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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Der Artikel behandelt das mittelalterliche Bauwerk Fur den heutigen Dom von Hamar siehe Hamar Domkirke Der mittelalterliche Dom von Hamar war die zentrale Kirche des 1152 errichteten Bistums Hamar in Norwegen In Folge der Aufgabe des Bistums nach der Reformation verfiel die Kirche Heute sind bauliche Reste als Ruine erhalten Ruine unter dem SchutzdachSchutzgebaude von Norden Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter und fruhe Neuzeit 2 2 Neuzeit 3 Bauwerke 3 1 Kirchenrest 3 2 Schutzgebaude 4 Gegenwart 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDer Dom erhob sich an erhohter Stelle auf der Halbinsel Domkirkeodden im See Mjosa und war fur Schiffe von weitem sichtbar Heute liegt die Anlage am westlichen Rand der Innenstadt des Mitte des 19 Jahrhunderts neu und weiter ostlich gegrundeten Hamar in einem museal genutzten Freigelande das auch die Reste der ehemaligen Bischofsresidenz umfasst Geschichte Bearbeiten nbsp Zeichnerische Rekonstruktion des Aussehens vor der Zerstorung Olaf Nordhagen nbsp Blick nach OstenMittelalter und fruhe Neuzeit Bearbeiten Das Bistum wurde 1152 eingerichtet was seitens des Papstes 1154 bestatigt wurde Kurz darauf wurde der Bau des Domes in romanischem Stil begonnen 1 20Wahrend und nach der Reformation wurde die Kirche zunachst weiterhin fur Gottesdienste genutzt aber wohl nur noch ungenugend instand gehalten denn es gab keinen Bischof mehr vor Ort Letztendlich wurde die Diozese Hamar mit dem Bistum Oslo vereinigt Die Bedeutung der Gemeinde sank innerhalb weniger Jahre drastisch ein Bedarf fur die nun viel zu grosse Kirche bestand nicht mehr Als schwedisches Militar 1567 im Dreikronenkrieg den nun als koniglich danisch norwegischen Stutzpunkt genutzten ehemaligen Bischofshof in Brand schoss griff das Feuer auf den Dachstuhl der benachbarten Kirche uber Das hatte zur Folge dass die Kirche zunachst als Ruine liegenblieb Auch der Konigshof wurde nicht wieder aufgebaut die Verwaltung nach Oslo verlegt Hamar fiel anschliessend wust In der Folge versuchten verbliebene Domherren das Geld fur einen Wiederaufbau aufzutreiben der in den Jahren 1570 bis 1584 auch angegangen wurde Zumindest der Chor hatte wieder ein Dach und Gottesdienste konnten dort stattfinden Dann blieb dieser Versuch stecken es gab einfach keinen Bedarf mehr fur die riesige Kirche weit ab von jeder grosseren Siedlung Die Kirche verfiel in den folgenden Jahrhunderten 1670 sturzte der Westgiebel ein 1692 der Vierungsturm Das Gebaude war in der Folge ein riesiger Trummerhaufen Der wurde genutzt indem das herumliegende Baumaterial in Neubauten der Umgebung wanderte und der Kalkstein wurde an Ort und Stelle zum Kalkbrennen verwendet eine Aktivitat die sich bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts erstreckte 1 20 Neuzeit Bearbeiten Nach der Neugrundung von Hamar Mitte des 19 Jahrhunderts und der Wiedererrichtung eines Bistums Hamar wurde 1866 der neue Dom weiter ostlich in der Innenstadt von Hamar geweiht Ab dieser Zeit begannen vor dem Hintergrund der norwegischen Nationalromantik erste Initiativen die verbliebenen Reste zu erhalten Der Trummerschutt wurde beseitigt Zwischen 1884 und 1985 gab es eine Ganze Reihe von Konservierungen und Restaurierungen an dem Gebaude Die waren nur teilweise erfolgreich da weiterhin Wasser in das Mauerwerk eindrang in der kalten Jahreszeit gefror und dann Teile absprengte Das fuhrte zu dem Entschluss die Ruine mit einem Schutzbau einzuhausen 1987 fand dazu ein Architekturwettbewerb statt der von dem Architekten Kjell Lund und dem Buro Lund amp Slaatto gewonnen wurde Die Bauarbeiten starteten im Dezember 1996 und die Einweihung fand im August 1998 statt 1 35 Die Kosten in Hohe von 76 Mio NKR wurden zum Grossteil uber Spenden finanziert Bevor die Bauarbeiten begonnen hatten wurde im Bereich der Ruine umfangreich archaologisch ausgegraben 1 20Beim Ubergang ins 21 Jahrhundert wurde die Domkirche zum Tusenarssted der Kommune Hamar gewahlt Bauwerke BearbeitenKirchenrest Bearbeiten