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Dornach Auhof ist ein statistischer Bezirk der Landeshauptstadt Linz in Oberosterreich Er liegt nordlich der Donau im aussersten Nordosten von Linz ist 682 6 Hektar gross und hat 7015 Einwohner Stand 1 Janner 2021 1 Lage in LinzDer Innenhof von Schloss Auhof Inhaltsverzeichnis 1 Stadtteil und statistischer Bezirk 2 Topografie 3 Geschichte 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Infrastruktur 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseStadtteil und statistischer Bezirk BearbeitenVon 1957 bis 2013 war Linz in neun Stadtteile und in 36 statistische Bezirke unterteilt 1 2014 wurde das Stadtgebiet neu gegliedert Dabei entfiel die Segmentierung in Stadtteile und Linz besteht seitdem nur noch aus 16 statistischen Bezirken Im Gebiet des heutigen Dornach Auhof lagen die ehemaligen statistischen Bezirke Elmberg Katzbach und Heilham Bis 2014 war Dornach Auhof Teil des Stadtteils St Magdalena Das Gebiet liegt in der Katastralgemeinde Katzbach die dem alten Bezirk St Magdalena entspricht Topografie BearbeitenDornach Auhof und St Magdalena liegen im ostlichen Teil des Beckens von Linz Urfahr zwischen den sudlichen Auslaufern des Muhlviertler Granit und Gneismassivs und der Donau 2 Die Gegend war fruher der westliche Rand der Riedmark wovon auch die alte Bezeichnung Riedmarkberg 3 fur den Magdalenaberg mit der Siedlung Haselbach heute St Magdalena zeugt 4 wahrend die darunterliegende Ebene einfach nur Thal 2 genannt wurde Das Gebiet wird im Norden von der ansteigenden Magdalenaleiten und dem ostlich davon gelegenen Neubruch und Elmberg mit dem Linzer Wald begrenzt Den Abschluss bildet im Osten der alte Lauf des Katzbaches mit dem dahinter liegenden Trefflinger Sattel im Suden der Donaustrom und im Westen der Lauf des Hasel und Muhlbaches mit dem Haselgraben Die alten Flurnamen etwa Schlantenfeld von althochdeutsch slintan schlingen schlucken Steg und Wolfau weisen heute noch darauf hin dass das Areal ein durch die eintragenden oft hochwasserfuhrenden Gewasser stark gepragtes Auen und Uberschwemmungsgebiet war Noch bis ins 15 Jahrhundert fuhrte ein Nebenarm der Donau mitten durch das Gelande Er zweigte bei Steg vom Hauptstrom ab verlief entlang der heutigen Pulvermuhlstrasse bis zum Sudhang von St Magdalena zum Fischerhausl heute Magdalenastrasse 2 von dort entlang der Magdalenaleiten sudlich der heutigen Wolfauerstrasse bis zum Schloss Auhof und ostlich des heutigen Science Parks der JKU wieder nach Suden 5 Grosse Teile von St Magdalena und Dornach Auhof bildeten also eine ringsum von der Donau umschlossene Landscholle Eine bereits im fruhen Mittelalter nachweisbare wichtige Verkehrsachse war der den Bezirk in West Ost Richtung durchquerende alte Linzer Steig spater Prager Reichsstrasse heute Freistadter Strasse Er war Teil der Salzstrasse und verband Linz mit Freistadt und Bohmen 6 Der Linzer Steig uberbruckte den gebietspragenden Donauarm in Steg und im Bereich Bruckfeld vor Katzbach 5 Diese Hauptverkehrsverbindung verlief auf einer vom Wasser geschutzten hohergelegenen Schotterbank auf der sich auch die alten Weiler Steg und Dornach befanden Sudostlich von Dornach befand sich die Siedlung Furth Mehrere Gebaude wurden 1973 abgerissen um dort die A7 Muhlkreis Autobahn und Bach und Donauregulierungsbauten zu errichten 7 Ostlich von Dornach befindet sich heute noch der alte Ortskern von Katzbach das bereits im Jahr 985 als Chazapach urkundlich erwahnt wurde 