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Das Dom Museum im Bremer St Petri Dom ist ein okumenisches Museum fur bremische Kirchengeschichte das 1987 zur Aufnahme von Funden aus den mittelalterlichen Bischofsgrabern des Doms gegrundet wurde Es steht in der Tragerschaft der Stiftung Bremer Dom e V Missale secundum ritum ecclesie Bremense von 1511 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgrabungen 1 1 Graber der Bischofe und Erzbischofe 1 2 Konservierung der Funde 2 Museum 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusgrabungen BearbeitenWahrend der letzten grossen Dom Restaurierung in den Jahren 1973 bis 1976 fur die der Dom fur die Offentlichkeit geschlossen wurde fanden parallel Ausgrabungen statt Der Bremer Landesarchaologe konnte durch drei Jahre lang andauernde Grabungen und deren wissenschaftliche Auswertung Erkenntnisse zur vorromanischen Baugeschichte gewinnen und die Bischofsgraber bergen Ein erster Versuch dazu von Helen Rosenau im Jahr 1930 hatte vorzeitig abgebrochen werden mussen 1 Begunstigt wurde das Vorhaben durch die Absicht im Rahmen der Renovierung im Untergrund des Mittelschiffes eine Umluftheizung zu verlegen und die Tatsache dass schon um 1200 die vorromanischen Bischofsgraber in ein Sammelgrab umgebettet worden waren Graber der Bischofe und Erzbischofe Bearbeiten Die Lokalisierung der neuen Sepultur Grablege der Domherren anhand des unter Adam von Bremen erstellten Hannoverschen Plans waren zuvor nicht moglich weil sie sich auf Punkte der vorromanischen Bauwerke bezogen deren Lage zum bestehenden Bau erst durch die neuen Grabungen zu bestimmen waren Die Offnung und Bergung begann im Juni 1974 unter der Leitung von Karl Heinz Brandt Gefunden wurden elf Grabgruben und Grabanlagen die aber nicht alle Bestattungen enthielten Bei den zum Teil intakten Grabern ist eine sichere Identifizierung der Personen mit den bisher angewandten Methoden nicht sicher moglich Die Grabfunde werden deshalb nur mit Nummern bezeichnet Auf Erzbischof Unni der in Birka gestorben war und dessen Kopf nach Bremen uberfuhrt wurde scheint eine zirka 80 80 cm grosse Grube hinzuweisen 1 Erzbischofe wurden im Mittelalter ebenso wie Papste und Fursten in vollem Ornat begraben Hinzu kamen die liturgischen Insignien und Gefasse Der Bischofsstab der Ring sowie Kelch und Patene Die im Dom gefundenen Gegenstande liefern wichtige Erkenntnisse fur die Bremer Kirchengeschichte und sind von zentraler Bedeutung fur die Textilforschung 2 Zu den wenigen Fundstucken ausserhalb der Graber gehoren vor allem Munzen wenige keramische Fragmente und Metallsachen Konservierung der Funde Bearbeiten Bereits vor der Offnung der Graber und Bergung der Bestatteten mussten die Bergungsmethoden und Konservierungsmoglichkeiten erkundet werden Als Konservierungsstatte fur die Textilien liess sich nach vergeblichen Bemuhungen in Deutschland die Textilwerkstatt des Schwedischen Reichsamtes fur Denkmalpflege in Stockholm gewinnen wohin Material aus acht Grabern zur Untersuchung geschickt wurde 2 Mit dem Abschluss der Arbeiten wird fur 2008 gerechnet Das Niedersachsische Landesinstitut fur Marschen und Wurtenforschung heute Niedersachsisches Institut fur historische Kustenforschung NIhK in Wilhelmshaven ubernahm die Konservierung der Grabbeigaben wie Bischofsstabe Kelche und Patenen Museum Bearbeiten nbsp Museumseingang eine ehemalige Kapelle mit gotischen Wandmalereien um 1414 nbsp Der Silberraum mit den Themenbereichen Bistum Bremen und historisches Altarsilber nbsp Der Textilraum mit den Grabungsfunden nbsp Ausstellungsraum im Neubau mit dem Christusgemalde Schmerzensmann von Lucas Cranach d A Das Museum befindet sich in den romanischen und gotischen Anbauten im Sudosten der Kirche und gibt einen Einblick in die fruhe Geschichte und Baugeschichte des Domes und des Erzbistums Bremen Der Museumseingang im Winkel zwischen dem Hochchor und dem sudlichen Querschiff fuhrt in einen Raum mit Wand und Gewolbemalereien die Anfang des 15 Jahrhunderts entstanden als hier eine Kapelle mit Marienaltar eingerichtet wurde 3 Von 1823 bis 1984 befanden sich in diesem grossen Doppelraum die durch naturliche Austrocknung vor Verwesung geschutzten Leichen Mumien des Bleikellers die in einen Raum ausserhalb des Doms umgelagert wurden 4 Heute befinden sich hier Exponate aus Stein wie der bei den Ausgrabungen 1974 gefundene Steinsarg von Erzbischof Bezelin das erst 1930 bei Ausgrabungen gefundene Sandsteinrelief des Hl Abendmahls Anfang 15 Jahrhundert 5 und das Doppelrelief mit der Darstellung der Arztheiligen Cosmas und Damian um 1400 6 Im Treppenhaus zum nachsten Ausstellungsraum befinden sich ein Epitaph von 1549 die Darstellung der Dreieinigkeit in Form des Gnadenstuhls und die altesten Exponate des Museums Zwei Tierreliefs aus dem 11 12 Jahrhundert Sie wurden im 13 Jahrhundert als Baumaterial