nbsp Ansicht von Suden Modell nbsp Innenansicht des Mittelschiffs Modell Als Baumaterial fur den Dom diente Kalkstein aus dem Steinbruch Helgoya auf einer Insel im Mjosa See 1 20 Das Gebaude war ursprunglich etwa 47 m lang und etwa 35 m breit Mit grosser Wahrscheinlichkeit hatte die Kirche zwei Turme uber der Westfassade und einen weiteren uber der Vierung Die gestalterische Ausfuhrung war schlicht und es gab nur wenig Baudekoration 1 20 Vorbild war die historische Kirche St Hallvard in Oslo 1 21 Anm 1 Die Kirche war eine dreischiffige Basilika die zunachst eine flache Holzdecke hatte 2 Im 14 und 15 Jahrhundert fanden Erweiterungen und Umbauten im gotischen Stil statt Das betraf den Chorbereich Der romanische Chor hatte eine kurze runde Apside als Abschluss Dieser Abschluss wurde bei der gotischen Erweiterung wurde um 10 m nach Osten verlegt so dass die Kirche nun 57 m lang war und er erhielt Seitenkapellen Weiter wurde das Mittelschiff nun mit einem Kreuzrippengewolbe eingewolbt und erreichte eine Hohe von etwa 22 m Die Rippen waren aus Ziegelsteinen aufgemauert die Schlusssteine aus rotem Buntsandstein gefertigt 3 In dieser Zeit entstand auch das Kapitelhaus an der Nordseite der Kirche und der Vierungsturm wurde erhoht 1 22 so dass dieser nun etwa 50 m hoch war Die Erweiterungen wurden in unbehauenem Bruchstein ausgefuhrt weshalb davon auszugehen ist dass die Wande verputzt waren 1 25 Der Altarblock steht bis heute in situ an der ursprunglichen Stelle Im Westen des Mittelschiffs befand sich eine Empore im Erdgeschoss der Westturme gab es Kapellen 4 Der Kirchenrest ist aufgrund seiner historischen Bedeutung fur die norwegische Kirchen geschichte ein Objekt von nationalem Interesse ebenso auch als authentische mittelalterliche Statte und damit aufgrund der Vorgaben des norwegischen Denkmalrechts ein Kulturdenkmal 5 Der Kirchenrest ist zugleich weiterhin eine Kirche und wird gelegentlich fur Gottesdienste insbesondere anlasslich von Hochzeiten genutzt Schutzgebaude Bearbeiten nbsp SchutzgebaudeDas Schutzgebaude ist eine freistehende Stahl Glas Konstruktion auf einem Betonsockel Die Gestaltung sorgt fur eine hohe Transparenz Die Konstruktion ohne Stutzen erlaubt es der Ruine frei im Raum zu stehen und ermoglicht es sie auch von aussen ungestort wahrzunehmen Das Gebaude ist zeltartig gestaltet mit zwei parallelen langs verlaufenden sich im Giebel vereinigenden Flachen und zwei senkrecht stehenden Giebelwanden Die Form ist auf die unterschiedlichen Neigungen des Gelandes und die verbliebenen Teile der Ruine abgestimmt Damit sich das Gebaude besser in die Landschaft einfugt und weicher wirkt sind die Seiten leicht gebogen Das Schutzgebaude ist inzwischen selbst ein Kulturdenkmal 6 Gegenwart BearbeitenDie Anlage ist Teil des Hedmark Museums Hedmarkmuseet Sie wird als Kulturdenkmal von der Stiftung Domkirkeodden betreut Literatur BearbeitenTor Saether A short History of Medieval Hamar Domkirkeodden Hamar 2005 ISBN 82 91326 19 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domruine von Hamar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hamardomen In pilegrimsleden no Abgerufen am 27 August 2023 englisch Vernebygget Hamar Annen bygningslokalitet In kulturminnesok no Abgerufen am 27 August 2023 norwegisch Hamar Domkirkeodden K61 Kulturmiljo og landskap av nasjonal interesse In kulturminnesok no Abgerufen am 27 August 2023 norwegisch Anmerkungen Bearbeiten Nicht zu verwechseln mit der heutigen modernen Kirche St Hallvard von 1966 in Oslo Enerhaugen Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Tor Saether A short History of Medieval Hamar Domkirkeodden Hamar 2005 ISBN 82 91326 19 3 Info Tafel an der Anlage Info Tafel an der Anlage Info Tafel an der Anlage Hamar Domkirkeodden K61 Kulturmiljo og landskap av nasjonal interesse In kulturminnesok no Abgerufen am 27 August 2023 norwegisch Vernebygget Hamar Annen bygningslokalitet In kulturminnesok no Abgerufen am 27 August 2023 norwegisch 60 7922 11 0385 Koordinaten 60 47 32 N 11 2 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domruine von Hamar amp oldid 236853971