8 Geschichte BearbeitenDer fruheste Hinweis auf eine Besiedelung von Dornach Auhof wurde 1949 im Rahmen von Tiefbauarbeiten in Furth gefunden Man stiess auf ein etwa 4000 Jahre altes Hockergrab aus der Fruhbronzezeit 9 Im Fruhmittelalter wurde das heutige Oberosterreich von Bayern ausgehend durch die Bajuwaren besiedelt Die Herrschaftsgrenzen der oft nur dunn bevolkerten Gebiete nordlich der Donau wurden lange Zeit einfach durch topografische Grenzen wie Bachlaufe bestimmt die das Land streifenformig zur Donau hin gliederten 10 Der Grossraum Linz war der Verwaltung des Bistums Passau unterstellt das die Besitztumer der bedeutenden Salzmautstatte Tauersheim ostlich von Linz an steirische Markgrafen die Otakare verlieh Das Grafengeschlecht errichtete dort im 11 oder 12 Jahrhundert die Burg Steyregg Das Herrschaftsgebiet der Steirer erstreckte sich nordlich der Donau von Steyregg ausgehend nach Westen uber den Trefflinger Sattel Dornach Auhof und St Magdalena bis zum Haselgraben der die Grenze bildete Beim Haselgraben befand sich der Ort Haselbach wo Mitte des 12 Jahrhunderts eine der Hl Maria Magdalena geweihte Kapelle errichtet wurde 11 Sie war der Ursprung der heutigen Pfarrkirche St Magdalena Ab 1350 uberliess der Herr auf Steyregg seinem Diener Chunrad Guter und Grundstucke im Bereich Auhof und Katzbach zum Erblehen 12 Der daraufhin errichtete Freisitz Auhof wurde in den folgenden Jahrhunderten sukzessive zum Schloss ausgebaut und durch eine Meierei eine Kapelle eine Brauerei und einen Schlossteich erganzt 1689 fielen die Besitzungen rund um das Schloss Auhof an die Familie der Starhemberger Wahrend der Franzosenkriege 1809 fanden in Auhof Gefechte statt die das Schloss stark beschadigten 1848 wurde die Grundherrschaft aufgehoben die Besitztumer der Starhemberger in Auhof verloren an Bedeutung und die nicht weiter gepflegte Anlage begann langsam zu verfallen 13 Zwischen 1786 und 1792 wurde mit dem Josephinischen Lagebuch der erste Katasterplan der Habsburgischen Erblande erstellt Das Gebiet von Dornach Auhof fiel der neu entstandenen Katastralgemeinde Katzbach zu die 1851 zur selbststandigen Gemeinde wurde 14 1875 schlossen sich die Gemeinden Katzbach Postlingberg und Lichtenberg zur Gemeinde Postlingberg zusammen 15 1886 losten sich St Magdalena und Katzbach aus dieser Grossgemeinde daraus entstand die neue Ortsgemeinde St Magdalena bei Linz 15 Im Februar 1900 starb der Besitzer von Schloss Auhof Camillo Heinrich Starhemberg in Wien Er hinterliess recht ungeordnete Vermogensverhaltnisse unglaublich hohe Schulden und zahlreiche kaum erfullbare Legate zu Gunsten von Forstern Jagern und sonstigen Angestellten und zu Gunsten zahlreicher Frauen 16 Sein Enkel Ernst Rudiger Starhemberg Junior vergrosserte die Familienschulden noch weiter nicht zuletzt durch sein Engagement im austrofaschistischen Flugel der Heimwehr In den 1930er Jahren war er gezwungen zahlreiche Hofe und Grundstucke in Dornach Auhof zu verkaufen 17 Mit einer Verordnung vom 3 Oktober 1938 wurde die Gemeinde St Magdalena in das Gebiet der Stadt Linz eingegliedert Von Mai bis Juli 1938 mussten mehrere Grundbesitzer von Dornach Auhof ihre Felder und Hofe an das NS Regime zwangsverkaufen oder wurden enteignet In Auhof wurde ein SS Kasernenkomplex erbaut westlich davon erstreckten sich mehrere Zwangsarbeiter und Gefangenenlager etwa das Stadtische Arbeiterlager Dornach 18 In den 1960er Jahren wurden die Auhofer Kasernen zu Miet und Eigentumswohnungen umgebaut