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Die evangelische Dorfkirche Nassau ist eine schlichte Saalkirche aus dem 16 Jahrhundert im Ortsteil Nassau von Frauenstein im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Nassau im Kirchspiel Frauenstein im Kirchenbezirk Freiberg der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Dorfkirche NassauAnsicht von Westen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Gelaut 5 Umgebung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Dorfkirche Nassau wurde um 1526 als verputzter Bruchsteinbau mit eingezogenem dreiseitig geschlossenem Chor mit Strebepfeilern erbaut Ein Umbau wurde in den Jahren 1855 bis 1858 vorgenommen Restaurierungen erfolgten im Jahr 1974 und seit 1993 Ein schiefergedecktes Walmdach mit einem Dachreiter mit welscher Haube schliesst das durch Korbbogenfenster gegliederte Bauwerk ab An der Westseite ist ein dreigeschossiger Vorbau mit schlichtem Korbbogenportal und Freitreppe angebaut Das Innere ist flachgedeckt und wird von zweigeschossigen umlaufenden Emporen mit mehreren Logen im Chor umgeben Ausstattung BearbeitenZur Ausstattung gehort ein im Jahr 1857 aus verschiedenen Teilen zusammengefugter Kanzelaltar dessen Korb aus dem Jahr 1683 mit kleinen gedrehten Saulen gegliedert ist Vor dem Altar stehen zwei kurze gusseiserne Gitter Zur kelchformigen Sandsteintaufe aus dem Jahr 1816 gehort ein holzerner Taufengel aus dem Jahr 1729 Schliesslich ist ein weiss gefasstes holzernes Lesepult aus dem Jahr 1750 zu erwahnen Orgel Bearbeiten nbsp Silbermannorgel 1748Bekannt ist die Kirche fur ihre weitgehend original erhaltene Orgel von Gottfried Silbermann aus dem Jahr 1748 Mit wohlproportioniertem Prospekt 19 Registern auf zwei Manualen und Pedal befindet sie sich auf der Westempore Die Gemeinde konnte infolge der Auswirkungen des Zweiten Schlesischen Krieges die Kosten fur die Orgel nur unter Schwierigkeiten aufbringen Angaben uber Reparaturen sind erst aus dem spaten 19 Jahrhundert uberliefert Im Jahr 1929 fuhrte ein Mitarbeiter der Firma Johannes Jahn Arbeiten zur Durchsicht und Stimmung der Orgel durch Seit 1939 wird das Instrument von der Firma Jehmlich betreut Im Jahr 1960 wurde der Winddruck nach der Empfehlung von Experten auf 70 mmWS herabgesetzt jedoch wegen Windstossigkeit bald danach wieder auf 76 mmWS erhoht Die Orgel erhielt eine Pedalkoppel Im Jahr 1998 erfolgte eine Restaurierung nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten Die ursprungliche Disposition lautet 1 I Hauptwerk CD c3Principal 8 Rohr Flothe 8 Qvintadena 8 Octava 4 Spitz Flothe 4 Qvinta 3 Octava 2 Cornet ab c1 VMixtur IV II Hinterwerk CD c3Gedackt 8 Rohr Flothe 4 Nasat 3 Octava 2 Qvinta 1 1 2 Sufflet 1 Sesqvialtera 4 5 ab c1 1 3 5 Cimbel II Pedal CD c1Sub Bass 16 Posaunen Bass 16 Koppeln Schiebekoppel II I Nebenregister Tremulant KlingelAnmerkungenTonhohe gegenwartig a1 469 Hz Stimmung seit 1998 Rekonstruktion der wohltemperierten Stimmungsart Silbermanns Winddruck etwa 85 mmWSGelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus drei Bronzeglocken der Glockenstuhl ist aus Eichenholz 2 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 2 Nr Gussdatum Giesser Material Durchmesser Masse Schlagton1 1681 Glockengiesserei A Herold Bronze 1225 mm 1100 kg e 2 1619 3 Glockengiesserei J Hilliger Bronze 1020 mm 620 kg g 3 1577 Glockengiesserei W Hilliger Bronze 920 mm 510 kg a Umgebung BearbeitenEin mit dem Jahr 1796 bezeichnetes zweigeschossiges teilweise verschiefertes Pfarrhaus mit einem Obergeschoss aus Fachwerk enthalt noch einige Kreuzgratgewolbe Die zugehorigen eingeschossigen Wirtschaftsgebaude stammen ebenfalls vom Ende des 18 Jahrhunderts Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 253 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 333 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Nassau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde im Kirchenbezirk Freiberg Nassau Orgel von 1748 auf der Website der Gottfried Silbermann GesellschaftEinzelnachweise Bearbeiten Frank Harald Gress Michael Lange Die Orgeln Gottfried Silbermanns Veroffentlichungen der Gesellschaft der Orgelfreunde Nr 177 2 Auflage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 50 4 S 117 a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 333 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Diese Glocke erwarb die Kirchgemeinde am 21 Februar 1921 aus der Marienkirche Kleinposna 50 761315 13 5466 Koordinaten 50 45 40 7 N 13 32 47 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Nassau amp oldid 237989672