wiederverwendet und bei der grossen Domrestaurierung Ende des 19 Jahrhunderts im Abbruchschutt der alten Westfassade gefunden 7 Der Silberraum in der oberen Etage ist den Themenbereichen Geschichte des Bistums Bremen und dem historischen Altarsilber gewidmet Leuchter und Kelche aus der Zeit von 1400 bis 1869 die beiden altesten Stucke stammen noch aus vorreformatorischer Zeit In einer Pultvitrine liegt das alteste Buch aus dem Bestand der Dombibliothek das Missale secundum ritum ecclesie Bremense von 1511 die Beschreibung des nur in Bremen gultigen Ritus fur die Messe Von diesem Buch gibt es in Bremen nur vier Exemplare 8 Im abgedunkelten Textilraum der einstigen Domschatzkammer Trese werden die bei der archaologischen Grabung 1973 bis 1976 in 13 Bestattungen gefundenen bischoflichen Gewander und Insignien Krummstab und Bischofsring sowie die Zeichen der Geistlichen Kelch und Patene ausgestellt Die Exponate sind mit Grabnummern gekennzeichnet weil eine Identifizierung der in den Grabern Bestatteten bei der Aufdeckung nicht moglich war 9 10 Einige Funde aus den Bischofs und Erzbischofsgrabern wurden bereits vom 17 Juni bis 30 September 1979 im Bremer Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Focke Museum ausgestellt Der grosse L formige Raum im Erweiterungsteil wird von Gemalden gepragt Darunter ein Gemalde 170 110 5 cm von Lucas Cranach d A mit der lebensgrossen Darstellung Christi als Schmerzensmann 1825 gestiftet von Senator Dr Gottlieb F C Horn Zwei spatmittelalterliche Altargemalde vermutlich Teile eines Klappaltars stammen aus der Zeit um 1500 11 In einer Pultvitrine das Gesangbuch der St Petri Domgemeinde von 1703 und ein Faksimile des Dagulf Psalters aus dem 8 Jahrhundert der nach einem Eintrag von 1450 in den Bremer Dom kam Vor Beginn des 17 Jahrhunderts wurden Einbanddeckel und Schriftteil getrennt Die Handschrift ging als Geschenk an Kaiser Leopold I und kam zwischen 1666 und 1669 in die Wiener Hofbibliothek heute Osterreichische Nationalbibliothek 12 die Elfenbeintafeln des Einbands befinden sich im Louvre 13 In weiteren Vitrinen sind als Leihgaben liturgische Gerate der Propsteigemeinde St Johann und Traditionsgerate der Bremer St Jacobi Bruderschaft ausgestellt Literatur BearbeitenJohann Christian Bosse Hans Henry Lamotte Der Dom zu Bremen Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster Verlagsbuchhandlung KG Konigstein im Taunus 1998 ISBN 3 7845 4231 X Handbuch und Katalog zur Sonderausstellung vom 17 Juni bis 30 September 1979 Heft 49 Der Bremer Dom Baugeschichte Ausgrabungen Kunstschatze Hrsg Rosemarie Pohl Weber Sturm Druck Bremen Detlev G Gross Hrsg Ingrid Weibezahn Schatze aus dem Bremer St Petri Dom Fuhrer durch das Dom Museum Edition Temmen 1 Auflage 2005 ISBN 3 86108 540 2 Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Bremen Bistum Bremen Erzbistum Hamburg Bremer KirchengeschichteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dom Museum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Dom Museum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website des Dom MuseumsEinzelnachweise Bearbeiten a b Karl Heinz Brandt Ausgrabungen im Bremer Dom 1973 1976 In Der Bremer Dom Baugeschichte Ausgrabungen Kunstschatze Helen Rosenau Zur mittelalterlichen Baugeschichte des Bremer Doms In Bremisches Jahrbuch 33 1931 S 36 a b Margareta Nockert Stand und Aufgaben der Textilbearbeitung In Der Bremer Dom Baugeschichte Ausgrabungen Kunstschatze Ingrid Weibezahn Wandmalereien In Schatze aus dem Bremer St Petri Dom Fuhrer durch das Dom Museum S 18 23 Ingrid Weibezahn Geschichte der Museumsraume In Schatze aus dem Bremer St Petri Dom Fuhrer durch das Dom Museum S 17 18 Ingrid Weibezahn Das Abendmahlsrelief In Schatze aus dem Bremer St Petri Dom Fuhrer durch das Dom Museum S 24 27 Ingrid Weibezahn Das Relief der beiden Arztheiligen Cosmas und Damian In Schatze aus dem Bremer St Petri Dom Fuhrer durch das Dom Museum S 24 27 Ingrid Weibezahn Die Ausstellungsstucke im Treppenhaus In Schatze aus dem Bremer St Petri Dom Fuhrer durch das Dom Museum S 39 40 Ingrid Weibezahn Der Silberraum In Schatze aus dem Bremer St Petri Dom Fuhrer durch das Dom Museum S 41 45 Ingrid Weibezahn Textilraum I In Schatze aus dem Bremer St Petri Dom Fuhrer durch das Dom Museum S 52 60 Ingrid Weibezahn Die Textilsammlung des Dommuseums Bremen ein unentdeckter Schatz Alfeld M amp H Scheper 2013 Ingrid Weibezahn Der neue Teil des Dom Museums In Schatze aus dem Bremer St Petri Dom Fuhrer durch das Dom Museum S 60 70 Das grosse Kunstlexikon von P W Hartmann Ingrid Weibezahn Dagulf Psalter In Schatze aus dem Bremer St Petri Dom Fuhrer durch das Dom Museum S 86 89 Normdaten Korperschaft GND 10011097 6 lobid OGND AKS 53 075277777778 8 8096111111111 Koordinaten 53 4 31 N 8 48 34 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dom Museum Bremen amp oldid 238622945