Eine fur das Gebiet historische Entscheidung war 1961 der Ankauf des Schlosses Auhof mit grossen Teilen seines umliegenden Gelandes durch das Land Oberosterreich und die Stadt Linz fur den geplanten Neubau einer Hochschule 1964 erfolgte der Spatenstich durch Prasident Adolf Scharf 1966 wurde die Hochschule fur Sozial und Wirtschaftswissenschaften Linz eroffnet und seitdem fortwahrend erweitert 19 Parallel zum Bau der Universitat setzte ab den 1960er Jahren der Bau von zahlreichen stadtischen Wohnbauten und Studentenwohnheimen ein Zwischen 1976 und 1981 wurde etwa die genossenschaftliche Wohnsiedlung Biesenfeld nach Planen des Architekten Artur Perotti errichtet 20 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kunstwerke im offentlichen Raum in Linz Dornach Auhof 1679 wurde im alten Ortskern von Dornach eine einfache Pestsaule errichtet Sie musste einem Bauprojekt weichen und steht heute an der Ecke Voltastrasse Johann Wilhelm Klein Strasse 21 Die Universitat Linz wurde nach Planen einer Architektengruppe um Artur Perotti errichtet Sie wurde 1966 eroffnet Die romisch katholische Pfarrkirche Heiliger Geist wurde 1971 geweiht Der Sichtbetonbau wurde nach Planen der Architekten Erich Scheichl und Franz Treml erbaut 22 Die evangelische Versohnungskirche ist der letzte Sakralbau von Roland Rainer und steht seit 2009 unter Denkmalschutz Der Science Park der JKU Linz wurde 2001 eroffnet Infrastruktur BearbeitenDie fruheste und lange Zeit wichtigste Verkehrsverbindung war die alte Salzstrasse der Linzer Steig Er wurde 1753 zur Prager Reichsstrasse ausgebaut und ist heute als Freistadter Strasse im Stadtgebiet Teil der Bundesstrasse B125 Prager Strasse In den 1970er Jahren wurde Dornach Auhof durch die Anschlussstelle 15 Dornach an die A7 Muhlkreis Autobahn angeschlossen Die Freistadter Strasse und die A7 sind die wichtigsten Verkehrsverbindungen fur den motorisierten Individualverkehr im Stadtteil 23 1977 wurde die Strassenbahnlinie 1 der ESG Linz von der Umkehrschleife Sonnensteinstrasse bis zur Endhaltestelle Universitat verlangert 23 Heute binden die Strassenbahnlinien 1 2 und die Buslinie 33 den Bezirk an das offentliche Nahverkehrsnetz der Linz Linien an 74 Prozent des Bezirkes Dornach Auhof sind als Grunland gewidmet 17 6 Prozent als Bauland und 8 4 Prozent als Verkehrsflache Damit zahlt der Bezirk zu den grunsten Stadtteilen mit der hochsten Lebens und Wohnqualitat von Linz 24 Siehe auch BearbeitenListe der denkmalgeschutzten Objekte in Linz Katzbach Liste der Kunstwerke im offentlichen Raum in Linz Dornach AuhofLiteratur BearbeitenJoseph Jochen Neunteufel Linz St Magdalena Vom Dorf zur Stadt Die Region zwischen Haselgraben und Katzbach Linz 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dornach Auhof Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Stadtgebiet Statistische Bezirke In Stadt Linz Abgerufen am 5 Marz 2021 a b Franz Pfeffer Die Trefflinger Pforte Zur geschichtlichen Entwicklung einer Muhlviertler Landschaft In Archiv der Stadt Linz Hrsg Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1962 Linz 1962 S 11 ooegeschichte at PDF Benedikt Pillwein Neuester Wegweiser durch Linz und seine Umgebung 1837 S 186 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Franz Pfeffer Die Haselgrabenstrasse im Linzer Stadtgebiet In Archiv der Stadt Linz Hrsg Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1960 Linz 1960 S 201 ooegeschichte at PDF a b Alois Topitz Der schiffbare Donaugang Steg Auhof