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Die evangelische Dorfkirche Zettemin ist eine fruhgotische Feldsteinkirche in der Gemeinde Zettemin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg Vorpommern Sie gehort zur Kirchengemeinde Rittermannshagen Gross Gievitz in der Propstei Rostock im Kirchenkreis Rostock der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Nordkirche Dorfkirche Zettemin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Geistliche 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer pommersche Herzog Barnim I schenkte das Dorf Zettemin 1269 dem Kloster Dargun 1 1327 wurde ein Pleban Thymmo in Zettemin urkundlich erwahnt 2 Nach der Einfuhrung der Reformation in Mecklenburg und Pommern wurde das Kloster Dargun sakularisiert Der Herzog von Mecklenburg Schwerin ubernahm das Patronatsrecht wahrend das Dorf Zettemin zum pommerschen Lehensbesitz der Familie Maltzahn Moltzan gehorte Zur Kirche in Zettemin waren die Dorfer Rottmannshagen und Rutzenfelde eingepfarrt Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde die zuvor selbstandige im Krieg verwustete Pfarre Duckow mit dem Filial Gielow an die Zetteminer Kirche angeschlossen 1740 kam Zettemin unter preussische Landeshoheit und das Kirchenpatronat an die Familie Maltzahn Der vom mecklenburgischen Herzog berufene Pastor Samuel Wilcke trat zur pommerschen Landeskirche uber Zettemin gehorte zur Synode Demmin der Kirchenprovinz Pommern 3 Nachdem Zettemin 1937 in den mecklenburgischen Landkreis Malchin eingegliedert wurde kam die Kirche zur Mecklenburgischen Landeskirche Architektur BearbeitenDie Dorfkirche Zettemin ist ein archaischer zweijochiger Feldsteinbau mit eingezogenem rechteckig schliessendem Chor die Giebel und die Formsteine sind in Backstein ausgefuhrt Im Unterschied zu vielen anderen Dorfkirchen ist hier das Schiff der alteste Teil vermutlich vom Ende des 13 Jahrhunderts Der Chor stammt aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts Der machtige im Grundriss quadratische Westturm der im oberen Teil in Backstein erbaut ist wurde im 15 Jahrhundert errichtet besitzt ein Glockengeschoss mit Blenden und rundbogigen Schalloffnungen und schliesst mit einem Pyramidendach Der Chor besitzt auf der Ostseite eine Gruppe aus drei Lanzettfenstern die der Bauzeit des Chores zugerechnet wird wahrend der daruber aufsteigende Blendengiebel in Backstein junger ist Die schweren Strebepfeiler sind ebenfalls nachtraglich angefugt Vermutlich sind auch die seitlichen Fenster des Chores und des Schiffs nachtraglich erweitert worden Im Innern besitzt der Chor ein hochgebustes Kreuzgewolbe das Schiff ist ein zweijochiger Saalbau mit Kreuzrippengewolben spitzbogigen Gurt und Triumphbogen Es wird durch je ein spitzbogiges Portal auf der Nord und der Sudseite erschlossen das nordliche besitzt funf eingelegte Rundstabe das sudliche ist vermauert Nordlich schliesst sich die Sakristei an die ebenfalls der Spatgotik zugerechnet wird Ausstattung BearbeitenDas alteste Teil der Ausstattung ist ein mittelalterlicher Taufstein aus Granit aus dem 14 Jahrhundert Weitere wesentliche Teile der Ausstattung wurden im 19 Jahrhundert geschaffen Das Altarbild Christus segnet die Kinder von 1844 ist eine Kopie nach Friedrich Overbeck Von der liturgischen Ausstattung sind ein silbervergoldeter Abendmahlskelch aus dem 18 Jahrhundert und ein Kelch aus Zinn um 1800 sowie eine Abendmahlskanne aus dem 19 Jahrhundert zu erwahnen Ein Leuchterpaar aus Zinn wurde 1811 gefertigt Schliesslich sind ein gemaltes Epitaph des K von Oertzen aus dem Jahr 1692 und das Gemalde eines venezianischen Dogen zu erwahnen Orgel BearbeitenDie Orgel zeigt einen spatbarocken Prospekt in Weiss mit vergoldeten Verzierungen und ist ein Werk von Matthias Friese aus dem Jahr 1780 Sie besitzt 23 Register auf zwei Manualen und Pedal 1869 fuhrte J Gryszkiewitz aus Stettin eine Reparatur aus und anderte die Disposition Die Orgel wurde von 1996 bis 1998 durch die Orgelwerkstatt Wegscheider restauriert 4 Die Disposition lautet I Hauptwerk CD c3Gedackt 8 1998Viola di Gamba 8 Quintaden 8 Principal 4 1998Flote 4 1998Quinte 3 Octave 2 Mixtur IIITrompete ab g 8 1998 II Brustwerk CD c3Gedackt 8 1998Gemshorn 4 Nachthorn 4 Principal 2 1998Quinte 1 1 2 1998Sesquialter IIIVox humana ab g 8 1998 Pedal CD c1Sub Bass 16 Principal 8 1998Bordun 8 Octave 4 Octave 2 Waldflote 1 Posaune 16 Koppeln Manualkoppel 1869 Nebenregister und Spielhilfen Tremulant CalcantGeistliche BearbeitenDaniel Joachim Koppen 1736 in Lubeck 1807 in Zettemin von 1767 bis zu seinem Tod Pastor in Zettemin Autor und SchulreformerLiteratur BearbeitenGerd Baier Horst Ende Brigitte Oltmanns Wolfgang Rechlin Die Bau und Kunstdenkmale in der DDR Bezirk Neubrandenburg Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1982 S 154 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2016 ISBN 978 3 422 03128 9 S 795 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Zettemin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Dorfkirche Zettemin in der Landesbibliographie MV Website der Kirchengemeinde Rittermannshagen Gross GievitzEinzelnachweise Bearbeiten PUB Nr 885 Bd II 1 Abteilung Stettin 1881 S 212 MUB Bd VII Nr 4801 Hans Moderow Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 1 Teil Der Regierungsbezirk Stettin Paul Niekammer Stettin 1903 S 136 137 Informationen zur Orgel auf der Website des Orgelmuseums Malchow Abgerufen am 28 August 2021 53 649771593377 12 826083853637 Koordinaten 53 38 59 2 N 12 49 33 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Zettemin amp oldid 236605889