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Die evangelische Dorfkirche Zschortau auch St Nikolai ist eine spatgotische Saalkirche im Ortsteil Zschortau von Rackwitz im Landkreis Nordsachsen in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Zschortau im Kirchspiel Zschortau der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und ist fur ihre kleine Barockorgel bekannt die von Johann Sebastian Bach abgenommen wurde Dorfkirche ZschortauAnsicht von NordwestWestturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Dorfkirche stammt aus dem 12 13 Jahrhundert Aus dieser Zeit ist der romanische querrechteckige Westturm erhalten geblieben Um 1500 wurde die Kirche umgebaut Dabei wurden Kirchenschiff und Chor erheblich vergrossert und die Sakristei angebaut 1975 wurde die Kirche restauriert Das Bauwerk ist als Bruchsteinbau mit Backsteinanteil ausgefuhrt Grosse zweibahnige Masswerkfenster und Strebepfeiler pragen das Aussere An der Nordseite des Chores ist eine zweigeschossige Sakristei angebaut Ein Netzgewolbe mit farbig gefassten Rippen und Resten von Flammen und Strahlenmalereien an den Kreuzungspunkten schliesst das Innere ab Der Saal ist durch einen Spitzbogen vom Chor und durch einen mit Kampfern gestutzten Rundbogen vom Turmerdgeschoss abgetrennt An drei Seiten sind schlichte holzerne Emporen von 1870 eingebaut Ein Kreuzgratgewolbe schliesst die Sakristei ab Ausstattung BearbeitenEin Schnitzaltar mit vier Flugeln und gefassten zierlichen uberschlanken Figuren wurde 1517 vermutlich in einer Hallenser Werkstatt geschaffen In der Predella zeigen zwei Hochreliefs die Geburt und die Anbetung Christi Im Schrein sind Maria mit Kind und die Heiligen Gertrud und Nikolaus dargestellt Die Flugel tragen in zwei Reihen Darstellungen der Heiligen Antonius Wolfgang Andreas Stephanus Blasius Katharina Anna selbdritt Barbara Dorothea Margarete und einer weiteren Heiligen Die Wandlung des Altars zeigt bedeutende Gemalde eines Leipziger Meisters unter dem Einfluss von Hans Baldung Grien Auf dem linken Standflugel sind die Heiligen Georg Mauritius Sebastian und Christophorus auf den inneren Flugeln ein Bischof Jakobus der Altere Paulus vermutlich Benedikt sowie Bartholomaus auf dem rechten Standflugel ein Diakon Papst Gregor Ottilia und Apollonia dargestellt Der neugotische Taufstein aus Sandstein wurde in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts geschaffen Orgel BearbeitenDie Orgel mit reich geschmucktem Prospekt 1 ist ein Werk von Johann Scheibe aus den Jahren 1745 1746 mit 13 Registern auf einem Manual und Pedal Sie wurde im Jahr 1746 von Johann Sebastian Bach gepruft und als tuchtig fleissig und wohl erbauet befunden Das Original der Abnahmeurkunde befindet sich im British Museum in London Add 33965 fol 168 169 bis 1872 im Besitz des Generalkonsuls Clauss in Leipzig 2 Im Jahr 1870 wurde die Orgel von Eduard Offenhauer auf die untere Empore versetzt und ein Hinterwerk mit vier Stimmen hinzugefugt Im Jahr 1954 setzte Hermann Eule Orgelbau Bautzen das Instrument auf den ursprunglichen Standort zuruck disponierte das Hinterwerk um und fugte mehrere Register im Hauptwerk hinzu 2 Im Jahr 2000 restaurierte Eule die Orgel erneut und stellte den Originalzustand wieder her Die 1870 eingebaute Pedalkoppel blieb dabei erhalten Die Disposition lautet 3 Manual CD c3Quinta Thon 16 Principal 8 Viol di Gamba 8 Grossgedackt 8 Octav 4 Gedackt 4 Hohl Flot 3 Super Octav 2 Super Octava 1 Mixtur III IV 1 1 3 Pedalwerk CD c1Subbass 16 Violon 8 Posaun Bass 16 Koppel I P Spielhilfen Tremulant CalcantenzugLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 1073 Karl Schneider Die Glocken von Werbelin und Buschenau Verlorene und zu bewahrende Kirchen zwischen Leipzig und Delitzsch Pro Leipzig Leipzig 2010 ISBN 978 3 936508 53 6 128 S mit Angaben zur Buschenaukirche bei Rackwitz und den Kirchen in Werbelin Wolteritz Brodau Selben Zschepen Zschortau Gerbisdorf sowie Kreuma Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Zschortau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde mit Informationen zur Kirche abgerufen am 14 September 2021 Flyer Kirche Zschortau PDF 1 0 MB abgerufen am 14 September 2021Einzelnachweise Bearbeiten Prospekt der Orgel a b Ulrich Dahnert Historische Orgeln in Sachsen 1 Auflage Verlag Das Musikinstrument Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 920112 76 8 S 285 286 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 7 Juni 2019 51 478151 12 359994 Koordinaten 51 28 41 3 N 12 21 36 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Zschortau amp oldid 236606329