Katzbach In Archiv der Stadt Linz Hrsg Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1960 Linz 1960 S 427 ooegeschichte at PDF Franz Pfeffer Die Haselgrabenstrasse im Linzer Stadtgebiet In Archiv der Stadt Linz Hrsg Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1960 Linz 1960 S 199 ooegeschichte at PDF Joseph Jochen Neunteufel Linz St Magdalena Vom Dorf zur Stadt Die Region zwischen Haselgraben und Katzbach Linz 2003 S 156 Joseph Jochen Neunteufel Linz St Magdalena Vom Dorf zur Stadt Die Region zwischen Haselgraben und Katzbach Linz 2003 S 179 Joseph Jochen Neunteufel Linz St Magdalena Vom Dorf zur Stadt Die Region zwischen Haselgraben und Katzbach Linz 2003 S 11 Franz Pfeffer Zur geschichtlichen Entwicklung des Bezirkes Urfahr In Institut fur Landeskunde von Oberosterreich Hrsg Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 17 Linz 1963 S 41 ooegeschichte at PDF Joseph Jochen Neunteufel Linz St Magdalena Vom Dorf zur Stadt Die Region zwischen Haselgraben und Katzbach Linz 2003 S 13 Joseph Jochen Neunteufel Linz St Magdalena Vom Dorf zur Stadt Die Region zwischen Haselgraben und Katzbach Linz 2003 S 102 Hermann Rafetseder Zur Geschichte von Gelande und Umfeld der Johannes Kepler Universitat Linz unter besonderer Berucksichtigung der NS Zeit im Raum Auhof Dornach Linz 2016 S 5 jku at PDF Joseph Jochen Neunteufel Linz St Magdalena Vom Dorf zur Stadt Die Region zwischen Haselgraben und Katzbach Linz 2003 S 16 a b Joseph Jochen Neunteufel Linz St Magdalena Vom Dorf zur Stadt Die Region zwischen Haselgraben und Katzbach Linz 2003 S 26 Hermann Rafetseder Zur Geschichte von Gelande und Umfeld der Johannes Kepler Universitat Linz unter besonderer Berucksichtigung der NS Zeit im Raum Auhof Dornach Linz 2016 S 12 Hermann Rafetseder Zur Geschichte von Gelande und Umfeld der Johannes Kepler Universitat Linz unter besonderer Berucksichtigung der NS Zeit im Raum Auhof Dornach Linz 2016 S 16 Hermann Rafetseder Zur Geschichte von Gelande und Umfeld der Johannes Kepler Universitat Linz unter besonderer Berucksichtigung der NS Zeit im Raum Auhof Dornach Linz 2016 S 19 Michaela Gusenbauer Ingo Morth Linzer Kulturstadtteile heute Dornach Auhof Katzbach inkl Elmberg Furth Hrsg Institut fur Kulturwirtschaft und Kulturwirtschaft der JKU Linz Linz 2008 S 9 linz09 at PDF Michaela Gusenbauer Ingo Morth Linzer Kulturstadtteile heute Dornach Auhof Katzbach inkl Elmberg Furth Hrsg Institut fur Kulturwirtschaft und Kulturwirtschaft der JKU Linz Linz 2008 S 11 linz09 at PDF Joseph Jochen Neunteufel Linz St Magdalena Vom Dorf zur Stadt Die Region zwischen Haselgraben und Katzbach Linz 2003 S 14 Beate Auer Brigitta Fragner Ulrike Knall Brskovsky Paul Mahringer Dehio Handbuch Oberosterreich Band II Linz Verlag Berger Horn Wien 2009 a b Michaela Gusenbauer Ingo Morth Linzer Kulturstadtteile heute Dornach Auhof Katzbach inkl Elmberg Furth Hrsg Institut fur Kulturwirtschaft und Kulturwirtschaft der JKU Linz Linz 2008 S 12 linz09 at PDF Silvia Gschwandtner Dornach Auhof ist Stadtbezirk mit hochster Lebens und Wohnqualitat In Bezirksrundschau Abgerufen am 5 Marz 2021 16 Statistische Bezirke in Linz seit 2014 Innere Stadt Urfahr Postlingberg St Magdalena Dornach Auhof Kaplanhof Franckviertel Bulgariplatz Froschberg Bindermichl Keferfeld Spallerhof Neue Heimat Kleinmunchen Auwiesen Industriegebiet Hafen Ebelsberg Pichling 48 3309 14 31487 Koordinaten 48 20 N 14 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dornach Auhof amp oldid 235973793