorsitzender der Geschaftsleitung VR Prasident Mitarbeiterzahl 690Umsatz 319 5 Mio Schweizer FrankenBranche Chemische IndustrieWebsite www dottikon comStand 31 Mai 2023Geschichte BearbeitenAm 22 Marz 1913 wurde die sich in Grundung befindende Gesellschaft im von Walter Aebi ausgearbeiteten Grundungsprospekt an mogliche weitere Aktionare angepriesen Es fanden sich nebst seinen Mitinitianten Robert Aebi und Willy Allendorff genugend Interessenten sodass die Statuten am 22 April 1913 in einer konstituierenden Generalversammlung verabschiedet werden konnten An dieser Grundungsversammlung wurde Robert Aebi zum Prasidenten der Gesellschaft gewahlt und seinem Bruder Walter als Delegierter des Verwaltungsrates die Oberaufsicht und Leitung der Fabrik ubertragen Willy Allendorff vertrat im Verwaltungsrat die Interessen der deutschen Firma A amp W Allendorff welche das Verfahren zur Herstellung des pulverisierten Sprengstoffs Aldorfit einbrachte wahrend der Hotelier Hermann Dettelbach aus Kandersteg die Wahrung der Interessen der aussenstehenden Aktionare ubernahm Das Unternehmen wurde am 29 Mai 1913 als Schweizerische Sprengstofffabrik AG SSF offiziell ins Handelsregister eingetragen 1 Die Geschichte startete mit der Misch und Verarbeitungsproduktion des pulverisierten Sprengstoffs Aldorfit fur den Tunnelbau Aufgrund des im Ersten Weltkrieg herrschenden Rohstoffmangels folgte darauf die erzwungene Ruckwartsintegration in die Destillation von Gaswerk Teerabfallen zur Gewinnung von Toluol sowie dessen Nitrierung zu Trinitrotoluol TNT mehrheitlich fur die schweizerische Landesverteidigung Nach dem Einbruch des militarischen Sprengstoffbedarfs in der Zwischenkriegszeit fand die Unternehmung mit dem Einstieg in die Produktion von gelatinierten Sprengstoffen aus Nitroglycerin fur zivile Zwecke der destillativen Aufreinigung von Aromatenisomeren zu hochreinen Produkten und der Vorwartsintegration in die Herstellung von ersten chemischen Zwischenprodukten fur die Farbstoffindustrie aus der Krise Der Zweite Weltkrieg brachte zusatzliche neue Sprengstoffe wie Hexogen und Nitropenta fur militarische und spater auch zivile Zwecke Doch nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte man erfolglos mit Zivilsprengstoffen und Destillationsprodukten das wegfallende Geschaft von Bund und Schweizer Armee zu kompensieren Es zeichnete sich ab dass die SSF mit dem bestehenden Produktesortiment nicht uberleben konnte Ein Wechsel in der Ausrichtung hin zu hoheren mehrstufigen Zwischenprodukten fur Agrochemikalien Farbstoffe Pharmaprodukte und Riechstoffe wurde uber mehrere Jahre unter Erweiterung der Kerntechnologien mit der katalytischen Hydrierung und Oxidation sukzessive vorangetrieben Es folgte schliesslich eine fokussierte Vorwartsintegration entlang der Wertschopfungskette zu chemischen Endprodukten insbesondere Pharmawirkstoffen 1 Am 8 April 1969 ereignete sich in der Fabrik eines der grossten Explosionsunglucke der Schweiz 3 18 Menschen verloren dabei ihr Leben 108 wurden zum Teil schwer verletzt Die Druckwelle der Detonation beschadigte in Dottikon sowie in den umliegenden Gemeinden Dintikon Hagglingen Villmergen und Wohlen 1 300 Gebaude In der Nitrierabteilung explodierte flussiges Trinitrotoluol TNT womoglich aufgrund einer Fehlmanipulation Die genaue Ursache der Katastrophe konnte allerdings nie ganz aufgeklart werden 4 Das Ungluck von 1969 war die vierte schwere Explosion in der Pulveri nach 1927 mehrere Todesopfer 1956 zwei Todesopfer und 1964 drei Verletzte 5 1987 wurde die Schweizerische Sprengstofffabrik AG von der Ems Chemie Holding AG ubernommen und 1990 in Ems Dottikon AG umbenannt 1 Durch einen Spin off wurde das in Dottikon Exclusive Synthesis AG umbenannte Unternehmen unter dem Dach der Dottikon ES Holding AG im Marz 2005 wieder verselbststandigt und durch einen IPO an die Borse gebracht 1 Weblinks BearbeitenWebsite der Dottikon ES Holding AGEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Dottikon Dottikon Exclusive Synthesis abgerufen am 21 Februar 2017 Bloomberg DOTTIKON ES HOLDING AG BR DESN SIX Swiss Exchange Stock Quote amp Company Profile abgerufen am 21 Februar 2017 S W I swissinfo ch Swiss Broadcasting Corporation Gewaltige Explosion in der Pulveri 18 Tote und viele Verletzte Abgerufen am 8 April 2019 Aargauer Zeitung vom 27 Juli 2012 Online Ausgabe abgerufen am 9 Dezember 2013 L Impartial vom 9 April 1969 PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dottikon ES Holding amp oldid 238349643